Zitate über Wahrheit
seite 5

Demokrit Foto

„In Wirklichkeit erkennen wir nichts; denn die Wahrheit liegt in der Tiefe.“

Demokrit griechischer Philosoph

Fragment 117
Original griech.: "ἐτεῆι δὲ οὐδὲν ἴδμεν· ἐν βυθῶι γὰρ ἡ ἀλήθεια"

Ferdinand de Saussure Foto

„Es es ist oft leichter, eine Wahrheit zu entdecken, als ihr den gehörigen Platz anzuweisen.“

Grundfragen der allgemeinen Sprachwissenschaft, Walter de Gruyter & Co, Berlin 1967, S. 79
"il est souvent plus aisé de découvrir une vérité que de lui assigner la place qui lui revient."

Mose Foto

„Und unter dem Volke Mose ist eine Gemeinde, die durch die Wahrheit den Weg findet und danach Gerechtigkeit übt.“

Mose (-1393–-1273 v.Chr) Zentralfigur in den fünf Büchern Moses

Sure 7, 159 (Ahmadiyya) Onlinetext

Bernhard Schlink Foto

„Vielleicht, weil die Wahrheit des Rechts ebenso in Worten und Sätzen liegt wie die Wahrheit von Geschichten und weil die Dinge hier wie dort zu ihrem Ende gebracht werden müssen.“

zu seiner Tätigkeit als Jurist und Schriftsteller, "Der Vorleser", (S. 23) »Lektüre - Durchblick«, Mentor Verlag München ISBN 3-580-63344-9, s. auch http://books.google.de/books?id=dw5EAAAAMAAJ&q=wahrheit

Peter Weiss Foto

„So kommt der Schreibende auf einem Umweg über den Zerfall und die Machtlosigkeit zum Schreiben, und jedes Wort, mit dem er eine Wahrheit gewinnt, ist aus Zweifeln und Widersprüchen hervorgegangen.“

Peter Weiss (1916–1982) Deutsch-schwedischer Schriftsteller, Maler, Graphiker

Laokoon oder Über die Grenzen der Sprache. Rede anläßlich der Entgegennahme des Lessingpreises der Freien und Hansestadt Hamburg am 23. April 1965. In: Rapporte. Frankfurt a.M.: Suhrkamp, 1968. S. 187.

Paul Ernst Foto

„Die Wahrheit und Einfachheit der Natur sind immer die letzten Grundlagen einer bedeutenden Kunst.“

Paul Ernst (1866–1933) deutscher Schriftsteller und Journalist

Der Weg zur Form

Paul Ernst Foto

„Hass erzeugt Hass, aber nie will der Hass sich nach dieser Wahrheit richten.“

Paul Ernst (1866–1933) deutscher Schriftsteller und Journalist

Saat auf Hoffnung

Egon Friedell Foto
Egon Friedell Foto

„Jede Wahrheit tritt zuerst als Irrlehre in die Welt, denn die Welt ist immer von gestern.“

Egon Friedell (1878–1938) österreichischer Schriftsteller, Kulturphilosoph, Religionswissenschaftler, Historiker, Dramatiker, Theater…

Steinbruch. Vermischte Meinungen und Sprüche. Wien, 1922. S. 23.

Egon Friedell Foto

„[…] Menschen, die nur die eine Seite irgendeiner Wahrheit erblickt haben.“

Kulturgeschichte der Neuzeit. München: Beck, 1969. S. 375; gemeint sind Gelehrte

Konrad Fiedler Foto

„Aller Glaube ist unwillkürliche Hingebung des Geistes an eine Vorstellung von Wahrheit.“

Konrad Fiedler (1841–1895) Theoretiker der bildenden Kunst

Werke, Bd. 6
Fliegende Blätter

Houston Stewart Chamberlain Foto

„In Wirklichkeit steht die Wahrheit strahlend unverhüllt da, der Schleier liegt auf unseren Augen, und wir brauchen den Star nur zu entfernen, so erblicken wir die Wahrheit, und der Wahn entschwindet.“

Houston Stewart Chamberlain (1855–1927) englisch-deutscher Schriftsteller und Kulturphilosoph

Neue Kriegsaufsätze. 3. Auflage. München: Bruckmann, 1915. S. 36

Robert B. Laughlin Foto

„Und was ist Wahrheit? Dass das Universum im Urknall entstanden ist? … Letztlich ist das nichts als Marketing.“

Robert B. Laughlin (1950) US-amerikanischer Physiker und Nobelpreisträger

Interview (Dezember 2007) in der Zeitschrift "Der Spiegel" Nr. 1/2008: Der Urknall ist nur Marketing http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-55231886.html?name=Der+Urknall+ist+nur+Marketing
Meist verkürzt zitiert als: "Der Urknall ist nur Marketing."

