Zitate über Menschen
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„Wodurch die Menschen in die größten Ungewissheiten und Zweifel kommen, das sind die Ähnlichkeiten der Dinge.“

Lü Bu We (-291) chinesischer Kaufmann, Politiker und Philosoph

Frühling und Herbst des Lü Bu We, S. 392

„Elitär drückt eine Geisteshaltung aus, etwas, das man für sich in Anspruch nimmt. Wichtig ist jedoch das Handeln der Menschen.“

Tassilo Küpper (1947) deutscher Mathematiker und ehemaliger Universitätsrektor

Stadtrevue kölnmagazin 04/2004 http://www.stadtrevue.de/archiv/archivartikel/602-ganz-oben/

Nikolai Abramowitsch Putjatin Foto
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„Liest man die wahre Geschichte berühmter Menschen, so kann man sich wohl ihre guten Eigenschaften wünschen, auf keinen Fall aber ihr Schicksal.“

Nikolai Abramowitsch Putjatin (1749–1830) russischer Fürst, Schriftsteller, Menschenfreund und Sonderling

Worte aus dem Buche der Bücher, hrsg. von A.W. Tappe, Dresden 1824, S. 49

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„Nicht die Menschen sind es, welche große Begebenheiten hervorbringen; sondern die Begebenheiten sind es, welche große Menschen hervorbringen.“

Nikolai Abramowitsch Putjatin (1749–1830) russischer Fürst, Schriftsteller, Menschenfreund und Sonderling

Worte aus dem Buche der Bücher, hrsg. von A.W. Tappe, Dresden 1824, S. 52f

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„Es ist besser, wenn jeder Mensch seiner eigenen Tradition folgt. Sie im Westen haben einen jüdisch-christlichen Hintergrund, es ist besser, wenn Sie bei Ihren Wurzeln bleiben.“

Dalai Lama (1935) 14. Dalai Lama

Auf die Frage, wie er die hohe Popularität des tibetischen Buddhismus im Westen bewertet, Der Spiegel Nr. 13/2007, S. 122

Kamo no Chōmei Foto

„Am Morgen gestorben, am Abend geboren, das ist das Geschick des Menschen - gleich den Schaumblasen auf dem Wasser. Und dieser Mensch, der geboren wird und stirbt, wer weiß schon, woher er kommt, wohin er geht?“

Kamo no Chōmei (1155–1216) japanischer Dichter

in Aufzeichnungen aus meiner Hütte, aus dem Japanischen von Nicola Liscutin, Insel Verlag, 2011, ISBN 978-3-458-17527-8, S.7-8.
Zitat
Original: "あしたに死し、ゆふべに生るゝならひ、たゞ水の泡にぞ似たりける。知らず、生れ死ぬる人、いづかたより來りて、いづかたへか去る。" - vollständige Textausgabe http://www.aozora.gr.jp/cards/000196/files/975_15935.html bei Aozora Bunko
Variante: "Am Morgen stirbt der eine, am Abend wird der andere geboren - dieses Schicksal ist den Schaumblasen auf dem Wasser fürwahr gleich. Man weiß nicht woher sie kommen, wohin sie gehen, die Menschen, die geboren werden und sterben." - in Nelly Naumann, Wolfram Naumann: Die Zauberschale. Erzählungen vom Leben japanischer Damen, Mönche, Herren und Knechte. Deutscher Taschenbuch Verlag (dtv), München, 1990, Kapitel: Aufzeichnungen aus den zehn Fuß im Geviert meiner Hütte, ISBN 3-423-11296-4, S. 255

Vita Sackville-West Foto

„Der Langlebige hat wenigstens über eines der Hindernisse triumphiert, die dem Menschen von Anfang an im Wege stehen: die Kürze des Lebens.“

Vita Sackville-West (1892–1962) englische Schriftstellerin und Gartengestalterin

Unerwartete Leidenschaft PT4 books.google https://books.google.de/books?id=3kN0DAAAQBAJ&pg=PT4
" The longliver has triumphed over at least one of man's initial handicaps: the brevity of life." - All Passion Spent. PT12 books.google https://books.google.de/books?id=LHokCwAAQBAJ&pg=PT12
Unerwartete Leidenschaft

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„die Menschen nehmen Dinge in der Bibel hin, die sie im gewöhnlichen Leben verabscheuen.“

Vita Sackville-West (1892–1962) englische Schriftstellerin und Gartengestalterin

Unerwartete Leidenschaft PT156 books.google https://books.google.de/books?id=3kN0DAAAQBAJ&pg=PT156
Unerwartete Leidenschaft

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„Nichts verschafft einem so schnell Achtung, wie wenn man seine Mitmenschen wissen lässt, man sei ihnen gewachsen.“

