Zitate über die Vergangenheit
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„Das Volk, welches seine Vergangenheit von sich wirft, entblößt seine feinsten Lebensnerven allen Stürmen der wetterwendischen Zukunft.“

Joseph Görres (1776–1848) deutscher Gymnasial- und Hochschullehrer und katholischer Publizist

Der teutsche Reichstag, zitiert nach: Gesammelte Schriften, Hrsg. Marie Görres, Erste Abtheilung, Zweiter Band, München 1854, S. 144,

„Alt ist man dann, wenn man an der Vergangenheit mehr Freude hat als an der Zukunft.“

John Knittel (1891–1970) Schweizer Schriftsteller

Kalenderspruch 2011 teNeues Verlag, Am Selder 37. 47906 Kempen.

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„Die Vergangenheit ist ein fremdes Land; dort gelten andere Regeln.“

The Go-Between, 2008, Edition Epoca
Original engl.: "The past is a foreign country; they do things differently there."

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„Das mit Blut, Schweiß und Opfern Erworbene ist einem lieb und teuer; deshalb haben wir das arme und gepeinigte Albanien der Vergangenheit verschönert und gefestigt, haben es zum Herrn gemacht, den die ganze Welt achtet, zur unbezwingbaren Festung des Sozialismus und des Kommunismus an den Küsten der Adria.“

Enver Hoxha (1908–1985) albanischer kommunistischer Politiker und von 1944 bis 1985 der stalinistische Diktator Albaniens

Anglo-amerikanische Machenschaften in Albanien. Erinnerungen aus dem Nationalen Befreiungskampf, Tirana 1982, S. 490

„Die Weisesten verstehen die Zukunft, die weniger Weisen die Vergangenheit, die noch weniger Weisen die Gegenwart.“

Lü Bu We (-291) chinesischer Kaufmann, Politiker und Philosoph

Frühling und Herbst des Lü Bu We, S. 254
Df-Dz

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„Ich blicke mich um, betrachte die Wände, das Fenster; alles ist wie früher, unverändert, aber die Umrisse sind verschwommen, als ob alles leicht verzerrt sei. Ich muss vorsichtiger mit meinen Erinnerungen umgehen, ich muss sicher sein, dass es meine eigenen und nicht die anderer Leute sind, Leute, die mir erzählen wollen, was ich empfand, wie ich mich verhielt, was ich sagte: Wenn die Ereignisse nicht stimmen, stimmen auch die Empfindungen nicht, die ich dabei hatte; ich werde anfangen, sie zu erfinden, und es gibt dann keine Möglichkeit mehr, das zu korrigieren, weil die, die mir helfen könnten, nicht mehr da sind, Ich überfliege schnell meine Version meines Lebens, überprüfe sie wie ein Alibi; es passt zusammen, es ist alles da bis zu der Zeit, als ich fortging. Danach ist mein Leben wie ein entgleister Zug, für einen Augenblick verliere ich es aus den Augen, es ist wie weggewischt; ich weiß nicht mal mein genaues Alter, ich schließe die Augen, was ist das? Die Vergangenheit zu besitzen, aber nicht die Gegenwart, das bedeutet, man fängt an senil zu werden.
Ich kämpfe gegen die Panik, die in mir aufsteigt, ich öffne meine Augen gewaltsam, betrachte meine Hände, mein Leben ist darin eingeritzt. Ich öffne die Hand, und die Linien fließen auseinander. Ich konzentriere mich auf das Spinnennetz beim Fenster, in dem gefangene Fliegenkörper hängen, die das Sonnenlicht auffangen; die Zunge in meinem Mund bildet meinen Namen, wiederholt ihn wie ein Psalm…
Dann klopft jemand an die Tür. "Gefangen, gefangen", sagt jemand, es ist David, ich erkenne ihn, Erleichterung, ich bin wieder da, wo ich hingehöre.“

