Zitate über Leben
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Seneca d.J. Foto

„Wie töricht ist es, über sein Leben verfügen zu wollen; wir sind nicht einmal Herr über den morgigen Tag! Oh, wie unsinnig ist die Hoffnung jener, die langwierige Dinge unternehmen […]! Alles, glaube mir, ist auch dem Glücklichen ungewiß; niemand darf sich von der Zukunft das Geringste versprechen.“

Original: lat.: "Quam stultum est aetatem disponere ne crastini quidem dominum! O quanta dementia est spes longas inchoantium […]! Omnia, mihi crede, etiam felicibus dubia sunt; nihil sibi quisquamde futuro debet promittere."
Quelle: Moralische Briefe an Lucilius (Epistulae morales ad Lucilium), XVII, CI, 4

Charles de Montesquieu Foto

„Freiheit gibt es auch nicht, wenn die richterliche Befugnis nicht von der legislativen und von der exekutiven Befugnis geschieden wird. Die Macht über Leben und Freiheit der Bürger würde unumschränkt sein, wenn jene mit der legislativen Befugnis gekoppelt wäre; denn der Richter wäre Gesetzgeber. Der Richter hätte die Zwangsgewalt eines Unterdrückers, wenn jene mit der exekutiven Gewalt gekoppelt wäre.“

Vom Geist der Gesetze (De l'esprit des lois), XI, 6
Original franz.: "Il n'y a point encore de liberté si la puissance de juger n'est pas séparée de la puissance législative et de l'exécutrice. Si elle étoit jointe à la puissance législative, le pourvoir sur la vie et la liberté des citoyens seroit arbitraire : car le juge seroit législateur."

Boris Leonidowitsch Pasternak Foto

„Das Leben übersteigt unendlich alle Theorien, die man in Bezug auf das Leben zu bilden vermag.“

Boris Leonidowitsch Pasternak (1890–1960) russischer Dichter und Schriftsteller

Über Kunst und Leben
Über Kunst und Leben. Aphorismen

Erasmus von Rotterdam Foto
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„Ist das menschliche Leben etwas anders, als ein Schauspiel, in welchem Jeder in einer besondern Larve auftritt, und so lange seine Rolle wegspielt, bis sein Principal zu ihm spricht: Tritt ab!“

Erasmus von Rotterdam (1466–1536) niederländischer Humanist

Lob der Narrheit. Aus dem Lateinischen übersetzt von Wilhelm Gottlieb Becker. Basel: Johann Jacob Thurneysen, Jünger, 1780. S. 110.

Napoléon III. Foto

„Gefangenschaft ist eine Art Schlaf. Das Leben geht unbemerkt weiter, denn richtig lebendig fühlen wir uns nur, wenn wir alle unsere Fähigkeiten auch nutzen können.“

Napoléon III. (1808–1873) französischer Staatspräsident, Kaiser der Franzosen

Napoleon III. in einem Brief aus der Gefangenschaft in Ham an Hortense Cornu, aus: T.A.B. Corley: Napoleon III. Ein demokratischer Despot (orig.: Democratic Despot. A Life of Napoleon III, 1961), aus dem Englischen übersetzt von Liselotte Mickel, Stuttgart, 1970, S. 41 f.

Martial Foto

„Gestern hat er noch mit uns gebadet und fröhlich gespeist, und heute morgen wurde derselbe tot aufgefunden. Fragst du nach der Ursache seines so plötzlichen Ablebens: er sah im Traum den Arzt Hermokrates.“

Martial (40–104) römischer Dichter

Epigramme VI, 53, 3
Original lat.: "Lotus(=Lautus) nobiscum est, hilaris cenavit, et idem // inventus mane est mortuus […]. // Tam subitae mortis causam […] requiris? // in somnis medicum viderat Hermocraten."

Martial Foto

„Ich kann weder mit dir noch ohne dich leben.“

Martial (40–104) römischer Dichter

Epigramme XII, 46, 2
Original lat.: "Nec tecum possum vivere nec sine te."

