Zitate über Auge
seite 2

Andy Warhol Foto

„Küss mich mit deinen Augen.“

Andy Warhol (1928–1987) amerikanischer Grafiker, Künstler, Filmemacher und Verleger
Justus Möser Foto

„Die heutige Zierlichkeit ist der Tod aller Lustbarkeiten. Kein Ellenboge auf dem Tische, kein Glas in der Hand, kein Auge das glüet, kein Herz das lacht......... Schieß mich todt, Kerl, damit ich das Unglück nicht länger ansehen möge.“

Justus Möser (1720–1794) deutscher Schriftsteller und Politiker

Schreiben des Herrn H... Aus: Patriotische Phantasien. 1. Theil. Hrsg. von seiner Tochter J. W. J. v. Voigt, geb. Möser. Neue verbesserte und vermehrte Auflage. Frankfurt und Leipzig, 1780. S. 268.

Ludwig Van Beethoven Foto
Johann Sebastian Bach Foto
Wolfgang Amadeus Mozart Foto

„Die orgl ist doch in meinen augen und ohren der könig aller instrumenten.“

Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791) Komponist der Wiener Klassik

Brief an den Vater, Augsburg, den 17. Octbr. 1777 books.google http://books.google.de/books?id=9TtBAAAAcAAJ&pg=PA313&dq=könig, books.google http://books.google.de/books?id=au8HAQAAMAAJ&pg=PA67&dq=könig

José Ortega Y Gasset Foto

„Der Künstler verschließt die Augen vor der äußeren Welt und wendet den Blick auf die subjektiven Landschaften seiner Seele.“

José Ortega Y Gasset (1883–1955) spanischer Philosoph, Soziologe und Essayist

Die Vertreibung des Menschen aus der Kunst, 1925

Angelus Silesius Foto

„Zwey Augen hat die Seel: eins schauet in die Zeit / Das andre richtet sich hin in die Ewigkeit.“

Angelus Silesius (1624–1677) deutscher Barockdichter

Der Cherubinische Wandersmann, III, 228 ("Die Augen der Seele"; S.146)

John Ronald Reuel Tolkien Foto
Oscar Wilde Foto

„Er ist gar nicht so hässlich, vorausgesetzt, man schließt die Augen und sieht ihn nicht an.“

Oscar Wilde (1854–1900) irischer Schriftsteller

Der Geburtstag der Infantin / Die Eidechsen
Original engl.: "He is really not so ugly after all, provided, of course, that one shuts one's eyes, and does not look at him."
Ein Granatapfelhaus - The House of Pomegranates

Léon Bloy Foto

„Soll mein Auge die Farbe sehen, so muss es ledig sein aller Farbe. Sehe ich blaue oder weiße Farbe, so ist das Sehen meines Auges, das die Farbe sieht - ist eben das, was da sieht, dasselbe wie das, was da gesehen wird mit dem Auge. Das Auge, in dem ich Gott sehe, das ist dasselbe Auge, darin mich Gott sieht; mein Auge und Gottes Auge, das ist ein Auge und ein Sehen und ein Erkennen und ein Lieben.“

Predigt: Qui audit me, non confundetur Sir 24,30 http://www.bibelwissenschaft.de/bibeltext/sir24,30/. In: Meister Eckhart, Deutsche Predigten und Traktate. Herausgegeben und übersetzt von Josef Quint. München: Hanser Verlag, 7. Auflage 1995, S. 216. , ISBN 3446106626
Original mhd.: "Sol min ouge sehen die varwe, sô muoz er lidic sin aller varwen. Sihe ich blà oder wize varwe, diu gesiht mins ougen, daz dà siht die varwe, daz selbe, daz dà siht, ist daz selbe; daz dà gesehen wirt mit dem ougen, dà inne ich got sihe, daz ist daz selbe ouge, dà inne mich got siht: min ouge unde gotes ouge daz ist ein ouge und ein gesiht und ein bekennen und ein minnen." - Deutsche Mystiker des vierzehnten Jahrhunderts. Herausgegeben von Franz Pfeiffer. Zweiter Band: Meister Eckhart. Leipzig 1857, S. 312 books,google http://books.google.de/books?id=3HcAAAAAMAAJ&&pg=PA312 Zeile 6-11

Johann Wolfgang von Goethe Foto

„Ihr glücklichen Augen, // Was je ihr gesehn, // Es sei wie es wolle, // Es war doch so schön!“

Faust II, Vers 11300 ff. / Lynkeus der Türmer
Dramen, Faust. Der Tragödie zweyter Theil (1832)

