Zitate über Fort

Eine Sammlung von Zitaten zum Thema fort, menschen, leben, liebe.

Zitate über Fort

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„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall, und schickt uns alle freudig fort!“

Augustus (-63–14 v.Chr) römischer Kaiser

(Vor-)Letzte Worte, 19. August 14 n.Chr., Häufiger Schlußsatz griechischer Schauspiele, Sueton: Divus Augustus 99, 1
Original griech.: "ἐπεὶ δὲ πάνυ καλῶς πέπαισται, δότε κρότον // καὶ πάντες ἡμας μετὰ χαρᾶς προπέμψατε."
lat.: "Acta est fabula, plaudite!"

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„Niemand ist fort, den man liebt. Liebe ist ewige Gegenwart.“

Stefan Zweig (1881–1942) österreichischer Schriftsteller

Legende eines Lebens. Ein Kammerspiel in drei Aufzügen. Leipzig: Insel-Verlag 1919, S. 149 books.google https://books.google.de/books?id=D9hEAQAAIAAJ&q=ewige

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„Die soziologische Pyramide besteht fort: Die Spitze ist weiß, heterosexuell und männlich. Alles andere ist weniger wert.“

Verena Stefan (1947–2017) Schweizer Schriftstellerin

taz Nr. 8576 vom 10. Mai 2008, S. IV

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„Wenn gute Reden sie begleiten // Dann fließt die Arbeit munter fort.“

Das Lied von der Glocke, Vers 11f., S. 251
Gedichte und Balladen, An die Freude (1785), Das Lied von der Glocke (1799)

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„Manche Zeit wird uns entrissen, manche unvermerkt entzogen, manche fließt fort. Doch am schimpflichsten ist der Verlust, der aus Unachtsamkeit geschieht.“

Moralische Briefe an Lucilius (Epistulae morales ad Lucilium), I, I, 1
Moralische Briefe an Lucilius - Epistulae morales ad Lucilium
Original: (lat) Quaedam tempora eripiuntur nobis, quaedam subducuntur, quaedam effluunt. Turpissima tamen est iactura quae per neglegentiam fit.

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„Der Zufall reißt alles mit sich fort.“

Lukan (39–65) römischer Dichter und Neffe Senecas

Der Bürgerkrieg II, 12
Original lat.: "fors incerta vagatur"

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„Für beide ist kein Platz nach den Ansprüchen, die Österreich macht, also können wir uns auf die Dauer nicht vertragen. Wir atmen einer dem anderen die Luft vor dem Munde fort, einer muß weichen oder vom anderen »gewichen werden«, bis dahin müssen wir Gegner sein.“

Otto Von Bismarck (1815–1898) deutscher Politiker, Reichskanzler

Brief an Ludwig Friedrich Leopold von Gerlach 19./20. XII. 1853, in: Bismarck, Die gesammelten Werke ..., Bd. 14/1, hg. von Wolfgang Windelband und Werner Frauendienst, Berlin 1933, S. 334; zitiert nach Hagen Schultze in: Handbuch der preußischen Geschichte Band II (1992) books.google S. 316 http://books.google.de/books?id=LFioWTr-bJwC&pg=PA316&lpg=PA316

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„Denn unsterblich in Tönen lebt fort, was ein Mund kunstvoll erzählt hat.“

Pindar (-517–-437 v.Chr) griechischer Dichter

Vierte Isthmische Ode

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„Es singen die Wasser im Schlafe noch fort // Vom Tage, // Vom heute gewesenen Tage.“

Eduard Mörike (1804–1875) deutscher Lyriker der Schwäbischen Schule, Erzähler und Übersetzer

Um Mitternacht. In: Gedichte, J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1838, S. 236, DTA http://www.deutschestextarchiv.de/moerike_gedichte_1838/252

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„Du kerkerst den Geist in ein tönend Wort, // Doch der freie wandelt im Sturme fort.“

Friedrich Schiller (1759–1805) deutscher Dichter, Philosoph und Historiker

Die Worte des Wahns
Gedichte und Balladen, An die Freude (1785), Die Worte des Wahns (1797)

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„Es heißt nicht sterben, lebt man in den Herzen der Menschen fort, die man verlassen muss.“

Samuel Smiles (1812–1904) englischer Moralschriftsteller

Der Charakter 3
Original engl.: "To live in hearts we leave behind, is not to die." - Character. J. Murray, 1876. p. 86.

