Zitate über Freund

Eine Sammlung von Zitaten zum Thema freund, leben, liebe, menschen.

Zitate über Freund

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„Liebet eure Feinde, denn wenn ihr nur eure Freunde liebt, was für einen Lohn erwartet ihr dafür?“

Jesus von Nazareth (-7–30 v.Chr) Figur aus dem Neuen Testament

Lukas 6, 27

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„Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt.“

Jesus von Nazareth (-7–30 v.Chr) Figur aus dem Neuen Testament

Quelle: [Bibel Johannes, 15, 13, EU]

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„Nur einmal im Leben, das glaube ich wirklich, findest du eine Person, die deine ganze Welt komplett verändern kann.
Du erzählst ihr Dinge, die du nie zuvor mit einer anderen Seele geteilt hast und sie saugt alles auf was du sagst und will sogar noch mehr hören.
Du teilst deine Hoffnung für die Zukunft, Träume die niemals wahr werden, Ziele die nie erreicht wurden und die vielen Enttäuschungen, die das Leben dir entgegen geschleudert hat.
Wenn etwas wundervolles passiert, kannst du es nicht erwarten ihr davon zu erzählen, weil du weißt, sie wird deine Begeisterung teilen.
Sie schämt sich nicht dafür mit dir zu weinen, wenn du verletzt bist oder mit dir zu lachen, wenn du dich zum Trottel machst.
Niemals wird sie deine Gefühle verletzen oder dir das Gefühl geben nicht gut genug zu sein. Stattdessen baut sie dich auf und zeigt dir die Dinge deiner selbst, die dich besonders und sogar wunderschön machen.
Da ist niemals irgend welcher Druck, Neid, Eifersucht oder Konkurrenzkampf, sondern einfach nur eine stille Ruhe, wenn sie bei dir ist.
Du kannst ganz du selbst sein ohne dich darüber sorgen zu müssen, was sie über dich denkt, weil sie dich dafür liebt wie und wer du bist.
Die Dinge, die für die meisten Menschen unwichtig erscheinen, wie eine Note, ein Lied oder ein Spaziergang, werden zu unbezahlbaren Schätzen, die du für immer in dein Herz schließt und bewahrst.
Erinnerungen aus deiner Kindheit kommen zurück, so klar und lebendig, als wärst du wieder jung.
Farben erscheinen heller und strahlender.
Das Lachen erscheint als ein täglicher Teil des Lebens, wo es vorher nur ab und zu da war, wenn überhaupt.
Ein Telefonanruf pro Tag, oder zwei, helfen dir durch einen langen Arbeitstag zu kommen und zaubern dir immer ein Lächeln in's Gesicht.
In ihrer Gegenwart braucht es kein andauerndes Gerede, sondern du findest innere Ruhe, einfach nur weil sie bei dir ist.
Dinge, die dich nie interessiert haben, faszinieren dich, weil du weißt, sie sind wichtig für diese Person, die etwas so besonderes für dich ist.
Du denkst an diese Person bei jeder Gelegenheit und bei allem was du tust.
Einfache Dinge bringen dich dazu an sie zu denken, wie der strahlend blaue Himmel, eine sanfte Brise oder selbst die Sturmwolken am Horizont.
Du öffnest dein Herz, wohl wissend, dass es eines Tages gebrochen werden kann.
Und durch das Öffnen deines Herzens erfährst du eine Liebe und Freude, die du dir nie erträumt hättest.
Du stellst fest, dass wertvoll zu sein der einzige Weg ist, deinem Herzen zu erlauben wahre Freude zu empfinden und es ist so wirklich, dass es dir Angst macht.
Du findest Kraft in dem Wissen einen wahren Freund zu haben, und wahrscheinlich einen Seelenverwandten, der dir bis zum Ende treu bleibt.
Das Leben erscheint komplett anders, aufregend und wertvoll.
All deine Hoffnung und Geborgenheit besteht darin, zu wissen, dass sie ein Teil deines Lebens ist.“

Bob Marley (1945–1981) jamaikanischer Sänger, Gitarrist und Songwriter
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„Nur Feinde sagen die Wahrheit; Freunde und Liebende lügen unendlich, gefangen im Netz der Pflicht.“

Schwarz. Der dunkle Turm I. 13. Auflage, München, 2002. Übersetzer: Joachim Körber. ISBN 3-453-12-384-0
Original engl.: "Only enemies speak the truth. Friends and lovers lie endlessly, caught in the web of duty." - The Gunslinger

