Zitate über nah
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Giordano Bruno Foto

„Siehe!, so sind wir denn über allen Neid erhaben, frei von eitler Angst und törichter Sorge, das Gute in der Ferne zu suchen, was wir so nah und unmittelbar besitzen.“

Giordano Bruno (1548–1600) italienischer Philosoph

Zwiegespräche vom unendlichen All und den Welten
Zwiegespräche vom unendlichen All und den Welten (1585)

Giacomo Casanova Foto
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„Erzittre vor dem ersten Schritte, // Mit ihm sind schon die andern Tritte // Zu einem nahen Fall getan.“

Christian Fürchtegott Gellert (1715–1769) Philosoph der Aufklärung, deutscher Dichter

Warnung vor der Wollust http://www.zeno.org/Literatur/M/Gellert,+Christian+F%C3%BCrchtegott/Gedichte/Geistliche+Oden+und+Lieder/Warnung+vor+der+Wollust. Aus: Werke, Bd. 1. hg. von Gottfried Honnefelder, Frankfurt/M.: Insel, 1979. S. 247

Johann Wolfgang von Goethe Foto

„Uns rührt die Erzählung jeder guten Tat, uns rührt das Anschauen jedes harmonischen Gegenstandes, wir fühlen dabei, dass wir nicht ganz in der Fremde sind, wir wähnen einer Heimat näher zu sein, nach der unser Bestes, Innerstes ungeduldig hinstrebt.“

Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832) deutscher Dichter und Dramatiker

Wilhelm Meisters Lehrjahre VII,1
Erzählungen, Wilhelm Meister (1795/1796: Wilhelm Meisters Lehrjahre; 1821/1829: Wilhelm Meisters Wanderjahre)

Johann Wolfgang von Goethe Foto

„Diderot war nahe genug mit uns verwandt, wie er denn in alledem, weshalb ihn die Franzosen tadeln, ein wahrer Deutscher ist.“

Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832) deutscher Dichter und Dramatiker

Dichtung und Wahrheit III, 11
Selbstzeugnisse, Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit (1811–1833)

Johann Wolfgang von Goethe Foto
Johann Wolfgang von Goethe Foto
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„Willst du immer weiter schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah!“

Erinnerung
meist zitiert als: Warum in die Ferne schweifen? […]
Andere Werke

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„Sache des Reisenden, welcher in der Nähe gesehen, was die menschliche Natur quält und herabsetzt, ist es, des Unglücks Klagen zur Kenntnis jener zu bringen, welche zu helfen vermögen.“

Quelle: Ansichten der Natur - mit wissenschaftlichen Erläuterungen, in: Gesammelte Werke, Band 6, Cotta 1889, S. 67 books.google https://books.google.de/books?id=8rQRDu2F_soC&q=qu%C3%A4lt

Immanuel Kant Foto
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Jean de La Bruyere Foto
Jean De La Fontaine Foto

„Von weitem ist es was und in der Näh' ist's nichts.“

Jean De La Fontaine (1621–1695) Schriftsteller, Poet

Fabeln

Johann Heinrich Voß Foto

„Bet' und Vertrau'! Je größer die Noth, je näher die Rettung!“

Johann Heinrich Voß (1751–1826) deutscher Dichter und Übersetzer von Klassikern

Der 70. Geburtstag. In: Sämmtliche poetische Werke. Hrsg. von Abraham Voss. Leipzig: Müller, 1835. S. 99,

Charles de Montesquieu Foto

„Wenn man übrigens ihre Religion näher untersucht, findet man darin eine Art Keim unserer Dogmen. […] Ich hörte von einem Buch ihrer Gelehrten reden, mit dem Titel »Der Triumph der Polygamie«, in welchem ein Gebot der Polygamie für die Christen nachgewiesen wird.“

Persische Briefe, Nr. 35
Original franz.: "D'ailleurs, si on examine de près leur religion, on y trouvera comme une semence de nos dogmes. […] J'ai ouï parler d'un livre de leurs docteurs, intitulé la »Polygamie triomphante«, dans lequel il est prouvé que la polygamie est ordonnée aux chrétiens."

