Bertolt Brecht Zitate
55 nachdenkliche Einblicke in den menschlichen Zustand, Gesellschaft und Politik

Entdecken Sie die nachdenklich stimmenden Zitate von Bertolt Brecht, einem renommierten Dramatiker und Dichter, der konventionelles Denken in Frage stellt, zu Veränderungen anregt und tiefgreifende Einblicke in den menschlichen Zustand, die Gesellschaft und die Politik bietet. Gewinnen Sie durch seine Perspektive ein tieferes Verständnis für die Welt.

Bertolt Brecht war ein bedeutender deutscher Dramatiker, Librettist und Lyriker des 20. Jahrhunderts. Seine Werke werden weltweit aufgeführt und er gilt als Begründer des epischen Theaters, auch bekannt als "dialektisches Theater". Zu seinen bekanntesten Stücken zählen Die Dreigroschenoper, Mutter Courage und ihre Kinder sowie das kapitalismuskritische Werk Die heilige Johanna der Schlachthöfe. Als einer der wichtigsten deutschen Dichter des 20. Jahrhunderts umfasst Brechts Lyrik nahezu alle Gattungen und Formen und behandelt Themen wie Politik und Subjektivität. Durch seine Gedichtbände Hauspostille, Svendborger Gedichte und Buckower Elegien erneuerte er die Balladendichtung und schuf neue Formen des Volkslieds. Neben seinen Stücken sind auch seine Kurzprosa-Erzählungen wie Der Augsburger Kreidekreis und die Geschichten vom Herrn Keuner sehr anerkannt.

Brecht wuchs in einer wohlhabenden Familie auf, sein Vater war Direktor einer Papierfabrik in Augsburg. Er genoss eine gute Ausbildung und studierte Medizin und Philosophie in München. Bereits in jungen Jahren zeigte er sein literarisches Talent, indem er Gedichte, Prosatexte und Theaterstücke schrieb. Während des Ersten Weltkrieges veröffentlichte er Reportagen von der Heimatfront sowie Gedichte und Rezensionen in verschiedenen Medien. Nach dem Krieg arbeitete Brecht als Lehrer für Musikunterricht am Tegernsee sowie als Schriftsteller und Kritiker. Er knüpfte Kontakte zu einflussreichen Persönlichkeiten des Kulturlebens und feierte erste Erfolge mit dem Stück Baal. In den folgenden Jahren entwickelte sich Brecht zu einem bekannten Lyriker, Dramatiker und Erzähler und wurde einer der wichtigsten Vertreter des literarischen Expressionismus in Deutschland. Sein Werk prägte die moderne deutsche Literatur nachhaltig.

✵ 10. Februar 1898 – 14. August 1956   •   Andere Namen Bertold Brecht, Бертольд Брехт
Bertolt Brecht Foto

Werk

Die Dreigroschenoper
Die Dreigroschenoper
Bertolt Brecht
Leben des Galilei
Bertolt Brecht
Bertolt Brecht: 157   Zitate 324   Gefällt mir

Bertolt Brecht Berühmte Zitate

„Wer die Wahrheit nicht weiß, der ist bloß ein Dummkopf. Aber wer sie weiß, und sie eine Lüge nennt, der ist ein Verbrecher!“

Leben des Galilei, Bertolt Brecht Werke. Große kommentierte Berliner und Frankfurter Ausgabe, Suhrkamp Verlag, Band 5 (Stücke 5), 1988, S. 248. ISBN 3-518-10001-7 <450>. f.
Variante: Wer die Wahrheit nicht weiß, der ist bloß ein Dummkopf. Aber wer sie weiß und sie eine Lüge nennt, der ist ein Verbrecher.
Quelle: Das obige Zitat aus der dritten und letzten Fassung des "Leben des Galilei" (Berliner Fassung, 1955/56) findet sich gleichlautend in der ersten Fassung des "Leben des Galilei" (Dänische Fassung, 1938/39). Quelle wie oben S. 70. In der zweiten Fassung (Amerikanische Fassung unter dem Titel "Galileo", 1947) fehlt das Zitat im englischen Text.

Zitate über Menschen von Bertolt Brecht

Zitate über Männer von Bertolt Brecht

„Was ist ein Dietrich gegen eine Aktie? Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank? Was ist die Ermordung eines Mannes gegen die Anstellung eines Mannes?“

Die Dreigroschenoper (Druckfassung 1931), III, 9 (Mac). In: Ausgewählte Werke in sechs Bänden. Erster Band: Stücke 1. Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag, 1997. S. 267
Quelle: Textstelle ursprünglich aus dem Stück "Happy End" von Elisabeth Hauptmann, 1929.

Bertolt Brecht: Aktuelle Zitate

Bertolt Brecht Zitate und Sprüche

„Wir stehen selbst enttäuscht und sehn betroffen // Den Vorhang zu und alle Fragen offen.“

Der gute Mensch von Sezuan, Epilog (Der Spieler). In: Ausgewählte Werke in sechs Bänden. Zweiter Band: Stücke 2. Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag, 1997. S. 294
Variante: Wir stehen selbst enttäuscht und sehn betroffen // Den Vorhang zu und alle Fragen offen

„Das Volk hat das Vertrauen der Regierung verscherzt. Wäre es da nicht doch einfacher, die Regierung löste das Volk auf und wählte ein anderes?“

nach dem Gedicht: Die Lösung. In: Buckower Elegien, 1953. In: Ausgewählte Werke in sechs Bänden. Dritter Band: Gedichte 1. Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag, 1997. S. 404
(Original: Nach dem Aufstand des 17. Juni // Ließ der Sekretär des Schriftstellerverbands // In der Stalinallee Flugblätter verteilen // Auf denen zu lesen war, daß das Volk // Das Vertrauen der Regierung verscherzt habe // Und es nur durch verdoppelte Arbeit // Zurückerobern könne. Wäre es da // Nicht doch einfacher, die Regierung // Löste das Volk auf und // Wählte ein anderes?)

