Johann Wolfgang von Goethe Zitate
seite 3

Johann Wolfgang von Goethe gilt als einer der bedeutendsten Repräsentanten deutschsprachiger Dichtung.

Goethe stammte aus einer angesehenen bürgerlichen Familie; sein Großvater mütterlicherseits war als Stadtschultheiß höchster Justizbeamter der Stadt Frankfurt, sein Vater Doktor der Rechte und kaiserlicher Rat. Er und seine Schwester Cornelia erfuhren eine aufwendige Ausbildung durch Hauslehrer. Dem Wunsch seines Vaters folgend, studierte Goethe in Leipzig und Straßburg Rechtswissenschaft und war danach als Advokat in Wetzlar und Frankfurt tätig. Gleichzeitig folgte er seiner Neigung zur Dichtkunst, mit dem Drama Götz von Berlichingen erzielte er einen frühen Erfolg und Anerkennung in der literarischen Welt.

Als Sechsundzwanzigjähriger wurde er an den Hof von Weimar eingeladen, wo er sich schließlich für den Rest seines Lebens niederließ. Er bekleidete dort als Freund und Minister des Herzogs Carl August politische und administrative Ämter und leitete ein Vierteljahrhundert das Hoftheater. Die amtliche Tätigkeit mit der Vernachlässigung seiner schöpferischen Fähigkeiten löste nach dem ersten Weimarer Jahrzehnt eine persönliche Krise aus, der sich Goethe durch die Flucht nach Italien entzog. Die zweijährige Italienreise empfand er wie eine „Wiedergeburt“. Ihr verdankte er die Vollendung wichtiger Werke .

Nach seiner Rückkehr wurden seine Amtspflichten weitgehend auf repräsentative Aufgaben beschränkt. Der in Italien erlebte Reichtum an kulturellem Erbe stimulierte seine dichterische Produktion und die erotischen Erlebnisse mit einer jungen Römerin ließen ihn unmittelbar nach seiner Rückkehr eine dauerhafte, „unstandesgemäße“ Liebesbeziehung zu Christiane Vulpius aufnehmen, die er erst achtzehn Jahre später mit einer Eheschließung amtlich legalisierte.

Goethes literarische Produktion umfasst Lyrik, Dramen, Epik, autobiografische, kunst- und literaturtheoretische sowie naturwissenschaftliche Schriften. Daneben ist sein umfangreicher Briefwechsel von literarischer Bedeutung. Goethe war Vorbereiter und wichtigster Vertreter des Sturm und Drang. Sein Roman Die Leiden des jungen Werthers machte ihn in Europa berühmt. Selbst Napoleon bat ihn zu einer Audienz anlässlich des Erfurter Fürstenkongresses. Im Bunde mit Schiller und gemeinsam mit Herder und Wieland verkörperte er die Weimarer Klassik. Die Wilhelm-Meister-Romane wurden zu beispielgebenden Vorläufern deutschsprachiger Künstler- und Bildungsromane. Sein Faust errang den Ruf als das bedeutendste Werk der deutschsprachigen Literatur. Im Alter wurde er auch im Ausland als Repräsentant des geistigen Deutschland angesehen.

Im Deutschen Kaiserreich wurde er zum deutschen Nationaldichter und Künder des „deutschen Wesens“ verklärt und als solcher für den deutschen Nationalismus vereinnahmt. Es setzte damit eine Verehrung nicht nur des Werks, sondern auch der Persönlichkeit des Dichters ein, dessen Lebensführung als vorbildlich empfunden wurde. Bis heute zählen Gedichte, Dramen und Romane von ihm zu den Meisterwerken der Weltliteratur.

✵ 28. August 1749 – 22. März 1832   •   Andere Namen Johann W. von Goethe, Goethe, Иоганн Вольфганг фон Гёте, Johann Wolfgang von Goethe Zitat, Wolfgang von Goethe
Johann Wolfgang von Goethe Foto
Johann Wolfgang von Goethe: 968   Zitate 396   Gefällt mir

Johann Wolfgang von Goethe Zitate und Sprüche

„Sei nicht ungeduldig, wenn man deine Argumente nicht gelten lässt.“

Maximen und Reflexionen, 797
Theoretische Schriften, Maximen und Reflexionen (1833), Sonstiges alphabetisch geordnet