Katherine Mansfield Foto
Max Stirner Foto
Nicolás Gómez Dávila Foto

„Das Leben ist die Guillotine der Wahrheiten“

Nicolás Gómez Dávila (1913–1994) kolumbianischer Philosoph

Titel einer Aphorismensammlung im Eichborn Verlag, Die Andere Bibliothek, Frankfurt am Main 2006

Hans-Georg Gadamer Foto
Moritz Heimann Foto

„Die Wahrheit liegt in der Tat zwischen zwei Extremen, aber nicht in der Mitte.“

Moritz Heimann (1868–1925) deutscher Schriftsteller und Journalist

Die Wahrheit liegt nicht in der Mitte. Essays. Frankfurt a.M.: Fischer, 1966. S. 5, books.google.de https://books.google.de/books?hl=de&id=3eAzAAAAMAAJ&q=%22Die+Wahrheit+liegt+in+der+Tat+zwischen+zwei+Extremen%2C+aber+nicht+in+der+Mitte.%22

Helmut Kohl Foto

„Das ist eine klassische journalistische Behauptung. Sie ist zwar richtig, aber sie ist nicht die Wahrheit.“

Helmut Kohl (1930–2017) Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland

in den ARD-Tagesthemen, 22. Februar 1994

Jakob Lorber Foto
Jakob Lorber Foto

„Die Liebe, wie die Wahrheit in ihrer höchsten Reinheit und Vollendung ist ja eben in sich auch alsosehr das Allerhöchste in sich selbst, daß sich darüber nichts noch Höheres denken und begreifen läßt!“

Jakob Lorber (1800–1864) österreichischer Schriftsteller, Musiker und „Schreibknecht Gottes”

Großes Evangelium Johannes, Band 10, Kapitel 134, Absatz 03

Jakob Lorber Foto

„Wer die Wahrheit besitzt, wird früher oder später einen anderen töten, um sie durchzusetzen. Die schrecklichsten Kriege wurden nicht geführt, weil man Gebiete erobern wollte, sie wurden geführt, weil man Ideen verbreiten wollte.“

Pauline Réage (1907–1998) französische Autorin

Régine Deforges, Pauline Réage: Die O hat mir erzählt, Ullstein, Berlin 1994, ISBN 3 548 22556 X, S. 109
Régine Deforges, Pauline Réage: Die O hat mir erzählt (1976), O m'a dit: entretiens avec Pauline Réage (1975)

Jürgen Kuczynski Foto

„Die Wahrheit ist immer von Nutzen für die Gesellschaft im Sozialismus, ihre Verbreitung nicht unbedingt.“

Jürgen Kuczynski (1904–1997) deutscher Historiker, Wirtschaftswissenschaftler, MdV

zitiert in: hsozkult.geschichte.hu-berlin.de http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/TERMINE/2000/cddr9.htm
Zugeschrieben

Plinius d.Ä. Foto

„Gemeinhin wird die Wahrheit dem Wein zugeschrieben.“

Naturgeschichte (Naturalis historia) XIV, 50, 141
Original lat.: "volgoque veritas iam attributa vino est.", davon das lateinischeSprichwort "in vino veritas."

Sophie Tieck Foto
Gottlob Frege Foto

„Der Beweis soll nicht nur von der Wahrheit des Bewiesenen überzeugen, sondern soll auch den Zusammenhang der Wahrheiten untereinander aufdecken. Darum hat schon Euklid Wahrheiten bewiesen, die keines Beweises bedürftig erscheinen, weil sie ohne dies einleuchten.“

Gottlob Frege (1848–1925) deutscher Mathematiker, Logiker und Philosoph

Gottlob Frege, Nachgelassene Schriften, Bd. 1, Felix Meiner Verlag Hamburg, 2. rev. u. erw. Auflage, 1983, S. 220