Vita Sackville-West (1892–1962) englische Schriftstellerin und Gartengestalterin

Unerwartete Leidenschaft PT63 f. books.google https://books.google.de/books?id=3kN0DAAAQBAJ&pg=PT63
"Nothing earns respect so quickly as letting your fellows see that you are a match for them." - All Passion Spent. PT62 books.google https://books.google.de/books?id=LHokCwAAQBAJ&pg=PT62
Unerwartete Leidenschaft

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„Die Achtung, die uns die Mitmenschen einflössen, lässt sich an der Art unserer Vertraulichkeit ermessen.“

Sully Prudhomme (1839–1907) französischer Dichter

Intimes Tagebuch

Sully Prudhomme Foto
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„Allmächtiger Gott, ich bete zur dir, auf dass du deinen letzten Vertrauten alsbald wieder mögest erscheinen lassen, den Versprochenen, diesen vollkommenen und reinen Menschen. O Gott, mach uns zu seinen Gefährten und Jüngern, die seiner Sache dienen.“

Mahmūd Ahmadī-Nežād (1956) iranischer Politiker

Rede vor der UN-Vollversammlung am 17. September 2005, zitiert in stern.de http://www.stern.de/politik/ausland/2-mahmud-ahmadinedschad-biedermann-und-brandstifter-551974.html 22. Dezember 2005
Englisch: "O mighty Lord, I pray to you to hasten the emergence of your last repository, the promised one, that perfect and pure human being, the one that will fill this world with justice and peace. O Lord, include us among his companions, followers and those who serve his cause." - un.org http://www.un.org/webcast/ga/60/statements/iran050917eng.pdf

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„In jeder Biografie stehen Dinge, die niemals passiert sind. Die Menschen mögen Mythen.“

Garri Kimowitsch Kasparow (1963) russischer Schachweltmeister armenischer Herkunft

Neon, 03/2008

„Vermeide die Gesellschaft von drei Gruppen von Menschen - nachlässigen Gelehrten, heuchlerischen Koranlesern und dummen, angeblichen Sufis.“

Yahya ibn Mu'adh ar-Razi (830–871) persischer Sufi

Zitiert von Annemarie Schimmel in "Mystische Dimensionen des Islam"", Qualandar Verlag 1979, ISBN 978-3-92212-107-7, S. 21
Zugeschrieben

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„Ich empfinde es als ungemein respektlos, wenn vor dem Spiel bei unserer Nationalhymne gepfiffen wird. Dabei sollte man bedenken, dass wir in Deutschland zwei Millionen Menschen aus der Türkei Arbeit geben.“

Uli Stielike (1954) deutscher Fußballspieler

nach einem U-21-Turnier in Istanbul, bei dem die deutsche Mannschaft ausgepfiffen wurde, Hamburger Abendblatt, 20. November 2003 http://www.abendblatt.de/daten/2003/11/20/232266.html

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„Die türkische Gemeinschaft und der türkische Mensch, wohin sie auch immer gehen mögen, bringen nur Liebe, Freundschaft, Ruhe und Geborgenheit mit sich. Hass und Feindschaft können niemals unsere Sache sein. Wir haben mit Streit und Auseinandersetzung nichts zu schaffen.“

Tayyip Erdoğan (1954) türkischer Politiker, Ministerpräsident der Türkei

zitiert in: welt.de http://www.welt.de/welt_print/article1671967/Der_tuerkische_Mensch_bringt_nur_Liebe_und_Freundschaft.html, 14. Februar 2008

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„Ist doch der Mensch gleichwie nichts; seine Tage gehen dahin wie ein Schatten, er hüpft umher wie ein Bock, bläht sich auf wie eine Blase, faucht wie ein Luchs, frißt sich den Bauch voll wie eine Schlange, wiehert beim Anblick eines fremden Weibes wie ein Hengst, ist tückisch wie der Teufel; hat er seine Begierden gestillt, so schläft er, wann und wo ihn der Schlaf überfällt(…)“

Awwakum (1620–1682) Protopope und leitende Figur der Altgläubigen (Raskolniki), Vertreter der altrussischen Literatur

Avvakum: Das Leben des Protopopen Avvakum, von ihm selbst niedergeschrieben, aus dem Altrussischen übersetzt von Gerhard Hildebrandt, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1965, S.52

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„Wenn ich etwas tue, möchte ich wissen, ob die Menschen zustimmen oder es ablehnen. Der König ist fehlbar.“