Jean Monnet Foto

„Wir einigen keine Staaten, wir bringen Menschen einander näher.“

Jean Monnet (1888–1979) französischer Staatsmann und Politiker

Rede in Washington am 30. April 1952, Association Jean Monnet https://www.ajmonnet.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=4&Itemid=78&lang=fr
Original franz.: "Nous ne coalisons pas des États, nous unissons les hommes."

John le Carré Foto

„Wenn jemand Folter unterstützt, ist er keiner näheren psychologischen Betrachtung wert.“

John le Carré (1931) englischer Schriftsteller

Stern Nr. 46/2008 vom 6. November 2008, S. 180 http://www.stern.de/kultur/buecher/john-le-carr233-wenn-du-nicht-fuer-uns-bist-bist-du-gegen-uns-645240.html

María Sabina Foto

„Ich sprach zu Gott, mit dem ich mich jedes Mal mehr vertraut und dem ich mich jedesmal näher fühlte. Ich empfand, daß alles, was mich umgab, Gott war.“

María Sabina (1894–1985) mexikanische Schamanin

Quelle: Alvaro Estrada, Maria Sabina - Botin der heiligen Pilze. Trikont, München, 1980, ISBN 978-3881670616, S. 46; mexikanische Ausgabe: siglo veintiuno editores, 1977

„Der Ruhm ist wie das Glühwürmchen: Er leuchtet hell von Ferne, aber aus der Nähe betrachtet spendet er weder Wärme noch Licht.“

John Webster (1578–1634) englischer Dramatiker

Duchess of Malfi, 1623
Original engl.: "Glories, like glowworms, afar off shine bright, // But looked to near have neither heat nor light."

Harald Schmidt Foto

„Armstrong ist zu nahe an die Zuschauer herangefahren. In eine Tasche einfädeln und dann stürzen - das wäre einem italienischen Radfahrer nicht passiert!“

Harald Schmidt (1957) deutscher Schauspieler, Kabarettist und Moderator

über Lance Armstrong, Harald Schmidt Show, Sat1, 23. Juli 2003

Desmond Morris Foto

„Liebe bedeutet aber vor allem Nähe, Berührung, körperlichen Kontakt.“

Desmond Morris (1928) britischer Zoologe, Verhaltensforscher, Publizist und Künstler

Liebe geht durch die Haut. Die Naturgeschichte des Intimverhaltens. München, 1982. ISBN 3-858-86001-8. Übersetzer: Holger Fließbach

Dennis L. Meadows Foto
Gotthilf Heinrich von Schubert Foto

„Nur der Geist des Menschen vermag sich in den höchsten Augenblicken der Weihe der unmittelbaren, geistigen Anschauung des Göttlichen zu nähern.“

Gotthilf Heinrich von Schubert (1780–1860) deutscher Arzt und Naturforscher

Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaft, Dresden 1808, S. 382

Gotthilf Heinrich von Schubert Foto

„Wir nähern uns nach dem Tode auf eine höhere Weise jenem Zustand wieder, in welchem wir im Schooß der Mutter gewesen.“

Gotthilf Heinrich von Schubert (1780–1860) deutscher Arzt und Naturforscher

Ahndungen einer allgemeinen Geschichte des Lebens. 2. Theil. Leipzig: Reclam, 1807. S. 407.

Louise Nevelson Foto

„Ich fühle mich keinem anderen Ding auf dieser Erde näher als meiner Arbeit… Sie ist meine Ehe, die ich eingegangen bin“

Louise Nevelson (1899–1988) US-amerikanische Bildhauerin und Malerin

zitiert auf dieStandard. at vom 3.2.2008

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Donna Leon Foto

„Je älter man wird, desto näher rückt man an den Punkt, an dem man gar nichts mehr haben wird. Ich konzentriere mich auf die wirklich wichtigen Dinge.“

Donna Leon (1942) US-amerikanische Krimi-Schriftstellerin

Interview im Migros-Magazin 26, 28. Juni 2005

Johann Peter Eckermann Foto

„Dem alles nur im Geist geschah // Du meinst, die Grenze sei so nah, // Dein armes Sein in Gottes Licht zu zücken, // Du unlösbarer Zeitvertreib, // Du mußt, o unverklärter Leib, // Den Stein erst überm Grabe rücken.“

