Zitate über schlimm
seite 2

Jean-Claude Juncker Foto
Stephen Hawking Foto
Cäsar Flaischlen Foto

„Das ist das schlimmste von allen Übeln: // an Vergangnem herumzugrübeln […]“

Cäsar Flaischlen (1864–1920) deutscher Lyriker und Mundartdichter

Das ist das schlimmste.. In: Gesammelte Dichtungen, Fünfter Band, Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart und Berlin 1921, S. 35,

Pablo Picasso Foto
Salvador Dalí Foto

„Freiheit jeglicher Art ist für die Kreativität das Schlimmste.“

Salvador Dalí (1904–1989) spanischer Maler, Grafiker, Schriftsteller, Bildhauer und Bühnenbildner
Miguel de Cervantes Foto
Arthur Conan Doyle Foto
Samuel Beckett Foto

„Durchaus nicht weniger. Durchaus schlimmer. Durchaus Null. Durchaus weiter.“

Samuel Beckett (1906–1989) irischer Schriftsteller, Literaturnobelpreisträger

„Im schlimmsten Fall klammern sie sich fest.“

Quelle: https://www.sueddeutsche.de/reise/ertrinken-rettung-dlrg-1.4529070?reduced=true

Elizabeth Taylor Foto
Friedrich Nietzsche Foto
Robert Anson Heinlein Foto
Augustinus von Hippo Foto
Sebastian Bieniek Foto
Diese Übersetzung wartet auf eine Überprüfung. Ist es korrekt?
Jules Verne Foto
Jane Addams Foto
Martin Luther Foto

„Man muss Lehre und Leben unterscheiden. Das Leben ist bei uns ebenso schlimm wie bei den Päpstlichen.“

Martin Luther (1483–1546) Reformator, Theologe, Bibelübersetzer

Tischreden
Tischreden

Arthur Rubinstein Foto
Friedrich Rückert Foto

„Schlimm sind die Schlüssel, // die nur schließen auf, nicht zu; // Mit solchem Schlüsselbund im Haus // verarmest du.“

Friedrich Rückert (1788–1866) deutscher Dichter, Übersetzer und Orientalist

Die Weisheit des Brahmanen III.46-19
Die Weisheit des Brahmanen

Bertrand Russell Foto

„Das schlimmste an der christlichen Religion ist ihre krankhafte und unnatürliche Einstellung zur Sexualität.“

Bertrand Russell (1872–1970) britischer Mathematiker und Philosoph

„Hat die Religion nützliche Beiträge zur Zivilisation geleistet?“, 1930 erstmals veröffentlicht, in: „Warum ich kein Christ bin“, Szcesny Verlag 1963, S. 39
"The worst feature of the Christian religion, however, is its attitude towards sex — an attitude so morbid and so unnatural that it can be understood only when taken in relation to sickness of the civilized world at the time when the Roman Empire was decaying." - "Has Religion Made Useful Contributions to Civilization?" (1930) positiveatheism.org http://www.positiveatheism.org/hist/russell2.htm

William Shakespeare Foto

„Was wäre denn dabei, wenn sehr schlimme Gedanken in mein Herz gekommen wären! Wo ist der Palast, wo nicht auch einmal Schändliches eindringt?“

William Shakespeare (1564–1616) englischer Dramatiker, Lyriker und Schauspieler

3. Akt, 3. Szene / Jago
Original engl. "Utter my Thoughts? Why say, they are vild, and falce? As where's that Palace, whereinto foule things Sometimes intrude not?"
Othello - The Tragedy of Othello

Henry David Thoreau Foto

„Die Wege, auf denen man Geld gewinnen kann, führen fast ausnahmslos abwärts. Wenn du etwas getan hast, wodurch du bloß Geld verdient hast, so bist du wahrlich faul oder noch schlimmer gewesen.“

Henry David Thoreau (1817–1862) US-amerikanischer Schriftsteller und Philosoph (1817-1862)

Die Welt und ich. Aus den Tagebüchern, Schriften und Briefen ausgewählt und übertragen von Fritz Krökel. Gütersloh: Bertelsmann, 1951. S. 226
Andere Werke

