Zitate über Morgen
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„Im Grunde wissen in den Jahren der Lebensmitte wenig Menschen mehr, wie sie eigentlich zu sich selbst gekommen sind, zu ihren Vergnügungen, ihrer Weltanschauung, ihrer Frau, ihrem Charakter, Beruf und ihren Erfolgen, aber sie haben das Gefühl, daß sich nun nicht mehr viel ändern kann. Es ließe sich sogar behaupten, daß sie betrogen worden seien, denn man kann nirgends einen zureichenden Grund dafür entdecken, daß alles gerade so kam, wie es gekommen ist; es hätte auch anders kommen können; die Ereignisse sind ja zum wenigsten von ihnen selbst ausgegangen, meistens hingen sie von allerhand Umständen ab, von der Laune, dem Leben, dem Tod ganz anderer Menschen, und sind gleichsam bloß im gegebenen Zeitpunkt auf sie zugeeilt. So lag in der Jugend das Leben noch wie ein unerschöpflicher Morgen vor ihnen, nach allen Seiten voll von Möglichkeiten und Nichts, und schon am Mittag ist mit einemmal etwas da, das beanspruchen darf, nun ihr Leben zu sein, und das ist im ganzen doch so überraschend, wie wenn eines Tags plötzlich ein Mensch dasitzt, mit dem man zwanzig Jahre lang korrespondiert hat, ohne ihn zu kennen, und man hat ihn sich ganz anders vorgestellt. Noch viel sonderbarer aber ist es, daß die meisten Menschen das gar nicht bemerken; sie adoptieren den Mann, der zu ihnen gekommen ist, dessen Leben sich in sie eingelebt hat, seine Erlebnisse erscheinen ihnen jetzt als der Ausdruck ihrer Eigenschaften, und sein Schicksal ist ihr Verdienst oder Unglück.“

Robert Musil (1880–1942) Österreichischer Schriftsteller und Theaterkritiker
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„verligen-Szene

Êrec was biderbe unde guot,
ritterlîche stuont sîn muot
ê er wîp genaeme
und hin heim kaeme:
nû sô er heim komen ist,
dô kêrte er allen sînen list
an vrouwen Ênîten minne.
sich vlizzen sîne sinne
wie er alle sîne sache
wante zuo gemache.
sîn site er wandeln began.
als er nie würde der man,
alsô vertreip er den tac.
des morgens er nider lac,
daz er sîn wîp trûte
unz daz man messe lûte.
sô stuonden si ûf gelîche
vil unmüezeclîche.
ze handen si sich viengen,
zer kappeln si giengen:
dâ was ir tweln alsô lanc
unz daz man messe gesanc.
diz was sîn meistiu arbeit:
sô was der imbîz bereit.
swie schiere man die tische ûf zôch,
mit sînem wîbe er dô vlôch
ze bette von den liuten.
dâ huop sich aber triuten.
von danne enkam er aber nie
unz er ze naht ze tische gie.

(Erec war rechtschaffen und gut, sein Geist war ritterlich gewesen, bevor er eine Frau genommen hatte und nach Hause zurückgekehrt war. Nachdem er jetzt zu Hause ist, wendete er alle seine Gedanken an die Liebe Enites. Sein Verstand richtete sich nur darauf, wie er alles zu seiner Bequemlichkeit einrichten könne. Er änderte seine Gewohnheiten. Als sei er nie ein Mann geworden, so vertrieb er den Tag. Morgens legte er sich nieder, um seine Frau zu lieben, bis man zur Messe läutete. Dann standen sie beide eilig auf. Sie nahmen sich bei der Hand und gingen zur Kapelle; dort blieben sie gerade so lange wie man die Messe sang. Das war seine größte Mühe; dann war schon das Essen fertig. Sobald man die Tische hochgezogen hatte, eilte er mit seiner Frau von den Leuten weg ins Bett. Da ging die Liebe von neuem an. Von dort kam er nicht mehr weg, bis er zum Abendessen ging.)“

Erec

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„Heut auf dem Thron und morgen im Kot.“