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„Ich habe mein ganzes Leben lang, schon in der Schule, gegen einen Geist der Enge und der Gewalt, der Unfreiheit, der Überheblichkeit und der mangelnden Ehrfurcht vor Anderen, der Intoleranz und des Absoluten, erbarmungslos Konsequenten angekämpft, der in den Deutschen steckt und der seinen Ausdruck in dem nationalsozialistischen Staat gefunden hat.“

Helmuth James Graf von Moltke (1907–1945) deutscher Jurist und Widerstandskämpfer; Begründer der Widerstandsgruppe Kreisauer Kreis

Zitiert in: Helmuth James von Moltke: Briefe an Freya 1939-1945. Hrsg. von Beate Ruhm von Oppen. 2. Auflage. Beck, München 1991, ISBN 3-406-35279-0, S. 50. Siehe auch

Friedrich Hebbel Foto

„Daß die Schmerzen mit einander abwechseln, macht das Leben erträglich.“

Friedrich Hebbel (1813–1863) deutscher Dramatiker und Lyriker

Tagebücher 1, 1314 (1838). S. 275.
Tagebücher

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„Spielende Kinder sind lebendig gewordene Freuden.“

Friedrich Hebbel (1813–1863) deutscher Dramatiker und Lyriker

Tagebücher 3, 4901 (1851). S. 394.
Tagebücher

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„Liebe Seele, trachte nicht nach dem ewigen Leben, sondern schöpfe das Mögliche aus.“

Pindar (-517–-437 v.Chr) griechischer Dichter

Dritte Pythische Ode
(Original griech.: "μή, φίλα ψυχά, βίον ἀθάνατον σπεῦδε, τὰν δ' ἔμπρακτον ἄντλει μαχανάν")

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„Jeder für sich in dieser Wüste des Egoismus, die man Leben nennt.“

Rot und Schwarz
Original franz.: "chacun pour soi dans ce désert d'égoïsme qu'on appelle la vie." - books.google http://books.google.de/books?id=xVsOAAAAQAAJ&pg=RA1-PA196
Rot und Schwarz

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„Man muss in Paris und ausschließlich mit Leuten zusammenleben, die ein fröhliches Leben führen! Sie sind glücklich und daher weniger bösartig. Die Menschenseele ist wie ein verpesteter Sumpf; wenn man nicht rasch darüber hinweggleitet, versinkt man darin.“

Lucien Leuwen
Original französisch: "il faut vivre à Paris, et uniquement avec les gens qui ménent joyeuse vie. Ils sont heureux, et par là moins méchants. L'âme de l'homme est comme un marais infect: si l'on ne passe vite, on enfonce." - chapitre XXXII
Lucien Leuwen

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„Von wem die Musen berichten werden, der wird leben.“

Tibull (-50–-19 v.Chr) römischer Elegiker

Elegien I, IV, 65
Original lat.: "Quem referent Musae, vivet."

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„Sollte ich den Moment meines Todes bewusst miterleben, werde ich an die Deportation denken. Sie hat mein Leben bestimmt.“

Simone Veil (1927–2017) französische Politikerin, MdEP Präsidentin des Europäischen Parlaments

Interview im Tagesspiegel am 22. März 2009 tagesspiegel.de http://www.tagesspiegel.de/zeitung/Sonntag-Simone-Veil;art2566,2755918

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„Das ganze Leben wird dem Glücklichen zu kurz, // Dem Leidenden nimmt eine Nacht kein Ende.“

Friedrich Jacobs (1764–1847) deutscher klassischer Philologe und Schriftsteller

Griechische Blumenlese, VII, Lucian

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„Genuss heißt Leben. Hinweg denn, // Sorgen! Die Zeit ist kurz für den Sterblichen.“

Friedrich Jacobs (1764–1847) deutscher klassischer Philologe und Schriftsteller

Griechische Blumenlese, Siebentes Buch, S.10, 10., Rufinos oder Palladas. Leben und Kunst der Alten, Ersten Bandes zweyte Abtheilung, Ettingersche Buchhandlung, Gotha 1824,

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„Der ewige Friede ist ein Traum, und nicht einmal ein schöner, und der Krieg ist ein Glied in Gottes Weltordnung. In ihm entfalten sich die edelsten Tugenden des Menschen, Mut und Entsagung, Pflichttreue und Opferwilligkeit mit Einsetzung des Lebens. Ohne den Krieg würde die Welt im Materialismus versumpfen.“

Helmuth Karl Bernhard von Moltke (1800–1891) preußischer Generalfeldmarschall und Chef des Generalstabes

am 11. Dezember 1880 in einem Brief an Johann Caspar Bluntschli; wiedergegeben in: Bluntschli, Denkwürdiges aus meinem Leben, 3. Band, Nördlingen 1884, sowie in: ders., Gesammelte kleine Schriften. Band II, Nördlingen 1881 S. 271

