Zitate über mauern

Eine Sammlung von Zitaten zum Thema mauern, menschen, ehe, welt.

Zitate über mauern

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„Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten!“

Walter Ulbricht (1893–1973) Staatsratsvorsitzender der Deutschen Demokratischen Republik
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„Für das Gesetz soll ein Volk kämpfen wie für seine Mauer.“

Heraklit (-535) griechischer vorsokratischer Philosoph

Fragmente, B 44
Original altgriech.: "μάχεσθαι χρὴ τὸν δῆμον ὑπὲρ τοῦ νόμου ὅκωσπερ τείχεος."

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„Baut aus euren Vorstellungen eine Laube in der Wildnis, ehe ihr in den Mauern der Stadt ein Haus errichtet.“

Der Prophet, Neuübersetzung, Februar 2002, dtv München, ISBN 3-423-36261-8
Original engl.: "Build of your imaginings a bower in the wilderness ere you build a house within the city walls." - The Prophet. p. 14 books.google http://books.google.de/books?id=UI_1yXftqsAC&pg=PA14

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„Das schimmste aber, wenn man ein Gefängnis aus unsichtbaren Mauern bewohnt, ist, dass man sich der Schranken nicht bewusst wird, die den Horizont versperren.“

Simone de Beauvoir (1908–1986) französische Schriftstellerin, Philosophin und Feministin des 20. Jahrhunderts

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„Herr Gorbatschow, öffnen Sie dieses Tor! Herr Gorbatschow, reißen Sie diese Mauer nieder!“

Ronald Reagan (1911–2004) Präsident der Vereinigten Staaten

Rede vor dem Brandenburger Tor, 12. Juni 1987
Original engl.: "Mr. Gorbachev, open this gate. Mr. Gorbachev -- Mr. Gorbachev, tear down this wall!" - americanhistoric.com http://www.americanrhetoric.com/speeches/ronaldreaganbrandenburggate.htm

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„Die meisten Menschen würden sich beleidigt fühlen, wenn ihnen eine Beschäftigung vorgeschlagen würde, Steine über eine Mauer zu werfen und sie dann wieder zurückzuwerfen, bloß um ihren Lohn damit zu verdienen. Aber viele werden in keiner würdigeren Weise beschäftigt.“

Henry David Thoreau (1817–1862) US-amerikanischer Schriftsteller und Philosoph (1817-1862)

Die Welt und ich. Aus den Tagebüchern, Schriften und Briefen ausgewählt und übertragen von Fritz Krökel. Gütersloh: Bertelsmann, 1951. S. 225
Andere Werke

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„Die Welt muss sich um den Klimawandel sorgen, um Flüchtlinge und Migration, Grenzen, Mauern, Trennung von Familien.“

Jewgeni Afinejewski (1972) sowjetisch-israelisch-amerikanischer Regisseur und Produzent

Quelle: https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/papst-franziskus-macht-sich-fuer-homosexuelle-stark-17013950.html

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„Ein Leben in Freiheit ist nicht leicht, und die Demokratie ist nicht vollkommen. Aber wir hatten es nie nötig, eine Mauer aufzubauen, um unsere Leute bei uns zu halten und sie daran zu hindern, woanders hinzugehen.“

Rede vor dem Schöneberger Rathaus in Berlin, 26. Juni 1963. Quelle: John F. Kennedy: Ich bin ein Berliner (1963) von Englisch Lernen Online http://www.englisch-lernen-online.de/fertigkeiten/hoeren--hoerverstehen/reden/john-f-kennedy-ich-bin-ein-berliner--mit-uebersetzung-john-f-kennedy-ich-bin-ein-berliner/
Original engl.: "Freedom has many difficulties and democracy is not perfect, but we have never had to put a wall up to keep our people in, to prevent them from leaving us." - Quelle: John F. Kennedy Presidential Library & Museum - Remarks at the Rudolph Wilde Platz, Berlin http://www.jfklibrary.org/Asset-Viewer/oEX2uqSQGEGIdTYgd_JL_Q.aspx
Ich bin ein Berliner (1963)

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„Entlang der Mauer das Musikchor, // In Krepp gehüllt die Posaunen, // Haucht prüfend leise Kadenzen hervor, // Wie träumende Winde raunen; // Dann alles still: O Angst! o Qual! // Es tritt der Sarg aus des Schlosses Portal.“

Annette von Droste-Hülshoff (1797–1848) deutsche Schriftstellerin und Komponistin

Vorgeschichte, zitiert nach: Gedichte, J. G. Cotta'scher Verlag, Stuttgart und Tübingen 1844, S. 297,

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„Unsere Mauern brachen, aber unsere Herzen nicht!“