Wolfram Siebeck Foto
Nicolae Ceauşescu Foto

„Niemand kann in Fragen der Entwicklung des sozialen Lebens ein Monopol auf die absolute Wahrheit beanspruchen und niemand hat das letzte Wort weder im Bereich der Praxis noch im Bereich der sozialen und philosophischen Ideen.“

Nicolae Ceauşescu (1918–1989) rumänischer Politiker

indirekt auf die Sowjetunion bezogen während einer Sitzung der rumänischen kommunistischen Partei; Dennis Deletant: Romania under Communist Rule, Civic Academy Foundation, Bucharest 1998, ISBN 9789738214330, S.159
In public statements and speeches, such as that made by Ceauşescu at the plenary session of the Central Committee of March 1968, this view was reiterated: 'No one can claim a monopoly of absolute truth as regards the development of social life and no one can claim to have the last word in the realm of practice as well as in social and philosophical thought.' - Dennis Deletant: Ceausescu and the Securitate. Coercion and Dissent in Romania 1965-1989. PT172 books.google https://books.google.de/books?id=wcOlDQAAQBAJ&pg=PT172&dq=monopoly
Zugeschrieben

Jaron Lanier Foto

„Jede Wahrheit kommt dem zu früh, der jede zu spät erkennt.“

Carl Gustav Jochmann (1789–1830) deutscher Publizist

Erfahrungsfrüchte I,97. Darin: Die unzeitige Wahrheit. Auch als: Hundert Seifenblasen, in: Prometheus. Für Licht u. Recht. Zeitschrift in zwanglosen Heften, herausgegeben von Heinrich Zschokke und seinen Freunden. Aarau 1832. S. 293 books.google http://books.google.de/books?id=WOpGAAAAcAAJ&pg=PA293

„Wo die Wahrheit bekämpft werden muss, da hat sie schon gesiegt.“

Carl Gustav Jochmann (1789–1830) deutscher Publizist

Erfahrungsfrüchte III,8. Darin: Die Wahrheit. In: Reliquien. Aus [Jochmann's] nachgelassenen Papieren. Gesammelt von Heinrich Zschokke. Dritter Band. Hechingen 1838. S. 158 books.google http://books.google.de/books?id=jHsHAAAAQAAJ&pg=RA2-PA158

Pontius Pilatus Foto

„Was ist Wahrheit?“

Pontius Pilatus (-12–38 v.Chr) römischer Präfekt von Judäa zur Zeit von Jesus Christus

[Bibel Johannes, 18, 38, Luther]. Es handelt sich um eine rhetorische Frage. Pontius Pilatus bringt darin gegenüber Jesus von Nazareth seinen Zweifel an einer metaphysischen Wahrheitsdogmatik zum Ausdruck
lat.: "Quid est veritas?"
Zugeschrieben
Original: "τί ἐστιν ἀλήθεια;"

Albrecht Beutelspacher Foto

„Die Religionen sehen ihre heiligen Bücher zwar auch als absolute Wahrheit an, trotzdem gibt es dort einen gewissen Wandel. In der Mathematik dagegen verändert sich, was wir einmal wissen, nie mehr.“

Albrecht Beutelspacher (1950) deutscher Mathematiker

Interview in DER SPIEGEL 50/2004 vom 6. Dezember 2004, Seite 191, spiegel.de http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-38201420.html

Petrus Abaelardus Foto
Alkäus von Mytilene Foto

„Wein […] ist auch Wahrheit.“

Alkäus von Mytilene (-600–-560 v.Chr) antiker griechischer Dichter

Fragment 57
Original altgriech.: "οἶνος […] καὶ ἀλάθεα."
Lat.: "In vino veritas."