Pierre Corneille (1606–1684) französischer Dramatiker
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„Ich weiß nicht, was morgen kommt.“

Fernando Pessoa (1888–1935) portugiesischer Dichter und Schriftsteller
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„Das Internet wird zum Stadtplatz für das globale Dorf von morgen.“

Bill Gates (1955) US-amerikanischer Unternehmer, Programmierer und Mäzen
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„Ein bisschen wehmütig - und ab morgen kriegen sie in die Fresse“

Andrea Nahles (1970) deutsche Politikerin (SPD)

Interview am 27. September 2017 https://www.welt.de/politik/deutschland/video169110882/Andrea-Nahles-Ab-morgen-kriegen-sie-in-die-Fresse.html

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„Die Geschlagenen von heute werden die Sieger von morgen sein. Denn die Niederlage ist ihre Lehre.“

Karl Liebknecht (1871–1919) Deutscher Politiker (KPD), MdR

Trotz alledem! In: Die Rote Fahne, Nr. 15 - Jahrgang 1919, 15. Januar 1919, S. 1 Staatsbibliothek zu Berlin http://zefys.staatsbibliothek-berlin.de/index.php?id=dfg-viewer&set%5Bimage%5D=1&set%5Bzoom%5D=min&set%5Bdebug%5D=0&set%5Bdouble%5D=0&set%5Bmets%5D=http%3A%2F%2Fcontent.staatsbibliothek-berlin.de%2Fzefys%2FSNP24352111-19190115-0-0-0-0.xml; marxists.org https://www.marxists.org/deutsch/archiv/liebknechtk/1919/01/trotz.htm

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„Auf! Matrosen, die Anker gelichtet, // Segel gespannt und Kompaß gerichtet! // Liebchen, Ade! Scheiden thut weh; // Morgen geht's in die wogende See.“

Wilhelm Gerhard (1780–1858) deutscher Dramaturg und Lyriker

Matrose, Monatslieder des Maskenkalenders, April. In: W. Gerhard's Gedichte, Erster Band, Verlag von Joh. Ambr. Barth, Leipzig 1826, S. 143,

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„Müde schlief ich auf müßigem Bette // Im Wahn, daß die Arbeit ein Ende hätte. // Am Morgen, da wachte ich auf und fand, // Daß mein Garten voll Blumenwundern stand.“

Rabindranath Tagore (1861–1941) bengalischer Dichter und Philosoph

Geheimes Wachsen, in: Lyrik des Ostens, Carl Hanser Verlag, München 1952, S. 223, Internet Archive https://archive.org/details/in.ernet.dli.2015.286211/page/n221
Engl.: "I was tired and sleeping on my idle bed and imagined all work had ceased. In the morning I woke up and found my garden full with wonders of flowers." - Gitanjali (Song Offerings), Macmillan & Co., London 1913, Nr. 81, Wikisource

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„Am Morgen gibt es Sinn, am Abend gibt es Gefühl.“

Gertrude Stein (1874–1946) US-amerikanische Schriftstellerin, Verlegerin und Kunstsammlerin
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„Erfolglose Phasen raubten mir viel Energie. Wenn ich morgens aufgewacht bin, habe ich mich oft ausgelaugt gefühlt.“

Martin Harnik (1987) deutsch-österreichischer Fußballspieler

Quelle: https://www.sueddeutsche.de/sport/fussball-harnik-ueber-profizeit-schweissausbrueche-mit-kaltem-schweiss-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-201026-99-84083

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„Ich weiß retrospektiv nicht, wie ich das gemacht habe, wie ich jeden zweiten Tag abends fünf Stunden auf der Bühne stehen konnte, und morgens wieder proben, in dieser kompletten Selbstausbeutung.“

Oliver Masucci (1968) deutscher Schauspieler

Quelle: https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/wie-oliver-masucci-zu-einem-der-gefragtesten-deutschen-schauspieler-aufstieg-17144091.html

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„In dießem morgen erfahre ich, daß die alte Maintenon verreckt ist, gestern zwischen 4 und 5 Uhr abendt. Es were ein groß glück geweßen, wen es vor etlich und 30 Jahren geschehen were.“

Liselotte von der Pfalz (1652–1722) Prinzessin von der Pfalz, durch Heirat Herzogin von Orléans und Schwägerin Ludwigs XIV.

