Zitate über zweier
seite 4

Julia Franck Foto
Philipp Otto Runge Foto
Arnold Sommerfeld Foto

„Thermodynamik ist ein komisches Fach. Das erste Mal, wenn man sich damit befasst, versteht man nichts davon. Beim zweiten Durcharbeiten denkt man, man hätte nun alles verstanden, mit Ausnahme von ein oder zwei kleinen Details. Das dritte Mal, wenn man den Stoff durcharbeitet, bemerkt man, dass man fast gar nichts davon versteht, aber man hat sich inzwischen so daran gewöhnt, dass es einen nicht mehr stört.“

Arnold Sommerfeld (1868–1951) deutscher Physiker

frei zitiert nach A. Sommerfeld, z.B. Was ist Entropie? Eine Antwort fur Unzufriedene http://www.springerlink.com/index/y2k61q45gr45617q.pdf - Thermodynamik und die Dynamik des Erkennens http://biografie-arbeit.blogspot.com/2008/10/thermadynamik-und-die-dynamik-des.html
Zugeschrieben

Hendrik Antoon Lorentz Foto
Mark Rothko Foto
Carl Leberecht Immermann Foto

„Es gibt zwei Wege, sich zu bilden. Der eine geht im Tale entlängst den Bächen und Flüssen. Man misst, schreitet vor und zurück, und kommt am Ende wohl zu einem Begriffe dessen, was man durchschritten. Der andre führt grade auf den Berg, von wo herab du das ganze Stromgebiet mit einem Blicke überschaust.“

Carl Leberecht Immermann (1796–1840) deutscher Schriftsteller, Lyriker und Dramatiker

Benno von Wiese (Hrsg.): Carl Leberecht Immermann. Werke in fünf Bänden, Athenäum Verlag 1977, Bd. 4, Seite 220 books. google. com

Gottlob König Foto
Thea von Harbou Foto

„Zwei Dinge trüben sich beim Kranken // a) der Urin b) die Gedanken.“

Eugen Roth (1895–1976) deutscher Lyriker und populärer Dichter

Der Wunderdoktor. Sämtliche Werke. München Hanser 1977. S. 329

Carla Bruni Foto

„Ich bin von Zeit zu Zeit monogam, aber ich ziehe die Polygamie vor. Die Liebe dauert lange, aber die brennende Lust nur zwei bis drei Wochen.“

Carla Bruni (1967) italienische Musikerin und Fotomodell

bei Stefanie Rosenkranz: Carla Bruni - Madame Pompadour. Stern Nr. 30/2008 vom 17. Juli 2008, S. 148, stern.de http://www.stern.de/lifestyle/leute/carla-bruni-madame-pompadour-632299.html
(Original französisch: "Je suis monogame de temps en temps mais je préfère la polygamie et la polyandrie. L’amour dure longtemps, mais le désir brûlant, deux à trois semaines." - im Interview mit Richard Gianorio: Carla Bruni «vivre, vivre, vivre». Figaro Madame 17. Februar 2007 http://madame.lefigaro.fr/feminin/feminite-et-monogamie-091210-7791

Bertha von Suttner Foto

„Es gibt zwei Arten, Karriere zu machen: durch das eigene Können oder durch das Nichtkönnen der anderen.“

Markus M. Ronner (1938–2022) Schweizer Theologe, Publizist und Journalist

Treffende Pointen zu Geld und Geist
Treffende Pointen zu Geld und Geist

Sten Nadolny Foto

„Es gibt zwei Sorten von Männern. Die einen verstehen »etwas von Frauen«, die anderen sind solche, die einfach »Frauen verstehen«. Ich weiß nicht, welche Sorte mir verdächtiger ist.“

Sten Nadolny (1942) deutscher Schriftsteller

Netzkarte. München: List, 1981. S. 42. ISBN 3-471-78220-6
Variante: Es gibt zwei Sorten von Männern. Die einen verstehen 'etwas von Frauen', die anderen sind solche, die einfach 'Frauen verstehen'. Ich weiß nicht, welche Sorte mir verdächtiger ist.

Else Lasker-Schüler Foto
Leo Trotzki Foto
Chrétien de Troyes Foto

„Aus einem Schaden zwei zu machen, wäre ein böses Spiel.“

Yvain, 3133f / Yvain
franz.: "Car se serait trop vilain jeux // Que d'un domage faire deux."