Konrad Weiß (Dichter) (1880–1940) deutscher Dichter

Konrad Weiß: Mann aus Erde, in: Lyrik des Abendlandes, Hanser Verlag, München 1978, ISBN 3-446-12487-x, S. 641

Ludwig Christoph Heinrich Hölty Foto

„Jeder Sekundenschlag / Reißt uns dem Sterbebett näher.“

Ludwig Christoph Heinrich Hölty (1748–1776) deutscher Dichter im Umfeld des Hainbunds

Oden: Der rechte Gebrauch des Lebens bei zeno.org http://www.zeno.org/nid/20005107652

Robert Erskine Childers Foto

„Kommt einen Schritt näher, Jungs. Das wird es leichter machen.“

Robert Erskine Childers (1870–1922) irischer Autor und Unabhängigkeitskämpfer

Letzte Worte vor seiner Hinrichtung, 24. November 1922, zitiert nach Andrew Boyle: Andrew. The Riddle of Erskine Childers. London, Hutchinson, 1977, S. 25, zitiert nach Wikipedia http://en.wikipedia.org/w/index.php?title=Robert_Erskine_Childers&oldid=216426053
Original engl.: "Take a step forward, lads. It will be easier that way."

Erwin Schrödinger Foto

„Es liegt natürlich sehr nahe, die Funktion ψ auf einen Schwingungsvorgang im Atom zu beziehen, dem die den Elektronenbahnen heute vielfach bezweifelte Realität in höherem Maße zukommt als ihnen.“

Erwin Schrödinger (1887–1961) österreichischer Physiker und Wissenschaftstheoretiker

„Quantisierung als Eigenwertproblem (Erste Mitteilung)“, Annalen der Physik 79 (1926), s. 361-376, § 3, S. 372 thp.uni-koeln.de http://www.thp.uni-koeln.de/natter/data/Schroedinger_Mitteilung1.pdf

Juan Antonio Samaranch Foto

„Ich weiß, dass ich dem Ende meiner Zeit nah bin. Ich bin schließlich 89 Jahre alt.“

Juan Antonio Samaranch (1920–2010) spanischer Politiker und Präsident des Internationalen Olympischen Komitees

Der Spiegel: Früherer IOC-Präsident Samaranch ist tot http://www.spiegel.de/sport/sonst/0,1518,690370,00.html, 21. April 2010
Zugeschrieben

Max Nordau Foto

„Erst das Anwachsen des Antisemitismus weckte in mir das Bewußtsein meiner Pflichten gegenüber meinem Volke und die Initiative fiel meinem teuren Freund Herzl zu, zu dem ich in Paris in sehr nahe Beziehung trat“

Max Nordau (1849–1923) ungarischer Schriftsteller, Arzt, zionistischer Politiker

Adolph Kohut: Ärzte als Staatsmänner, Diplomaten und Politiker. Berlin 1907, S. 109-120, zitiert in: Nordau, Max. In: Lexikon deutsch-jüdischer Autoren, Band 17, Berlin 2009, S. 348.

Hellmuth Karasek Foto

„Ich habe den Radebeuler Schwadroneur des Nahen Ostens und Wilden Westens nie so verschlungen wie die meisten anderen Jungs, mir waren seine 600-Seiten-Schwarten zu wenig lustig und zu wenig Liebe drin, kein Sex.“

Hellmuth Karasek (1934–2015) deutscher Journalist, Buchautor und Literaturkritiker

über Karl May, Freuds Couch & Hempels Sofa, Köln, 2004, S. 50. ISBN 3462034332

Antonius von Padua Foto
Chrétien de Troyes Foto

„Wer das unmittelbare Schauen, das unhörbare Hören, die gestaltlose Gestalt erkennt, der kommt der wahren Erkenntnis nahe.“

Lü Bu We (-291) chinesischer Kaufmann, Politiker und Philosoph

Frühling und Herbst des Lü Bu We, S. 57

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„Aber – ich soll ein echtes, ein wahres Weib sein! Was ist denn das: ein wahres Weib? Muß ich, um ein wahres Weib zu sein, bügeln, nähen, kochen und kleine Kinder waschen?“

Hedwig Dohm (1831–1919) deutsche Schriftstellerin und Frauenrechtlerin

Sind Mutterschaft und Hausfrauentum vereinbar mit Berufstätigkeit? In: Die Mütter. Beitrag zur Erziehungsfrage. Berlin: S. Fischer, 1903. S. 72.