Bhumibol Adulyadej (1927–2016) thailändischer Adeliger, König von Thailand (seit 1946)

zitiert bei Peter Saale. Im Schatten der Krone. In: TAGESSPIEGEL 15. April 2009 http://www.tagesspiegel.de/zeitung/im-schatten-der-krone/1496434.html
Englische Übersetzung: "[But] the King can do wrong. [...] If someone offers criticisms suggesting that the King is wrong, then I would like to be informed of their opinion." - in der Geburtstagsansprache am 4. Dezember 2005 THE GUARDIAN 6. Dezember 2005 https://www.theguardian.com/g2/story/0,3604,1658948,00.html zur Strafbarkeit wegen Majestätsbeleidigung in Thailand

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„Er blätterte in den dicken, alten Alben mit Lichtbildern seiner Familie, […], und je näher er den Anfängen dieser neuen Bildkunst zu blätterte, desto stolzer, kam ihm vor, hatten sich die Menschen ihr dargeboten.“

Robert Musil (1880–1942) Österreichischer Schriftsteller und Theaterkritiker

Der Mann ohne Eigenschaften I: Erstes und Zweites Buch. Mit einem ausführlichen Kommentar von Karl Corino

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„Der schicksalsgebundene Mensch ist nicht frei“

Cesare Pavese (1908–1950) italienischer Schriftsteller und Übersetzer
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„Bibliothèque Nationale. Ich sitze und lese einen Dichter. Es sind viele Leute im Saal, aber man spürt sie nicht. Sie sind in den Büchern. Manchmal bewegen sie sich in den Blättern, wie Menschen, die schlafen und sich umwenden zwischen zwei Träumen.“

Rainer Maria Rilke (1875–1926) österreichischer Lyriker, Erzähler, Übersetzer und Romancier

Variante: Ich sitze und lese einen Dichter. Es sind viele Leute im Saal, aber man spürt sie nicht. Sie sind in den Büchern. Manchmal bewegen sie sich in den Blättern, wie Menschen, die schlafen und sich umwenden zwischen zwei Träumen. Ach, wie gut ist es doch, unter lesenden Menschen zu sein. Warum ist es nicht immer so?

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„Alles prüfe der Mensch,
dass er Danken für alles lernt
und verstehe die Freiheit,
aufzubrechen, wohin er will.“

Friedrich Hölderlin (1770–1843) deutscher Lyriker

Lebenslauf, 1800, 4. Strophe. In: Gedichte, J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1826, S. 75, [hoelderlin_gedichte_1826/83].

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„Mensch, es spukt in deinem Kopfe!“

Max Stirner (1806–1856) deutscher Philosoph

Der Einzige Und Sein Eigentum

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„Der Mensch, der liebt, weil er durch die Wahrheit Gottes frei gemacht ist, ist der revolutionärste Mensch auf Erden.“

Manfred Weber (1972) deutscher Politiker (CSU), MdEP

Dietrich Bonhoeffer. Worte für jeden Tag

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„Es gibt kaum ein beglückenderes Gefühl, als zu spüren, daß man für andere Menschen etwas sein kann.“

Manfred Weber (1972) deutscher Politiker (CSU), MdEP

Dietrich Bonhoeffer. Worte für jeden Tag

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„Das Kunstwerk ist grundsätzlich immer reproduzierbar gewesen. Was Menschen gemacht hatten, das konnte immer von Menschen nachgemacht werden.“

Walter Benjamin (1892–1940) deutscher Schriftsteller, Kritiker und Philosoph

Gesammelte Werke: Essays + Aufsätze + Satiren + Kritiken + Autobiografische Schriften (Über 600 Titel in einem Buch - Vollständige Ausgaben): Goethes Wahlverwandtschaften ... der Geschichte und mehr

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„Wer mir den Glauben an die Menschen zurückgibt, gibt mir mein Leben zurück.“

Frank Wedekind (1864–1918) deutscher Schriftsteller und Schauspieler

The Lulu Plays and Other Sex Tragedies

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„Der gute Kampf ist der, den wir im Namen unserer Träume führen. Wenn sie mit aller Macht in unserer Jugend aufflammen, haben wir zwar viel Mut, doch wir haben noch nicht zu kämpfen gelernt. Wenn wir aber unter vielen Mühen zu kämpfen gelernt haben, hat uns der Kampfesmut verlassen. Deshalb wenden wir uns gegen uns selber und werden zu unseren schlimmsten Feinden. Wir sagen, dass unsere Träume Kindereien, zu schwierig zu verwirklichen seien oder nur daher rührten, dass wir von den Realitäten des Lebens keine Ahnung hätten. Wir töten unsere Träume, weil wir Angst davor haben, den guten Kampf aufzunehmen. […]

Das erste Symptom, dass wir unsere Träume töten, ist, dass wir nie Zeit haben. Die meistbeschäftigen Menschen, die ich in meinem Leben kennengelernt habe, waren zugleich auch die, die immer für alles Zeit hatten. Diejenigen, die nichts taten, waren immer müde, bemerkten nicht, wie wenig sie schafften, und beklagten sich ständig darüber, dass der Tag zu kurz sei. In Wahrheit hatten sie Angst davor, den guten Kampf zu kämpfen.