Kurt Tucholský Foto

„Und nichts ist schlimmer als ein Buch anzufangen und es dann nicht mehr zu Ende lesen zu können.“

Kurt Tucholský (1890–1935) deutscher Journalist und Schriftsteller (1890–1935)

"Gruppenakkord", in: "Vossische Zeitung" Nr. 390, 20. August 1931
Andere

Oscar Wilde Foto

„Das schlimmste Laster ist die Seichtheit. Alles ist gut, was man geistig erfaßt hat.“

De Profundis
Original engl.: "The supreme vice is shallowness. Whatever is realised is right."
De Profundis - Epistola: In Carcere Et Vinculis

Daniel Defoe Foto

„…werdet lieber etwas anderes, sogar eine alte Jungfer, der Natur schlimmster Fluch, als euch mit einem Narren zusammenzutun.“

Roxana. Aus dem Englischen übersetzt von Lore Krüger (1914-2009). 1. Aufl. Berlin, Weimar: Aufbau-Verlag, 1977. S. 12
"'No fool, ladies, at all, no kind of fool, whether a mad fool or a sober fool, a wise fool or a silly fool; take anything but a fool; nay, be anything, be even an old maid, the worst of nature's curses, rather than take up with a fool.'" - The Life of Roxana - en.wikisource

Gustave Flaubert Foto
Karl Emil Franzos Foto

„Nur glückliche Menschen können ganz gut sein, und das ist das Schlimmste an dem Stachel des Unglücks, daß er zugleich vergiftet ist.“

Karl Emil Franzos (1848–1904) österreichischer Schriftsteller und Publizist

Der Gott des alten Doktors. In: Deutsche Dichtung, Hrsg. Karl Emil Franzos, Neunter Band, Verlag von A. Haack, Berlin 1891, S. 8,
Andere Werke

Günter Grass Foto

„Das Schreiben ist eine schreckliche Tortur - schlimmer nur sind Dichterlesungen vor Frauenkränzchen.“

Günter Grass (1927–2015) deutscher Schriftsteller, Bildhauer, Maler und Grafiker, Literaturnobelpreisträger

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12. Oktober 1989

Heinrich Heine Foto

„Die Religion kann nie schlimmer sinken, als wenn sie solchermaßen zur Staatsreligion erhoben wird.“

Heinrich Heine (1797–1856) deutscher Dichter und Publizist

zitiert bei: W. Beutin, „Heinrich Heine“, S. 210, in: „2000 Jahre Folter im Namen Gottes“, 1998, S. 136
Briefe, Gedichte, Sonstige

Immanuel Kant Foto
Immanuel Kant Foto
Gotthold Ephraim Lessing Foto
Marie von Ebner-Eschenbach Foto

„Haben und nicht geben ist in manchen Fällen schlimmer als stehlen.“

Marie von Ebner-Eschenbach (1830–1916) österreichische Schriftstellerin

Aphorismen. Aus: Schriften. Bd. 1, Berlin: Paetel. 1893. S. 9
Aphorismen

Robert Burton Foto

„Geistige Trägheit ist noch viel schlimmer als leibliche; Witz ohne Verwendung ist eine Krankheit (…):Rost der Seele, Fäulnis des Geistes, eine Hölle eigener Art (…) nennt sie Galen.“

Robert Burton: Die Anatomie der Melancholie (orig. The Anatomy of Melancholy, 1621), aus dem Englischen übersetzt von Werner v. Koeppenfels nach der Ausgabe letzter Hand, Oxford 1651, 3. Auflage, Mainz 2001, ISBN 3-87162-007-6, S.124

„Wie schlimm ist Wissen, wenn es dem Wissenden keinen Gewinn bringt“

Lycidas. Wilhelm Heyne Verlag München, 2004, S. 716. ISBN 978-3-453-53006-5

Jan Ullrich Foto
Hans-Peter Uhl Foto

„Es wäre schlimm, wenn unser Land am Schluss regiert werden würde von Piraten und Chaoten aus dem Computerclub. Es wird regiert von Sicherheitsbeamten, die dem Recht und dem Gesetz verpflichtet sind.“