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„Er blätterte in den dicken, alten Alben mit Lichtbildern seiner Familie, […], und je näher er den Anfängen dieser neuen Bildkunst zu blätterte, desto stolzer, kam ihm vor, hatten sich die Menschen ihr dargeboten.“

Robert Musil (1880–1942) Österreichischer Schriftsteller und Theaterkritiker

Der Mann ohne Eigenschaften I: Erstes und Zweites Buch. Mit einem ausführlichen Kommentar von Karl Corino

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„Die Stunde unseres Scheiterns ist die Stunde der unerhörten Nähe Gottes und gerade nicht der Ferne.“

Manfred Weber (1972) deutscher Politiker (CSU), MdEP

Dietrich Bonhoeffer. Worte für jeden Tag

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„Der Wille der Kranken, irgendeine Form der Überlegenheit darzustellen, ihr Instinkt[864] für Schleichwege, die zu einer Tyrannei über die Gesunden führen – wo fände er sich nicht, dieser Wille gerade der Schwächsten zur Macht! Das kranke Weib insonderheit: niemand übertrifft es in Raffinements, zu herrschen, zu drücken, zu tyrannisieren. Das kranke Weib schont dazu nichts Lebendiges, nichts Totes, es gräbt die begrabensten Dinge wieder auf (die Bogos sagen: »das Weib ist eine Hyäne«). Man blicke in die Hintergründe jeder Familie, jeder Körperschaft, jedes Gemeinwesens: überall der Kampf der Kranken gegen die Gesunden – ein stiller Kampf zumeist mit kleinen Giftpulvern, mit Nadelstichen, mit tückischem Dulder-Mienenspiele, mitunter aber auch mit jenem Kranken-Pharisäismus der lauten Gebärde, der am liebsten »die edle Entrüstung« spielt. Bis in die geweihten Räume der Wissenschaft hinein möchte es sich hörbar machen, das heisere Entrüstungs-Gebell der krankhaften Hunde, die bissige Verlogenheit und Wut solcher »edlen« Pharisäer (– ich erinnere Leser, die Ohren haben, nochmals an jenen Berliner Rache-Apostel Eugen Dühring, der im heutigen Deutschland den unanständigsten und widerlichsten Gebrauch vom moralischen Bumbum macht: Dühring, das erste Moral-Großmaul, das es jetzt gibt, selbst noch unter seinesgleichen, den Antisemiten). Das sind alles Menschen des Ressentiment, diese physiologisch Verunglückten und Wurmstichigen, ein ganzes zitterndes Erdreich unterirdischer Rache, unerschöpflich, unersättlich in Ausbrüchen gegen die Glücklichen und ebenso in Maskeraden der Rache, in Vorwänden zur Rache: wann würden sie eigentlich zu ihrem letzten, feinsten, sublimsten Triumph der Rache kommen? Dann unzweifelhaft, wenn es ihnen gelänge, ihr eignes Elend, alles Elend überhaupt den Glücklichen ins Gewissen zu schieben: so daß diese sich eines Tags ihres Glücks zu schämen begännen und vielleicht untereinander sich sagten »es ist eine Schande, glücklich zu sein! es gibt zu viel Elend!«… Aber es könnte gar kein größeres und verhängnisvolleres Mißverständnis geben, als wenn dergestalt die Glücklichen, die Wohlgeratenen, die Mächtigen an Leib und Seele anfingen, an ihrem Recht auf Glück zu zweifeln. Fort mit dieser »verkehrten Welt«! Fort mit dieser schändlichen Verweichlichung des Gefühls! Daß die Kranken nicht die Gesunden krank machen – und dies wäre eine solche Verweichlichung –, das sollte doch der oberste Gesichtspunkt auf Erden sein – dazu aber gehört[865] vor allen Dingen, daß die Gesunden von den Kranken abgetrennt bleiben, behütet selbst vor dem Anblick der Kranken, daß sie sich nicht mit den Kranken verwechseln. Oder wäre es etwa ihre Aufgabe, Krankenwärter oder Ärzte zu sein?… Aber sie könnten ihre Aufgabe gar nicht schlimmer verkennen und verleugnen – das Höhere soll sich nicht zum Werkzeug des Niedrigeren herabwürdigen, das Pathos der Distanz soll in alle Ewigkeit auch die Aufgaben auseinanderhalten! Ihr Recht, dazusein, das Vorrecht der Glocke mit vollem Klange vor der mißtönigen, zersprungenen, ist ja ein tausendfach größeres: sie allein sind die Bürgen der Zukunft, sie allein sind verpflichtet für die Menschen-Zukunft. Was sie können, was sie sollen, das dürften niemals Kranke können und sollen: aber damit sie können, was nur sie sollen, wie stünde es ihnen noch frei, den Arzt, den Trostbringer, den »Heiland« der Kranken zu machen?… Und darum gute Luft! gute Luft! und weg jedenfalls aus der Nähe von allen Irren- und Krankenhäusern der Kultur! Und darum gute Gesellschaft, unsre Gesellschaft! Oder Einsamkeit, wenn es sein muß! Aber weg jedenfalls von den üblen Dünsten der inwendigen Verderbnis und des heimlichen Kranken-Wurmfraßes!… Damit wir uns selbst nämlich, meine Freunde, wenigstens eine Weile noch gegen die zwei schlimmsten Seuchen verteidigen, die gerade für uns aufgespart sein mögen – gegen den großen Ekel am Menschen! gegen das große Mitleid mit dem Menschen!…“

