Zitate von Homér
Homér
Homer gilt als Autor der Ilias und der Odyssee und damit als frühester Dichter des Abendlandes. Weder sein Geburtsort noch das Datum seiner Geburt oder das seines Todes sind zweifelsfrei bekannt. Es ist nicht einmal sicher, dass es Homer überhaupt gab . Kontrovers diskutiert wird die Frage, in welcher Epoche er gelebt haben soll. Herodot schätzte, dass Homer 400 Jahre vor ihm gelebt haben müsse; dies entspräche in etwa der Zeit um 850 v. Chr. Andere historische Quellen legen das Wirken Homers in die Zeit des Trojanischen Krieges, der traditionell etwa um 1200 v. Chr. datiert wird. Heutzutage stimmt die Forschung weitestgehend darin überein, dass Homer, wenn es ihn gab, etwa in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts und/oder in der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts v. Chr. gelebt hat.
In der Antike wurden ihm weitere Werke wie die Homerischen Hymnen zugeschrieben, während andererseits immer wieder bezweifelt wird, ob Ilias und Odyssee überhaupt von einer einzigen historischen Person namens Homer verfasst worden sind.
Unbestritten ist die unermessliche, bis heute andauernde Wirkung Homers, der schon in der Antike als der Dichter schlechthin galt.
Werk
Zitate Homér
„Besser, wer fliehend entrann der Gefahr, als wen sie ereilet!“
Ilias, 14. Gesang, 81 / Agamemnon
Original griech.: "βέλτερον ὃς φεύγων προφύγῃ κακὸν ἠὲ ἁλώῃ·"
Ilias (8./7. Jh. v.Chr)
„Ehre den älteren Menschen verleihn die unsterblichen Götter.“
Ilias, 23. Gesang, 788 / Antilochos
Original griech.: "ἀθάνατοι τιμῶσι παλαιοτέρους ἀνθρώπους."
Ilias (8./7. Jh. v.Chr)
„Denn im Unglück altern die armen Sterblichen frühe.“
Odyssee, 19. Gesang, 360 / Penelope
Original griech.: "αἶψα γὰρ ἐν κακότητι βροτοὶ καταγηράσκουσιν."
Ilias (8./7. Jh. v.Chr), Odyssee (8./7. Jh. v.Chr)
„Dulde, mein Herz! Du hast noch härtere Kränkung erduldet.“
Odyssee, 20. Gesang, 18 / Odysseus
Original griech.: "τέτλαθι δή, κραδίη· καὶ κύντερον ἄλλο ποτ' ἔτλης"
Ilias (8./7. Jh. v.Chr), Odyssee (8./7. Jh. v.Chr)
„Es mehrt unendliche Trauer das Elend.“
Odyssee, 18. Gesang, 174 / Eurynome und 19. Gesang, 120 / Odysseus
Original griech.: "κάκιον πενθήμεναι ἄκριτον αἰεί."
Ilias (8./7. Jh. v.Chr), Odyssee (8./7. Jh. v.Chr)
„Aber der Mensch entwirft, und Zeus vollendet es anders.“
Ilias, 18. Gesang, 328 / Achilles
Original griech.: "ἀλλ' οὐ Ζεὺς ἄνδρεσσι νοήματα πάντα τελευτᾷ·"
Ilias (8./7. Jh. v.Chr)
„Nur einer sei Herrscher.“
Ilias, 2. Gesang, 204
Original griech.: "εἷς κοίρανος ἔστω·"
Ilias (8./7. Jh. v.Chr)
„Siehe, kein Wesen ist so eitel und unbeständig wie der Mensch.“
Odyssee, 18. Gesang, 130 / Odysseus
Original griech.: "οὐδὲν ἀκιδνότερον γαῖα τρέφει ἀνθρώποιο"
Ilias (8./7. Jh. v.Chr), Odyssee (8./7. Jh. v.Chr)
„Immer der Erste zu sein und voranzustreben vor andern.“
Ilias, 6. Gesang, 208 / Glaukos
Original griech.: "αἰὲν ἀριστεύειν καὶ ὑπείροχον ἔμμεναι ἄλλων"
Ilias (8./7. Jh. v.Chr)
„Erduldenden Mut verlieh den Menschen das Schicksal.“
Ilias, 24. Gesang, 49
Original griech.: "τλητὸν γὰρ Μοῖραι θυμὸν θέσαν ἀνθρώποισιν."
Ilias (8./7. Jh. v.Chr)
„Ein Wahrzeichen nur gilt: das Vaterland zu erretten!“
Ilias, 12. Gesang, 243 / Hektor
Original griech.: "εἷς οἰωνὸς ἄριστος ἀμύνεσθαι περὶ πάτρης."
Ilias (8./7. Jh. v.Chr)
„Denn gerne gedenkt ja ein Mann der Trübsal.“
Odyssee, 15. Gesang, 400 / Eumäus
Original griech.: "καὶ ἄλγεσι τέρπεται ἀνήρ"
Ilias (8./7. Jh. v.Chr), Odyssee (8./7. Jh. v.Chr)
„Denn ich begleitete dich als Knab' im Garten; wir gingen unter den Bäumen umher, und du nanntest und zeigtest mir jeden. Dreizehn Bäume mit Birnen und zehn voll rötlicher Äpfel schenktest du mir und vierzig Feigenbäume.“
Odyssee, 24. Gesang, 337-341 / Odysseus
Original griech.: "ἐγὼ δ᾽ ᾔτεον σε ἕκαστα παιδνὸς ἐών, κατὰ κῆπον ἐπισπόμενος· διὰ δ᾽ αὐτῶν ἱκνεύμεσθα, σὺ δ᾽ ὠνόμασας καὶ ἔειπες ἕκαστα. ὄγχνας μοι δῶκας τρισκαίδεκα καὶ δέκα μηλέας, συκέας τεσσαράκοντ᾽·"
Ilias (8./7. Jh. v.Chr), Odyssee (8./7. Jh. v.Chr)
„Ein jeder, dem gut und bieder das Herz ist, liebt sein Weib und pflegt es mit Zärtlichkeit.“
Ilias, 9. Gesang, 341f / Achilles
Original griech.: "ἐπεὶ ὅς τις ἀνὴρ ἀγαθὸς καὶ ἐχέφρων τὴν αὐτοῦ φιλέει καὶ κήδεται."
Ilias (8./7. Jh. v.Chr)
„Aber wir wollen nicht länger in müßigem Plaudern wie Kinder
tatenlos dastehen, mitten im tobenden Schlachtengetümmel.
Zahlreiche Mängel, der Vorwürfe wert, besitzen wir beide;
selbst ein Lastkahn mit hundert Querbalken trüge sie schwerlich.
Menschliche Zungen sind äußerst gelenkig, befähigt zu vielen
Worten, und deren Feld erstreckt sich ringsum ins Weite.
Das, was du aussprichst, bekommst du auch selber wieder zu hören.
Aber wozu noch sollen wir beide mit Streiten und Schimpfen
gegenseitig erbittert uns zusetzen, so wie die Weiber,
die sich, voll Wut auf Grund der herzzernagenden Feindschaft,
häßlich beschimpfen auf offener Straße mit mancherlei wahren,
aber auch unwahren Vorwürfen, wie der Ingrimm sie eingibt!
Niemals wirst du mit Worten mein Angriffsstreben vereiteln,
ehe du mich mit der Waffe bekämpft hast; auf denn, wir wollen
schleunig einander erproben im Wurf der ehernen Lanzen!“
— Homér
The Iliad