„Wer nicht von dreitausend Jahren // Sich weiß Rechenschaft zu geben, // Bleib im Dunkeln unerfahren, // Mag von Tag zu Tage leben.“

West-östlicher Divan – Rendsch Nameh: Buch des Unmuts – Und wer franzet oder britet
Gedichte, West-östlicher Divan (1819/1827)

„Diderot war nahe genug mit uns verwandt, wie er denn in alledem, weshalb ihn die Franzosen tadeln, ein wahrer Deutscher ist.“

Dichtung und Wahrheit III, 11
Selbstzeugnisse, Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit (1811–1833)

„Ich, der ich immer gehört hatte, auf die Ohrfeige eines Mädchens gehöre ein derber Kuss.“

Dichtung und Wahrheit I, 2
Selbstzeugnisse, Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit (1811–1833)

„Nun ging mir eine neue Welt auf. Ich näherte mich den Gebirgen, die sich nach und nach entwickelten.“

über die Alpen, Italienische Reise I, 7. September 1786
Selbstzeugnisse, Italienische Reise (1816–1829)

„Sonntag waren wir in Pompeji. – Es ist viel Unheil in der Welt geschehen, aber wenig, das den Nachkommen so viel Freude gemacht hätte“

Italienische Reise. Zweiter Teil. Neapel. 13. März 1787. zeno.org http://www.zeno.org/nid/20004859707
Selbstzeugnisse, Italienische Reise (1816–1829)

„Ach, was ich weiß, kann jeder wissen – mein Herz habe ich allein.“

Die Leiden des jungen Werther – Am 9. Mai 1772
Erzählungen, Die Leiden des jungen Werthers (1774)

„Die Welt ist ein Gefängnis.“

Götz von Berlichingen, Fünfter Akt – Gärtchen am Turn / Elisabeth
Dramen, Götz von Berlichingen (1773)

„Es ist eine Wollust, einen großen Mann zu sehn.“

Götz von Berlichingen, Erster Akt – Herberge im Wald / Martin
Dramen, Götz von Berlichingen (1773)

„Die Farben sind Taten des Lichts, Taten und Leiden.“

Zur Farbenlehre
Theoretische Schriften, Zur Farbenlehre (1810)

„Die jetzige Generation entdeckt immer, was die alte schon vergessen hat.“

Überliefert von Friedrich Wilhelm Riemer (Mitteilungen über Goethe)
Andere Werke

Johann Wolfgang von Goethe zitat: „Die Menschen lieben die Dämmerung mehr als den hellen Tag, und eben in der Dämmerung erscheinen die Gespenster.“

„Ich singe wie der Vogel singt, der in der Zweigen wohnet.“

Der Sänger http://de.wikisource.org/wiki/Der_S%C3%A4nger_(Goethe_1827) Vers 29 f.
Andere Werke
Variante: Ich singe, wie der Vogel singt
Der in den Zweigen wohnet.

„In der Beschränkung zeigt sich erst der Meister, // Und das Gesetz nur kann uns Freiheit geben.“

Das Sonett http://gutenberg.spiegel.de/goethe/sonette/sonett01.htm
Andere Werke

„Nach unserer Überzeugung gibt es kein größeres und wirksameres Mittel zu wechselseitiger Bildung als das Zusammenarbeiten überhaupt.“

Über die Entstehung des Festspiels zu Ifflands Andenken, – Schriften zur Literatur – Weimar im Mai 1815, Morgenblatt für gebildete Stände http://books.google.com/books?hl=de&id=F2tEAAAAcAAJ, 18. März 1816
Andere Werke

„Und wer des Knäuels zartes Ende hält, // Der schlingt sich wohl durchs Labyrinth der Welt.“

Die ersten Erzeugnisse der Stotternheimer Saline / Geognosie
Andere Werke

„Worte sind des Dichters Waffen.“

Deutscher Parnass
Andere Werke

„Macht doch den zweiten Fensterladen auf, damit mehr Licht hereinkomme.“

Letzte Worte, 22. März 1832
Selbstzeugnisse, Letzte Worte

„Gar hübsch ists, auf seinem Pferde mit dem Mantelsäckchen wie auf einem Schiffe herumzukreuzen.“

an Charlotte von Stein, 2. Dezember 1777
Selbstzeugnisse, Briefe und Gespräche