Zitate von Daniel Kehlmann
Daniel Kehlmann
Geburtstag: 13. Januar 1975
Andere Namen: Кельман, Даниэль
Daniel Kehlmann ist ein österreichisch-deutscher Schriftsteller. Er lebt in Wien, New York und Berlin.
Werk
Zitate Daniel Kehlmann
„Seltsam sei es und ungerecht, sagte Gauß, so recht ein Beispiel für die erbärmliche Zufälligkeit der Existenz, dass man in einer bestimmten Zeit geboren und ihr verhaftet sei, ob man wolle oder nicht. Es verschaffe einem einen unziemlichen Vorteil vor der Vergangenheit und mache einen zum Clown der Zukunft. […] Sogar ein Verstand wie der seine, sagte Gauß, hätte in frühen Menschheitsaltern oder an den Ufern des Orinoko nichts zu leisten vermocht, wohingegen jeder Dummkopf in zweihundert Jahren sich über ihn lustig machen und absurden Unsinn über seine Person erfinden könne.“
— Daniel Kehlmann, buch Die Vermessung der Welt
Daniel Kehlmann, Die Vermessung der Welt: Interpretation
„Ich habe diese Welt nicht anders vorgefunden als gehüllt in mein Bewusstsein; wie also kann ich gehen, ohne sie mitzunehmen? Und gesetzt selbst, dass sie alle, Berge, Häuser, Sonne (und ich bezweifle es) durch und für andere Wesen fortbestehen, - es werden andere sein, nicht diese Berge, diese Häuser, diese Sonne.“
— Daniel Kehlmann, buch Beerholms Vorstellung
Beerholms Vorstellung
„Wann immer einen die Dinge erschreckten, sei es eine gute Idee, sie zu messen.“
— Daniel Kehlmann, buch Die Vermessung der Welt
Daniel Kehlmann, Die Vermessung der Welt: Interpretation
„Ich habe herausgefunden, dass der Mensch bereit ist, Unbill zu erfahren, aber viel Erkenntnis entgeht ihm, weil er den Schmerz fürchtet.“
— Daniel Kehlmann, buch Die Vermessung der Welt
Daniel Kehlmann, Die Vermessung der Welt: Interpretation
„Wer weit reise, sagte er, erfahre viele Dinge. Ein paar davon über sich selbst.“
— Daniel Kehlmann, buch Die Vermessung der Welt
Daniel Kehlmann, Die Vermessung der Welt: Interpretation
„Man hat uns früh eingeschärft, dass ein Leben Publikum benötigt.“
— Daniel Kehlmann, buch Die Vermessung der Welt
Daniel Kehlmann, Die Vermessung der Welt: Interpretation
Variante: Man hat uns früh eingeredet, dass ein Leben Publikum benötigt.
„Seltsam sei es und ungerecht, sagte Gauß, so recht ein Beispiel für die erbärmliche Zufälligkeit der Existenz, dass man in einer bestimmten Zeit geboren und ihr verhaftet sei, ob man wolle oder nicht. Es verschaffe einem einen unziemlichen Vorteil vor der Vergangenheit und mache einen zum Clown der Zukunft.“
— Daniel Kehlmann, buch Die Vermessung der Welt
Measuring the World
„Gauß kam auf den Zufall zu sprechen, den Feind allen Wissens, den er immer habe besiegen wollen. Aus der Nähe betrachtet, sehe man hinter jedem Ereignis die unendliche Feinheit des Kausalgewebes. Trete man weit genug zurück, offenbarten sich die großen Muster. Freiheit und Zufall seien eine Frage der mittleren Entfernung, eine Sache des Abstands…“
— Daniel Kehlmann, buch Die Vermessung der Welt
Daniel Kehlmann, Die Vermessung der Welt: Interpretation
„In diesem Moment begriff er, daß niemand den Verstand benutzen wollte. Menschen wollten Ruhe. Sie wollten essen und schlafen, und sie wollten, daß man nett zu ihnen war. Denken wollten sie nicht“
— Daniel Kehlmann, buch Die Vermessung der Welt
Die Vermessung der Welt, Rowohlt Reinbek Verlag; 12., Aufl. (August 2009) , ISBN 978-3-499-24100-0, Seite 55
„Warum er traurig war? […] Weil die Welt sich so enttäuschend ausnahm, sobald man erkannte, wie dünn ihr Gewebe war, wie grob gestrickt die Illusion, wie laienhaft vernäht ihre Rückseite. Weil nur Geheimnis und Vergessen es erträglich machten. Weil man es ohne den Schlaf, der einen täglich aus der Wirklichkeit riß, nicht aushielt. Nicht Wegsehenkönnen war Traurigkeit. Wachsein war Traurigkeit. Erkennen […] war Verzweiflung. […] Weil die Zeit immer verging.“
Die Vermessung der Welt von Daniel Kehlmann. Königs Erläuterungen.: Textanalyse und Interpretation mit ausführlicher Inhaltsangabe und Abituraufgaben mit Lösungen
„Du möchtest wissen, wieso in diesem Bericht meines kurzen ereignisarmen Lebens noch keine Frauen vorgekommen sind. Gab es sie nicht? Keine einzige?
Nein, es gab sie nicht. Es gab keine vor dir, neben dir, mit dir, im Vergleich yu dir. Dein Auftreten löschte jede andere aus, vorauswirkend in die Zukunft und auch zurückstrahlend in die Vergangenheit. Das eine oder andere farblose Wesen, dem ich irgendwann in einem Hinterzimmer eines Daseins begegnet sein mochte, löste sich in deinem Licht auf und verschwand, ohne auch nur einen Fleck oder eine ausgebleichte Stelle zurückzulassen, aus der Zeit. Falls wirklich jemand da war, kannst es nur du gewesen sein, in einer vorläufigen, noch unfertigen, noch nicht zu Ende moderierten Gestalt.“
— Daniel Kehlmann, buch Beerholms Vorstellung
Beerholms Vorstellung