Uli Stielike Foto

„Ich empfinde es als ungemein respektlos, wenn vor dem Spiel bei unserer Nationalhymne gepfiffen wird. Dabei sollte man bedenken, dass wir in Deutschland zwei Millionen Menschen aus der Türkei Arbeit geben.“

Uli Stielike (1954) deutscher Fußballspieler

nach einem U-21-Turnier in Istanbul, bei dem die deutsche Mannschaft ausgepfiffen wurde, Hamburger Abendblatt, 20. November 2003 http://www.abendblatt.de/daten/2003/11/20/232266.html

Jutta Ditfurth Foto
Rainer Maria Rilke Foto

„Bibliothèque Nationale. Ich sitze und lese einen Dichter. Es sind viele Leute im Saal, aber man spürt sie nicht. Sie sind in den Büchern. Manchmal bewegen sie sich in den Blättern, wie Menschen, die schlafen und sich umwenden zwischen zwei Träumen.“

Rainer Maria Rilke (1875–1926) österreichischer Lyriker, Erzähler, Übersetzer und Romancier

Variante: Ich sitze und lese einen Dichter. Es sind viele Leute im Saal, aber man spürt sie nicht. Sie sind in den Büchern. Manchmal bewegen sie sich in den Blättern, wie Menschen, die schlafen und sich umwenden zwischen zwei Träumen. Ach, wie gut ist es doch, unter lesenden Menschen zu sein. Warum ist es nicht immer so?

Rainer Maria Rilke Foto
Milan Kundera Foto
Stefan Zweig Foto
Erich Maria Remarque Foto
Philip Pullman Foto
Arthur Schopenhauer Foto

„Weil nun aber unser Zustand vielmehr etwas ist, das besser nicht wäre; so trägt Alles, was uns umgiebt, die Spur hievon – gleich wie in der Hölle Alles nach Schwefel riecht, – indem Jegliches stets unvollkommen und trüglich, jedes Angenehme mit Unangenehmem versetzt, jeder Genuß immer nur ein halber ist, jedes Vergnügen seine eigene Störung, jede Erleichterung neue Beschwerde herbeiführt, jedes Hülfsmittel unserer täglichen und stündlichen Noch uns alle Augenblicke im Stich läßt und seinen Dienst versagt, die Stufe, auf welche wir treten, so oft unter uns bricht, ja, Unfälle, große und kleine, das Element unsers Lebens sind, und wir, mit Einem Wort, dem Phineus gleichen, dem die Harpyen alle Speisen besudelten und ungenießbar machten. Alles was wir anfassen, widersetzt sich, weil es seinen eigenen Willen hat, der überwunden werden muß. Zwei Mittel werden dagegen versucht: erstlich die eulabeia, d. i. Klugheit, Vorsicht, Schlauheit: sie lernt nicht aus und reicht nicht aus und wird zu Schanden, Zweitens, der Stoische Gleichmuth, welcher jeden Unfall entwaffnen will, durch Gefaßtseyn auf alle und Verschmähen von Allem: praktisch wird er zur kynischen Entsagung, die lieber, ein für alle Mal, alle Hülfsmittel und Erleichterungen von sich wirft: sie macht uns zu Hunden: wie den Diogenes in der Tonne. Die Wahrheit ist: wir sollen elend seyn, und sind's. Dabei ist die Hauptquelle der ernstlichsten Uebel, die den Menschen treffen, der Mensch selbst: homo homini lupus. Wer dies Letztere recht ins Auge faßt, erblickt die Welt als eine Hölle, welche die des Dante dadurch übertrifft, daß Einer der Teufel des Andern seyn muß; wozu denn freilich Einer vor dem Andern geeignet ist, vor Allen wohl ein Erzteufel, in Gestalt eines Eroberers auftretend, der einige Hundert Tausend Menschen einander gegenüberstellt und ihnen zuruft: "Leiden und Sterben ist euere Bestimmung: jetzt schießt mit Flinten und Kanonen auf einander los!" und sie thun es.“

Arthur Schopenhauer (1788–1860) deutscher Philosoph
Robert Musil Foto
Stephen King Foto
Umberto Eco Foto
Amos Oz Foto
Henry David Thoreau Foto
Robert Musil Foto
Anna Gavalda Foto
Anna Gavalda Foto
Friedrich Nietzsche Foto
Eoin Colfer Foto
Friedrich Nietzsche Foto