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„Bücher helfen ei'm nich. Jeder Mensch braucht 'n andern - jemand, der in der Nähe is.' Weinerlich fuhr er fort: 'Ein Mensch geht kaputt, wenn er niemand hat. Macht keinen Unterschied, wer's is, wenn man nur jemand hat. Kann dir sagen', rief er erregt, 'man wird sonst zu einsam und wird elend.“

Von Mäusen und Menschen, Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2007, ISBN 978342310797-6, Seite 78
"Books ain't no good. A guy needs somebody — to be near him." He whined, "A guy goes nuts if he ain't got nobody. Don't make no difference who the guy is, long's he's with you. I tell ya," he cried, "I tell ya a guy gets too lonely an' he gets sick." - Of Mice and Men, books.google http://books.google.de/books?id=6DdcE521-BAC&pg=PA64

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„Die Würde des Virtuosen beruht daher lediglich auf der Würde, welche er der schaffenden Kunst zu erhalten weiß: Vermag er mit dieser zu tändeln und zu spielen, so wirft er seine eigene Ehre fort.“

Richard Wagner (1813–1883) deutscher Komponist, Dramatiker, Philosoph, Dichter, Schriftsteller, Theaterregisseur und Dirigent

Der Virtuose und der Künstler

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„Vererbung ist nicht das Gleiche wie Fortpflanzung. Es kann auch Fortpflanzung ohne Vererbung geben: Ein Waldbrand pflanzt sich fort, aber er vererbt nichts.“

Der entzauberte Regenbogen: Wissenschaft, Aberglaube und die Kraft der Phantasie, Rowohlt Verlag, 2. Auflage, Januar 2002, ISBN 3499613379. Übersetzer: Sebastian Vogel.
"Heredity is not the same thing as reproduction. You can have reproduction without heredity. Bush fires reproduce but without heredity."
Und es entsprang ein Fluss in Eden (River out of Eden, 1995), Der entzauberte Regenbogen (Unweaving the Rainbow, 1998)

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„In dem, was ich selber zu tun und zu treiben hatte«, fuhr Goethe fort, »habe ich mich immer als Royalist behauptet. Die anderen habe ich schwatzen lassen, und ich habe getan, was ich für gut fand. Ich übersah meine Sache und wußte, wohin ich wollte.«“

Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832) deutscher Dichter und Dramatiker

Goethe im Gespräch mit Johann Peter Eckermann, 25. Februar 1824. In: Goethes Gespräche mit J. P. Eckermann, Band 1. Hrsg. von Franz Deibel. Leipzig: Insel-Verlag, 1908. S. 118.
Selbstzeugnisse, Johann Peter Eckermann: Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens (1836/1848)

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„Auf Flügeln des Gesanges, // Herzliebchen, trag ich dich fort.“

Buch der Lieder
Quelle: Buch der Lieder, Lyrisches Intermezzo IX, Verse 1-2, S. 117

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„Das dunkle Volk der flatternden Plejaden // Huscht wie ein Fledermäuse-Schwarm dahin. // Der Wagen zieht auf seinen dunklen Pfaden // Stumm fort und ohne Last seit Urbeginn.“

Georg Heym (1887–1912) deutscher Schriftsteller, Vertreter des frühen Expressionismus

Der Affe II. In: Dichtungen, Der Himmel Trauerspiel. Gedichte aus dem Nachlaß. München: Wolff, 1922. S. 167

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„Ich gehe heute nacht fort.“