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„Das tragische Theater hat einen großen moralischen Nachteil: Es überschätzt die Bedeutung von Leben und Tod.“

Nicolas Chamfort (1741–1794) französischer Schriftsteller

Maximen und Gedanken
Aus Maximes et Pensées, Caractères et Anecdotes (dt. Maximen und Gedanken), Der Weg des Lebens

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„Wenn Diogenes in unserer Zeit leben würde, müßte seine Laterne eine Blendlaterne sein.“

Nicolas Chamfort (1741–1794) französischer Schriftsteller

Nr. 123; frz. «Si Diogène vivait de nos jours, il faudrait que sa lanterne fût une lanterne sourde.»
Aus Maximes et Pensées, Caractères et Anecdotes (dt. Maximen und Gedanken), Vom Menschen zur Menschheit

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„Die Welt ist ein einziges lebendiges Wesen, ein Weltstoff und eine Weltseele. In dieses Weltbewußtsein wird alles aufgenommen so wie alles aus ihm hervorgeht, so jedoch, daß von den Einzelwesen eines des anderen Mitursache ist und auch sonst die innigste Verknüpfung unter ihnen stattfindet.“

Marc Aurel (121–180)

Selbstbetrachtungen / Marc Aurel; [nach der Übers. aus dem Griech. von C. F. Schneider]. - Essen : Phaidon,. (Bibliothek der Philosophie ; Band 2), - ISBN 3-88851-105-4 - Kapitel IV, Abschnitt 40

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„Deutschland muß leben, und wenn wir sterben müssen!“

Soldatenabschied. In: Herz! Aufglühe dein Blut. Gedichte im Kriege. Jena: Eugen Diederichs, 1916, S. 14

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„Antike Ethik ist Kunstlehre des Lebens.“

Robert Spaemann (1927–2018) deutscher Philosoph

Glück und Wohlwollen. Stuttgart: Klett-Cotta 1989, S. 9

Richard Avedon Foto

„Ich habe die Frauen immer geliebt, und ich brauche sie in meinem Leben.“

Richard Avedon (1923–2004) US-amerikanischer Fotograf

DER SPIEGEL, 38/1994 http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-9289381.html

„Die Freude zu leben wird aus der Natur geboren und muß im Geiste gerettet werden.“

Ferdinand Ebner (1882–1931) österreichischer Philosoph (dialogisches Denken)

30. Jänner 17, Tagebuch 1917, hrsg. v. Richard Hörmann und Matthias Flatscher, Hamburg u. a.: LIT-Verlag, 2011, Seite 47 https://books.google.de/books?id=8XzQK_JlMMQC&pg=PA47; Schriften Bd. 1, Kösel 1963, S. 46

„Wer sein Leben zu einer Sache des Genusses macht, entwertet es zum bloßen Dasein.“

Ferdinand Ebner (1882–1931) österreichischer Philosoph (dialogisches Denken)

Dezember 1912. Schriften, Bd. 2, Kösel 1963, S. 102 books.google https://books.google.de/books?hl=de&id=zt8zAAAAMAAJ&dq=genusses

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„Ich will in einem Land leben, in dem sowohl Arbeit als auch Wohlstand etwas gelten, weil wir begriffen haben, dass wir stark sind, weil die Menschen hart arbeiten.“

John Edwards (1953) US-amerikanischer Politiker aus South Carolina

F.A.Z., 01.03.2007, Nr. 51 / Seite 13 http://www.faz.net/s/RubEC1ACFE1EE274C81BCD3621EF555C83C/Doc~E8C10DFF4C8E2462CAF96EDCFE7B64D0C~ATpl~Ecommon~Scontent.html
"I want to live in an America where we value work as well as wealth, because we understand that we are only strong because our people work hard, that we are made strong by our longshoremen and autoworkers, our computer programmers and janitors, and disrespect to any of them is disrespect to the values that allowed for America's greatness in the first place." - John Edwards for President. National Press Club Policy Address June 22, 2006 http://2008election.procon.org/pdf/Edwards20060622.pdf

Friedrich Fröbel Foto
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„Wer nicht im und durchs Leben die Bedeutung der Schule […] gefunden hat, dem wird nie die Schule ins Leben übergehen, zum Leben werden. Denn wohl ist die Schule das Höchste, aber nur dann wenn sie Leben ist.“