Surfacing

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„Das stimmt, solche Menschen gibt es", antwortete Herr Dimmesdale. "Doch ohne an naheliegendere Gründe zu denken, wäre es doch möglich, daß sie Schweigen bewahren aus der Veranlagerung ihres Wesens. Oder daß sie - dürfen wir es nicht annehmen?-, schuldig wie sie vielleicht sind, trotzdem am Eifer zu Ehre Gottes und zum Wohle der Menschen festhalten und deshalb zurückschrecken, sich schwarz und dreckig vor den Augen der Menschen zu zeigen, weil sie danach nichts Gutes bewirken, nichts Schlechtes aus der Vergangenheit durch besseren Dienst auslöschen können. So wandeln sie zur eigenen unaussprechlichen Qual unter ihren Mitgeschöpfen und sehen dabei rein aus wie frisch gefallener Schnee, auch wenn ihre Herzen durch Unrecht befleckt und besudelt sind, von dem sie sich selbst nicht befreien können."
"Diese Menschen betrügen sich selbst", sagte Roger Chillingworth mit etwas größerem Nachdruck als gewöhnlich und machte eine kleine Geste mit dem Zeigefinger. "sie fürchten, die Schande auf sich zu nehmen, die ihnen von Rechts wegen zusteht. Ihre Liebe zu den Menschen, ihr Eifer für den Gottesdienst - diese heiligen Triebe mögen oder mögen nicht in ihren Herzen gemeinsam mit den bösen Insassen existieren, denen eigene Schuld die Tür entriegelt hat, so daß sie ihre Höllenbrut fortpflanzen müssen. Doch wenn sie Gott verehren wollen, dann sollen sie ihre unreinen Hände nicht gen Himmel heben! Wenn sie ihren Mitmenschen dienen wollen, dann sollen sie es, indem sie Kraft und Wirklichkeit des Gewissens zeigen und sich zur reuevollen Selbsterniedrigung zwingen! Möchten Sie, daß ich denke, o mein weiser, frommer Freund, ein falscher Schein könne mehr tun, könne besseres tun zur Ehre Gottes und zum Wohle der Menschen, als Gottes eigene Wahrheit? Glauben Sie mir, diese Menschen betrügen sich selbst!“

The Scarlet Letter

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„Alle Menschen gehören als Gattung zu den gruppenhaft lebenden Geschöpfen, was lebensgefährdende innerartliche Aggression von vornherein ausschließt. Mit anderen Worten: Hätten schon in der Vergangenheit unserer Spezies solch schwere Konflikte […] geherrscht wie während der letzten rund viereinhalb Jahrtausende und noch gegenwärtig, dann wären wir niemals zu Menschen geworden, sondern längst vorher ausgestorben. Denn Wesen, die als einzelne Individuen im Vergleich zu den vielen Raubtieren, die ihnen nachstellen, derart schwach und hilflos sind wie wir, brauchen Deckung und Rückhalt von anderen der gleichen Art, um überleben zu können. Wir haben weder Klauen noch Reißzähne, noch genug Muskelkraft, um allein unseren großen Freßfeinden erfolgreich Widerstand zu leisten, doch in der Gruppe gelingt es, wenn auch nie ohne selbstlose Opfer und Mut. In jener fernen Frühzeit, als unsere vormenschlichen Ahnen anfingen, in Trupps zu leben, um sich bei Gefahr zusammenzuschließen und einander beizustehen, haben sie ein Verhalten entwickelt, das man 'soziale Intelligenz' nennt: Die Fähigkeit, mit Angehörigen der eigenen Gattung zusammenzuwirken, um das Gedeihen aller zu gewährleisten. Dies Potential haben wir auch jetzt noch, aber es erweist sich als nachhaltig gestört.

[…]

Es muß sich um eine friedliche Welt gehandelt haben, weil die frühen Siedlungen zumeist nicht gegen menschliche Feinde gesichert sind. Für ein, zwei Jahrtausende [nach der letzten Eiszeit] haben Menschen in solchen Lebensverhältnissen offenbar ein glückliches Dasein verbracht.“

Gisela Bleibtreu-Ehrenberg (1929) deutsche Soziologin

Vom Schmetterling zur Doppelaxt (1990)

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„Die Ruine schafft die gegenwärtige Form eines vergangenen Lebens, nicht nach seinen Inhalten oder Resten, sondern nach seiner Vergangenheit als solcher.“

