Zitate über Sorge
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„In den Figuren meiner Romane verkörpern sich Eigenschaften, Hoffnungen, Ängste, Freuden, Sorgen und Gedanken, die wir alle haben.“

Johannes Mario Simmel (1924–2009) österreichischer Schriftsteller

Nachwort in "Gott schützt die Liebenden", Roman, Mohndruck, Reinhard Mohn OHG, Gütersloh

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„Ich machte mir Sorgen, weil ich als einer der bedeutenden Autoren genannt wurde. Sie haben nämlich die traurige Angewohnheit auszusterben. Chaucer ist tot, Spencer ist tot, ebenso Milton, ebenso Shakespeare, und ich fühle mich auch nicht sehr wohl.“

Mark Twain (1835–1910) US-amerikanischer Schriftsteller

9. Juni 1899, Savage Club, London; Mark Twain's Speeches
Original engl.: "I was sorry to have my name mentioned as one of the great authors, because they have a sad habit of dying off. Chaucer is dead, Spencer is dead, so is Milton, so is Shakespeare, and I am not feeling very well myself."
Andere

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„Siehe!, so sind wir denn über allen Neid erhaben, frei von eitler Angst und törichter Sorge, das Gute in der Ferne zu suchen, was wir so nah und unmittelbar besitzen.“

Giordano Bruno (1548–1600) italienischer Philosoph

Zwiegespräche vom unendlichen All und den Welten
Zwiegespräche vom unendlichen All und den Welten (1585)

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„Die Sorge, sie schleicht sich durchs Schlüsselloch ein.“

Faust II, Vers 11391 / Sorge
Dramen, Faust. Der Tragödie zweyter Theil (1832)

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„Die Hoffnung ist eine große Verfälscherin der Wahrheit: Die Klugheit weise sie zurecht und sorge dafür, dass der Genuss die Erwartung übertreffe.“

Baltasar Gracián Y Morales (1601–1658) spanischer Schriftsteller, Hochschullehrer und Jesuit

Handorakel und Kunst der Weltklugheit, 19
Original span.: "La esperança es gran falsificadora de la verdad: corríjala la cordura, procurando que sea superior la fruición al deseo."
Handorakel und Kunst der Weltklugheit

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„Die Sorge ist das Verhältnis zum Leben.“

Die Krankheit zum Tode Original dän.: "Bekymringen er Forholdet til Livet [...]."]
Die Krankheit zum Tode

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„Arm an Reizen ist unser Leben und dürftig an Freuden, wenn wir die Sorgen nicht reißen aus unserer Brust. Graue Haare pflanzen sie auf, dem grünenden Scheitel; zehren der Menschen Gemüth wütend und wütender aus, […]“

Johann Gottfried Herder (1744–1803) deutscher Dichter, Philosoph, Übersetzer und Theologe der Weimarer Klassik

Zerstreute Blätter , Erste Sammlung, S. 15. Das einzige Ziel der Hofnung
Zerstreute Blätter

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„Genuss heißt Leben. Hinweg denn, // Sorgen! Die Zeit ist kurz für den Sterblichen.“

Friedrich Jacobs (1764–1847) deutscher klassischer Philologe und Schriftsteller

Griechische Blumenlese, Siebentes Buch, S.10, 10., Rufinos oder Palladas. Leben und Kunst der Alten, Ersten Bandes zweyte Abtheilung, Ettingersche Buchhandlung, Gotha 1824,

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„Denke nicht so viel darüber nach, wer für oder gegen dich ist, verwende lieber all deine Sorge darauf, dass Gott bei allem mit dir ist!“

Thomas von Kempen (1380–1471) Augustinermönch und Mystiker

Nachfolge Christi 2, 2, 1
Original lat.: "Non magni pendas qui pro te vel contra te fit, sed hoc age, et cura, ut Deus tecum sit in omni re quam facis."

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„Wenn der Liberalismus daher die Demokratie fordert, so nur unter der Voraussetzung, daß sie mit Begrenzungen und Sicherungen ausgestattet wird, die dafür sorgen, daß der Liberalismus nicht von der Demokratie verschlungen wird.“

Wilhelm Röpke (1899–1966) deutscher Volkswirtsprofessor, einer der geistigen Väter der Sozialen Marktwirtschaft

Epochenwende. Vortrag in Marburg am 8. Februar 1933, vgl. lagis-hessen.de http://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/2412. In: Wirrnis und Wahrheit – Ausgewählte Schriften, Ernst Rentsch Verlag Erlenbach ZH 1962, S. 105, 124 books.google http://books.google.de/books?id=vz47AAAAMAAJ&q=fordert books.google http://books.google.de/books?id=vz47AAAAMAAJ&q=Begrenzungen