Friedrich Fröbel (1782–1852) deutscher Pädagoge

Quelle: E. Hoffmann, R.Wächter (Hrsg.): Briefe und Dokumente über Keilhau. Stuttgart 1986. online http://www.kindheit-und-umwelt.de.tl/Stellungnahmen-von-P.ae.dagogen-zum-Lernen-in-der-Schule.htm

„Zeit bringt Rosen. Sie haben unterschiedliche Farben und Formen, aber immer liegt in ihnen etwas von der Vielfalt des Lebens selbst.“

Johannes Kuhn (1924–2019) deutscher Theologe

Zeit bringt Rosen, Stuttgart, 1991. ISBN 3-7918-1800-7. S. 9

Charlotte Link Foto

„Die Erinnerungen werden schwächer. Sie werden nie ganz verschwinden, aber sie verblassen ein wenig. Und irgendwann merkt man, dass man mit ihnen leben kann.“

Charlotte Link (1963) deutsche Schriftstellerin

Am Ende des Schweigens, Goldmann-Verlag, 2005, ISBN 3442460832, ISBN 978-3442460830

Reinhold Schneider Foto

„Alte Leute sind ohne Respekt, andern gegenüber, sie kennen das Leben“

Johannes Bobrowski (1917–1965) deutscher Lyriker, Erzähler, Nachdichter und Essayist

„Idylle für alte Männer“. In: Gesammelte Werke in sechs Bänden. Vierter Band: Erzählungen, Vermischte Prosa und Selbstzeugnisse. Union-Verlag Berlin 1987, S. 37 books.google https://books.google.de/books?id=bW0HAQAAMAAJ&q=respekt
Abweichend als: "Alte Leute haben keinen Respekt andern gegenüber, sie kennen das Leben.", mit der Quellenangabe „Idylle“ in: Duden - Zitate und Aussprüche (200), S. 648

Ferdinand Raimund Foto

„So leb' denn wohl du stilles Haus! Wir ziehn betrübt von dir hinaus.“

Der Alpenkönig und der Menschenfeind, I, 20f, zitiert in Georg Büchmann: Geflügelte Worte, Ullstein Verlag 1986, ISBN 3-550-08521-4, S. 154

Johannes Rau Foto

„Eine Gesellschaft, die alle Lebensbeziehungen den Gesetzen des Marktes unterwirft, trägt Anzeichen von totalitärer Ideologie, die lebensgefährlich ist für den Staat.“

Johannes Rau (1931–2006) ehemaliger Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland

Süddeutsche Zeitung vom 28. Januar 2000, Ausgabe München, Seite 3

Friedrich Gulda Foto

„Ich würde sagen, das Elend dieser Welt abzubilden, ist nicht genug. Der Künstler muß sich bemühen, einen Ausweg zu finden.“

Friedrich Gulda (1930–2000) österreichischer Pianist und Komponist

in dem Interview http://www.a-e-m-gmbh.com/andremuller/interview%20mit%20friedrich%20gulda.html mit André Müller "Ich will keine lebende Leiche", erschienen am 2. Juni 1989 in der ZEIT, Nr. 23/1989, S. 64 f

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„Ich bin der Meinung, daß man das Schlechte nur bekämpfen kann, indem man die Summe des Guten vermehrt.“

Friedrich Gulda (1930–2000) österreichischer Pianist und Komponist

in dem Interview http://www.a-e-m-gmbh.com/andremuller/interview%20mit%20friedrich%20gulda.html mit André Müller "Ich will keine lebende Leiche", erschienen am 2. Juni 1989 in der ZEIT, Nr. 23/1989, S. 64 f

Wilhelm Reich Foto

„Das Lebendige beansprucht nicht Macht, sondern Geltung im menschlichen Leben. Es ruht auf den drei Pfeilern der Liebe, der Arbeit und des Wissens.“

Wilhelm Reich (1897–1957) österreichisch-US-amerikanischer Psychiater, Psychoanalytiker, Sexualforscher und Soziologe