Joseph Goebbels (1897–1945) deutscher Politiker (NSDAP), MdR, Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda

Durchhalteparole mit Bezug auf die alliierte Bombardierung Berlins, zugeschrieben in: Die Weltbühne, Jg. 5, Berlin 1950, S. 648 books.google https://books.google.de/books?id=Y7G59rH0ItMC&q=mauern+brachen
Über Führers Geburtstag am 20. April 1944 schreibt Goebbels in seinem Tagebuch: "Die Berliner Bevölkerung hat sich an der Ausschmückung der Reichshauptstadt in außerordentlichem Umfang beteiligt. Die Stadt ist übersät mit Transparenten mit der Aufschrift: 'Unsere Mauern brachen, aber unsere Herzen nicht.'" - Tagebucheintrag vom 21. April 1944, Die Tagebücher von Joseph Goebbels, Teil 2, Band 12, Saur, München u. a. 1995, ISBN 3-598-22308-0, S. 160
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„[…] ich habe es noch in diesem Sommer erneut zu Papier gebracht: Berlin wird leben, und die Mauer wird fallen.“

Willy Brandt (1913–1992) vierter Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland (1969–1974)

Ansprache vor dem Schöneberger Rathaus in Berlin am 10. November 1989, hdg.de/lemo http://www.hdg.de/lemo/html/dokumente/DieDeutscheEinheit_redeBrandt1989/index.html
Variante: [...] ich habe es noch in diesem Sommer erneut zu Papier gebracht: Berlin wird leben, und die Mauer wird fallen.

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„Ich verstehe Ihre Frage so, dass es Menschen in Westdeutschland gibt, die wünschen, dass wir die Bauarbeiter der Hauptstadt der DDR mobilisieren, um eine Mauer aufzurichten, ja? -äääh, mir ist nicht bekannt, dass solche Absicht besteht, da sich die Bauarbeiter in der Hauptstadt hauptsächlich mit Wohnungsbau beschäftigen und ihre Arbeitskraft dafür voll ausgenutzt wird -voll eingesetzt wird. Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten.“

Walter Ulbricht (1893–1973) Staatsratsvorsitzender der Deutschen Demokratischen Republik

am 15. Juni 1961 auf einer Pressekonferenz in Berlin (Ost) zum Vorschlag der Sowjetunion vom 4. Juni 1961, „eine Friedenskonferenz einzuberufen, einen Friedensvertrag abzuschließen und auf dieser Grundlage die Frage Westberlins als einer freien Stadt zu lösen“, auf die Frage der Journalistin Annamarie Doherr: „Herr Vorsitzender, bedeutet die Bildung einer Freien Stadt Ihrer Meinung nach, dass die Staatsgrenze am Brandenburger Tor errichtet wird? Und sind Sie entschlossen, dieser Tatsache mit allen Konsequenzen Rechnung zu tragen?“ Der Bau der Berliner Mauer begann keine zwei Monate später am 13. August 1961. http://1961.dra.de/index.php?id=32 mit Video

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„Als Knabe trug ich außer Ruten, Gesträuchen und Blüten, die mich ergötzten, auch noch andere Dinge nach Hause, die mich fast noch mehr freuten, weil sie nicht so schnell Farbe und Bestand verloren wie die Pflanzen, nämlich allerlei Steine und Erddinge. Auf Feldern, an Rainen, auf Haiden und Hutweiden, ja sogar auf Wiesen, auf denen doch nur das hohe Gras steht, liegen die mannigfaltigsten dieser Dinge herum. Da ich nun viel im Freien herum schweifen durfte, konnte es nicht fehlen, daß ich bald die Plätze entdeckte, auf denen die Dinge zu treffen waren, und daß ich die, welche ich fand, mit nach Hause nahm.

Da ist an dem Wege, der von Oberplan nach Hossenreuth führt, ein geräumiges Stück Rasen, welches in die Felder hinein geht und mit einer Mauer aus losen Steinen eingefaßt ist. In diesen Steinen stecken kleine Blättchen, die wie Silber und Diamanten funkeln, und die man mit einem Messer oder mit einer Ahle herausbrechen kann. Wir Kinder hießen diese Blättchen Katzensilber, und hatten eine sehr große Freude an ihnen.

Auf dem Berglein des Altrichters befindet sich ein Stein, der so fein und weich ist, daß man ihn mit einem Messer schneiden kann. Die Bewohner unserer Gegend nennen ihn Taufstein. Ich machte Täfelchen, Würfel, Ringe und Petschafte aus dem Steine, bis mir ein Mann, der Uhren, Barometer und Stammbäume verfertigte und Bilder lackierte, zeigte, daß man den Stein mit einem zarten Firnisse anstreichen müsse, und daß dann die schönsten blauen, grünen und rötlichen Linien zum Vorscheine kämen.