James Brown (1933–2006) amerikanischer Musiker

Letzte Worte, zu seinem engen Freund Charles Bobbit, zitiert bei CNN Europe, 25. Dezember 2006
Original engl.: "I'm going away tonight." - articles.cnn.com December 26, 2006 http://articles.cnn.com/2006-12-26/entertainment/james.brown.dead_1_doo-dah-james-brown-cough?_s=PM:SHOWBIZ

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„Du siehst am winterlich geschwollenen Strom den Baum, der nachgibt, seine Zweige retten, was widersteht, reißt's mit den Wurzeln fort.“

Antigone, 712-714 / Haimon
Original altgriech.: " ὁρᾷς παρὰ ῥείθροισι χειμάρροις ὅσα // δένδρων ὑπείκει, κλῶνας ὡς ἐκσῴζεται, // τὰ δ᾽ ἀντιτείνοντ᾽ αὐτόπρεμν᾽ ἀπόλλυται."
Aias (455–450 v. Chr.), Antigone (442 v. Chr.)

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„Am Brunnen vor dem Tore, // Da steht ein Lindenbaum, // Ich träumt' in seinem Schatten // So manchen süßen Traum. // Ich schnitt in seine Rinde // So manches liebe Wort, // Es zog in Freud' und Leide // Zu ihm mich immer fort.“

Die Winterreise, 5. Der Lindenbaum, Verse 1-4 aus: Sieben und siebzig Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten. Band 2, Ackermann, Dessau 1824, S. 83, de.wikisource.org
Die Winterreise (1824)

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„Gott war fortgegangen, aber die Propheten kamen. Aus allen Kellerhöhlen stiegen sie hervor, auf den Tribünen hoben sie die nackten, verzehrten Arme, in den Parlamenten beschworen sie das Reich der Liebe, aus den Sternen rissen sie Weisheit und Schicksal: aber der Engel war fort, der einzige, der die Lose trug und wußte.“

Ernst Wiechert (1887–1950) deutscher Schriftsteller

Ernst Wiechert: Das einfache Leben, München 1945 (Erstausgabe 1939), S. 19. Kapitel 1 ernst-wiechert.de pdf http://www.ernst-wiechert.de/Ernst_Wiechert_Das_einfache_Leben/Ernst_Wiechert_Herbig_Das_einfache_Leben_Kapitel_1.pdf

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„In einem Leben, das nur auf Geld gestellt ist, geht es uns allen so. Man presst eine Zitrone aus und wirft sie fort.“

Max René Hesse (1885–1952) deutscher Arzt und Schriftsteller

Morath schlägt sich durch, Stuttgart, Stuttgarter Hausbücherei, 1948; Lizenz des Krüger Verlages Hamburg

„Intellektuelle, die wissen können, was zu tun ist, es aber unterlassen, werfen ihre Würde fort und erstarren zu Fanatikern der Obrigkeit.“

Gerhard Zwerenz (1925–2015) deutscher Schriftsteller und Politiker

Der plebejische Intellektuelle. S. Fischer 1972: Reihe Fischer 26, S. 32

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„Mein Lord, warum fahren Sie nicht fort? Ich habe keine Angst zu sterben.“

Maria II. von England (1662–1694) Königin von England, Schottland und Irland

Letzte Worte, 28. Dezember 1694, zu Erzbischof John Tillotson, der im Gebet innehielt
Original engl.: "My Lord, why do you not go on? I am not afraid to die."
Zugeschrieben

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„Rate ihr, ihretwegen und meinetwegen, dass sie sich aus Den Haag fort begibt, denn ihr Bleiben ist sehr nachteilig für uns beide.“

Karl II. von England (1630–1685) König von Schottland, England und Irland

aus einem Brief von Karl II. an seinen Vertrauten Lord Theobald Taafe im Mai 1655. Er bittet hier um Entfernung seiner Mätresse Lucy Walter aus der Stadt Den Haag.
Original engl.: "Advise her, both for her sake and mine, that she goes to some place other than the Hague, for her stay there is very prejudicial to us both."