Rede an den kleinen Mann, Fischer Taschenbuch 6777, Frankfurt/M., Juni 1984, S. 11 (Deutsche Erstausgabe; zuerst ersch. in engl. Übersetzung: Listen Little Man, New York: Orgone Institute Press 1948)
ähnlich:
"Liebe, Arbeit und Wissen sind die Quellen unseres Daseins. Sie sollen es auch regieren." - Motto auf dem Vorsatzblatt der meisten deutschen Ausgaben von Reichs Büchern, die ab 1966 ("Die Sexuelle Revolution". Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt/M.) erschienen. Erstmals gedruckt in englischer Sprache in "The Function of the Orgasm", Orgone Institute Press, New York 1942.
Love, work and knowledge are the well-springs of our life. They should also govern it." - books.google http://books.google.de/books?id=azIEAQAAIAAJ&q=well-springs

Richard Wetz Foto

„Diese Kämpfer- und Siegernatur, die wir Beethoven nennen, ist eine Quelle, aus der man das ewige Leben trinken kann.“

Richard Wetz (1875–1935) deutscher Komponist, Kapellmeister und Musikpädagoge

Brief vom 11. Dezember 1922

Richard Wetz Foto

„Ich bin in meinem Leben nie so heiter gewesen, als jetzt, da ich an der 'Totenmesse' schreibe.“

Richard Wetz (1875–1935) deutscher Komponist, Kapellmeister und Musikpädagoge

über sein Requiem h-Moll op. 50, Brief vom 9. Januar 1924

Henry George Foto

„Jede Politik, auf welche Ideologie sie sich sonst auch berufen mag, ist verlogen, wenn sie die Tatsache nicht anerkennt, daß es keine Vollbeschäftigung für alle mehr geben kann und daß die Lohnarbeit nicht länger der Schwerpunkt des Lebens, ja nicht einmal die hauptsächlichste Tätigkeit eines jeden bleiben kann.“

André Gorz (1923–2007) französischer Sozialphilosoph österreichischer Herkunft

Wege ins Paradies. Aus dem Französischen von Eva Moldenhauer. Rotbuch Verlag, Berlin, 1984, S. 56
Original: "Toute politique, quelle que soit l’idéologie sur laquelle elle repose, est mensongère si elle ne reconnaît pas que le plein-emploi pour tous est devenu impossible et que le travail salarié ne peut plus constituer l’axe central de la vie, ni même l’activité principale de chacun." - Les chemins du Paradis, 1983

Peter Høeg Foto

„Auf einem Schiff kreuzt man ununterbrochen seine eigenen Spuren. Wie im Leben.“

Fräulein Smillas Gespür für Schnee, Übersetzer: Monika Wesemann, Hamburg, 2004, ISBN 978-3499237010
"På et skib krydser man uafbrudt sine egne spor. Som i sit liv." - Frøken Smillas fornemmelse for sne. Rosinante 1992. p. 436 books.google http://books.google.de/books?id=lrqECi4YPFQC&pg=PA436

Peter Høeg Foto

„Ich habe bei Menschen nie an Kälte geglaubt. An Verkrampfung schon, aber nicht an Kälte. Das Wesen des Lebens ist Wärme. Selbst Hass ist gegen ihre natürliche Richtung gekehrte Wärme.“

Fräulein Smillas Gespür für Schnee, Übersetzer: Monika Wesemann, Hamburg, 2004, ISBN 978-3499237010
"Jeg har aldrig troet på kulde hos mennesker. På forkrampning, men ikke på kulde. Livets væsen er varme. Selv had er varme, vendt mod sin naturlige retning." - Frøken Smillas fornemmelse for sne. Rosinante 1992. p. 398

„Solange die Utopie nicht realisiert ist, kann ich nicht glücklich leben.« Diese Einstellung bezeichne ich als Utopismus.“

Peter Lauster (1940) deutscher Psychologe

Lassen Sie der Seele Flügel wachsen: Wege aus der Lebensangst, Kapitel Utopismus, 1. Auflage 1978 Econ Verlag GmbH, Wien und Düsseldorf, ISBN 3430158796, Seite 171.

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„Komm, komm, stell dich ein, schönste der Stunden, bring mir des Lebens letztes Ziel!“

Antigone, 1328f / Kreon
Original altgriech.: "ἴτω ἴτω, // φανήτω μόρων ὁ κάλλιστ᾽ ἔχων // ἐμοὶ τερμίαν ἄγων ἁμέραν // ὕπατος·"
Aias (455–450 v. Chr.), Antigone (442 v. Chr.)

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„Nach eignem Gesetz, wie keiner der Sterblichen, schreitest du lebend hinab zum Hades.“

Antigone, 821f / Chor
Original altgriech.: "ἀλλ᾽ αὐτόνομος ζῶσα μόνη δὴ // θνητῶν Ἅιδην καταβήσει."
Aias (455–450 v. Chr.), Antigone (442 v. Chr.)