Hans-Peter Uhl (1944–2019) deutscher Politiker, MdB und Rechtsanwalt

In der aktuellen Stunde des Bundestags zum Bundestrojaner am 19. Oktober 2011. Als Reaktion darauf wurde seine Webseite von Hackern defaced. focus.de http://www.focus.de/politik/deutschland/rache-fuer-staatstrojaner-hacker-greifen-website-von-hans-peter-uhl-an_aid_676664.html, spiegel-online.de http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,792995,00.html

Jakob Bosshart Foto

„Der Selbstbetrug ist der häufigste Betrug und auch der schlimmste.“

Jakob Bosshart (1862–1924) Schweizer Schriftsteller

Bausteine zu Leben und Zeit. Hrsg. von Elsa Boßhart-Forrer. Leipzig: Grethlein & Co., 1929

John Kerry Foto

„Ich habe einen Fehler begangen, als ich über den Krieg sprach. Der Präsident aber hat einen Fehler begangen, als er in den Irak einmarschierte. Was ist wohl schlimmer?“

John Kerry (1943) US-amerikanischer Politiker

während des ersten Fernsehduells mit George W. Bush im Wahlkampf 2004, zitiert in: "Worte der Woche" DIE ZEIT Nr. 42 vom 7. Oktober 2004, S. 2 http://www.zeit.de/2004/42/WORTE_DER_WOCHE
"Well, you know, when I talked about the $87 billion, I made a mistake in how I talk about the war. But the president made a mistake in invading Iraq. Which is worse?" - Transcript: First Presidential Debate September 30, 2004 from Coral Gables, Florida. washingtonpost.com http://www.washingtonpost.com/wp-srv/politics/debatereferee/debate_0930.html

Leonardo Boff Foto
Harald Schmidt Foto

„Die Verfolger des Bösen sind oft schlimmer als das Böse.“

Joachim Günther (1905–1990) deutscher Publizist, Journalist, Essayist, Erzähler und Literaturkritiker

Findlinge

Erik Zabel Foto
Frank Goosen Foto
Jean-Claude Juncker Foto

„Wer an Europa zweifelt, wer an Europa verzweifelt, der sollte Soldatenfriedhöfe besuchen!« Nirgendwo besser, nirgendwo eindringlicher, nirgendwo bewegender ist zu spüren, was das europäische Gegeneinander an Schlimmstem bewirken kann. Das Nicht-Zusammenleben-Wollen und das Nicht-Zusammenleben-Können haben im 20. Jahrhundert 80 Millionen Menschen das Leben gekostet. Jede Stunde des Zweiten Weltkrieges hat 1045 Tote gebracht.“

Jean-Claude Juncker (1954) luxemburgischer Politiker und 14. Präsident der Europäischen Kommission

Gedenkrede im Deutschen Bundestag anlässlich des Volkstrauertages am 16. November 2008. gouvernement. lu [Anm.: Im ersten Teil zitiert Juncker aus seiner gehaltenen Rede auf dem Soldatenfriedhof in Luxemburg am 4. Juni 2005]

Ulrich Wickert Foto
Oliver Kalkofe Foto

„Es ist doch recht schlimm, so früh schon für seine Überzeugung sterben zu müssen.“

Ernst Elsenhans (1815–1849) badischer Revolutionär

Letzte Worte vor seiner Erschießung am 7. August 1849 in Rastatt
Zugeschrieben

Gerhard Szczesny Foto

„Schlimmer noch als Anmaßung und Unredlichkeit der Christen ist die Tatsache, daß diejenigen, die keine Christen sind, solches hinnehmen.“

Gerhard Szczesny (1918–2002) deutscher Philosoph, Publizist und Journalist

Die Zukunft des Unglaubens. Zeitgemäße Betrachtungen eines Nichtchristen

Heribert Faßbender Foto

„Sie sollten das Spiel nicht zu früh abschalten. Es kann noch schlimmer werden.“

Heribert Faßbender (1941) deutscher Sportjournalist

Der Spiegel, 31. Dezember 2005, spiegel.de http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/0,1518,391727,00.html