Georg Simmel (1858–1918) deutscher Philosoph und Soziologe

Die Ruine. Ein ästhetischer Versuch, in: Der Tag. Moderne illustrierte Zeitung, Berlin: Verlag August Scherl, No. 96 vom 22. Februar 1907, Erster Teil: Illustrierte Zeitung socio.ch http://socio.ch/sim/verschiedenes/1907/ruine.htm, sodann in: Philosophische Kultur. Gesammelte Essais. Philosophisch-soziologische Bücherei, Band 27, Leipzig: Verlag von Dr. Werner Klinkhardt, 1911, S. 137-146 brittlebooks.library.illinois.edu pdf http://brittlebooks.library.illinois.edu/brittlebooks_open/Books2008-05/simmge0001phikul/simmge0001phikul.pdf, S. 145

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„Von meiner frühesten Jugend an war die Armee meine ganze Liebe. Wie ich bis jetzt in jedem Dienstgrade nur Freude an ihr erlebt habe, so hoffe ich auch, daß die Armee unter mir wie unter meinen Vorgängern getreu ihrer glorreichen Vergangenheit im Kriege wie im Frieden ihren ehrenvollen Platz im großen deutschen Heere behaupten wird.“

Friedrich August III. (1865–1932) König von Sachsen

Erlass an die Armee beim Antritt der Regierung am 15. Oktober 1904, H. Schindler: König Friedrich August III. Ein Lebens- und Charakterbild., Verlagsanstalt Apollo Dresden 1916, S. 26; Eginhardt Schmieder: Quellen zur sächsischen Geschichte, E. Wunderlich, 1915, S. 159 books.google https://books.google.de/books?id=TO8UG3qWTHEC&dq=pillnitz.

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„Das ächte Neue keimt nur aus dem Alten, // Vergangenheit muss unsre Zukunft gründen, […]“

August Wilhelm von Schlegel (1767–1845) deutscher Literaturhistoriker, Übersetzer, Schriftsteller, Indologe und Philosoph

Zueignung an die Dichter, in: Blumensträusse italiänischer, spanischer und portugiesischer Poesie, Realschulbuchhandlung, Berlin 1804, S. 226-227

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„Es ist schrecklich schwer, gerecht zu sein zu seiner eigenen Vergangenheit.“

Die Wand. 2. Auflage. [Hamburg & Düsseldorf]: Claassen, 1968. S. 132

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„Sie können die Vergangenheit nicht rückgängig machen, aber Sie können sie sicherlich nicht wiederholen.“

Bruce Willis (1955) US-amerikanischer Schauspieler, Filmproduzent, Musiker/Komponist und Drehbuchautor
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„Darum bekenne jeder, was er unterlassen, was er getan hat, rechne ab mit sich und seiner Vergangenheit, dann büße er und beginne ein neues Leben im Geiste und in der Wahrheit.“

Hans Paasche (1881–1920) deutscher Schriftsteller, Menschenrechtler und Pazifist

Quelle: Meine Mitschuld am Weltkriege (1919)

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„Der wichtigste Friede ist der mit der eigenen Vergangenheit.“

Stefan M. Gergely (1950) österreichischer Journalist und Sachbuchautor

Quelle: Zitat aus: Stefan M. Gergely: Sprach:Bilder. Gedanken, Gedichte, Fotos. Verlag Bibliothek der Provinz: Weitra 2020, ISBN 978-3-99028-936-5, S. 179

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„Vergangenheit sollte Quelle sein,
nicht Ausrede.“

Stefan M. Gergely (1950) österreichischer Journalist und Sachbuchautor

Quelle: Zitat aus: Stefan M. Gergely: Sprach:Bilder. Gedanken, Gedichte, Fotos. Verlag Bibliothek der Provinz: Weitra 2020, ISBN 978-3-99028-936-5, S. 247

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„Jeder kann seine Vergangenheit bewältigen.
Oft genügt es, sich für einen anderen Blickwinkel zu entscheiden.“

Stefan M. Gergely (1950) österreichischer Journalist und Sachbuchautor

Quelle: Zitat aus: Stefan M. Gergely: Sprach:Bilder. Gedanken, Gedichte, Fotos. Verlag Bibliothek der Provinz: Weitra 2020, ISBN 978-3-99028-936-5, S. 283

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