„Wenn wir in einer atheistischen Umwelt leben, stellt sie uns vor die Wahl: zu missionieren oder zu demissionieren.“

Madeleine Delbrêl (1904–1964) französische Schriftstellerin

Quelle: Gebet in einem weltlichen Leben. Übertragen von Hans Urs von Balthasar. Johannes Verlag Einsiedeln 3. Aufl. 1993, ISBN 978-3-89411-116-8, S. 101

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„Nur das lebendige Beispiel erzieht, das gleichzeitig vom Alter zur Jugend, von der Jugend zum Alter übergeht.“

Achim von Arnim (1781–1831) deutscher Dichter der Heidelberger Romantik

Der Wintergarten

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„Schon die jetzigen Kinder und Jugendlichen werden pausenlos Katastropheneinsätze jahraus und jahrein erleben.“

Herbert Gruhl (1921–1993) deutscher Politiker (CDU, GAZ/GRÜNE, ÖDP), MdB, Umweltschützer (BUND) und Schriftsteller

Capital Nr. 9/1976

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„Die Menschheit will nicht mehr Leben, aber der Mensch will es.“

Friedrich Sieburg (1893–1964) deutscher Literaturkritiker

Die Lust am Untergang, 1954

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„Ein Mensch lebt, um den Massen nützlich zu sein. Und der Wert eines Menschen wird bestimmt durch den Nutzen, den er seinen Mitmenschen bringt. Geboren werden, leben, essen, trinken und schließlich sterben - das kann auch ein Insekt.“

Giuseppe Garibaldi (1807–1882) italienischer Guerillakämpfer und Soldat der italienischen Einigungsbewegung

Giuseppe Garibaldi nach Daniela Dahn: Vertreibung ins Paradies, Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg, 1998, S. 163
Zugeschrieben

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„Wer überleben will, muss zwar nicht unbedingt so schnell laufen können wie der Bär, aber bitte doch schneller als die Mitläufer.“

Josef Ackermann (1948) Schweizer Manager (Deutsche Bank)

Rede auf der Hauptversammlung der Deutschen Bank 2005. Zitiert bei Wolf Lotter: Der Pudding, die Wand und der Nagel, brand eins, 6/2005 http://www.brandeins.de/archiv/magazin/zuhoeren-statt-zutexten/artikel/der-pudding-die-wand-und-der-nagel.html, sowie bei Alexander Ross: Bruno, der Problembär, Cicero 6. Juli 2006 http://www.cicero.de/97.php?ress_id=4&item=1233

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„Es ist nötig, daß wir den Schwerpunkt des Lebens in unser Inneres verlegen.“

Jakob Wassermann (1873–1934) Deutscher Schriftsteller (1873-1934)

Tagebuch aus dem Winkel, Erzählungen und Aufsätze aus dem Nachlaß. Amsterdam: Querido Verlag, 1935. S. 121

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„Selbständig wirken ist Leben; mechanisch tun müssen Tod.“

Wilhelm Heinse (1746–1803) deutscher Schriftsteller, Gelehrter und Bibliothekar

Aphorismen

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„Wohl auch sein Leben, gewiß aber das postume Sein dieses Mannes ist ein großartiges Paradox.“

Theodor Heuss (1884–1963) ehemaliger Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland

über Wilhelm Busch. In: Die großen Deutschen, herausgegeben von von Hermann Heimpel (et al.), Band 5, Berlin, Propyläen-Verlag, 1957; hier zitiert aus: Und die Moral von der Geschicht. Wilhelm Busch. Sämtliche Werke I. Herausgegeben von Rolf Hochhuth. 12. Auflage, München, 2008. ISBN 3570030040. S. 3

Johannes XXIII. Foto

„Nur für heute werde ich mich bemühen, den Tag zu erleben, ohne das Problem meines Lebens auf einmal lösen zu wollen.“

Johannes XXIII. (1881–1963) 261. Papst der katholischen Kirche

Die Zehn Gebote der Gelassenheit, 1.

