Zitate über müde

Eine Sammlung von Zitaten zum Thema müde, leben, menschen, auge.

Zitate über müde

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„Am Ende ist ein Mensch alles müde, nur des Herzens Verlangen und der Seele Wanderung nicht.“

Dschalal ad-Din al-Rumi (1207–1273) islamischer Mystiker, Begründer des Mevlevi-Derwisch-Ordens

Zitiert von Llewellyn Vaughan-Lee in "Transformation des Herzens"

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„Der müde Leib findet sein Schlafkissen überall, doch wenn der Geist müd' ist, wo soll er ruhen?“

Leonce und Lena II, 3 / Lena, S. 142, [buechner_werke_1879/338]
Leonce und Lena (1836)

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„Ich bin, wie jeder anständige Mensch, meiner Ansichten oftmals müde.“

Arno Schmidt (1914–1979) deutscher Schriftsteller und Autor von Zettel’s Traum

arno-schmidt-allerdings.de http://www.arno-schmidt-allerdings.de/ausstellungen/raum6.html

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„Der Panther

Im Jardin des Plantes, Paris

Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, dass er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.

Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.

Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille -
und hört im Herzen auf zu sein.

6.11.1902, Paris“

Rainer Maria Rilke (1875–1926) österreichischer Lyriker, Erzähler, Übersetzer und Romancier

Variante: Sein Blick ist vom Vorübergehen der Stäbe
so müd geworden, daß er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.<p>Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.<p>Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf—. Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille—
und hört im Herzen auf zu sein.

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„Der Mensch wurde am Ende der Wochenarbeit erschaffen, als Gott bereits müde war.“

Mark Twain (1835–1910) US-amerikanischer Schriftsteller

Notebook, 19. März 1903; in Mark Twain, a Biography Part 3 1900-1907
Original engl.: "Man was made at the end of the week's work when God was tired."
Notebook

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„Alles, was wir treiben und tun, ist ein Abmüden; wohl dem, der nicht müde wird!“

Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832) deutscher Dichter und Dramatiker

Maximen und Reflexionen, Nr. 303 bei Hecker
Theoretische Schriften, Maximen und Reflexionen (1833), Sonstiges alphabetisch geordnet

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„Der Feinde Meute // hetzte mich müd, // Gewitterbrunst // brach meinen Leib: // doch schneller als ich der Meute // schwand die Müdigkeit mir; // sank auf die Lider mir Nacht, // die Sonne lacht mir nun neu!“

Richard Wagner (1813–1883) deutscher Komponist, Dramatiker, Philosoph, Dichter, Schriftsteller, Theaterregisseur und Dirigent

Die Walküre/Siegmund, 1. Akt, 1. Szene. Die Musikdramen, Hamburg 1971. S. 587

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„Der Säugling, des Gesanges müde, // Ruht aus von seinem Klageliede.“

Wilhelm Busch (1832–1908) deutscher Verfasser von satirischen in Verse gefassten Bildergeschichten

Balduin Bählamm, der verhinderte Dichter, neuntes Kapitel, S. 551
Balduin Bählamm, der verhinderte Dichter

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„Nimm, bevor die Müde // Deckt das Leichentuch, // Nimm in's frische Leben // Meinen Segensspruch.“

Adelbert Von Chamisso (1781–1838) deutscher Naturforscher und Dichter

Frauen-Liebe und Leben: 9. Traum der eignen Tage. Aus: Gedichte. 3. Auflage. Stuttgart: Hausmann, 1835. S. 17 f.

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„Auch der müde Arbeiter ist nicht immer zum Denken zu stumpf; die Freude des Erringens öffnet auch bei ihm die Thore der Empfänglichkeit.“

Georg Forster (1754–1794) deutscher Naturforscher, Ethnologe, Reiseschriftsteller, Journalist, Essayist und Revolutionär

Über die Beziehung der Staatskunst auf das Glück der Menschheit. Aus: Werke, Band 3, Leipzig: Insel, [1971]. S. 708 http://www.zeno.org/Literatur/M/Forster,+Georg/Essays+und+Reden/%C3%9Cber+die+Beziehung+der+Staatskunst+auf+das+Gl%C3%BCck+der+Menschheit

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„Nur Starke dürfen sich dem Innenleben zuwenden, Seelenkrüppel bilden müde Kirchen.“

Peter Hille (1854–1904) deutscher Schriftsteller

Büchlein der Allmacht. In: Gestalten und Aphorismen, Gesammelte Werke, Zweiter Band, Schuster & Loeffler, Berlin und Leipzig 1904, S. 75,