Brief vom 16. April 1719 an ihre Halbschwester Louise über den Tod ihrer Feindin Madame de Maintenon, der letzten Mätresse Ludwigs XIV., die eine Entfremdung Liselottes von ihrem Schwager bewirkt hatte. Briefe der Liselotte von der Pfalz, hg. v. Helmuth Kiesel, Insel Verlag, 1981, S. 218.

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„Heute sind wir es. Morgen werdet ihr es sein.“

Haile Selassie (1892–1975) letzter Kaiser von Äthiopien, Messiassymbol in der Rastafari-Bewegung
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„Ich aber fand, daß alle diese Narren nur unterwegs waren, nicht um zu leben und Gutes zu arbeiten, sondern nur, damit die Wagen fahren können oder damit das wieder gutgemacht werde, was durch das Hinundherfahren an Schaden entsteht. Wenn alle diese Narren auf ihrem Acker blieben und bei ihren Kindern, dann brauchten keine Wagen auf Eisenbalken zu fahren, und wenn keine Wagen fahren, könnten alle einen Acker haben und glücklich sein."
Deshalb hüte, Kigeri, Dein schönes Land vor der Ordnung der Wasungu, vor den Wagen und Eisenbalken und verbiete, daß Zeitzeiger in das Land gebracht werden, durch deren Anblick die Menschen auf Narrheiten gebracht werden. Menschen brauchen keine Zeitzeiger. Bei Tagesgrauen kräht der Hahn. Bei Tage ist es hell, bei Nacht dunkel. Morgens geht die Sonne auf, mittags steht sie ganz hoch und abends geht sie unter. Das Leben aber endet mit dem Tode. Nur dieses braucht der Mensch zu wissen. Wo aber Wagen fahren, da müssen Zeitzeiger sein und wiederum Menschen, die diese Zeiger machen und in Ordnung halten, und daraus entsteht all die andere närrische, ganz unnütze Arbeit, bei der alle Menschen krank und freudlos werden. Ich finde, daß diese Zeitnarren alle nur durcheinanderlaufen, damit die Wagen fahren, und daß sie fahren, um durcheinander zu laufen und sich gegenseitig zu behindern. Ich habe von Dingen geschrieben, die den Weisen von Kitara fremd bleiben sollen, wenn sie Menschen bleiben wollen.“

Die Forschungsreise des Afrikaners Lukanga Mukara ins innerste Deutschland (1912/13)

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„Wir alle müssen heute sorgen,
für das Wohl der Kinder morgen.“

Zitat aus: Stefan M. Gergely: Sprach:Bilder. Gedanken, Gedichte, Fotos. Verlag Bibliothek der Provinz: Weitra 2020, ISBN 978-3-99028-936-5, S. 89

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„Frage jeden Abend, was du heute hättest tun können
und erledige es spätestens am nächsten Morgen.“

Stefan M. Gergely (1950) österreichischer Journalist und Sachbuchautor

Quelle: Zitat aus: Stefan M. Gergely: Sprach:Bilder. Gedanken, Gedichte, Fotos. Verlag Bibliothek der Provinz: Weitra 2020, ISBN 978-3-99028-936-5, S. 247

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„Lass den Tränen ihren Lauf.
Morgen geht die Sonne wieder auf.“

Stefan M. Gergely (1950) österreichischer Journalist und Sachbuchautor

Quelle: Zitat aus: Stefan M. Gergely: Sprach:Bilder. Gedanken, Gedichte, Fotos. Verlag Bibliothek der Provinz: Weitra 2020, ISBN 978-3-99028-936-5, S. 282

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„Schließ' die Augen und ich küss' dich und morgen ich vermiss' dich.“

Paul McCartney (1942) britischer Musiker, Singer-Songwriter, Komponist sowie mehrfacher Grammy-Preisträger
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