Das zweite Symptom dafür, dass unsere Träume tot sind, sind unsere Gewissheiten. Weil wir das Leben nicht als ein grosses Abenteuer sehen, das es zu leben gilt, glauben wir am Ende, dass wir uns dem wenigen, was wir vom Leben erbeten haben, weise, gerecht und korrekt verhalten. {… ]

Das dritte Symptom für den Tod unserer Träume ist schließlich der Friede. Das Leben wird zu einem einzigen Sonntagnachmittag, verlangt nichts Grosses von uns, will nie mehr von uns, als wir zu geben bereit sind. Wir halten uns dann für reif, glauben, dass wir unsere kindischen Phantasien überwunden und die Erfüllung auf persönlicher und beruflicher Ebene erlangt haben. Wir reagieren überrascht, wenn jemand in unserem Alter sagt, dass er noch das oder jenes vom Leben erwartet. Aber in Wahrheit, ganz tief im Inneren unserer Herzens, wissen wir, dass wir es in Wirklichkeit nur aufgegeben haben, um unsere Träume zu kämpfen, den guten Kampf zu führen.“

Paulo Coelho (1947) brasilianischer Schriftsteller und Bestseller-Autor
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„… der Terror, scheint es, eignet sich beonders zur Vernichtung sittlicher Menschen.“

Max Frisch (1911–1991) Schweizer Architekt und Schriftsteller

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„Ist der Mensch, der nach dem Gott sich sehnt, nicht vernichtet?“

Richard Wagner (1813–1883) deutscher Komponist, Dramatiker, Philosoph, Dichter, Schriftsteller, Theaterregisseur und Dirigent
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„Gott sucht sich nicht den vollkommensten Menschen, um sich mit ihm zu verbinden, sondern er nimmt menschliches Wesen an, wie es ist.“

Manfred Weber (1972) deutscher Politiker (CSU), MdEP

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„Weil nun aber unser Zustand vielmehr etwas ist, das besser nicht wäre; so trägt Alles, was uns umgiebt, die Spur hievon – gleich wie in der Hölle Alles nach Schwefel riecht, – indem Jegliches stets unvollkommen und trüglich, jedes Angenehme mit Unangenehmem versetzt, jeder Genuß immer nur ein halber ist, jedes Vergnügen seine eigene Störung, jede Erleichterung neue Beschwerde herbeiführt, jedes Hülfsmittel unserer täglichen und stündlichen Noch uns alle Augenblicke im Stich läßt und seinen Dienst versagt, die Stufe, auf welche wir treten, so oft unter uns bricht, ja, Unfälle, große und kleine, das Element unsers Lebens sind, und wir, mit Einem Wort, dem Phineus gleichen, dem die Harpyen alle Speisen besudelten und ungenießbar machten. Alles was wir anfassen, widersetzt sich, weil es seinen eigenen Willen hat, der überwunden werden muß. Zwei Mittel werden dagegen versucht: erstlich die eulabeia, d. i. Klugheit, Vorsicht, Schlauheit: sie lernt nicht aus und reicht nicht aus und wird zu Schanden, Zweitens, der Stoische Gleichmuth, welcher jeden Unfall entwaffnen will, durch Gefaßtseyn auf alle und Verschmähen von Allem: praktisch wird er zur kynischen Entsagung, die lieber, ein für alle Mal, alle Hülfsmittel und Erleichterungen von sich wirft: sie macht uns zu Hunden: wie den Diogenes in der Tonne. Die Wahrheit ist: wir sollen elend seyn, und sind's. Dabei ist die Hauptquelle der ernstlichsten Uebel, die den Menschen treffen, der Mensch selbst: homo homini lupus. Wer dies Letztere recht ins Auge faßt, erblickt die Welt als eine Hölle, welche die des Dante dadurch übertrifft, daß Einer der Teufel des Andern seyn muß; wozu denn freilich Einer vor dem Andern geeignet ist, vor Allen wohl ein Erzteufel, in Gestalt eines Eroberers auftretend, der einige Hundert Tausend Menschen einander gegenüberstellt und ihnen zuruft: "Leiden und Sterben ist euere Bestimmung: jetzt schießt mit Flinten und Kanonen auf einander los!" und sie thun es.“

Arthur Schopenhauer (1788–1860) deutscher Philosoph
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