Johann Wolfgang von Goethe Foto

„Das Auge hat sein Dasein dem Licht zu danken. Aus gleichgültigen tierischen Hilfsorganen ruft sich das Licht ein Organ hervor, das seinesgleichen werde, und so bildet sich das Auge am Lichte fürs Licht, damit das innere Licht dem äusseren entgegentrete.“

Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832) deutscher Dichter und Dramatiker

Goethes Naturwissenschaftliche Schriften (Kürschner) „Entwurf einer Farbenlehre“, Bd. 3, S. 88
Theoretische Schriften, Zur Farbenlehre (1810)

Johann Wolfgang von Goethe Foto
Johann Wolfgang von Goethe Foto
Erwin Schrödinger Foto
Paula Modersohn-Becker Foto

„Kirchen gibt es hier genug. Aber fromme Augen sehe ich so wenig.“

Paula Modersohn-Becker (1876–1907) deutsche Malerin des Expressionismus

Briefe, 18. Januar 1901

„Die Natur des Auges ist es, die Farben zu lieben; aber wenn das Herz nicht heiter ist, so mögen alle fünf Farben vor Augen sein, und man sieht sie nicht.“

Lü Bu We (-291) chinesischer Kaufmann, Politiker und Philosoph

Frühling und Herbst des Lü Bu We, S. 60
Df-Dz
Variante: Die Natur des Ohres ist es, die Töne zu lieben; aber wenn das Herz nicht heiter ist, so mögen alle fünf Klänge ertönen, und man hört sie nicht.

Rainer Maria Rilke Foto
Max Frisch Foto
Thomas Mann Foto
Henry Miller Foto

„Im Schwarzbrot war die Welt, was sie in ihrem Wesen nach ist - eine primitive, durch Magie gelenkte Welt, in der die Angst die Hauptrolle spielt. Der Junge, der die meiste Angst einfloessen konnte, wurde zum Anfuehrer und so lange geachtet, wie er seine Macht behaupten konnte. Andere Jungen waren Rebellen, und sie wurden bewundert, aber Anfuehrer wurden sie nie. Die Mehrheit war nichts als Ton in den Händen der Furchtlosen. Auf ein paar wenige konnte man sich verlassen, auf die meisten aber nicht. Die Luft war voller Spannung, man konnte nichts für morgen voraussagen. Dieser lockere, primitive Kern einer Gesellschaft brachte heftige Begierden, Gefühle, heftigen WIssensdurst hervor. Nichts wurde als erwiesen hingenommen; jeder Tag verlangte eine neue Kraftprobe, ein neues Gefühl von Kraft oder Versagen. Und so hatten wir bis zum Alter von neun oder zehn Jahren einen echten Geschmack vom Leben - wir waren unsere eigenen Herren. Das heißt diejenigen von uns, die das Glück hatten, nicht durch ihre Eltern verdorben worden zu sein, die abends frei durch die Straßen streunen und die Dinge mit unseren Augen entdecken konnten. Nicht ohne ein gewisses wehmütiges Bedauern denke ich daran, daß dieses streng begrenzte Leben der frühen Knabenjahre wie eine unermeßliche Welt, das Leben, das ihm folgte, das Leben der Erwachsenen, mir als ein ständig schrumpfender Bereich erscheint. Von dem Augenblick an, wo man in die Schule gesteckt wird, ist man verloren: man hat das Gefühl, daß man einen Halfter um den Hals gelegt bekommt. Das Brot verliert seinen Geschmack, wie das Leben ihn verliert. Sein Brot zu verdienen, wird wichtiger, als es zu essen. Alles wird berechnet, und alles hat seinen Preis.“

Tropic of Capricorn

Christa Wolf Foto
Klaus Mann Foto
Georg Büchner Foto
Rainer Maria Rilke Foto
Otto Von Bismarck Foto
Ernst Jünger Foto
Bob Marley Foto
Bob Marley Foto
Khalil Gibran Foto
Khalil Gibran Foto
Marilyn Monroe Foto
Roald Dahl Foto
Albert Hofmann Foto
Martin Luther Foto

„Eine Krähe kratzt der anderen kein Auge aus.“

Martin Luther (1483–1546) Reformator, Theologe, Bibelübersetzer

wörtlich: Es beisst kein Krawe der andern die Augen ausz.
Andere
Quelle: Christian Egenolff, Sprichwörter, Schöne, Weise Klůgredenn, Chr. Egenolfs Erben, Frankfurt am Main, Seite 25, 311

Pablo Picasso Foto
Mirza Ghulam Ahmad Foto
Gilbert Keith Chesterton Foto
Stefan Zweig Foto
Helen Keller Foto
Richard Bach Foto
Paulo Coelho Foto
Mirza Ghulam Ahmad Foto
Hans Christian Andersen Foto

„Die Hochzeit währte acht Tage lang, und die Hunde saßen mit bei Tische und machten große Augen.“

Das Feuerzeug. In: Sämmtliche Märchen. Deutsch von Julius Reuscher. 12. verm. Auflage, Volksausgabe. Leipzig: Günther, 1875. S. 113.