„Wer a sagt, der muß nicht b sagen. Er kann auch erkennen, daß a falsch war.“

Der Jasager. Der Neinsager, 2. Bild (Der Knabe). In: Ausgewählte Werke in sechs Bänden. Erster Band: Stücke 1. Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag, 1997. S. 317

„Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral.“

Denn wovon lebt der Mensch? In: Die Dreigroschenoper : der Erstdruck 1928. Mit einem Kommentar hrsg. von Joachim Lucchesi. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 2004. S. 67. ISBN 3-518-18848-8
Variante: Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral.

„Sie sägten die Äste ab, auf denen sie saßen
Und schrieen sich zu ihre Erfahrungen
Wie man schneller sägen konnte, und fuhren
Mit Krachen in die Tiefe, und die ihnen zusahen
Schüttelten die Köpfe beim Sägen und
Sägten weiter.“

Typoskript, um 1935. Werke, Berliner und Frankfurter Ausgabe Aufbau/Suhrkamp. Band 14: Gedichte 4 (1993). S. 314 books.google https://books.google.de/books?id=vdhbAAAAMAAJ&q=krachen

„Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns
Vor uns liegen die Mühen der Ebenen.“

Quelle: Wahrnehmung, (1949) Werke. Große kommentierte Berliner und Frankfurter Ausgabe". Band 15 Gedichte 5; 1993. S. 205

„Meine Lieblingslektüre? Sie werden lachen: die Bibel“

Die Dame, Ullstein Verlag Berlin, Beilage: Die losen Blätter, Heft 1, 1.Okt. 1928, S.16., zitiert nach: Bertolt Brecht: Werke. Große kommentierte Frankfurter und Berliner Ausgabe, Suhrkamp Verlag Frankfurt/M., Aufbau-Verlag Berlin und Weimar 1988-1998, Bd.21, S. 248

„Eine Hauptsache der Armut in den Wissenschaften ist meist eingebildeter Reichtum. Es ist nicht ihr Ziel, der unendlichen Weisheit eine Tür zu öffnen, sondern eine Grenze zu setzen dem unendlichen Irrtum.“

Leben des Galilei, Bertolt Brecht Werke. Große kommentierte Berliner und Frankfurter Ausgabe, Suhrkamp Verlag, Band 5 (Stücke 5), 1988, S. 85. ISBN 3-518-10001-7 <450>

„Ja, mach nur einen Plan! Sei nur ein großes Licht! Und mach dann noch’nen zweiten Plan, Gehn tun sie beide nicht..“

Das Lied von der Unzulänglichkeit menschlichen Strebens. In: Die Dreigroschenoper, Dritter Akt

„Bezeig du Interesse an ihrer Güte, denn keiner kann lang gut sein, wenn nicht Güte verlangt wird.“

http://books.google.com/books?id=zEhJAAAAYAAJ&q=%22Bezeig+du+Interesse+an+ihrer+G%C3%BCte+denn+keiner+kann+lang+gut+sein+wenn+nicht+G%C3%BCte+verlangt+wird%22&pg=PA116#v=onepage
The Good Person of Sezuan (1943)

„Komm, geh mit angeln, sagte der Fischer zum Wurm.“

Mother Courage and Her Children (1939)

„Wie lange
Dauern die Werke? So lange
Als bis sie fertig sind.“

Poems, 1913-1956 (1976)

„MUTTER COURAGE Mir scheint, ich hab zu lang gehandelt.“

Mother Courage and Her Children

„Aus den Bücherhallen
Treten die Schlächter.
Die Kinder an sich drückend
Stehen die Mütter und durchforschen entgeistert
Den Himmel nach den Erfindungen der Gelehrten.“

Deutsche Marginalien (1936-1940). In: Hundert Gedichte, Aufbau-Verlag Berlin und Weimar, 1966, Seite 169

„Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch.“

Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui. Hrsg. von D. G. Matthews. London: Methuen, 1981. S. 200. ISBN 0-423-90180-X

„Kein schwierigerer Vormarsch als der zurück zur Vernunft!“

Dialoge aus dem Messingkauf. Suhrkamp Verlag 1964, S.67 books.google https://books.google.de/books?id=OwkfAAAAIAAJ&q=schwierigerer; vgl. auch Suhrkamp Verlag 1963, S.120 books.google https://books.google.de/books?id=9ehTAAAAMAAJ&q=schwierigerer

„Pfingsten // Sind die Geschenke am geringsten. // Während Geburtstag, Ostern und Weihnachten // Etwas einbrachten.“

Alfabet (1934) https://wamiki.de/article/bertolt-brecht-alfabet-1934/, zit. nach Ein Kinderbuch, Kinderbuchverlag, 1965, S. 61 https://books.google.de/books?newbks=1&newbks_redir=0&redir_esc=y&hl=de&id=Zh1eAAAAIAAJ&dq=Bertolt+Brecht%3A+Ein+Kinderbuch&focus=searchwithinvolume&q=Pfingsten

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