Wenn ich Zeit hatte, legte ich meine Schätze in eine Reihe, betrachtete sie, und hatte mein Vergnügen an ihnen. Besonders hatte die Verwunderung kein Ende, wenn es auf einem Steine so geheimnisvoll glänzte und leuchtete und äugelte, daß man es gar nicht ergründen konnte, woher denn das käme. Freilich war manchmal auch ein Stück Glas darunter, das ich auf den Feldern gefunden hatte, und das in allerlei Regenbogenfarben schimmerte. Wenn sie dann sagten, das sei ja nur ein Glas, und noch dazu ein verwitterndes, wodurch es eben diese schimmernden Farben erhalten habe, so dachte ich: Ei, wenn es auch nur ein Glas ist, so hat es doch die schönen Farben, und es ist zum Staunen, wie es in der kühlen, feuchten Erde diese Farben empfangen konnte, und ich ließ es unter den Steinen liegen.“

Adalbert Stifter (1805–1868) österreichischer Dichter und Maler
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„Gewöhnlich erlebt der Mensch am anderen Menschen nur die chinesische Mauer seines Ichs.“

Ferdinand Ebner (1882–1931) österreichischer Philosoph (dialogisches Denken)

Schriften, Bd. 1, Kösel 1963, S. 40 books.google https://books.google.de/books?id=Od4zAAAAMAAJ&q=%22mauer+seines+ichs%22

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„Berlin ist eben ein Mythos. Die Luftbrücke, die Mauer, der Kalte Krieg, die Maueröffnung, die Wiedervereinigung - diese Themen sind in aller Welt ein Begriff.“

Nico Hofmann (1959) deutscher Filmproduzent und -regisseur

aus einem Interview in der Berliner Morgenpost http://www.morgenpost.de/content/2007/01/14/politik/876819.html vom 14. Januar 2007

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„Die Mauer wird so lange bleiben, wie die Bedingungen nicht geändert werden, die zu ihrer Errichtung geführt haben. Sie wird auch noch in 50 und auch in 100 Jahren noch bestehen bleiben, wenn die dazu vorhandenen Gründe nicht beseitigt sind.“

Erich Honecker (1912–1994) Staatsratsvorsitzender der Deutschen Demokratischen Republik

auf einer Tagung aus Anlaß des 500. Geburtstages von Thomas Müntzer am 19. Januar 1989, NEUES DEUTSCHLAND vom 20. Januar 1989, zitiert nach 2plus4.de http://www.2plus4.de/chronik.php3?date_value=07.07.89&sort=000-000

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„Wenn er einen Freistoß ausführte, wollten sich die Spieler, die die Mauer bildeten, am liebsten umdrehen, um sich das Tor nicht entgehen zu lassen.“

Eduardo Galeano (1940–2015) uruguayischer Journalist, Essayist und Schriftsteller

über Pelé, sportschau.de http://www1.sportschau.de/sportschau_specials/fussball/wm2014/wm_historie/index_44.html
"Cuando ejecutaba un tiro libre, los rivales que formaban la barrera querian ponerse al reves, de cara a la meta, para no perderse el golazo." - El fútbol a sol y sombra. Madrid 1995. p. 45 archive.org https://archive.org/details/EduardoGaleanoElf_tbolalsolyalasombra/page/n45

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„Sie, die Ungarn, haben dem Freiheitswillen der Deutschen Flügel verliehen. Ihr Mut war ein entscheidender Schlag auf den Meißel, der die Berliner Mauer zum Einsturz gebracht hat.“

Angela Merkel (1954) deutsche Bundeskanzlerin

Rede von Bundeskanzlerin Angela Merkel im Rahmen des Europakonzerts zum 20. Jahrestag des Paneuropäischen Picknicks am 19. August 2009, Zeile 24) bundeskanzlerin. de

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„Dass die Berliner Mauer verschwand, ist für mich der Beweis, dass Träume sich nicht begrenzen lassen und dass der Freiheitswille alle Grenzen überwinden kann. Das Stückchen Mauer erinnert mich jeden Tag daran.“

Farah Diba (1938) iranische Kaiserin

Hamburger Abendblatt, Aus aller Welt, 24. April 2004, abendblatt.de http://www.abendblatt.de/daten/2004/04/24/287791.html

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„Mindestlohn ist DDR pur ohne Mauer.“

Guido Westerwelle (1961–2016) deutscher Politiker, Bundesvorsitzender der FDP

morgenpost.de http://www.morgenpost.de/content/2007/12/11/politik/936368.html

„Erst gilt es, den Sieg zu erringen in den eigenen Mauern, dann folgt der Sieg draußen auf dem Schlachtfelde ganz von selbst.“