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„Wie könnten Narren müde werden!“

Kinder auf der Landstraße. In: Betrachtung, Hrsg. Kurt Wolff, Ernst Rowohlt Verlag, Leipzig 1912, S. 16
Andere Werke

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„Ich werde müde, alle Unaufrichtigkeiten und Widersprechungen auszukramen, die in dieser Schwierigkeit begriffen sind, welche die Leibnizianer uns in der Sache von dem Stoße unelastischer Körper haben machen wollen.“

Immanuel Kant (1724–1804) deutschsprachiger Philosoph der Aufklärung

Wahre Schätzung der lebendigen Kräfte, A 83
Wahre Schätzung der lebendigen Kräfte (1746)

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„Und bin ich des Griechischen müde // Mich lockt die luft'ge Moschee; // Ich kleide in maurische Schnörkel // Mein europäisches Weh.“

Gottfried Keller (1819–1890) Schweizer Schriftsteller und Dichter

Wanderlied http://books.google.com/books?id=kjEPAAAAIAAJ&printsec=frontcover&hl=de#PPA250,M1

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„Es gibt wenige anständige Frauen, die nicht ihrer Anständigkeit müde wären.“

François de La Rochefoucauld (1613–1680) französischer Schriftsteller

Reflexionen, Maxime 367
Original franz.: "Il y a peu d'honnêtes femmes qui ne soient lasses de leur métier." - CCCLXVII

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„Für müde Füße ist jeder Weg zu lang …“

Leonce und Lena II, 2 / Leonce, S. 141, [buechner_werke_1879/337]
Leonce und Lena (1836)

„Die Welt war der geistigen Kämpfe endlich müde geworden, und das ganze Erbe einer unvergleichlich hohen Kultur fiel in die Hände der Schwarzkünstler.“

Walter F. Otto (1874–1958) deutscher Klassischer Philologe

Der Geist der Antike und die christliche Welt, Bonn 1923, S. 84

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„Sonne hat sich müd' gelaufen, spricht: »Nun laß ich's sein!« // Geht zu Bett und schließt die Augen und schläft ruhig ein.“

Robert Reinick (1805–1852) deutscher Maler und Dichter

Herbst. In: Märchen-, Lieder- und Geschichtenbuch. Bielefeld und Leipzig: Velhagen & Klasing. 9. unv. Auflage, 1889, S. 44 [Robert Reinick Maerchen- Lieder- und Geschichtenbuch.pdf, 48]

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„Die Entrüstung über die Gesetze des Kapitalismus ist müßig. Auch wenn diese Entrüstung die Fallgesetze beträfe, hätte Gott dafür nur ein müdes Lächeln übrig.“

Hans-Werner Sinn (1948) deutscher Ökonom

in "Gegenangriff. Arbeitgeber attackieren Münteferings Staatsverständnis" auf eine Rede von Franz Müntefering, SPIEGEL Online, 13. April 2005 spiegel.de http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,351124,00.html

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„Ich hatte als Schauspieler eine bewegte und schöne Zeit, ich wollte nicht mit ansehen, wie ich meines geliebten Berufs überdrüssig und müde werde, wie ich die Texte nicht mehr schaffe, wie ich das Filmteam durch Stottern und Hängen vom Feierabend abhalte.“

Manfred Krug (1937–2016) Deutscher Schauspieler und Sänger

über sein freiwilliges Karierreende, stern.de http://www.stern.de/unterhaltung/film/:Manfred-Krug-Ich-%27Tatort%27-Kommissar/581528.html

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„Der gute Kampf ist der, den wir im Namen unserer Träume führen. Wenn sie mit aller Macht in unserer Jugend aufflammen, haben wir zwar viel Mut, doch wir haben noch nicht zu kämpfen gelernt. Wenn wir aber unter vielen Mühen zu kämpfen gelernt haben, hat uns der Kampfesmut verlassen. Deshalb wenden wir uns gegen uns selber und werden zu unseren schlimmsten Feinden. Wir sagen, dass unsere Träume Kindereien, zu schwierig zu verwirklichen seien oder nur daher rührten, dass wir von den Realitäten des Lebens keine Ahnung hätten. Wir töten unsere Träume, weil wir Angst davor haben, den guten Kampf aufzunehmen. […]

Das erste Symptom, dass wir unsere Träume töten, ist, dass wir nie Zeit haben. Die meistbeschäftigen Menschen, die ich in meinem Leben kennengelernt habe, waren zugleich auch die, die immer für alles Zeit hatten. Diejenigen, die nichts taten, waren immer müde, bemerkten nicht, wie wenig sie schafften, und beklagten sich ständig darüber, dass der Tag zu kurz sei. In Wahrheit hatten sie Angst davor, den guten Kampf zu kämpfen.