Jürgen Werth Foto
Renato Guttuso Foto

„Objektiv betrachtet ist die Kunst eine Form der Wahrheit; sie ist Philosophie und Praxis.“

Renato Guttuso (1911–1987) italienischer Maler

Das Handwerk der Maler

„Die Wahrheit ändert sich nicht. Die Menschen ändern sich.“

Muzaffer Ozak (1916–1985) islamischer Mystiker

Liebe ist der Wein

„Ein gescheiter Mann, der denkt, er habe die große Wahrheit erfasst, ist noch nicht so weit.“

Lü Bu We (-291) chinesischer Kaufmann, Politiker und Philosoph

Frühling und Herbst des Lü Bu We, S. 307

Nikolai Abramowitsch Putjatin Foto
Vita Sackville-West Foto

„Astronomische Wahrheiten mögen zwar der Phantasie einen großen Aufschwung geben, tragen aber zur Lösung dringender Probleme wenig bei.“

Vita Sackville-West (1892–1962) englische Schriftstellerin und Gartengestalterin

Unerwartete Leidenschaft PT145 books.google https://books.google.de/books?id=3kN0DAAAQBAJ&pg=PT145
"Astronomical truths, enlarging though they may be to the imagination, contain little assistance for immediate problems." - All Passion Spent. PT133 books.google https://books.google.de/books?id=LHokCwAAQBAJ&pg=PT133
Unerwartete Leidenschaft

Jutta Limbach Foto

„Doch die Politik muß aus vielschichtigen Wahrheiten einfache machen, will sie ihre Handlungsfähigkeit nicht einbüßen.“

Jutta Limbach (1934–2016) deutsche Rechtswissenschaftlerin und Politikerin

"Im Namen des Volkes": Macht und Verantwortung der Richter, Seite 7, ISBN 3-421-05204-2

Kate Mosse Foto
Robert Musil Foto
Hermann Broch Foto

„(…) nicht nur daß für ihre gefinkelte Angst und ihr besserwisserisches Mißtrauen die Erkenntnis zu einer schieren Überflüssigkeit geworden ist, zu einem bloßen Wortschwindel, der weder Genuß noch Vorteil verschafft und überdies, drechselt man noch schlauere Worte, jederzeit übertölpelt werden kann, und nich nur daß hiedurch Liebe, Hilfe, Verständigung, Vertrauen, Sprache, eines das andere bedingend, zu einem leeren Nichts aufgelöst werden, und nicht nur daß infolgedessen die reine Abzählbarkeit allein noch als ein zuverlässiger Halt übrigzubleiben scheint, es ist ihnen auch dies noch nicht zuverlässig genug, und so leidenschaftlich sie sich dem Sesterzenzählen und der Sesterzenrechnerei ergeben haben, sie vermögen damit ihre Angst kaum mehr zu beruhigen, sie durchschauen auch dies noch als Windigkeit, und darob nahezu verzweifelt, fühlen sie sich in eine letzte, wenngleich noch immer witzig-wisserische, witzig-genießerische Selbstverspottung getrieben, lachensgeschüttelt, weil vor der innersten Angst nichts standhält und sogar das Ausrechenbare nicht eher als glaubwürdig und zuverlässig sich erweisen will, bevor man nicht unter Anwendung der passenden Zauberformel die Münze bespuckt hat; leichtgläubig dem Wunder gegenüber - im Grunde ihre menschlichste und immerhin freundlichste Eigenschaft - waren sie schwergläubig für die Wahrheit, und gerade das machte sie, die so überaus berechnend zu sein glaubten, völlig unberechenbar, machte ihre Angstversperrtheit schlechthin undurchschaubar und am Ende völlig unzugänglich.“

Hermann Broch (1886–1951) österreichischer Schriftsteller
Amin Maalouf Foto
Elfriede Jelinek Foto
Manfred Weber Foto

„Der Mensch, der liebt, weil er durch die Wahrheit Gottes frei gemacht ist, ist der revolutionärste Mensch auf Erden.“

Manfred Weber (1972) deutscher Politiker (CSU), MdEP

Dietrich Bonhoeffer. Worte für jeden Tag

Gotthold Ephraim Lessing Foto
Herta Müller Foto
Heinrich Von Kleist Foto
Paulo Coelho Foto

„Der gute Kampf ist der, den wir im Namen unserer Träume führen. Wenn sie mit aller Macht in unserer Jugend aufflammen, haben wir zwar viel Mut, doch wir haben noch nicht zu kämpfen gelernt. Wenn wir aber unter vielen Mühen zu kämpfen gelernt haben, hat uns der Kampfesmut verlassen. Deshalb wenden wir uns gegen uns selber und werden zu unseren schlimmsten Feinden. Wir sagen, dass unsere Träume Kindereien, zu schwierig zu verwirklichen seien oder nur daher rührten, dass wir von den Realitäten des Lebens keine Ahnung hätten. Wir töten unsere Träume, weil wir Angst davor haben, den guten Kampf aufzunehmen. […]

Das erste Symptom, dass wir unsere Träume töten, ist, dass wir nie Zeit haben. Die meistbeschäftigen Menschen, die ich in meinem Leben kennengelernt habe, waren zugleich auch die, die immer für alles Zeit hatten. Diejenigen, die nichts taten, waren immer müde, bemerkten nicht, wie wenig sie schafften, und beklagten sich ständig darüber, dass der Tag zu kurz sei. In Wahrheit hatten sie Angst davor, den guten Kampf zu kämpfen.