Lü Bu We (-291) chinesischer Kaufmann, Politiker und Philosoph

Frühling und Herbst des Lü Bu We, S. 95

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„In den einsamen Stunden des Geistes // Ist es schön in der Sonne zu gehn // An den gelben Mauern des Sommers hin.“

Helian, Vers 1-3, in Gedichte, 1. Auflage, Kurt Wolff Verlag, Leipzig 1913, S. 61

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„Die Mauern stehn // Sprachlos und kalt, im Winde // Klirren die Fahnen.“

Hälfte des Lebens, Verse 12-14, zitiert nach: Taschenbuch für das Jahr 1805. Der Liebe und Freundschaft gewidmet, 1. Auflage, Verlag Friedrich Wilmans, Frankfurt am Mayn 1805, S. 85

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„Es ist keine Mauer so hoch, daß sie nicht ein mit Gold beladener Esel übersteigen könnte.“

Philipp II. von Makedonien (-382–-336 v.Chr) König von Makedonien, Vater Alexanders des Großen

J. Buschmann, Sagen und Geschichten aus dem Altertum, Paderborn und Münster, 1886, Seite 150 https://archive.org/stream/sagenundgeschic00buscgoog#page/n162/mode/2up (ohne Angabe der Primärquelle)
Original griech.: "φρούριον δέ τι βουλόμενος λαβεῖν ὀχυρόν, ὡς ἀπήγγειλαν οἱ κατάσκοποι χαλεπὸν εἶναι παντάπασι καὶ ἀνάλωτον, ἠρώτησεν εἰ χαλεπὸν οὕτως ἐστίν, ὥστε μηδὲ ὄνον προσελθεῖν χρυσίον κομίζοντα." (Plutarch’s Moralia 178b https://archive.org/stream/moraliainfifteen03plutuoft#page/44/mode/2up) – Die Kundschafter brachten ihm Nachricht, daß ein gewisser fester Ort, den er in seine Gewalt zu bekommen wünschte, unzugänglich und auf keine Weise zu erobern sey. „Ist denn der Ort, fragte er, so gar unzugänglich, daß auch nicht einmal ein mit Gold beladener Esel hinzukommen kann.“ (deutsche Übersetzung von Joh. Friedr. Sal. Kaltwasser: Plutarchs moralische Abhandlungen, 1784, zweiter Band, Seite 189 https://books.google.com/books?id=l64-AAAAcAAJ&pg=189
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„DER ASYLANT
Oft kommt aus einem fernen Land
zu uns gereist der Asylant.
Die einen finden ihn ganz toll,
für and‘re ist das Boot schon voll.
Der Asylant versteht das nicht,
weil er nicht unsere Sprache spricht.
Er trinkt gern Tee, doch keinen Wein,
schon gar nicht isst er was vom Schwein.
Sehr selten ist der Asylant,
wie wir es meinen, tolerant.
Des Gastlands Sitte nicht geläufig,
denkt er nur an die Sippe häufig,
Er träumt von Vätern, Brüdern, Tanten,
ach wär‘n auch sie bald Asylanten!
Schnell sind die ersten nachgereist,
wer besser zahlt, wird eingeschleust.
Doch das erregt im Volk Protest:
„Stellt nicht die Fremden aufs Podest!
Sie sollen nicht kriegen, ohne Frist,
oft mehr Geld als der Pensionist“!
Wer weiß, ob jeder Asylant,
daheim verfolgt ward militant?
Vielleicht kommt er aus armem Land
der Wirtschaft wegen als Migrant?
Bleibt Helfen auch dann Bürgerpflicht,
wenn er sich integrierte nicht?
Das fragen Reiche so wie Arme,
der Zwist schwillt an, dass Gott erbarme.
Zur Urne wird darum gerufen,
um Volkes Wille einzustufen.
Doch zeigt nicht selten solche Wahl
der Fremdenfreunde Minderzahl.
Was tun wir, wird sodann gefragt:
Er geht nicht heim, wenn man‘s ihm sagt!
Das Herkunftsland, das nimmt ihn nicht,
so bleibt er hier, auf lange Sicht.
Als Folge baut man Mauern auf,
das zeigt uns der Geschichte Lauf.“

Stefan M. Gergely (1950) österreichischer Journalist und Sachbuchautor

Quelle: Zitat aus: Stefan M. Gergely: Sprach:Bilder. Gedanken, Gedichte, Fotos. Verlag Bibliothek der Provinz: Weitra 2020, ISBN 978-3-99028-936-5, S. 151