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„Mönchlein, Mönchlein, du gehst jetzt einen Gang, dergleichen ich und mancher Obrist auch in der allerersten Schlachtordnung nicht getan haben. Bist Du aber der rechtlichen Meinung und deiner Sache gewiss, so fahre in Gottes Namen fort und sei getrost, Gott wird dich nicht verlassen. Mut, Mönchlein, Mut!“

Georg von Frundsberg (1473–1528) deutscher Soldat und Landsknechtsführer

an Martin Luther vor dessen Auftritt beim Reichstag zu Worms, überliefert bei Otto Zierer: Bild der Jahrhunderte, Bertelsmann-Verlag, o.J., Band 14, S.117ff, nach Adam Reißner "Historia Herrn Georgen und Herrn Casparn von Frundsberg'", 1572

„Sind die Lippen fort, so frieren die Zähne.“

Lü Bu We (-291) chinesischer Kaufmann, Politiker und Philosoph

Frühling und Herbst des Lü Bu We, S. 211

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„Wir stolpern dahin, tragen ein wenig Geräusch in die Stille und wirken in anderen fort.“

Colum McCann (1965) irischer Schriftsteller und Journalist

Die große Welt

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„[…] Ich möchte aber gern noch einmal auf meinen Ratschlag zurückkommen; ich finde nämlich, dass du dein Leben radikal ändern und ganz mutig Dinge in Angriff nehmen solltest, die dir früher nie in den Sinn gekommen wären oder vor denen du im letzten Moment zurückgeschreckt bist. So viele Leute sind unglücklich mit ihrem Leben und schaffen es trotzdem nicht, etwas an ihrer Situation zu ändern, weil sie total fixiert sind auf ein angepasstes Leben in Sicherheit, in dem möglichst alles gleichbleibt – alles Dinge, die einem scheinbar inneren Frieden garantieren. In Wirklichkeit wird die Abenteuerlust im Menschen jedoch am meisten durch eine gesicherte Zukunft gebremst. Leidenschaftliche Abenteuerlust ist die Quelle, aus der der Mensch die Kraft schöpft, sich dem Leben zu stellen. Freude empfinden wir, wenn wir neue Erfahrungen machen, und von daher gibt es kein größeres Glück als in einem immer wieder wechselnden Horizont blicken zu dürfen, an dem jeder Tag mit einer neuen ganz anderen Sonne anbricht. Wenn du mehr aus deinem Leben machen willst, Ron, dann muss du deine Vorliebe für monotone, gesicherte Verhältnisse ablegen und das Chaos in dein Leben lassen, auch wenn es dir am Anfang verrückt erscheinen mag. Aber sobald du dich an ein solches Leben einmal gewöhnt hast, wirst du die volle Bedeutung erkennen, die darin verborgen liegt, und die schier unfassbare Schönheit. Um es auf den Punkt zu bringen, Ron: Geh fort raus Salton City und fang an zu reisen. […] Sei nicht so träge und bleib nicht einfach immer am selben Platz. Beweg dich, reise, werde ein Nomade, erschaffe dir jeden Tag einen neuen Horizont. Du wirst noch so lange leben, Ron, und es wäre eine Schande, wenn du die Gelegenheit nicht nutzen würdest, dein Leben von Grund auf zu ändern, um in ein vollkommen neues Reich der Erfahrungen einzutreten.
Es stimmt nicht, wenn du glaubst, dass Glück einzig und allein zwischenmenschlichen Beziehungen entspringt. Gott hat es überall um uns herum verteilt. Es steckt in jeder kleinen Erfahrung, die wir machen. Wir müssen einfach den Mut haben, uns von unserem gewohnten Lebensstil abzukehren und uns auf ein unkonventionelles Leben einzulassen.
Vor allem möchte ich dir sagen, dass du weder mich noch sonstwen brauchst, um dieses neue, hoffnungsfroh schimmernde Licht in dein Leben zu bringen. Du musst nur zur Tür hinausgehen und die Hand danach ausstrecken und schon ist es dein. Du selbst bist dein einziger Feind, du und deine Sturheit, mit der du dich weigerst, dich auf etwas Neues einzulassen. […]
Du wirst staunen, was es alles zu sehen gibt, und du wirst Leute kennenlernen, von denen man eine Menge lernen kann. Aber mach es ohne viel Geld, keine Motels, und dein Essen kochst du dir selbst. Je weniger du ausgibst, desto höher der Erlebniswert. […]“