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„Der Mensch soll nicht sorgen, daß er in den Himmel, sondern daß der Himmel in ihn komme. Wer ihn nicht in sich selber trägt, der sucht ihn vergebens im ganzen All.“

Zwischen Himmel und Erde. Aus: Ausgewählte Werke, Band 1. Hrsg. von Wilhelm Greiner. Leipzig: Reclam, [1956], S. 629

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„Macht euch keine Sorgen, Jungens! Jetzt haben wir sechs Jahre Krieg hinter uns gebracht – da werden wir die paar Friedensjahre auch noch überstehen!“

Werner Finck (1902–1978) deutscher Schriftsteller, Schauspieler und Kabarettist

"Witz als Schicksal, Schicksal als Witz", S. 83

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„Der praktische Staatsmann wird sich kaum vor Communismus und Socialismus fürchten, das sind Lehrgebäude der großen und kleinen Schulmeister, und die Schulmeister selber werden schon dafür sorgen, daß die Todten ihre Todten begraben.“

Wilhelm Heinrich Riehl (1823–1897) deutscher Journalist, Novellist und Kulturhistoriker

Der vierte Stand. In: Deutsche Vierteljahrs Schrift. Stuttgart und Tübingen: Cotta, 1850, 4. Heft, S. 190

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„Um den Gedanken an Pflicht kräftig zu erhalten, sorge dafür, dass es eines sei oder werde mit dem Gedanken an Gott.“

Johann Michael Sailer (1751–1832) katholischer Theologe und Bischof von Regensburg

Glückseligkeitslehre

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„Ich mache mir Sorgen wegen Microsoft. Sie haben gesagt, sie wollten Google wirklich kaputtmachen. Und es kommt mir vor, als sei ihr Weg gepflastert mit vielen Unternehmensleichen.“

Sergei Michailowitsch Brin (1973) US-amerikanischer Informatiker und Unternehmer

magazin, Heft 5/2006, manager-magazin.de http://www.manager-magazin.de/magazin/artikel/0,2828,413347,00.html

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„Weg mit den Grillen und Sorgen!“

Siegfried August Mahlmann (1771–1826) deutscher Schriftsteller und Verleger

Wein-Lied. Aus: Gesammelte Gedichte. Halle und Leipzig: Renger, 1837. S. 42.

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„Wer die Abtreibungszahlen senken will, muß für Kindergartenplätze und Tagesbetreuung auch für die ganz Kleinen sorgen.“

Ursula Lehr (1930) deutsche Psychologin und Politikerin, MdB, Ministerin

Quelle: Der Spiegel, 22. Mai 1989 spiegel.de http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13507096.html

„Ein Mittagsschlaf im Sommer tut gut, wenn einer ohne Sorgen bei der Magd auf dem Stroh liegen kann. Das bereitet Vergnügen.“

Mönch von Salzburg (1350–1450) spätmittelalterlicher Dichter von weltlichen und geistlichen Liedern

Das Kuhhorn

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„O lieb', solang du lieben kannst!

O lieb', solang du lieben kannst!
O lieb', solang du lieben magst!
Die Stunde kommt, die Stunde kommt,
Wo du an Gräbern stehst und klagst!

Und sorge, daß dein Herze glüht
Und Liebe hegt und Liebe trägt,
Solang ihm noch ein ander Herz
In Liebe warm entgegenschlägt!

Und wer dir seine Brust erschließt,
O tu ihm, was du kannst, zulieb'!
Und mach' ihm jede Stunde froh,
Und mach ihm keine Stunde trüb!

Und hüte deine Zunge wohl,
Bald ist ein böses Wort gesagt!
O Gott, es war nicht bös gemeint, -
Der andre aber geht und klagt.

O lieb', solang du lieben kannst!
O lieb', solang du lieben magst!
Die Stunde kommt, die Stunde kommt,
Wo du an Gräbern stehst und klagst!

Dann kniest du nieder an der Gruft
Und birgst die Augen, trüb und naß,
- Sie sehn den andern nimmermehr -
Ins lange, feuchte Kirchhofsgras.

Und sprichst: O schau' auf mich herab,
Der hier an deinem Grabe weint!
Vergib, daß ich gekränkt dich hab'!
O Gott, es war nicht bös gemeint!

Er aber sieht und hört dich nicht,
Kommt nicht, daß du ihn froh umfängst;
Der Mund, der oft dich küßte, spricht
Nie wieder: Ich vergab dir längst!

Er tat's, vergab dir lange schon,
Doch manche heiße Träne fiel
Um dich und um dein herbes Wort -
Doch still - er ruht, er ist am Ziel!