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„Platon ist mein Freund und Aristoteles auch, meine liebste Freundin aber ist die Wahrheit“
Amicus Plato — amicus Aristoteles — magis amica veritas

Isaac Newton (1643–1727) englischer Naturforscher und Verwaltungsbeamter

(nach Aristoteles über Platon: Nikomachische Ethik 1096a 13ff.); zitiert nach der Einführung von Ed Dellian zu Samuel Clarke: Der Briefwechsel mit G.W. Leibniz von 1715/1716. Felix Meiner Hamburg 1990. S. XXXVI,
(Original latein: "Amicus Plato, amicus Aristoteles magis amica veritas." - Cambridge Student Notebook, 1661-1664. Als nachgetragener Leitspruch über dem Titel "Questiones quadem Philosophcae [sic!]")
Vgl.: "Amicus Plato, amicus Socrates, sed praehonoranda veritas". - Martin Luther, De servo arbitrio (1525). In: Werke. Kritische Gesamtausgabe. 18. Bd. Weimar 1908. S. 551-787, hier S. 610 http://archive.org/stream/dmartinluthersw07luthgoog#page/n602/mode/1up
Verwandt ist Platons eigene Äußerung über Homer: "[E]r ist der erste Lehrer [...], aber mehr als die Menschen gilt die Wahrheit." - Der Staat (Politeia) 595b-c; zitiert nach Platon: Der Staat - Über das Gerechte, übers. von Otto Apelt (Philosophische Bibliothek Bd. 80), 11. Aufl., Meiner, Hamburg 1989. S. 385 http://books.google.de/books?id=Tw3rdUcvecUC&pg=PA385

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„Laute Freunde sind oft leise Feinde.“

Konfuzius (-551–-479 v.Chr) chinesischer Philosoph zur Zeit der Östlichen Zhou-Dynastie
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„Es heißt, dass Johannes Brahms mit einem Freund am Strand spazieren ging, der sich beklagte, alle gute Musik sei schon geschrieben worden. 'Oh schau', sagte Brahms und zeigte aufs Meer hinaus. 'Da kommt die letzte Welle.“

Terry Pratchett (1948–2015) englischer Fantasy-Schriftsteller

Terry Pratchett, I. Stewart, J. Cohen, „Die Philosophen der Rundwelt“, Kapitel 24 "Die erweiterte Gegenwart", Piper Verlag München, Deutsche Erstausgabe August 2006, ISBN 3-492-28621-6, S. 377
"It is said that Johannes Brahms was walking along a beach with a friend, who was complaining that all of the good music had already been written. 'Oh, look,' said Brahms, pointing out to sea. 'Here comes the last wave.'" - The Science of Discworld II: The Globe. May Contain Nuts.

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„Solange Du glücklich bist, wirst Du viele Freunde haben. Wenn die Zeiten bewölkt sein werden, wirst Du allein sein.“

Ovid buch Tristia

Tristes, I,9,5
Original lat.: "Donec eris felix, multos numerabis amicos. Tempora si fuerint nubila, solus eris."

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„Ach, mein Freund, ich verlasse diese Welt, in der Herzen gebrochen oder zu Stein werden.“

Nicolas Chamfort (1741–1794) französischer Schriftsteller

letzte Worte, 13. April 1794, aus Chamforts Abschiedsbrief vor seinem Selbstmord
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„Tiere sind meine Freunde … und ich esse meine Freunde nicht.“

George Bernard Shaw (1856–1950) irisch-britischer Dramatiker, Politiker, Satiriker, Musikkritiker und Pazifist
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„Es lebe Deutschland. Es lebe Argentinien. Es lebe Österreich. Das sind die drei Länder, mit denen ich am engsten verbunden war. Ich werde sie nicht vergessen. Ich grüße meine Frau, meine Familie und meine Freunde. Ich hatte den Gesetzen des Krieges und meiner Fahne zu gehorchen. Ich bin bereit! […] In einem kurzen Weilchen, meine Herren, sehen wir uns ohnehin alle wieder. Das ist das Los aller Menschen. Gottgläubig war ich im Leben. Gottgläubig sterbe ich.“

Adolf Eichmann (1906–1962) deutscher SS-Obersturmbannführer und Leiter des Referats Auswanderung