Novalis Foto
Platón Foto

„Sie werden also sagen: Wenn der Gerechte so gesinnt ist, wird er gegeißelt, gefoltert, in Ketten gelegt, an beiden Augen geblendet werden, und schließlich wird man nach allen Martern ihn ans Kreuz schlagen, damit er zur Einsicht kommt, dass es nicht das Richtige ist in dieser Welt, gerecht zu sein, sondern es nur zu scheinen.“

Platón (-427–-347 v.Chr) antiker griechischer Philosoph

Rep. 361e und 362a, vgl. Übersetzung Wilhelm Siegmund Teuffel (1855/56) zeno.org http://www.zeno.org/nid/20009262571. Platons ἀνασχινδυλεύω bedeutet wörtlich "pfählen", was im klassischen Griechenland ebenso unüblich war wie kreuzigen. Vielleicht deshalb spricht Friedrich Schleiermacher (1828) von "aufknüpfen", S. 129 books.google http://books.google.de/books?id=ap0-AAAAcAAJ&pg=PA129.
"ἐροῦσι δὲ τάδε, ὅτι οὕτω διακείμενος ὁ δίκαιος μαστιγώσεται, στρεβλώσεται, δεδή[362a]σεται, ἐκκαυθήσεται τὠφθαλμώ, τελευτῶν πάντα κακὰ παθὼν ἀνασχινδυλευθήσεται καὶ γνώσεται ὅτι οὐκ εἶναι δίκαιον ἀλλὰ δοκεῖν δεῖ ἐθέλειν." - el.wikisource.org Πολιτεία/Β http://el.wikisource.org/wiki/%CE%A0%CE%BF%CE%BB%CE%B9%CF%84%CE%B5%CE%AF%CE%B1/%CE%92, vgl. Platonis Opera, ed. John Burnet (1903) perseus.tufts.edu http://www.perseus.tufts.edu/hopper/text?doc=Perseus%3Atext%3A1999.01.0167%3Abook%3D2%3Asection%3D361e

Friedrich Rückert Foto

„Herr! die Schönheit dieser Erde, // Gib, daß sie die Sehkraft wecke // Meines Auges, nicht ihm werde // Eine Blindheits-Zauberdecke.“

Friedrich Rückert (1788–1866) deutscher Dichter, Übersetzer und Orientalist

Liebesfrühling, Dritter Straus: Zwischenspiel, der Zeit nach: Vorspiel Nr. 81. In: Gesammelte Gedichte. 1. Band, 2. Auflage. Erlangen: Heyder. S. 324.

Friedrich Schiller Foto
Friedrich Schiller Foto

„O daß ihrs begreiffen lerntet! daß euch die Schuppen fielen vom Auge!“

Die Räuber I, 1 / Franz, S. 10
Die Räuber (1781)

Kurt Tucholský Foto
Friedrich Von Bodenstedt Foto
Friedrich Von Bodenstedt Foto

„Wer die Welt will recht verstehn, Muß ihr klar in's Auge sehn.“

Friedrich Von Bodenstedt (1819–1892) deutscher Schriftsteller

Aus dem Nachlasse Mirza Schaffy's: Neues Liederbuch mit Prolog und erläuterndem Nachtrag. Veröffentlicht von A. Hofmann, 1878. Edition 9.
Sonstige

Jean Cocteau Foto

„Sanft schließt man Toten die Augen; sanft muß man auch den Lebenden die Augen öffnen.“

Jean Cocteau (1889–1963) französischer Schriftsteller, Regisseur, Maler und Choreograf

Hahn und Harlekin (1918); in: Jean Cocteau; Band 2: Prosa; Volk und Welt, Berlin 1971. S.287

Ralph Waldo Emerson Foto

„Die Sonne bescheint nur das Auge des Mannes, aber in das Auge und das Herz des Kindes scheint sie hinein.“

Ralph Waldo Emerson (1803–1882) US-amerikanischer Philosoph und Schriftsteller

Natur (Nature), zitiert nach der deutschen Übersetzung von Harald Kiczka, Zürich 1988, S. 15

Johann Gottlieb Fichte Foto

„Jedes Schrekbild verschwindet, wenn man es fest ins Auge faßt.“

Reden an die deutsche Nation, 12. Rede: Ueber die Mittel, uns bis zur Erreichung unsers Hauptzweks aufrecht zu erhalten. Berlin: Realschulbuchhandlung, 1808. S. 399.