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„Wenn Musik swingt, dann geht das einem ins Blut. Man schnippt mit, auch wenn man es gar nicht vorhatte. Glauben Sie mir: Nichts wirkt so belebend wie eine swingende Band.“

Paul Kuhn (1928–2013) deutscher Pianist, Bandleader und Sänger

Was unterscheidet Sie von Mick Jagger, Herr Kuhn? - Paul Kuhn im Gespräch mit Claus Lochbihler

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„Wir müssen den Menschen und seine tägliche Milchstraße malen. All das ist das Motiv des Malers. Und sein Ziel? Die Feuer des Enthusiasmus zu entfachen, die Begeisterung zu beleben, das Trotzalledem zu mozartisieren.“

Roberto Matta (1911–2002) chilenischer Maler des Surrealismus

Jürgen Claus: Theorien zeitgenössischer Malerei, Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 1963, S. 38

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„Lobgesänge für den Vater im Himmel, denn jetzt weiß ich, dass ich hier in diesem Raum sterben werde, wie es mir in der Prophezeiung kundgetan wurde, dass ich in Jerusalem aus diesem Leben scheiden werde.“

Heinrich IV. von England (1367–1413) König von England

Letzte Worte, 20. März 1413; er wurde vor einer geplanten Jerusalemreise gewarnt, weil er dort sterben werde, starb aber in einem Gemach, das auch den Namen Jerusalem trägt
Original engl.: "Lauds be given to the Father of Heaven, for now I know that I shall die here in this chamber, according to the prophecy of me declared, that I should depart this life in Jerusalem."

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„Ich habe mich immer darüber gewundert, dass alle am Leben bleiben“

Quelle: Kiriloff in »Die Dämonen«

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„Hast du verstanden? Halte mich nicht zurück! Meine Zeit ist gekommen, ich muss sterben!“

Fjodor Dostojewski (1821–1881) Russischer Schriftsteller des 19. Jahrhunderts

Letzte Worte, 9. Februar 1881, zu seiner Frau Anna, die er bat eine Stelle aus der Bibel vorzulesen, die er zufällig aufgeschlagen hatte: Matthäus 3,14-15: "[…] Und Jesus sprach zu Johannes: Halte mich nicht zurück."
Original russ.: "не задерживай. […]"
Letzte Worte

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„Das Höchste, wozu er sich erheben konnte, war, für etwas rühmlich zu sterben; jetzt erhebt er sich zu dem Größern, für etwas ruhmlos zu leben.“

Otto Ludwig (1813–1865) deutscher Schriftsteller

Gedanken Otto Ludwigs. Aus seinem Nachlaß ausgewählt und herausgegeben von Cordelia Ludwig. Eugen Diederichs Leipzig 1903. Seite 10 archive.org http://archive.org/stream/gedankenottolud00ludwgoog#page/n39/mode/2up. In abgewandelter Form als Äußerung Wilhelm Stekels zitiert in Jerome David Salinger: Der Fänger im Roggen.

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„… man kämpfte ums Überleben, und im Gehirn eines Wesens, das um sein Leben kämpft, hat die Vernunft keinen Platz.“

Das Schwert von Shannara. München, 2000. Übersetzer: Tony Westermayr. ISBN 3442249740

„Wer möchte leben ohne den Trost der Bäume!“

Erster Vers des Gedichts "Ende eines Sommers", in: Botschaften des Regens. Gedichte. Suhrkamp Verlag 1955, Neudruck der Erstausgabe 1983, S. 7

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„Warum ergreift uns alle Schönheit des Lebens, statt dass wir sie ergreifen?“

Walter Flex (1887–1917) deutscher Dichter

Der Wanderer zwischen beiden Welten, S. 204
"Der Wanderer zwischen beiden Welten" (1916)

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„Die meisten Schweizer sind mit neunzehn Jahren Greise.“

Ludwig Hohl (1904–1980) Schweizer Schriftsteller

Notizen II, 303

„Kunst und Leben sind ein und dasselbe.“

Ludwig Hohl (1904–1980) Schweizer Schriftsteller

Notizen V, 4

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„Politik ist nicht mein Leben“

Roland Koch (1958) deutscher Politiker (CDU), MdL

Pressekonferenz vom 25. Mai 2010, zum Rücktritt als hessischer Ministerpräsident. zeit.de http://www.zeit.de/politik/deutschland/2010-05/roland-koch-aemter-rueckzug

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„Das Leben ist Ewiges und Zeitliches zugleich; das Ewige ist sein Wesen, das Zeitliche seine Form oder Bildung.“

Georg Anton Friedrich Ast (1778–1841) deutscher klassischer Philologe

Das Wesen der Philosophie

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