Das zweite Symptom dafür, dass unsere Träume tot sind, sind unsere Gewissheiten. Weil wir das Leben nicht als ein grosses Abenteuer sehen, das es zu leben gilt, glauben wir am Ende, dass wir uns dem wenigen, was wir vom Leben erbeten haben, weise, gerecht und korrekt verhalten. {… ]

Das dritte Symptom für den Tod unserer Träume ist schließlich der Friede. Das Leben wird zu einem einzigen Sonntagnachmittag, verlangt nichts Grosses von uns, will nie mehr von uns, als wir zu geben bereit sind. Wir halten uns dann für reif, glauben, dass wir unsere kindischen Phantasien überwunden und die Erfüllung auf persönlicher und beruflicher Ebene erlangt haben. Wir reagieren überrascht, wenn jemand in unserem Alter sagt, dass er noch das oder jenes vom Leben erwartet. Aber in Wahrheit, ganz tief im Inneren unserer Herzens, wissen wir, dass wir es in Wirklichkeit nur aufgegeben haben, um unsere Träume zu kämpfen, den guten Kampf zu führen.“

Paulo Coelho (1947) brasilianischer Schriftsteller und Bestseller-Autor
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„Wir sind im Wesentlichen noch dieselben Menschen, wie die des Zeitalters der Reformation: wie sollte es auch anders sein? Aber dass wir uns einige Mittel nicht mehr erlauben, um mit ihnen unsrer Meinung zum Siege zu verhelfen, das hebt uns gegen jene Zeit ab und beweist, dass wir einer höhern Cultur angehören. Wer jetzt noch, in der Art der Reformations-Menschen, Meinungen mit Verdächtigungen, mit Wuthausbrüchen bekämpft und niederwirft, verräth deutlich, dass er seine Gegner verbrannt haben würde, falls er in anderen Zeiten gelebt hätte, und dass er zu allen Mitteln der Inquisition seine Zuflucht genommen haben würde, wenn er als Gegner der Reformation gelebt hätte. Diese Inquisition war damals vernünftig, denn sie bedeutete nichts Anderes, als den allgemeinen Belagerungszustand, welcher über den ganzen Bereich der Kirche verhängt werden musste, und der, wie jeder Belagerungszustand, zu den äussersten Mitteln berechtigte, unter der Voraussetzung nämlich (welche wir jetzt nicht mehr mit jenen Menschen theilen), dass man die Wahrheit, in der Kirche, habe, und um jeden Preis mit jedem Opfer zum Heile der Menschheit bewahren müsse. Jetzt aber giebt man Niemandem so leicht mehr zu, dass er die Wahrheit habe: die strengen Methoden der Forschung haben genug Misstrauen und Vorsicht verbreitet, so dass Jeder, welcher gewaltthätig in Wort und Werk Meinungen vertritt, als ein Feind unserer jetzigen Cultur, mindestens als ein zurückgebliebener empfunden wird. In der That: das Pathos, dass man die Wahrheit habe, gilt jetzt sehr wenig im Verhältniss zu jenem freilich milderen und klanglosen Pathos des Wahrheit-Suchens, welches nicht müde wird, umzulernen und neu zu prüfen.“

Human, All Too Human (1878), Helen Zimmern translation

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„Müde schlief ich auf müßigem Bette // Im Wahn, daß die Arbeit ein Ende hätte. // Am Morgen, da wachte ich auf und fand, // Daß mein Garten voll Blumenwundern stand.“

Rabindranath Tagore (1861–1941) bengalischer Dichter und Philosoph

Geheimes Wachsen, in: Lyrik des Ostens, Carl Hanser Verlag, München 1952, S. 223, Internet Archive https://archive.org/details/in.ernet.dli.2015.286211/page/n221
Engl.: "I was tired and sleeping on my idle bed and imagined all work had ceased. In the morning I woke up and found my garden full with wonders of flowers." - Gitanjali (Song Offerings), Macmillan & Co., London 1913, Nr. 81, Wikisource

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„Man darf nie aufgeben und müde werden, den Kampf gegen sexuelle Gewalt zu führen und dafür alles einzusetzen. Wir müssen dieses Thema auch europaweit angehen.“

Johannes-Wilhelm Rörig (1959) deutscher Jurist

Quelle: https://www.sueddeutsche.de/politik/sexueller-missbrauch-praevention-interview-1.5052999

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