O lieb', solang du lieben kannst!
O lieb', solang du lieben magst!
Die Stunde kommt, die Stunde kommt,
Wo du an Gräbern stehst und klagst!“

Ferdinand Freiligrath (1810–1876) deutscher Lyriker, Dichter und Übersetzer
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„Ich will mir vorstellen, unter welchen neuen Merkmalen der Despotismus in der Welt auftreten könnte: Ich erblicke eine Menge einander ähnlicher und gleichgestellter Menschen, die sich rastlos im Kreise drehen, um sich kleine und gewöhnliche Vergnügungen zu verschaffen, die ihr Gemüt ausfüllen. Jeder steht in seiner Vereinzelung dem Schicksal aller andern fremd gegenüber: Seine Kinder und seine persönlichen Freunde verkörpern für ihn das ganze Menschengeschlecht; was die übrigen Mitbürger angeht, so steht er neben ihnen, aber er sieht sie nicht; er berührt sie, und er fühlt sie nicht; er ist nur in sich und für sich allein vorhanden, und bleibt ihm noch eine Familie, so kann man zumindest sagen, dass er kein Vaterland mehr hat. Über diesen erhebt sich eine gewaltige bevormundende Macht, die allein dafür sorgt, ihre Genüsse zu sichern und ihr Schicksal zu überwachen. Sie ist unumschränkt, ins Einzelne gehend, regelmäßig, vorsorglich und mild. Sie wäre der väterlichen Gewalt gleich, wenn sie wie diese das Ziel verfolgte, die Menschen auf das reife Alter vorzubereiten; statt dessen aber sucht sie bloß, sie unwiderruflich im Zustand der Kindheit festzuhalten; es ist ihr recht, dass die Bürger sich vergnügen, vorausgesetzt, dass sie nichts anderes im Sinne haben, als sich zu belustigen. Sie arbeitet gerne für deren Wohl; sie will aber dessen alleiniger Betreuer und einziger Richter sein; sie sorgt für ihre Sicherheit, ermisst und sichert ihren Bedarf, erleichtert ihre Vergnügungen, führt ihre wichtigsten Geschäfte, lenkt ihre Industrie, ordnet ihre Erbschaften, teilt ihren Nachlass; könnte sie ihnen nicht auch die Sorge des Nachdenkens und die Mühe des Lebens ganz abnehmen?“

Alexis De Tocqueville (1805–1859) französischer Publizist und Politiker

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„Nie sollst Du mich befragen, noch Wissen's Sorge tragen,
woher ich kam der Fahrt, noch wie mein Nam' und Art!“

Richard Wagner (1813–1883) deutscher Komponist, Dramatiker, Philosoph, Dichter, Schriftsteller, Theaterregisseur und Dirigent

Lohengrins Bedingung an Elsa in: Lohengrin, Erster Aufzug, Dritte Scene, 1850, zitiert nach: Richard Wagner, Lohengrin, Romantische Oper in drei Akten, Druck und Verlag von Breitkopf und Härtel, Leipzig, o.J., S.13,

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„Sorge dich nicht um ungelegte Eier.“

Martin Luther (1483–1546) Reformator, Theologe, Bibelübersetzer

wörtlich: Sorgest fur ungelegte eyer. Im Sinne, dass ungelegte Eier gut aufgehoben sind und keines besonderen Schutzes bedürfen.
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Quelle: Karl Friedrich Wilhelm Wander, Wanders Deutsches Sprichwörter-Lexikon, F. A. Brockhaus, Lepizig, Seite 756, 762

„Es ist zuviel in die Gehirnzellen hineingestopft worden. Krieg, Gott und Teufel, all diese technischen Dinge, Bücher und Zeitungen, Zivilisation, Sorgen ums tägliche Brot, Bank- und Wechselwesen; das alles hat Folgen, die wir nicht übersehen können.“

Hans Henny Jahnn (1894–1959) deutscher Schriftsteller

Die Niederschrift des Gustav Anias Horn nachdem er neunundvierzig Jahre alt geworden war, Band 1, Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main 1959, S. 453.

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„Es ist noch keine Zeit, sich Sorgen zu machen“

Harper Lee (1926–2016) US-amerikanische Schriftstellerin und Pulitzerpreisträgerin (1961)
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„Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, dass niemand in Deutschland Angst haben muss, ganz gleich wie er aussieht, ganz gleich wo er herkommt, ganz gleich was sein Glaube ist, ganz gleich wie stark oder wie schwach, wie gesund oder krank er ist, lassen Sie uns gemeinsam für ein Deutschland sorgen in dem man, wie ich es eben gesagt habe, ohne Angst verschieden sein kann.“

Johannes Rau (1931–2006) ehemaliger Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland

Grußwort von Bundespräsident Johannes Rau zur Grundsteinlegung für das Jüdischen Kultur- und Gemeindezentrums am Jakobsplatz in München am 9. November 2003 http://www.bundespraesident.de/SharedDocs/Reden/DE/Johannes-Rau/Reden/2003/11/20031109_Rede.html. Archiviert via Internet Wayback Machine https://web.archive.org/web/20171027070652/http://www.bundespraesident.de/SharedDocs/Reden/DE/Johannes-Rau/Reden/2003/11/20031109_Rede.html.