Das zweite Symptom dafür, dass unsere Träume tot sind, sind unsere Gewissheiten. Weil wir das Leben nicht als ein grosses Abenteuer sehen, das es zu leben gilt, glauben wir am Ende, dass wir uns dem wenigen, was wir vom Leben erbeten haben, weise, gerecht und korrekt verhalten. {… ]

Das dritte Symptom für den Tod unserer Träume ist schließlich der Friede. Das Leben wird zu einem einzigen Sonntagnachmittag, verlangt nichts Grosses von uns, will nie mehr von uns, als wir zu geben bereit sind. Wir halten uns dann für reif, glauben, dass wir unsere kindischen Phantasien überwunden und die Erfüllung auf persönlicher und beruflicher Ebene erlangt haben. Wir reagieren überrascht, wenn jemand in unserem Alter sagt, dass er noch das oder jenes vom Leben erwartet. Aber in Wahrheit, ganz tief im Inneren unserer Herzens, wissen wir, dass wir es in Wirklichkeit nur aufgegeben haben, um unsere Träume zu kämpfen, den guten Kampf zu führen.“

Paulo Coelho (1947) brasilianischer Schriftsteller und Bestseller-Autor
Terry Pratchett Foto
Arthur Schopenhauer Foto

„Weil nun aber unser Zustand vielmehr etwas ist, das besser nicht wäre; so trägt Alles, was uns umgiebt, die Spur hievon – gleich wie in der Hölle Alles nach Schwefel riecht, – indem Jegliches stets unvollkommen und trüglich, jedes Angenehme mit Unangenehmem versetzt, jeder Genuß immer nur ein halber ist, jedes Vergnügen seine eigene Störung, jede Erleichterung neue Beschwerde herbeiführt, jedes Hülfsmittel unserer täglichen und stündlichen Noch uns alle Augenblicke im Stich läßt und seinen Dienst versagt, die Stufe, auf welche wir treten, so oft unter uns bricht, ja, Unfälle, große und kleine, das Element unsers Lebens sind, und wir, mit Einem Wort, dem Phineus gleichen, dem die Harpyen alle Speisen besudelten und ungenießbar machten. Alles was wir anfassen, widersetzt sich, weil es seinen eigenen Willen hat, der überwunden werden muß. Zwei Mittel werden dagegen versucht: erstlich die eulabeia, d. i. Klugheit, Vorsicht, Schlauheit: sie lernt nicht aus und reicht nicht aus und wird zu Schanden, Zweitens, der Stoische Gleichmuth, welcher jeden Unfall entwaffnen will, durch Gefaßtseyn auf alle und Verschmähen von Allem: praktisch wird er zur kynischen Entsagung, die lieber, ein für alle Mal, alle Hülfsmittel und Erleichterungen von sich wirft: sie macht uns zu Hunden: wie den Diogenes in der Tonne. Die Wahrheit ist: wir sollen elend seyn, und sind's. Dabei ist die Hauptquelle der ernstlichsten Uebel, die den Menschen treffen, der Mensch selbst: homo homini lupus. Wer dies Letztere recht ins Auge faßt, erblickt die Welt als eine Hölle, welche die des Dante dadurch übertrifft, daß Einer der Teufel des Andern seyn muß; wozu denn freilich Einer vor dem Andern geeignet ist, vor Allen wohl ein Erzteufel, in Gestalt eines Eroberers auftretend, der einige Hundert Tausend Menschen einander gegenüberstellt und ihnen zuruft: "Leiden und Sterben ist euere Bestimmung: jetzt schießt mit Flinten und Kanonen auf einander los!" und sie thun es.“