Anton Tschechow Foto
Michael O’Leary (Geschäftsmann) Foto

„Das schlimmste Wort, mit dem ich je tituliert wurde, lautete »nett.«“

Michael O’Leary (Geschäftsmann) (1961) irischer Geschäftsmann, Vorsitzender von Ryanair

Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung Nr. 19/2008 vom 11. Mai 2008, S. 40

Nikolai Gawrilowitsch Tschernyschewski Foto

„Ein Gast zu ungelegener Zeit ist schlimmer als ein Tatarenüberfall.“

Nikolai Gawrilowitsch Tschernyschewski (1828–1889) russischer Schriftsteller und Kritiker

Was tun? Aus dem Russischen übersetzt von Manfred Hellmann und Hermann Gleistein. Berlin: Aufbau-Verlag, 1952. S. 355

Eric Hoffer Foto
Angela Merkel Foto

„Exzesse sind das Schlimmste nicht. Sie machen deutlich. Unsere schleichenden Übel aber nebeln allmählich ein.“

Heimito von Doderer (1896–1966) österreichischer Schriftsteller

Repertorium: ein Begreifbuch von höheren und niederen Lebens-Sachen. Ausgabe 2, Verlag C.H.Beck, 1996, ISBN 978-3-40639-258-0, S. 75

Campino Foto

„Von Vatikan bis Taliban sieht man, dass es stimmt, dass die ganzen Abstinenzler noch immer die Schlimmsten sind.“

Campino (1962) Andreas Frege, Sänger der Toten Hosen

Die Toten Hosen: "Kein Alkohol (ist auch keine Lösung)!" auf dem Album "Auswärtsspiel" - Zit. in Stuttgarter Zeitung

Michail J. Saltykow-Schtschedrin Foto
Farah Diba Foto

„Aber jeder Fanatismus, ob politisch oder religiös motiviert, ist schlimm!“

Farah Diba (1938) iranische Kaiserin

Hamburger Abendblatt, Aus aller Welt, 24. April 2004, abendblatt.de http://www.abendblatt.de/daten/2004/04/24/287791.html

Petrus Abaelardus Foto

„Es gibt nichts Besseres als eine gute Frau, nichts Schlimmeres als eine schlechte.“

Petrus Abaelardus (1079–1142) Philosoph des Mittelalters und Vertreter der Frühscholastik

Monita ad Astralabium
Monita ad Astralabium

Eugen Drewermann Foto

„Dass Menschen in Schuld geraten, ist schlimm; aber sich schuldig zu fühlen und nicht an Vergebung glauben zu können, - das ist die Hölle.“

Eugen Drewermann (1940) katholischer Theologe und Psychotherapeut

Ich steige hinab in die Barke der Sonne. Olten, 1993. ISBN 3-530-16901-3

Ursula von der Leyen Foto

„Ich finde es nicht schlimm, dass Mädchen in Sachen Bildung an den Jungen vorbeiziehen.“

Ursula von der Leyen (1958) deutsche Politikerin, Verteidigungsministerin

Berliner Zeitung vom 29.9.2006, bundesregierung.de http://www.bundesregierung.de/nn_915752/Content/DE/Archiv16/Interview/2006/09/2006-09-29-interview-von-der-leyen-berliner-zeitung.html
2006

Franziska zu Reventlow Foto

„Ich kann nicht brechen das ist eben das Schlimme. Ich zerbreche nie, bin der prädestinierte Phönix.“

Franziska zu Reventlow (1871–1918) deutsche Schriftstellerin, Malerin und Übersetzerin

Tagebücher, 29. September 1905. In: Gesammelte Werke, München: Langen, 1925. wolfgang-rieger.de http://www.wolfgang-rieger.de/OnlineTexte/Reventlow/Tagebuecher/Tagebuecher6.htm
Tagebücher 1886-1910

Garri Kimowitsch Kasparow Foto

„Böse im Schach zu verlieren, ist eine der schlimmsten Erniedrigungen überhaupt.“

Garri Kimowitsch Kasparow (1963) russischer Schachweltmeister armenischer Herkunft