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„Die Sorge für die Kranken muss vor und über allem stehen: Man soll ihnen so dienen, als wären sie wirklich Christus.“

RB 36, 1
Original lat.: "Infirmorum cura ante omnia et super omnia adhibenda est, ut sicut revera Christo ita eis serviatur, [...]"
Regula Benedicti (RB), um 540

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„Machen Sie sich da mal keine Sorgen. "Die wo" und "der wo" sind tief in mir verankert. Es wäre doch wunderbar, wenn wir die wären, die wo im Sommer Weltmeischder werden.“

Jürgen Klinsmann (1964) ehemaliger deutscher Fußballspieler

Stern, 2. Februar 2006 stern.de https://www.stern.de/sport/fussball/juergen-klinsmann--ueber-mich-kann-niemand-urteilen--3498202.html, auf die Befürchtung des Interviewers, dadurch, dass Klinsmann mit seinen Kindern kein Schwäbisch spreche, sterbe ja "die wo" und "der wo" langsam aus.

„Was mir Sorgen bereitet, ist die Hysterie.“

https://www.sueddeutsche.de/muenchen/coronavirus-kinderarzt-tipps-eltern-1.4822355

„Ich mache mir Sorgen um Bosnien. Ich frage mich, wer wird bleiben, wenn alle gehen.“

https://www.sueddeutsche.de/politik/deutschland-gesundheitspolitik-pflegekraefte-bosnien-1.4823721

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„Die Wasungu [= Deutschen] haben auch folgende Narrheit. Fragst du in Kitara [= Afrika]: Wer ist da? So ist die Antwort: Muntu, ein Mensch! Die Wasungu aber teilen die Menschen ein nach dem, was sie tun. Sie wollen, daß jeder Mensch nur eine bestimmte Narrheit tue, damit Unterschiede entstehen und sie mehr zählen können. Der Zahlenkarl führte mich in ein Haus, in dem viele Männer Messer schliffen. Sie sahen sehr blaß aus. Ich fragte, wo diese Menschen ihren Acker hätten, worauf mir geantwortet wurde, sie täten nie etwas anderes, als Messer schleifen; nur dadurch könne man mit Bestimmtheit sagen, daß Menschen, die jeden Tag Messer schliffen, schon mit dreißig Jahren sterben. Und sein Auge leuchtete vor Freude, als er mir mitteilte, daß ein ebenso kurzes Lebensalter die Menschen hätten, die jeden Tag nichts anderes täten, als den Schluckern in den Steinhöhlen Leichenteile, Pombe und Rauchrollen zu bringen. Als ich vor Schrecken über diese Verrücktheit den Kopf schüttelte, sagte Karl, ich könne nicht zweifeln, das sei wissenschaftlich einwandfrei festgestellt und man hoffe, mit der Zeit noch genauere Zahlen zu bekommen.
"So wirst Du jetzt wissen, was eigentlich diese Wasungu tun und weshalb sie immerfort etwas tun. Ich sage es Dir: sie sind fortgesetzt in Bewegung, um sich gegenseitig in der Ruhe zu stören, um dafür zu sorgen, daß alle Menschen fortwährend durcheinander laufen müssen und nicht zum Nachdenken kommen. Nun beschäftigen sie sich aber damit, in die Unruhe eine Ordnung zu bringen, auf die sie stolz sind. Sie vergessen dann, daß sie selbst erst die Unruhe gemacht haben, die gar nicht nötig war, und sprechen dann von der Ordnung.
Nein, Lieber, Du kannst es nicht verstehen. Du wirst an Kitara denken. Wozu Ordnung? Die Berge sind da, und in den Tälern fließen die Bäche. Ist das Wasser angeschwollen, so wartet man, bis es sich verläuft. »Amri ya Mungu.« Es ist Gottes Befehl, murmelt der Wanderer und fügt sich in Demut. Die Ordnung aber ist gegen das Gebot Gottes, und seine Strafe bleibt nicht aus. [...] Diese Strafe ist gerecht; denn es sind unnütze Dinge und eine selbstgewollte Unordnung, in die von unnützen Menschen Ordnung gebracht wird.“

Die Forschungsreise des Afrikaners Lukanga Mukara ins innerste Deutschland (1912/13)

„Wir alle müssen heute sorgen,
für das Wohl der Kinder morgen.“

Zitat aus: Stefan M. Gergely: Sprach:Bilder. Gedanken, Gedichte, Fotos. Verlag Bibliothek der Provinz: Weitra 2020, ISBN 978-3-99028-936-5, S. 89