„Der Wille der Kranken, irgendeine Form der Überlegenheit darzustellen, ihr Instinkt[864] für Schleichwege, die zu einer Tyrannei über die Gesunden führen – wo fände er sich nicht, dieser Wille gerade der Schwächsten zur Macht! Das kranke Weib insonderheit: niemand übertrifft es in Raffinements, zu herrschen, zu drücken, zu tyrannisieren. Das kranke Weib schont dazu nichts Lebendiges, nichts Totes, es gräbt die begrabensten Dinge wieder auf (die Bogos sagen: »das Weib ist eine Hyäne«). Man blicke in die Hintergründe jeder Familie, jeder Körperschaft, jedes Gemeinwesens: überall der Kampf der Kranken gegen die Gesunden – ein stiller Kampf zumeist mit kleinen Giftpulvern, mit Nadelstichen, mit tückischem Dulder-Mienenspiele, mitunter aber auch mit jenem Kranken-Pharisäismus der lauten Gebärde, der am liebsten »die edle Entrüstung« spielt. Bis in die geweihten Räume der Wissenschaft hinein möchte es sich hörbar machen, das heisere Entrüstungs-Gebell der krankhaften Hunde, die bissige Verlogenheit und Wut solcher »edlen« Pharisäer (– ich erinnere Leser, die Ohren haben, nochmals an jenen Berliner Rache-Apostel Eugen Dühring, der im heutigen Deutschland den unanständigsten und widerlichsten Gebrauch vom moralischen Bumbum macht: Dühring, das erste Moral-Großmaul, das es jetzt gibt, selbst noch unter seinesgleichen, den Antisemiten). Das sind alles Menschen des Ressentiment, diese physiologisch Verunglückten und Wurmstichigen, ein ganzes zitterndes Erdreich unterirdischer Rache, unerschöpflich, unersättlich in Ausbrüchen gegen die Glücklichen und ebenso in Maskeraden der Rache, in Vorwänden zur Rache: wann würden sie eigentlich zu ihrem letzten, feinsten, sublimsten Triumph der Rache kommen? Dann unzweifelhaft, wenn es ihnen gelänge, ihr eignes Elend, alles Elend überhaupt den Glücklichen ins Gewissen zu schieben: so daß diese sich eines Tags ihres Glücks zu schämen begännen und vielleicht untereinander sich sagten »es ist eine Schande, glücklich zu sein! es gibt zu viel Elend!«… Aber es könnte gar kein größeres und verhängnisvolleres Mißverständnis geben, als wenn dergestalt die Glücklichen, die Wohlgeratenen, die Mächtigen an Leib und Seele anfingen, an ihrem Recht auf Glück zu zweifeln. Fort mit dieser »verkehrten Welt«! Fort mit dieser schändlichen Verweichlichung des Gefühls! Daß die Kranken nicht die Gesunden krank machen – und dies wäre eine solche Verweichlichung –, das sollte doch der oberste Gesichtspunkt auf Erden sein – dazu aber gehört[865] vor allen Dingen, daß die Gesunden von den Kranken abgetrennt bleiben, behütet selbst vor dem Anblick der Kranken, daß sie sich nicht mit den Kranken verwechseln. Oder wäre es etwa ihre Aufgabe, Krankenwärter oder Ärzte zu sein?… Aber sie könnten ihre Aufgabe gar nicht schlimmer verkennen und verleugnen – das Höhere soll sich nicht zum Werkzeug des Niedrigeren herabwürdigen, das Pathos der Distanz soll in alle Ewigkeit auch die Aufgaben auseinanderhalten! Ihr Recht, dazusein, das Vorrecht der Glocke mit vollem Klange vor der mißtönigen, zersprungenen, ist ja ein tausendfach größeres: sie allein sind die Bürgen der Zukunft, sie allein sind verpflichtet für die Menschen-Zukunft. Was sie können, was sie sollen, das dürften niemals Kranke können und sollen: aber damit sie können, was nur sie sollen, wie stünde es ihnen noch frei, den Arzt, den Trostbringer, den »Heiland« der Kranken zu machen?… Und darum gute Luft! gute Luft! und weg jedenfalls aus der Nähe von allen Irren- und Krankenhäusern der Kultur! Und darum gute Gesellschaft, unsre Gesellschaft! Oder Einsamkeit, wenn es sein muß! Aber weg jedenfalls von den üblen Dünsten der inwendigen Verderbnis und des heimlichen Kranken-Wurmfraßes!… Damit wir uns selbst nämlich, meine Freunde, wenigstens eine Weile noch gegen die zwei schlimmsten Seuchen verteidigen, die gerade für uns aufgespart sein mögen – gegen den großen Ekel am Menschen! gegen das große Mitleid mit dem Menschen!…“