Neon, 03/2008

Cormac McCarthy Foto
Chuck Palahniuk Foto
Paulo Coelho Foto

„Der gute Kampf ist der, den wir im Namen unserer Träume führen. Wenn sie mit aller Macht in unserer Jugend aufflammen, haben wir zwar viel Mut, doch wir haben noch nicht zu kämpfen gelernt. Wenn wir aber unter vielen Mühen zu kämpfen gelernt haben, hat uns der Kampfesmut verlassen. Deshalb wenden wir uns gegen uns selber und werden zu unseren schlimmsten Feinden. Wir sagen, dass unsere Träume Kindereien, zu schwierig zu verwirklichen seien oder nur daher rührten, dass wir von den Realitäten des Lebens keine Ahnung hätten. Wir töten unsere Träume, weil wir Angst davor haben, den guten Kampf aufzunehmen. […]

Das erste Symptom, dass wir unsere Träume töten, ist, dass wir nie Zeit haben. Die meistbeschäftigen Menschen, die ich in meinem Leben kennengelernt habe, waren zugleich auch die, die immer für alles Zeit hatten. Diejenigen, die nichts taten, waren immer müde, bemerkten nicht, wie wenig sie schafften, und beklagten sich ständig darüber, dass der Tag zu kurz sei. In Wahrheit hatten sie Angst davor, den guten Kampf zu kämpfen.

Das zweite Symptom dafür, dass unsere Träume tot sind, sind unsere Gewissheiten. Weil wir das Leben nicht als ein grosses Abenteuer sehen, das es zu leben gilt, glauben wir am Ende, dass wir uns dem wenigen, was wir vom Leben erbeten haben, weise, gerecht und korrekt verhalten. {… ]

Das dritte Symptom für den Tod unserer Träume ist schließlich der Friede. Das Leben wird zu einem einzigen Sonntagnachmittag, verlangt nichts Grosses von uns, will nie mehr von uns, als wir zu geben bereit sind. Wir halten uns dann für reif, glauben, dass wir unsere kindischen Phantasien überwunden und die Erfüllung auf persönlicher und beruflicher Ebene erlangt haben. Wir reagieren überrascht, wenn jemand in unserem Alter sagt, dass er noch das oder jenes vom Leben erwartet. Aber in Wahrheit, ganz tief im Inneren unserer Herzens, wissen wir, dass wir es in Wirklichkeit nur aufgegeben haben, um unsere Träume zu kämpfen, den guten Kampf zu führen.“

Paulo Coelho (1947) brasilianischer Schriftsteller und Bestseller-Autor
Philippe Collas Foto
Heinrich Heine Foto
Max Frisch Foto
Cees Nooteboom Foto
Friedrich Nietzsche Foto