Into the Wild

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„Der Wille der Kranken, irgendeine Form der Überlegenheit darzustellen, ihr Instinkt[864] für Schleichwege, die zu einer Tyrannei über die Gesunden führen – wo fände er sich nicht, dieser Wille gerade der Schwächsten zur Macht! Das kranke Weib insonderheit: niemand übertrifft es in Raffinements, zu herrschen, zu drücken, zu tyrannisieren. Das kranke Weib schont dazu nichts Lebendiges, nichts Totes, es gräbt die begrabensten Dinge wieder auf (die Bogos sagen: »das Weib ist eine Hyäne«). Man blicke in die Hintergründe jeder Familie, jeder Körperschaft, jedes Gemeinwesens: überall der Kampf der Kranken gegen die Gesunden – ein stiller Kampf zumeist mit kleinen Giftpulvern, mit Nadelstichen, mit tückischem Dulder-Mienenspiele, mitunter aber auch mit jenem Kranken-Pharisäismus der lauten Gebärde, der am liebsten »die edle Entrüstung« spielt. Bis in die geweihten Räume der Wissenschaft hinein möchte es sich hörbar machen, das heisere Entrüstungs-Gebell der krankhaften Hunde, die bissige Verlogenheit und Wut solcher »edlen« Pharisäer (– ich erinnere Leser, die Ohren haben, nochmals an jenen Berliner Rache-Apostel Eugen Dühring, der im heutigen Deutschland den unanständigsten und widerlichsten Gebrauch vom moralischen Bumbum macht: Dühring, das erste Moral-Großmaul, das es jetzt gibt, selbst noch unter seinesgleichen, den Antisemiten). Das sind alles Menschen des Ressentiment, diese physiologisch Verunglückten und Wurmstichigen, ein ganzes zitterndes Erdreich unterirdischer Rache, unerschöpflich, unersättlich in Ausbrüchen gegen die Glücklichen und ebenso in Maskeraden der Rache, in Vorwänden zur Rache: wann würden sie eigentlich zu ihrem letzten, feinsten, sublimsten Triumph der Rache kommen? Dann unzweifelhaft, wenn es ihnen gelänge, ihr eignes Elend, alles Elend überhaupt den Glücklichen ins Gewissen zu schieben: so daß diese sich eines Tags ihres Glücks zu schämen begännen und vielleicht untereinander sich sagten »es ist eine Schande, glücklich zu sein! es gibt zu viel Elend!«… Aber es könnte gar kein größeres und verhängnisvolleres Mißverständnis geben, als wenn dergestalt die Glücklichen, die Wohlgeratenen, die Mächtigen an Leib und Seele anfingen, an ihrem Recht auf Glück zu zweifeln. Fort mit dieser »verkehrten Welt«! Fort mit dieser schändlichen Verweichlichung des Gefühls! Daß die Kranken nicht die Gesunden krank machen – und dies wäre eine solche Verweichlichung –, das sollte doch der oberste Gesichtspunkt auf Erden sein – dazu aber gehört[865] vor allen Dingen, daß die Gesunden von den Kranken abgetrennt bleiben, behütet selbst vor dem Anblick der Kranken, daß sie sich nicht mit den Kranken verwechseln. Oder wäre es etwa ihre Aufgabe, Krankenwärter oder Ärzte zu sein?… Aber sie könnten ihre Aufgabe gar nicht schlimmer verkennen und verleugnen – das Höhere soll sich nicht zum Werkzeug des Niedrigeren herabwürdigen, das Pathos der Distanz soll in alle Ewigkeit auch die Aufgaben auseinanderhalten! Ihr Recht, dazusein, das Vorrecht der Glocke mit vollem Klange vor der mißtönigen, zersprungenen, ist ja ein tausendfach größeres: sie allein sind die Bürgen der Zukunft, sie allein sind verpflichtet für die Menschen-Zukunft. Was sie können, was sie sollen, das dürften niemals Kranke können und sollen: aber damit sie können, was nur sie sollen, wie stünde es ihnen noch frei, den Arzt, den Trostbringer, den »Heiland« der Kranken zu machen?… Und darum gute Luft! gute Luft! und weg jedenfalls aus der Nähe von allen Irren- und Krankenhäusern der Kultur! Und darum gute Gesellschaft, unsre Gesellschaft! Oder Einsamkeit, wenn es sein muß! Aber weg jedenfalls von den üblen Dünsten der inwendigen Verderbnis und des heimlichen Kranken-Wurmfraßes!… Damit wir uns selbst nämlich, meine Freunde, wenigstens eine Weile noch gegen die zwei schlimmsten Seuchen verteidigen, die gerade für uns aufgespart sein mögen – gegen den großen Ekel am Menschen! gegen das große Mitleid mit dem Menschen!…“

