Zitate über Traurigkeit

Eine Sammlung von Zitaten zum Thema traurigkeit, leben, freude, seele.

Zitate über Traurigkeit

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„Die Traurigkeit ist das Los der tiefen Seelen und der starken Intelligenzen.“

Alexandre Vinet (1797–1847) Schweizer Theologe und Literaturhistoriker

Die Freude

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„Wer nicht nur seine Nase zum Riechen hat, sondern auch seine Augen und Ohren, der spürt fast überall, wohin er heute auch nur tritt, etwas wie Irrenhaus-, wie Krankenhaus-Luft – ich rede, wie billig, von den Kulturgebieten des Menschen, von jeder Art »Europa«, das es nachgerade auf Erden gibt. Die Krankhaften sind des Menschen große Gefahr: nicht die Bösen, nicht die »Raubtiere«. Die von vornherein Verunglückten, Niedergeworfnen, Zerbrochenen – sie sind es, die Schwächsten sind es, welche am meisten das Leben unter Menschen unterminieren, welche unser Vertrauen zum Leben, zum Menschen, zu uns am gefährlichsten vergiften und in Frage stellen. Wo entginge man ihm, jenem verhängten Blick, von dem man eine tiefe Traurigkeit mit fortträgt, jenem zurückgewendeten Blick des Mißgebornen von Anbeginn, der es verrät, wie ein solcher Mensch zu sich selber spricht – jenem Blick, der ein Seufzer ist! »Möchte ich irgend jemand anderes sein!« so seufzt dieser Blick: »aber da ist keine Hoffnung. Ich bin, der ich bin: wie käme ich von mir selber los? Und doch – habe ich mich satt!«… Auf solchem Boden[863] der Selbstverachtung, einem eigentlichen Sumpfboden, wächst jedes Unkraut, jedes Giftgewächs, und alles so klein, so versteckt, so unehrlich, so süßlich. Hier wimmeln die Würmer der Rach- und Nachgefühle; hier stinkt die Luft nach Heimlichkeiten und Uneingeständlichkeiten; hier spinnt sich beständig das Netz der bösartigsten Verschwörung – der Verschwörung der Leidenden gegen die Wohlgeratenen und Siegreichen, hier wird der Aspekt des Siegreichen gehaßt. Und welche Verlogenheit, um diesen Haß nicht als Haß einzugestehn! Welcher Aufwand an großen Worten und Attitüden, welche Kunst der »rechtschaffnen« Verleumdung! Diese Mißratenen: welche edle Beredsamkeit entströmt ihren Lippen! Wieviel zuckrige, schleimige, demütige Ergebung schwimmt in ihren Augen! Was wollen sie eigentlich? Die Gerechtigkeit, die Liebe, die Weisheit, die Überlegenheit wenigstens darstellen – das ist der Ehrgeiz dieser »Untersten«, dieser Kranken! Und wie geschickt macht ein solcher Ehrgeiz! Man bewundere namentlich die Falschmünzer-Geschicklichkeit, mit der hier das Gepräge der Tugend, selbst der Klingklang, der Goldklang der Tugend nachgemacht wird. Sie haben die Tugend jetzt ganz und gar für sich in Pacht genommen, diese Schwachen und Heillos-Krankhaften, daran ist kein Zweifel: »wir allein sind die Guten, die Gerechten, so sprechen sie, wir allein sind die homines bonae voluntatis.« Sie wandeln unter uns herum als leibhafte Vorwürfe, als Warnungen an uns – wie als ob Gesundheit, Wohlgeratenheit, Stärke, Stolz, Machtgefühl an sich schon lasterhafte Dinge seien, für die man einst büßen, bitter büßen müsse: o wie sie im Grunde dazu selbst bereit sind, büßen zu machen, wie sie darnach dürsten, Henker zu sein. Unter ihnen gibt es in Fülle die zu Richtern verkleideten Rachsüchtigen, welche beständig das Wort »Gerechtigkeit« wie einen giftigen Speichel im Munde tragen, immer gespitzen Mundes, immer bereit, alles anzuspeien, was nicht unzufrieden blickt und guten Muts seine Straße zieht. Unter ihnen fehlt auch jene ekelhafteste Spezies der Eitlen nicht, die verlognen Mißgeburten, die darauf aus sind, »schöne Seelen« darzustellen, und etwa ihre verhunzte Sinnlichkeit, in Verse und andere Windeln gewickelt, als »Reinheit des Herzens« auf den Markt bringen: die Spezies der moralischen Onanisten und »Selbstbefriediger«.“

Friedrich Nietzsche (1844–1900) deutscher Philosoph und klassischer Philologe

Jenseits von Gut und Böse/Zur Geneologie der Moral

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„Wer mit dem Geist der Traurigkeit geplagt wird, der soll aufs höchste sich hüten und vorsehen, dass er nicht allein sei.“

Martin Luther (1483–1546) Reformator, Theologe, Bibelübersetzer

Deutsche Schriften 60, 129
Andere

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„Mit den Flügeln der Zeit fliegt die Traurigkeit davon.“

Jean De La Fontaine (1621–1695) Schriftsteller, Poet

Fabeln

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„Traurigkeit ist fast nichts anderes als eine Form von Müdigkeit.“

André Gide (1869–1951) französischer Schriftsteller; Literaturnobelpreisträger 1947
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„Unter allen Leidenschaften der Seele bringt die Traurigkeit am meisten Schaden für den Leib.“