Friedrich Nietzsche (1844–1900) deutscher Philosoph und klassischer Philologe

Jenseits von Gut und Böse/Zur Geneologie der Moral

Luise Rinser Foto
Enrique Vila-Matas Foto
Gustave Flaubert Foto
Erich Maria Remarque Foto
Erica Fischer Foto
Scott Adams Foto

„Es gibt zwei Arten von Menschen: intelligente und attraktive Leute wie Sie […] und die sechs Milliarden Idioten, die uns im Weg herumstehen.“

Scott Adams (1957) US-amerikanischer Comiczeichner

The Dilbert Principle & The Dilbert Future

Rainer Maria Rilke Foto

„Sein Sinn ist Zwiespalt. An der Kreuzung zweier
Herzwege steht kein Tempel für Apoll.“

Rainer Maria Rilke (1875–1926) österreichischer Lyriker, Erzähler, Übersetzer und Romancier
Stephen King Foto
Friedrich Dürrenmatt Foto
Heinrich Heine Foto
Johann Gottfried Herder Foto

„Die zwei größten Tyrannen der Erde, der Zufall und die Zeit.“

Johann Gottfried Herder (1744–1803) deutscher Dichter, Philosoph, Übersetzer und Theologe der Weimarer Klassik

Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit (1784-91)

Marie von Ebner-Eschenbach Foto
Otto Weininger Foto

„Alle Menschen gehören als Gattung zu den gruppenhaft lebenden Geschöpfen, was lebensgefährdende innerartliche Aggression von vornherein ausschließt. Mit anderen Worten: Hätten schon in der Vergangenheit unserer Spezies solch schwere Konflikte […] geherrscht wie während der letzten rund viereinhalb Jahrtausende und noch gegenwärtig, dann wären wir niemals zu Menschen geworden, sondern längst vorher ausgestorben. Denn Wesen, die als einzelne Individuen im Vergleich zu den vielen Raubtieren, die ihnen nachstellen, derart schwach und hilflos sind wie wir, brauchen Deckung und Rückhalt von anderen der gleichen Art, um überleben zu können. Wir haben weder Klauen noch Reißzähne, noch genug Muskelkraft, um allein unseren großen Freßfeinden erfolgreich Widerstand zu leisten, doch in der Gruppe gelingt es, wenn auch nie ohne selbstlose Opfer und Mut. In jener fernen Frühzeit, als unsere vormenschlichen Ahnen anfingen, in Trupps zu leben, um sich bei Gefahr zusammenzuschließen und einander beizustehen, haben sie ein Verhalten entwickelt, das man 'soziale Intelligenz' nennt: Die Fähigkeit, mit Angehörigen der eigenen Gattung zusammenzuwirken, um das Gedeihen aller zu gewährleisten. Dies Potential haben wir auch jetzt noch, aber es erweist sich als nachhaltig gestört.

[…]

Es muß sich um eine friedliche Welt gehandelt haben, weil die frühen Siedlungen zumeist nicht gegen menschliche Feinde gesichert sind. Für ein, zwei Jahrtausende [nach der letzten Eiszeit] haben Menschen in solchen Lebensverhältnissen offenbar ein glückliches Dasein verbracht.“

Gisela Bleibtreu-Ehrenberg (1929) deutsche Soziologin

Vom Schmetterling zur Doppelaxt (1990)

Gottfried von Straßburg Foto
Wolfram von Eschenbach Foto
Johann Wolfgang von Goethe Foto
Elbert Hubbard Foto
Baltasar Gracián Y Morales Foto
John Davison Rockefeller Foto
Wassily Kandinsky Foto
Johann Wolfgang von Goethe Foto
Woody Allen Foto

