Zitate von Arno Schmidt
Arno Schmidt
Geburtstag: 18. Januar 1914
Todesdatum: 3. Juni 1979
Andere Namen: Арно Шмидт
Arno Otto Schmidt war ein deutscher Schriftsteller.
Schmidt wuchs in Hamburg und Lauban bei Görlitz auf. Seit 1938 lebte er in Greiffenberg. Von 1946 an lebte er als freier Schriftsteller zunächst in Cordingen, dann in Gau-Bickelheim, Kastel an der Saar und in Darmstadt und seit 1958 schließlich im Heidedorf Bargfeld bei Celle. Sein erster Band mit Erzählungen, Leviathan, erschien 1949. Dieser und seine Werke der 1950er Jahre sind sprachlich von einer ungewöhnlichen, sich oft am Expressionismus orientierenden Wortwahl geprägt. Formal kennzeichnet sie das Bemühen um neue Prosaformen, inhaltlich sind sie von einer kulturpessimistischen Weltsicht und einer angriffslustigen Gegnerschaft gegen das Westdeutschland der Adenauer-Ära geprägt. Seine theoretischen Überlegungen zu Prosa und Sprache entwickelte Schmidt in den 1960er Jahren in Auseinandersetzung vor allem mit James Joyce und Sigmund Freud weiter und suchte seine Ergebnisse in den in dieser Zeit entstandenen Werken umzusetzen. Als Summe dieser Entwicklung erschien 1970 das monumentale Hauptwerk Zettel’s Traum. Sein Spätwerk erschien wie Zettel’s Traum in großformatigen Typoskriptbänden. Außer den für den Autor wichtigen Prosaarbeiten entstanden zahlreiche Übersetzungen aus dem Englischen, Kurzgeschichten, literaturgeschichtliche und -theoretische Essays, eine detaillierte Biografie Friedrich de la Motte Fouqués sowie eine durch die Psychoanalyse angeregte Studie über Karl May .
Werk
Zitate Arno Schmidt
„Ehe Du für dein Vaterland sterben willst, sieh dir s erst mal genauer an!“
Aus dem Leben eines Fauns, Bargfelder Ausgabe, Werkgruppe I, Band 1, S. 371
„Ich bin, wie jeder anständige Mensch, meiner Ansichten oftmals müde.“
arno-schmidt-allerdings.de http://www.arno-schmidt-allerdings.de/ausstellungen/raum6.html

„DIE KARTOFFELSORTIERMASCHINE rüttelte im Bogen=Lampen=Licht: Nichts Niemand Nirgends Nie! / Umdient von 4 Lemuren in fahler Tracht: die Schatten flohen manchmal entsetzt vor ihren eigenen Herren davon. (Zaunzu hülfesuchend? – Bei uns iss ooch keene.)“
— Arno Schmidt, buch KAFF auch Mare Crisium
KAFF auch Mare Crisium
„Und was heißt schon New York? Großstadt ist Großstadt; ich war oft genug in Hannover.“
Trommler beim Zaren, Bargfelder Ausgabe, Werkgruppe I, Band 4, S. 129
„Wer denkt heute noch 10 Tage voraus?!“
Aus dem Leben eines Fauns, Bargfelder Ausgabe, Werkgruppe I: Romane, Erzählungen, Gedichte, Juvenilia, Haffmans Verlag, Zürich 1987, Band 1, S. 390
„Sei es noch so unzeitgemäß und unpopulär; aber ich weiß, als einzige Panacee, gegen Alles, immer nur 'Die Arbeit' zu nennen; und was speziell das anbelangt, ist unser ganzes Volk, an der Spitze natürlich die Jugend, mit nichten überarbeitet, vielmehr typisch unterarbeitet: ich kann das Geschwafel von der '40-Stunden-Woche' einfach nicht mehr hören: meine Woche hat immer 100 Stunden gehabt“
In einer Rede zur Verleihung des Goethe-Preises 1973, zitiert nach Zeit.de http://www.zeit.de/feuilleton/kulturbrief/2004/04/arnoschmidt
„Ich finde Niemanden, der so häufig recht hätte, wie ich!“
Die Umsiedler (EA 1953), Bargfelder Ausgabe I.1, S. 275
„Das ist mein größter Einwand gegen Musik, daß Österreicher darin exzelliert haben.“
Das steinerne Herz. Haffmans 1988, S. 58 books.google https://books.google.de/books?id=wW8GAQAAMAAJ&q=exzelliert
„Mein Leben?!: ist kein Kontinuum! (nicht bloß durch Tag und Nacht in weiß und und schwarze Stücke zerbrochen! Denn auch am Tage ist bei mir der ein Anderer, der zur Bahn geht; im Amt sitzt; büchert; durch Haine stelzt; begattet; schwatzt; schreibt; Tausendsdenker; auseinanderfallender Fächer; der rennt; raucht; kotet; radiohört; 'Herr Landrat' sagt: that's me!): ein Tablett voll glitzernder snapshots.“
Aus dem Leben eines Fauns, Bargfelder Ausgabe, Band 3, S. 9.