Letzte Worte Adolf Eichmanns vor seiner Hinrichtung am 31. Mai 1962 nach: Bernd Nellessen. Der Prozess von Jerusalem - Ein Dokument. Econ Verlag Düsseldorf Wien 1964. S. 311 books.google.de http://books.google.de/books?id=o0cbAAAAMAAJ&dq=weilchen - Mit der Variante "...werde sie nie vergessen" und "... sehen wir uns ohnedies alle wieder" bei: Erich Kern. Weder Frieden noch Freiheit - Deutsches Schicksal unserer Zeit. K.W. Schütz Göttingen 1965. S. 248 books.google.de http://books.google.de/books?id=_VGxAAAAIAAJ&dq=weilchen. Siehe auch DER SPIEGEL 6. Juni 1962 http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-45140452.html, sowie Hannah Arendt: Eichmann in Jerusalem. Aus dem Amerikanischen von Brigitte Granzow. Von der Autorin durchgesehene und ergänzte deutsche Ausgabe. Piper München 1964. Seite 300 (eBook 2017 PT327 https://books.google.de/books?id=9AYVAwAAQBAJ&pg=PT327) und Bettina Stangneth: Briefe eines Mörders. .juedische-allgemeine.de 24.05.2012 http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/13052Noch

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„Man nennt euch Gastarbeiter, Ausländer oder Deutschtürken. Aber egal, wie euch alle nennen: Ihr seid meine Staatsbürger, ihr seid meine Leute, ihr seid meine Freunde, ihr seid meine Geschwister!“

Tayyip Erdoğan (1954) türkischer Politiker, Ministerpräsident der Türkei

Rede am 27. Februar 2011 vor 11.000 Türkeistämmigen in Düsseldorf, zit. bei: spiegel.de http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,747496,00.html

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„Freunde sind die Familie, die wir uns selber aussuchen.“

Peter Ustinov (1921–2004) britischer Schriftsteller, Schauspieler und Regisseur
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„Ein wahrer Freund ist wie ein zweites Ich.“

Laelius de amicitia (Über die Freundschaft) 80
Original lat.: "Verus amicus […] est tamquam alter idem."
Laelius de amicitia (Über die Freundschaft)

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„Die Freunde nennen sich aufrichtig; die Feinde sind es: daher man ihren Tadel zur Selbsterkenntnis benutzen sollte, als eine bittre Arznei“

Aphorismen zur Lebensweisheit, Insel Verlag, Frankfurt/M., Leipzig, 1976, S. 187
Parerga und Paralipomena, Aphorismen zur Lebensweisheit

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„Noch einmal stürmt, noch einmal, liebe Freunde!“

William Shakespeare (1564–1616) englischer Dramatiker, Lyriker und Schauspieler

3. Akt, 1. Szene / König Heinrich
Original engl. "Once more unto the Breach, // Deare friends, once more"
Heinrich V. - The Life of Henry the Fifth

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„Ich wähle meine Freunde nach ihrem guten Aussehen, meine Bekannten nach ihrem Charakter und meine Feinde nach ihrem Verstand.“

Das Bildnis des Dorian Gray, Kapitel 1, S.18 / Lord Henry
Das Bildnis des Dorian Gray - The Picture of Dorian Gray

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„Ich hatte Freunde. Der Gedanke, daß ich von ihnen für immer getrennt bin, und das Bewußtsein ihres Schmerzes gehören zu den größten Leiden, die ich sterbend mit mir nehme.“

Marie Antoinette (1755–1793) Erzherzogin von Österreich

Ausschnitt aus ihrem Abschiedsbrief an ihre Schwägerin Madame Elisabeth.
deutsche Übersetzung: Stefan Zweig, "Marie Antoinette: Bildnis eines mittleren Charakters".
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„ich möchte nicht das Leben eines meiner Bürger für einen selbstsüchtigen Zweck zu verantworten haben. Ich wünsche von meinem Schöpfer nicht das Glück eines Eroberers, dieses Fürstenwahnwitzes, sondern jenes Glück, daß man nach meinem Tode sage: Ludwig hat nur darnach gestrebt, seinem Volke der wahrhaft treueste Freund zu sein und es ist ihm gelungen, sein Volk zu beglücken.“

Ludwig II. von Bayern (1845–1886) König von Bayern (1864–1886)

Paul von Haufingen: Ludwig II. König von Bayern. Sein Leben und Ende. 2. Auflage. Hamburg 1886. Seite 128 books.google http://books.google.de/books?id=2jg-AAAAYAAJ&pg=PA128 (ohne Angabe der Primärquelle)
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„Es verlangt einiges an Mut, sich seinen Feinden entgegenzustellen, doch genauso viel, den eigenen Freunden in den Weg zu treten.“

Harry Potter und der Stein der Weisen. Aus dem Englischen von Klaus Fritz. Carlsen Verlag, 2000. S. 332. ISBN 3-551-55167-7
Original engl.: "It takes a great deal of bravery to stand up to your enemies, but just as much to stand up to your friends."