„Du kannst nicht zwei Pferde mit einem Hintern reiten.“

Woody Allen (1935) US-amerikanischer Komiker, Filmregisseur, Autor und Schauspieler
Fernando Pessoa Foto

„Wir sind zwei Abgründe - ein Brunnen, der den Himmel anstarrt.“

Fernando Pessoa (1888–1935) portugiesischer Dichter und Schriftsteller
Wilhelm Busch Foto

„Meistens hat, wenn zwei sich scheiden, / einer etwas mehr zu leiden.“

Wilhelm Busch (1832–1908) deutscher Verfasser von satirischen in Verse gefassten Bildergeschichten
Joseph von Sonnenfels Foto
Friedrich Rückert Foto
Johann Wolfgang von Goethe Foto
Nostradamus Foto
Ernst Thälmann Foto
David Bowie Foto
Bill Gates Foto
Bill Gates Foto

„Spam wird in zwei Jahren ein Ding der Vergangenheit sein.“

Bill Gates (1955) US-amerikanischer Unternehmer, Programmierer und Mäzen
Herbert Wehner Foto
Paracelsus Foto

„Zwei Welten sind im Menschen: die Frau und der Mann.“

Paracelsus (1493–1541) Arzt, Alchemist, Astrologe, Naturforscher, Mystiker, Laientheologe und Philosoph
Che Guevara Foto

„Schaffen wir zwei, drei, viele Vietnam“

Che Guevara (1928–1967) marxistischer Revolutionär

Botschaft an die Trikontinentale 1967, zitiert nach Guevara: Guerilla – Theorie und Methode, Berlin 1968, S. 143 ff.
(Original spanisch: „Crear dos, tres…muchos Viet-Nam, es la consigna“ – Mensaje a la Tricontinental [Organización de Solidaridad con los Pueblos de Asia, Africa y América latina], veröffentlicht in der Zeitschrift Tricontinental, 16. April 1967, zit. nach Cuadernos de Ruedo ibérico, Nr. 12, April/Mai 1967, S. 94–101 http://www.filosofia.org/hem/dep/cri/ri12094.htm

Ernst Jünger Foto

„Das wird auch in der Sprache offenbar. Die Sprache gehört zum Eigentum, zur Eigenart, zum Erbteil, zum Vaterland des Menschen, das ihm anheimfällt, ohne daß er dessen Fülle und Reichtum kennt. Die Sprache gleicht nicht nur einem Garten, an dessen Blüten und Früchten der Erbe bis in sein höchstes Alter sich erquickt; sie ist auch eine der großen Formen für alle Güter überhaupt. Wie Licht die Welt und ihre Bildung sichtbar macht, so macht die Sprache sie im Innersten begreifbar und ist nicht fortzudenken als Schlüssel zu ihren Schätzen und Geheimnissen. Gesetz und Herrschaft in den sichtbaren und selbst den unsichtbaren Reichen fangen mit der Benennung an. Das Wort ist Stoff des Geistes und dient als solcher zu den kühnsten Brückenschlägen; es ist zugleich das höchste Machtmittel. Allen Landnahmen im Konkreten und Gedachten, allen Bauten und Heerstraßen, allen Zusammenstößen und Verträgen gehen Offenbarungen, Planungen und Beschwörungen im Wort und in der Sprache und geht das Gedicht voran. ja man kann sagen, daß es zwei Arten der Geschichte gibt, die eine in der Welt der Dinge, die andere in der der Sprache; und diese zweite umschließt nicht nur den höheren Einblick, sondern auch die wirkendere Kraft. Selbst das Gemeine muß sich immer wieder an dieser Kraft beleben, auch wenn es in die Gewalttat stürzt. Aber die Leiden vergehen und verklären sich im Gedicht.“

Ernst Jünger (1895–1998) deutscher Schriftsteller und Publizist
Ernst Jünger Foto
Ernst Jünger Foto
Ernst Jünger Foto
Ernst Jünger Foto
Ernst Jünger Foto
Ernst Jünger Foto
Ernst Jünger Foto
Ernst Jünger Foto
Ernst Jünger Foto
Ernst Jünger Foto
Ernst Jünger Foto
Ernst Jünger Foto
Ernst Jünger Foto
Ernst Jünger Foto