„Der Wille der Kranken, irgendeine Form der Überlegenheit darzustellen, ihr Instinkt[864] für Schleichwege, die zu einer Tyrannei über die Gesunden führen – wo fände er sich nicht, dieser Wille gerade der Schwächsten zur Macht! Das kranke Weib insonderheit: niemand übertrifft es in Raffinements, zu herrschen, zu drücken, zu tyrannisieren. Das kranke Weib schont dazu nichts Lebendiges, nichts Totes, es gräbt die begrabensten Dinge wieder auf (die Bogos sagen: »das Weib ist eine Hyäne«). Man blicke in die Hintergründe jeder Familie, jeder Körperschaft, jedes Gemeinwesens: überall der Kampf der Kranken gegen die Gesunden – ein stiller Kampf zumeist mit kleinen Giftpulvern, mit Nadelstichen, mit tückischem Dulder-Mienenspiele, mitunter aber auch mit jenem Kranken-Pharisäismus der lauten Gebärde, der am liebsten »die edle Entrüstung« spielt. Bis in die geweihten Räume der Wissenschaft hinein möchte es sich hörbar machen, das heisere Entrüstungs-Gebell der krankhaften Hunde, die bissige Verlogenheit und Wut solcher »edlen« Pharisäer (– ich erinnere Leser, die Ohren haben, nochmals an jenen Berliner Rache-Apostel Eugen Dühring, der im heutigen Deutschland den unanständigsten und widerlichsten Gebrauch vom moralischen Bumbum macht: Dühring, das erste Moral-Großmaul, das es jetzt gibt, selbst noch unter seinesgleichen, den Antisemiten). Das sind alles Menschen des Ressentiment, diese physiologisch Verunglückten und Wurmstichigen, ein ganzes zitterndes Erdreich unterirdischer Rache, unerschöpflich, unersättlich in Ausbrüchen gegen die Glücklichen und ebenso in Maskeraden der Rache, in Vorwänden zur Rache: wann würden sie eigentlich zu ihrem letzten, feinsten, sublimsten Triumph der Rache kommen? Dann unzweifelhaft, wenn es ihnen gelänge, ihr eignes Elend, alles Elend überhaupt den Glücklichen ins Gewissen zu schieben: so daß diese sich eines Tags ihres Glücks zu schämen begännen und vielleicht untereinander sich sagten »es ist eine Schande, glücklich zu sein! es gibt zu viel Elend!«… Aber es könnte gar kein größeres und verhängnisvolleres Mißverständnis geben, als wenn dergestalt die Glücklichen, die Wohlgeratenen, die Mächtigen an Leib und Seele anfingen, an ihrem Recht auf Glück zu zweifeln. Fort mit dieser »verkehrten Welt«! Fort mit dieser schändlichen Verweichlichung des Gefühls! Daß die Kranken nicht die Gesunden krank machen – und dies wäre eine solche Verweichlichung –, das sollte doch der oberste Gesichtspunkt auf Erden sein – dazu aber gehört[865] vor allen Dingen, daß die Gesunden von den Kranken abgetrennt bleiben, behütet selbst vor dem Anblick der Kranken, daß sie sich nicht mit den Kranken verwechseln. Oder wäre es etwa ihre Aufgabe, Krankenwärter oder Ärzte zu sein?… Aber sie könnten ihre Aufgabe gar nicht schlimmer verkennen und verleugnen – das Höhere soll sich nicht zum Werkzeug des Niedrigeren herabwürdigen, das Pathos der Distanz soll in alle Ewigkeit auch die Aufgaben auseinanderhalten! Ihr Recht, dazusein, das Vorrecht der Glocke mit vollem Klange vor der mißtönigen, zersprungenen, ist ja ein tausendfach größeres: sie allein sind die Bürgen der Zukunft, sie allein sind verpflichtet für die Menschen-Zukunft. Was sie können, was sie sollen, das dürften niemals Kranke können und sollen: aber damit sie können, was nur sie sollen, wie stünde es ihnen noch frei, den Arzt, den Trostbringer, den »Heiland« der Kranken zu machen?… Und darum gute Luft! gute Luft! und weg jedenfalls aus der Nähe von allen Irren- und Krankenhäusern der Kultur! Und darum gute Gesellschaft, unsre Gesellschaft! Oder Einsamkeit, wenn es sein muß! Aber weg jedenfalls von den üblen Dünsten der inwendigen Verderbnis und des heimlichen Kranken-Wurmfraßes!… Damit wir uns selbst nämlich, meine Freunde, wenigstens eine Weile noch gegen die zwei schlimmsten Seuchen verteidigen, die gerade für uns aufgespart sein mögen – gegen den großen Ekel am Menschen! gegen das große Mitleid mit dem Menschen!…“

Friedrich Nietzsche (1844–1900) deutscher Philosoph und klassischer Philologe

Jenseits von Gut und Böse/Zur Geneologie der Moral

Salman Rushdie Foto
Stephen King Foto
Anna Gavalda Foto
Terry Pratchett Foto
Elfriede Jelinek Foto
Leonie Swann Foto
Manfred Weber Foto
Helmut Kohl Foto

„Das ist der schlimmste Präsident seit Hermann Göring.“

Helmut Kohl (1930–2017) Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland
Theodore Roosevelt Foto
Joseph Goebbels Foto
Herbert Wehner Foto
Ernst Jünger Foto
Ernst Jünger Foto
Ernst Jünger Foto