Johann Wolfgang von Goethe Foto

„Das Instrument sollte nur die Stimme begleiten, denn Melodien, Gänge und Läufe ohne Worte und Sinn scheinen mir Schmetterlingen oder schönen bunten Vögeln ähnlich zu sein, die in der Luft vor unsern Augen herumschweben, die wir allenfalls haschen und uns zueignen möchten, da sich der Gesang dagegen wie ein Genius gen Himmel hebt und das bessere Ich in uns ihn zu begleiten anreizt.“

Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832) deutscher Dichter und Dramatiker

Wilhelm Meisters Lehrjahre 2. Buch 11. Kapitel http://www.zeno.org/Literatur/M/Goethe,+Johann+Wolfgang/Romane/Wilhelm+Meisters+Lehrjahre/Zweites+Buch/Eilftes+Kapitel
Erzählungen, Wilhelm Meister (1795/1796: Wilhelm Meisters Lehrjahre; 1821/1829: Wilhelm Meisters Wanderjahre)

Johann Wolfgang von Goethe Foto

„Das Auge ist das letzte, höchste Resultat des Lichtes auf den organischen Körper. Das Auge als ein Geschöpf des Lichtes, leistet alles, was das Licht selbst leisten kann.“

Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832) deutscher Dichter und Dramatiker

Vorstudien zur Farbenlehre, "Das Auge"
Theoretische Schriften, Zur Farbenlehre (1810)

Johann Wolfgang von Goethe Foto
Alexander Von Humboldt Foto
Gottfried Keller Foto

„Trinkt, o Augen, was die Wimper hält, von dem goldnen Überfluss der Welt.“

Gottfried Keller (1819–1890) Schweizer Schriftsteller und Dichter

Gedichte

Georg Christoph Lichtenberg Foto
Martin Luther King III. Foto
Ludwig Feuerbach Foto
Ben Jonson Foto

„Trink mir nur mit den Augen zu, // mein Blick tut dir Bescheid; // und bleibt ein Kuß für mich im Glas, // den Wein ich gerne meid'.“

Ben Jonson: An Celia (orig.: To Celia) übersetzt von Paula Stern, in: Komm leb mit mir, Silva-Verlag Iserlohn, 1947, S. 21
(Original:"Drink to me only with thine eyes, // And I will pledge with mine; // Or leave a kiss within the cup // And I´ll not ask for wine."

Joseph Roth Foto
Justinus Kerner Foto

„Das Sehen der Geister geschieht mit dem geistigen Auge durch das fleischliche.“

Justinus Kerner (1786–1862) deutscher Dichter, Arzt und medizinischer Schriftsteller

Die Seherin von Prevorst

Richard von Weizsäcker Foto

„Wer aber vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart.“

Richard von Weizsäcker (1920–2015) ehemaliger Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland

Rede am 8. Mai 1985
Rede bei der Gedenkveranstaltung im Plenarsaal des Deutschen Bundestages zum 40. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges in Europa

„Männliches Verhalten schwindet - gerade unter Männern. Wir sind Feiglinge, die allenfalls noch mit den Augen rollen.“

Norbert Bolz (1953) deutscher Medien- und Kommunikationstheoretiker

TAZ Nr. 8525 vom 8. März 2008, S. 3

David Lynch Foto
Walter Ludin Foto

„Schaue jemandem in die Augen und du begegnest ihm.“

Walter Ludin (1945) Schweizer katholischer Theologe, Kapuziner, Priester, freischaffender Journalist, Redaktor und Buchautor

zusammen mit Anke Maggauer-Kirsche, Pfeilspitzen, S. 10

Julius Sturm Foto
Otto von Habsburg Foto
Ernst Ludwig Kirchner Foto
Katharina von Aragón Foto

„Meine Augen verlangen nur nach dir. Lebwohl.“

Katharina von Aragón (1485–1536) erste Frau Heinrichs VIII., Königin von England

Letzte Worte aus ihrem letzten Brief an ihren Mann Heinrich VIII. von England
Original lat.: "Oculi mei te solum desiderant. Vale."
Zitate mit Quellenangab e

Sophie Tieck Foto
Falco Foto
Subcomandante Marcos Foto

„Und wenn die Augen glänzen, was kann es da noch ausmachen wenn die Nacht uns erstickt?“