Friedrich Nietzsche (1844–1900) deutscher Philosoph und klassischer Philologe

Jenseits von Gut und Böse/Zur Geneologie der Moral

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„Die Furcht nimmt immer die Maske, den Stil der Zeiten an. Das Dunkel der Weltraumhöhle, die Visionen der Eremiten, die Ausgeburten der Bosch und Cranach, die Hexen- und Dämonenschwärme des Mittelalters sind Glieder der ewigen Kette der Angst, an die der Mensch wie Prometheus an den Kaukasus geschmiedet ist. Von welchen Götterhimmeln er sich auch befreien möge — die Furcht begleitet ihn mit großer List. Und immer erscheint sie ihm in höchster, lähmender Wirklichkeit. Wenn er in strenge Erkenntniswelten eintritt, wird er den Geist verlachen, der sich mit gotischen Schemen und Höllenbildern ängstigte. Er ahnt kaum, daß er in den gleichen Fesseln gefangen liegt. Ihn freilich prüfen die Phantome im Erkenntnisstil, als Fakten der Wissenschaft. Der alte Wald mag nun zum Forst geworden sein, zur ökonomischen Kultur. Doch immer noch ist in ihm das verirrte Kind. Nun ist die Welt der Schauplatz von Mikrobenheeren; die Apokalypse droht wie je zuvor, wenngleich durch Machenschaften der Physik (nicht nur der Physik! HB). Der alte Wahn blüht in Psychosen, Neurosen fort. Und auch den Menschenfresser wird man in durchsichtiger Verkleidung wiederfinden — nicht nur als Ausbeuter und Treiber in den Knochenmühlen der Zeit. Er mag vielmehr als Serologe inmitten seiner Instrumente und Retorten darüber sinnen, wie man die menschliche Milz, das menschliche Brustbein zum Ausgangsstoff für wunderbare Medizinen nimmt. Da sind wir mitten im alten Dahomey, im alten Mexiko.“

Ernst Jünger (1895–1998) deutscher Schriftsteller und Publizist
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„Was erste Liebe genannt wird, lebt fort in der zweiten, in jeder nachfolgenden, wird in jeder spätern neugeboren: Denn die Liebe ist ewig und Eins, […].“

Friedrich Ludwig Jahn (1778–1852) deutscher Pädagoge und Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung

Deutsches Volksthum, S. 420, DTA http://www.deutschestextarchiv.de/jahn_volksthum_1810/450
Deutsches Volksthum (1810)