Thomas von Aquin (1225–1274) dominikanischer Philosoph und Theologe

Summa theologiae 2/1. 37,4

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„Ich erkenne traurig, wenn ich traurig sehe.“

Kai Meyer (1969) Deutscher Schriftsteller, Journalist, Drehbuchautor

Die Seiten der Welt

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„Traurigkeit ist nicht ungesund - sie hindert uns, abzustumpfen.“

George Sand (1804–1876) französische Schriftstellerin

Briefe, an Gustave Flaubert

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„Humor ist ein Kind von Traurigkeit.“

Gerhard Uhlenbruck (1929) deutscher Mediziner und Aphoristiker

Weit Verbreitetes kurzgefasst, 7. Februar 2003
Weit Verbreitetes kurzgefasst

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„Ich zögere, diesem fremden Gefühl, dessen sanfter Schmerz mich bedrückt, seinen schönen und ernsten Namen zu geben: Traurigkeit.“

Bonjour, tristesse. Berlin, 1955. ISBN 3-550-06766-6. Übersetzer: Helga Treichl. Erster Satz PT7 books.google https://books.google.de/books?id=rFtkCQAAQBAJ&pg=PT7
"Sur ce sentiment inconnu dont l'ennui, la douceur m'obsèdent, j'hésite àapposer le nom,le beau nom grave de tristesse." - PT5 books.google https://books.google.de/books?id=rlh-AwAAQBAJ&pg=PT5

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„Wo kein Geld / da ist kein Freud / wo kein Freud / da ist Leyd / wo Leyd / da ist Traurigkeit.“

Abraham a Sancta Clara (1644–1709) deutscher Theologe, Prediger und Schriftsteller

Antiquitet- oder Müntz-Narr. In: Centi-Folium stultorum in quarto oder hundert ausbündige Narren. Nürnberg [u. a.], 1709. S. 9. HAB Wolfenbüttel http://diglib.hab.de/show_image.php?pointer=30&dir=drucke%2Fhm-29&changeToXML=&changeToXSL=&end=633&imgtyp=0&distype=imgs&size=1462&lang=en

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„Manchmal hilft es, wütend zu werden, wenn man vor Traurigkeit nicht ein noch as weiß.“

Cornelia Funke (1958) deutsche Kinder- und Jugendbuchautorin

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„Immer wenn ich traurig bin versuche ich an Fotoalben zu denken. Immer wenn ich daran zweifle, ob es gut, dass ich existiere, dann blättere ich in meinem Geiste all die Fotoalben durch, Fotoalben verschiedenster Menschen aus verschiedensten Ländern, in denen zufällig und ohne dass diese Menschen Notiz davon nehmen würden, ein Foto klebt, auf dem ich zu sehen bin…
Wenn mich also tiefe Traurigkeit überkommt, denke ich daran, dass natürlich auch ich unzählige Fotos besitze, auf denen Leute zu sehen sind, mit denen ich nicht das geringste zu tun habe, von denen ich nicht weiß, durch was für ein Leben die gehen. Ob der eine vorübergehend, weil es gerade nicht anders geht, bei den Eltern seiner Freundin leben muss, und jetzt mit ihnen durch die Innenstadt spaziert. Ob eine gerade durch Wirtschaftsexamen gefallen ist und jetzt verzweifelt nach Hause geht. Ob eine, der in seinem Heimatland ein Experte für die Fischart Rotauge ist, jetzt gerade mit seinen deutschen Bekannten in einem Café sitzt und sie in die Welt der Rotaugen einweiht. Plötzlich befindet sich diese Person mit ihrem kleinen, um sie kreisenden Universum in unmittelbare Nähe von mir und meinem kleinen um mich kreisenden Universum, just in dem Augenblick, in dem der Auslöser eines Fotoapparates betätigt wird. Sicher sind auch wir fotografiert worden. Zusammen. Irgendwo in einer Schachtel befindet sich ein Foto von Tanja und mir, auf unserer merkwürdigen Reise in Norden. Ich weiß nicht genau warum, aber ich habe die Vorstellung, dass solche Fotos existieren, immer als sehr tröstlich empfunden. Wo immer man auch ist auf dieser Erde, man kann unmöglich verloren gehen.“

Benjamin Lebert (1982) deutscher Schriftsteller

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„Die Traurigkeit wird für immer andauern.“

Vincent Van Gogh (1853–1890) niederländischer Maler und Zeichner
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„Dann steigt etwas in mir auf, das ich mit geschlossenen Augen empfange und bei seinem Namen nenne: Traurigkeit - komm, Traurigkeit.“

Bonjour, tristesse. Berlin, 1955. ISBN 3-550-06766-6. Übersetzer: Helga Treichl. Letzter Satz PT97 books.google https://books.google.de/books?id=rFtkCQAAQBAJ&pg=PT97&lpg=PT97&dq=traurigkeit

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„Freude preßt uns Wehmuth aus über die Kürze des Lebens - Traurigkeit macht, daß seine Länge uns überdrüßig wird. Mühe und Arbeit allein macht uns das Leben - erträglich.“

Karl Philipp Moritz (1756–1793) deutscher Schriftsteller

Beiträge zur Philosophie des Lebens, Zweite verbeßerte Auflage, bey Arnold Weber, Berlin 1781, S. 139,

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„Es ist glücklich, dass nichts für sich hält.“

Franz von Assisi (1182–1226) Ordensgründer und Heiliger der römisch-katholischen Kirche
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„Worte haben mich immer vor Traurigkeit gerettet.“

Truman Capote (1924–1984) US-amerikanischer Schriftsteller