Subcomandante Marcos (1957) mexikanischer Revolutionär und Autor

Botschaften aus dem Lakandonischen Urwald, Hamburg, 1996. Übersetzer: Horst Rosenberger. ISBN 3-89401-259-5

Dschalal ad-Din al-Rumi Foto

„Zu Zeiten gleicht mein Zustand einem Traume, mein Träumen erscheint ihnen als Ungläubigkeit. Meine Augen schlafen, aber mein Herz ist wach; mein Körper, der starre, ist Trieb und Kraft.“

Dschalal ad-Din al-Rumi (1207–1273) islamischer Mystiker, Begründer des Mevlevi-Derwisch-Ordens

Dschalâl-ed-dîn Rumî (aus dem Masnawi), zitiert aus: Mystische Zeugnisse aller Zeiten und Völker (Hrsg. Peter Sloterdijk), gesammelt von Martin Buber, orig. erschienen 1909 unter dem Titel Ekstatische Konfessionen, Diederichs Gelbe Reihe, München 1993, ISBN 3-424-01156-8, S. 95

Haruki Murakami Foto
Ernst Jandl Foto
Paul Celan Foto
Christa Wolf Foto
Robert Musil Foto
Heinrich Böll Foto

„Nicht einmal der Teufel kann so scharfe Augen haben wie Nachbarn.“

Heinrich Böll (1917–1985) deutscher Schriftsteller und Literatur-Nobelpreisträger
Bernhard Schlink Foto
Markus Zusak Foto
Annemarie Schwarzenbach Foto
Theodor Fontane Foto
Hugo Von Hofmannsthal Foto
Alessandro Baricco Foto

„Ich sehe die Szene schon vor mir, wie ich oben ankomme, mit dem Typ, der meinen Namen auf der Liste sucht und nicht findet.
"Wie heißen Sie nochmal?"
"Novecento."
"Nosjinskij, Notarbartolo, Novalis, Nozza…"
"Es ist nämlich so, daß ich auf einem Schiff geboren bin."
"Wie bitte?"
"Ich bin aif einem Schiff geboren und da auch gestorben, ich weiß nicht, ob das da aus der Liste hervorgeht…"
"Schiffbruch?"
"Nein. Explodiert. Dreizehn Zentner Dynamit. Bum."
"Aha. Ist soweit alles in Ordnung?"
"Ja, ja, bestens… das heißt… da ist noch die Sache mit dem Arm… ein Arm ist weg… aber man hat mir versichert…"
"Ein Arm fehlt ihnen?"
"Ja. Wissen Sie, bei de Explosion…"
"Da müßte noch ein Paar liegen… welcher fehlt Ihnen denn?"
"Der linke."
"Ach herrje."
"Was soll das heißen?"
"Ich fürchte, es sind zwei rechte, wissen Sie."
"Zwei rechte Arme?"
"Tja. Unter Umständen können Sie Schwierigkeiten haben,…"
"Ja?"
"Ich meine, wenn Sie einen rechten Arm nehmen würden…"
"Einen rechten Arm anstelle des linken?"
"Ja."
"Aber… nein, oder doch,… lieber einen rechten als gar keinen…"
"Das meine ich auch. Warten Sie einen Moment, ich hole ihn."
"Ich komme am besten in ein paar Tagen wieder vorbei, dann haben Sie vielleicht einen linken da…"
"Also, ich habe hier einen weißen und einen schwarzen…"
"Nein, nein, einfarbig… nichts gegen Schwarze, hm, es ist nur eine Frage der…"
Pech gehabt. Eine ganze Ewigkeit im Paradies mit zwei rechten Armen. (Näselnd gesprochen.) Und jetzt schlagen wir ein schönes Kreuz! (Er setzt zu dieser Geste an, hält aber inne. Er betrachtet seine Hände.) Nie weiß man, welche man nehmen soll. (Er zögert einen Augenblick, dann bekreuzigt er sich schnell mit beiden Händen.) Sich eine ganze ewigkeit, Millionen Jahre, zum Affen machen. (Wieder schlägt er mit beiden Händen ein Kreuz.) Die Hölle. Da gibt's nichts zu lachen.

(Er dreht sich um, geht auf die Kulissen zu, bliebt einen Schritt vor dem Abgang stehen, dreht sich erneut zum Publikum, und seine Augen leuchten.)

Andererseits… du weißt ja, daß Musik… mit diesen Händen, mit zwei rechten… wenn da nur ein Klavier ist…“

Alessandro Baricco (1958) italienischer Schriftsteller

Novecento. Un monologo