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„Wenn wir den Stand gewählt, in dem wir am meisten für die Menschheit wirken können, dann können uns Lasten nicht niederbeugen, weil sie nur Opfer für alle sind; dann genießen wir keine arme, eingeschränkte, egoistische Freude, sondern unser Glück gehört Millionen, unsere Taten leben still, aber ewig wirkend fort, und unsere Asche wird benetzt von der glühenden Träne edler Menschen.“

Karl Marx (1818–1883) deutscher Philosoph, Ökonom und Journalist

Betrachtungen eines Jünglings bei der Wahl seines Berufes. (Abiturientenarbeit) MEW 40, S. 594 zeno.org http://www.zeno.org/nid/20009222154
Schule und Studium, Betrachtungen eines Jünglings bei der Wahl seines Berufes (1835)

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„Die dogmatischen Ansichten der vorigen Jahrhunderte leben dann nur fort in den Vorurtheilen des Volks und in gewissen Disciplinen, die, in dem Bewußtsein ihrer Schwäche, sich gern in Dunkelheit hüllen.“

Kosmos, Erster Band, J. G. Cotta'scher Verlag, Stuttgart und Tübingen 1845, S. 5, DTA http://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_kosmos01_1845/24

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„Der Grundsatz der Anschaulichkeit verlangt daher: gehe vom Anschaulichen aus und schreite von da aus zum Begrifflichen fort, vom Einzelnen zum Allgemeinen, vom Concreten zum Abstracten, nicht umgekehrt! Dieser Grundsatz gilt auf dem ganzen Gebiete des Unterrichts.“

Adolph Diesterweg (1790–1866) deutscher Pädagoge

Quelle: Wegweiser zur Bildung für deutsche Lehrer, S. 118 f., books.google.de https://books.google.de/books?id=Ue5NAQAAMAAJ&pg=PA118&dq=%22Gehe+vom+Anschaulichen+aus+und+schreite%22

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„oder um mit Vijñânabhikṣu zu reden: »Wenn jemand das Wesen des Selbstes, ohne es ganz vollständig zu kennen, lehrte, so würde er hinsichtlich dieses oder jenes Teiles wegen des eigenen Irrtums wiederum seinen Schüler in Irrtum versetzen, dieser wieder einen anderen und so fort; auf diese Weise würde eine Tradition entstehen, die einer Reihe von sich gegenseitig führenden Blinden vergleichbar wäre(andha-paraṃparâ).“

Richard von Garbe (1857–1927) deutscher Indologe

Die Samkhya-Philosophie, I. Allgemeines, 2. Die Aufgabe des Systems. Leipzig 2. Auflage 1917. S. 199f. zeno.org http://www.zeno.org/nid/20009169229 und archive.org http://archive.org/stream/diesmkhyaphilos01garbgoog#page/n215/mode/2up mit Hinweis auf Paul Deussen: Sechzig Upanishad's des Veda. S. 272 books.google http://books.google.de/books?id=w4JIAAAAMAAJ&q=blinde: In des Nichtwissens Tiefe hin sich windend,// Sich selbst als Weise, als Gelehrte wähnend,// So laufen ziellos hin und her die Toren,// Wie Blinde, die ein selbst auch Blinder anführt.

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„Jemand ist nur dann wirklich fort, wenn man ihn vergisst.“