Friedrich Nietzsche (1844–1900) deutscher Philosoph und klassischer Philologe

Jenseits von Gut und Böse/Zur Geneologie der Moral

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„Immer wenn ich traurig bin versuche ich an Fotoalben zu denken. Immer wenn ich daran zweifle, ob es gut, dass ich existiere, dann blättere ich in meinem Geiste all die Fotoalben durch, Fotoalben verschiedenster Menschen aus verschiedensten Ländern, in denen zufällig und ohne dass diese Menschen Notiz davon nehmen würden, ein Foto klebt, auf dem ich zu sehen bin…
Wenn mich also tiefe Traurigkeit überkommt, denke ich daran, dass natürlich auch ich unzählige Fotos besitze, auf denen Leute zu sehen sind, mit denen ich nicht das geringste zu tun habe, von denen ich nicht weiß, durch was für ein Leben die gehen. Ob der eine vorübergehend, weil es gerade nicht anders geht, bei den Eltern seiner Freundin leben muss, und jetzt mit ihnen durch die Innenstadt spaziert. Ob eine gerade durch Wirtschaftsexamen gefallen ist und jetzt verzweifelt nach Hause geht. Ob eine, der in seinem Heimatland ein Experte für die Fischart Rotauge ist, jetzt gerade mit seinen deutschen Bekannten in einem Café sitzt und sie in die Welt der Rotaugen einweiht. Plötzlich befindet sich diese Person mit ihrem kleinen, um sie kreisenden Universum in unmittelbare Nähe von mir und meinem kleinen um mich kreisenden Universum, just in dem Augenblick, in dem der Auslöser eines Fotoapparates betätigt wird. Sicher sind auch wir fotografiert worden. Zusammen. Irgendwo in einer Schachtel befindet sich ein Foto von Tanja und mir, auf unserer merkwürdigen Reise in Norden. Ich weiß nicht genau warum, aber ich habe die Vorstellung, dass solche Fotos existieren, immer als sehr tröstlich empfunden. Wo immer man auch ist auf dieser Erde, man kann unmöglich verloren gehen.“

Benjamin Lebert (1982) deutscher Schriftsteller

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„Der Zufall bietet selten angenehme Überraschungen. Und wenn es gelegentlich einmal anders aussieht, bringt eine nähere Betrachtung ans Licht, dass der Anschein trügt.“

Willem Frederik Hermans (1921–1995) niederländischer Schriftsteller

"Au pair". Aus dem Niederländischen von Waltraud Hüsmert. Gustav Kiepenheuer Verlag, Leipzig, 2003. Hier nach DER SPIEGEL 42/2003 http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-28859777.html
"Het toeval biedt zelden aagename verassingen. De enkele keer dat het anders lijkt, brengt nadere beschouwing soms maar in schijn iets prettigs aan het licht." - Au pair. © 1989. De Bezige Bij Amsterdam 2011, p. 9