Arthur Schopenhauer (1788–1860) deutscher Philosoph
Arthur Schopenhauer Foto
Friedrich Nietzsche Foto
Manfred Weber Foto
Manfred Weber Foto
Ken Follett Foto
Carlos Ruiz Zafón Foto
Thomas Bernhard Foto
Nathaniel Hawthorne Foto

„Das stimmt, solche Menschen gibt es", antwortete Herr Dimmesdale. "Doch ohne an naheliegendere Gründe zu denken, wäre es doch möglich, daß sie Schweigen bewahren aus der Veranlagerung ihres Wesens. Oder daß sie - dürfen wir es nicht annehmen?-, schuldig wie sie vielleicht sind, trotzdem am Eifer zu Ehre Gottes und zum Wohle der Menschen festhalten und deshalb zurückschrecken, sich schwarz und dreckig vor den Augen der Menschen zu zeigen, weil sie danach nichts Gutes bewirken, nichts Schlechtes aus der Vergangenheit durch besseren Dienst auslöschen können. So wandeln sie zur eigenen unaussprechlichen Qual unter ihren Mitgeschöpfen und sehen dabei rein aus wie frisch gefallener Schnee, auch wenn ihre Herzen durch Unrecht befleckt und besudelt sind, von dem sie sich selbst nicht befreien können."
"Diese Menschen betrügen sich selbst", sagte Roger Chillingworth mit etwas größerem Nachdruck als gewöhnlich und machte eine kleine Geste mit dem Zeigefinger. "sie fürchten, die Schande auf sich zu nehmen, die ihnen von Rechts wegen zusteht. Ihre Liebe zu den Menschen, ihr Eifer für den Gottesdienst - diese heiligen Triebe mögen oder mögen nicht in ihren Herzen gemeinsam mit den bösen Insassen existieren, denen eigene Schuld die Tür entriegelt hat, so daß sie ihre Höllenbrut fortpflanzen müssen. Doch wenn sie Gott verehren wollen, dann sollen sie ihre unreinen Hände nicht gen Himmel heben! Wenn sie ihren Mitmenschen dienen wollen, dann sollen sie es, indem sie Kraft und Wirklichkeit des Gewissens zeigen und sich zur reuevollen Selbsterniedrigung zwingen! Möchten Sie, daß ich denke, o mein weiser, frommer Freund, ein falscher Schein könne mehr tun, könne besseres tun zur Ehre Gottes und zum Wohle der Menschen, als Gottes eigene Wahrheit? Glauben Sie mir, diese Menschen betrügen sich selbst!“

The Scarlet Letter

Isabel Abedi Foto
Søren Kierkegaard Foto
Gotthold Ephraim Lessing Foto
J.M. Coetzee Foto
Georg Wilhelm Friedrich Hegel Foto

„Die Wahrheit des Seins ist Wesen“

Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770–1831) deutscher Philosoph

Philosophy of Mind

Edith Stein Foto
Manfred Weber Foto

„Wer sich um die Wahrheit seines eigenen Lebens betrügt, betrügt sich gewiß auch um die Wahrheit Gottes.“

Manfred Weber (1972) deutscher Politiker (CSU), MdEP

Dietrich Bonhoeffer. Worte für jeden Tag

J.M. Coetzee Foto
Giacomo Casanova Foto
Siegfried Kracauer Foto
Aharon Appelfeld Foto
Bernhard Hennen Foto

„Die Wahrheit lässt sich nach Geschmack gestalten
Denn Wahrheit ist, was alle dafür halten!“

Wicked: The Life and Times of the Wicked Witch of the West

Thornton Wilder Foto
Manfred Weber Foto
Manfred Weber Foto

„Der Christ lebt ganz von der Wahrheit des Wortes Gottes in Jesus Christus.“

Manfred Weber (1972) deutscher Politiker (CSU), MdEP

Dietrich Bonhoeffer. Worte für jeden Tag

Robert Musil Foto
Brandon Sanderson Foto
Manfred Weber Foto
Jeanette Winterson Foto
Georg Wilhelm Friedrich Hegel Foto

„Wahrheit heißt Übereinstimmung des Begriffs mit seiner Wirklichkeit.“

Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770–1831) deutscher Philosoph

Phenomenology of Spirit

Bernhard Schlink Foto
Elfriede Jelinek Foto
Jenny Erpenbeck Foto
Friedrich Nietzsche Foto