Tot, Vergessen, Erinnerung

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„Die Geschichte von Alexander dem Großen und Sannyasi von Taxila.
Der Bote von Alexander dem Großen sprach zu dem großen, indischen Brahmanen:
"Heil dir, oh Lehrer der Brahmanen", sprach Onesikritos (der Bote), nachdem er Sannyasis Waldhütte betreten hatte. "Der Sohn des mächtigen Gottes Zeus, Alexander, der oberste Gebieter aller Menschen, fordert dich auf, zu ihm zu kommen. Wenn du seinem Rufe willfährst, wird er dich mit reichen Gaben belohnen; weigerst du dich, wird er dir den Kopf abschlagen".
Der Yogi hörte sich diese recht drastische Einladung ruhig an und erhob noch nicht einmal das Haupt von seinem Blätterlager.
"Auch ich bin ein Sohn des Zeus, wenn Alexander einer ist", bemerkte er. "Ich begehre nichts von dem, was Alexander gehört, denn ich bin zufrieden mit dem, was ich habe. Er dagegen zieht mit seinen Mannen über Länder und Meere, ohne etwas dabei zu gewinnen und ohne das Ziel seiner Wanderschaft zu erreichen.
Geh und sage Alexander, dass Gott, der Oberste König, niemals Frieden, Leben und Wasser ist - der Schöpfer aller menschlichen Körper und Seelen. Zu Ihm kehren alle Menschen zurück, wenn der Tod sie befreit und sie keinen schlimmen Krankheiten mehr ausgesetzt sind. Er allein ist der Gott, dem ich huldige, denn Er verabscheut das Morden und stiftet keine Kriege".
Dann fuhr der Weise mit ruhigem Spott fort: "Alexander ist kein Gott, da auch er den Tod erleiden muss. Wie kann er der Herr der Welt sein, wenn er noch nicht einmal Herr ijm Reich seines Inneren ist? Er hat weder lebendig den Hades betreten, noch kennt er den Lauf der Sonne über die unermesslichen Gebiete dieser Erde, wo die meisten Völker noch nicht einmal seinen Namen gehört haben"
Nach dieser zweifellos schärfsten Zurechtweisung, die dem "Herrn der Welt" jemals zu Ohren gelangte, fügte der Weise ironisch hinzu: "Wenn Alexanders gegenwärtiges Reich noch nicht groß genug ist, seine Habgier zu stillen, so soll er den Ganges überqueren, dort wird er ein Land finden, das all seine Bewohner ernähren kann. Mit den Gaben, die Alexander mir verspricht, kann ich nichts anfangen, fuhr Sannyasi fort. "Die einzigen Dinge, die ich schätze, sind die Bäume, die mir als Obdach dienen, die frischen Pflanzen, die mir Nahrung geben, und das Wasser was meinen Durst löscht. Alle gierig angesammelten Schätze hingege bringen ihrem Besitzer nur Verderben und sind die Ursache allen Kummers und Verdrusses, unter denen die unerleuchteten Menschen leiden. Was mich anbetrifft, so ruhe ich auf den Blättern des Waldes, und da ich nichts zu bewachen habe, kann ich meine Augen ruhig schließen. Weltliche Schätze hingegen wären mir eine Last und würden mir den Schlaf rauben. Die Erde versorgt mich mit allem, was ich brauche, so wie eine Mutter ihr Kind mit Milch versorgt. Ich wandere überallhin, wo es mir gefällt, und sorge mich nicht um mein Leben. Selbst wenn Alexander mir den Kopf abschlüge, könnte er dadurch meine Seele nicht zerstören. Mein Mund wird zwar verstummen und mein Körper gleich einem zerrissenen Gewand der Erde einverleibt werden, aus deren Elementen er zusammengesetzt wurde. Ich aber werde mich in Geist verwandeln und zu Gott aufsteigen. Er ist es, der uns alle in stoffliche Körper kleidete und auf die Erde sandte; Er ist es, der uns prüft und beobachtet, ob wir Seine Gesetze befolgen. Und wenn wir von hier scheiden, müssen wir Ihm Rechenschaft über unser Leben geben. Er ist der alleinige Richter, der alle Übeltaten vergilt; denn das Stöhnen der Unterdrückten fordert die Bestrafung des Unterdrückers.
Mag Alexander all jene mit seinen Drohungen schrecken, die nach Reichtum trachten und den Tod fürchten. Gegen die Brahmanen sind seine Waffen wirkungslos. Wir lieben weder das Gold, noch fürchten wir den Tod. Geh also und sage Alexander Folgendes: Sannyasi braucht nichts von dem, was dein ist und wird daher nicht zu dir kommen. Wenn du aber etwas von Sannyasi willst, so komme du zu ihm.“

Yogananda (1893–1952) Yogi und Guru