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„Facebook hilft, mit Leuten in Kontakt zu bleiben, die wir auch im echten Leben kennen. Mehr nicht. Wer glaubt, dass jeder Facebook-Kontakt ein Freund ist, der weiß nicht, was Freundschaft bedeutet.“

Mark Zuckerberg (1984) US-amerikanischer Unternehmer

Im Interview mit Jörg Rohleder und Andreas Rosenfelder. GQ-Magazin http://www.gq-magazin.de/articles/technik/internet/facebook/2008/10/29/3/16789/, 29. Oktober 2008

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„Den Eintagsfliegen gleichen meine Küsse, // Die abends kosend klare Seen umziehn, // Die deines Freundes graben tiefe Risse, // Ziehn über dich wie Pflüg und Wagen hin.“

Blumen des Bösen, Verdammte Frauen, Delphine und Hyppolyte, l, Übersetzung: Terese Robinson, Georg Müller Verlag, München 1925, gutenberg.spiegel.de http://gutenberg.spiegel.de/buch/1363/1
Original franz.: "Mes baisers sont légers comme ces éphémères // Qui caressent le soir les grands lacs transparents, // Et ceux de ton amant creuseront leurs ornières // Comme des chariots ou des socs déchirants;" - Femmes Damnées (Delphine et Hippolyte)

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„Es gibt wenig aufrichtige Freunde. Die Nachfrage ist auch gering.“

Marie von Ebner-Eschenbach (1830–1916) österreichische Schriftstellerin

Aphorismen. Aus: Schriften. Bd. 1, Berlin: Paetel. 1893. S. 76
Aphorismen

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„Der Edle gewinnt Freunde durch seine kultivierte Gelehrsamkeit. Und mit Hilfe dieser Freunde fördert er seine Menschlichkeit.“

Konfuzius (-551–-479 v.Chr) chinesischer Philosoph zur Zeit der Östlichen Zhou-Dynastie

Original:君子以文会友,以友輔仁。
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„Einen sicheren Freund erkennt man in einer unsicheren Lage.“

Quintus Ennius (-239–-169 v.Chr) römischer Schriftsteller

zitiert bei Cicero, De amicitia 64
Original lat.: "Amicus certus in re incerta cernitur."

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„>>Mein lieber junger Freund<< sagte Mustafa Mannesmann. >>Die Zivilisation hat nicht den geringsten Bedarf an Edelmut oder Heldentum. Die Dinge sind Merkmale politischer Untüchtigkeit. In einer wohlgeordneten Gesellschaft wie der unseren findet niemand Gelegenheit zu Edelmut und Heldentum. Solche Gelegenheiten ergeben sich nur in ganz ungefestigten Verhältnissen. Wo es Kriege gibt, Gewissenskonflikte, Versuchungen, den man widerstehen, und Liebe, die man erkämpfen oder verteidigen muss - dort haben Heldentum und Edelmut selbstverständlich einen gewissen Sinn. Aber heutzutage gibt es keine Kriege mehr, mit größter Sorgfalt verhindern wir, dass ein Mensch den anderen zu sehr liebt. Und so etwas wie Gewissenskonflikte gibt es auch nicht mehr: Man wird so genormt, dass man nichts anderes tun kann, als man tun soll. Und was man tun soll, ist im Allgemeinen so angenehm und gewährt den natürlichen Trieben so viel Spielraum, dass es auch keine Versuchungen mehr gibt. Sollte sich durch einen unglücklichen Zufall wirklich einmal etwas Unangenehmes ereignen, nun denn, dann gibt es Soma, um sich von der Wirklichkeit zu beurlauben. Immer ist Soma zur Hand, um Ärger zu besänftigen, einen mit seinen Feinden zu versöhnen, Geduld und Langmut zu verleihen. Früher konnte man das alles nur durch große Willensanstrengung und nach jahrelanger harter Charakterbildung erreichen. Heute schluckt man zwei, drei Halbgrammtabletten, und damit gut! Jeder kann heutzutage tugendhaft sein. Man kann mindestens sein halbes Ethos in einem Flächschen bei sich tragen. Christentum ohne Tränen - das ist Soma.<<“

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