Martin Luther Zitate

Martin Luther war der theologische Urheber der Reformation. Als zu den Augustiner-Eremiten gehörender Theologieprofessor entdeckte er Gottes Gnadenzusage im Neuen Testament wieder und orientierte sich fortan ausschließlich an Jesus Christus als dem „fleischgewordenen Wort Gottes“. Nach diesem Maßstab wollte er Fehlentwicklungen der Christentumsgeschichte und in der Kirche seiner Zeit überwinden.

Seine Betonung des gnädigen Gottes, seine Predigten und Schriften und seine Bibelübersetzung, die Lutherbibel, veränderten die von der römisch-katholischen Kirche dominierte Gesellschaft in der frühen Neuzeit nachhaltig. Entgegen Luthers Absicht kam es zu einer Kirchenspaltung, zur Bildung evangelisch-lutherischer Kirchen und weiterer Konfessionen des Protestantismus.

✵ 10. November 1483 – 18. Februar 1546
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Werk

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Martin Luther Berühmte Zitate

„Wenn ich wüsste, dass morgen der jüngste Tag wäre, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“

Der früheste Beleg für den Satz findet sich in einem Rundbrief der hessischen Kirche vom Oktober 1944. Alexander Demandt: Über allen Wipfeln - Der Baum in der Kulturgeschichte. Böhlau-Verlag 2002. S. 211 f., zitiert in der Rezension des Buches in Welt am Sonntag 20. April 2003 http://www.welt.de/print-wams/article131029/Mein_Freund_der_Baum.html. Martin Schloemann: Luthers Apfelbäumchen? Ein Kapitel deutscher Mentalitätsgeschichte seit dem Zweiten Weltkrieg, Göttingen: V&R, 1994, 258 S.
Fälschlich zugeschrieben

„Trau keinem Wolf auf wilder Heiden // Auch keinem Juden auf seine Eiden // Glaub keinem Papst auf sein Gewissen // Wirst sonst von allen Drein beschissen.“

Von den jüden und iren lügen, 1543; Nachzitiert durch Elvira Bauer: "Trau keinem Fuchs auf grüner Heid und keinem Jud bei seinem Eid!", Ein Bilderbuch für Groß und Klein, 1936
Von den jüden und iren lügen, 1543

„Wir sein pettler. “
Hoc est verum.

„Wie käme denn ich armer stinkender Madensack dazu, dass man die Kinder Christi mit meinem heillosen Namen nennen sollte?“

Weimarer Ausgabe sämtlicher Schriften Luthers, Band 8, 637; auf die Frage ob man seine Anhänger "lutherisch" nennen solle
Andere

„Anstrengungen machen gesund und stark.“

Tischreden
Tischreden

Zitate über Gott von Martin Luther

„Woran du dein Herz hängst, das ist dein Gott.“

Großer Katechismus, Auslegung des ersten Gebots, Bekenntnisschriften der evang.-lutherischen Kirche (BSLK) 560,22-24
Großer Katechismus

„Wir sind allzulang genug deutsche Bestien gewesen, die nicht mehr können, denn kriegen und fressen und saufen. Lasst uns aber einmal die Vernunft brauchen, dass Gott merke die Dankbarkeit seiner Güter.“

An die Ratsherren aller Städte deutschen Landes, dass sie christliche Schulen aufrichten und erhalten sollen, 1524
Andere

„Wenn Gott keinen Spaß verstünde, so möchte ich nicht in den Himmel.“

Wird häufig zitiert, aber durchweg ohne Quellenangabe.
Unsichere Zuschreibung

Zitate über Ehe von Martin Luther

„Hieher zum Kuß, der Teufel hat in die N. geschmissen, und den Bauch abermal geleeret; das ist ein recht Heilightumb, das die Jüden und was Jüde sein will, küssen, fressen, saufen und anbeten sollen; und wiederumb der Teufel auch fressen und sauffen, was solche seine Jünger speien, oben und unten auswerfen können. Hie sind die rechten Gäste und Wirthe zusammengekommen, habens recht gekocht und angericht … Der Teufel … frißt mit Lust …, was der Jüden unter und öber Maul speiet und sprutzet, …“

Sämmtliche Werke. 32. Band. Erlangen 1842, 6. Band der polemischen deutschen Schriften. Nach den ältesten Ausgaben kritisch und historisch bearbeitet von Johann Konrad Irmischer. LXII. Vom Schem Hamphoras und vom Geschlecht Christi. Matth. I. (1543). S. 275, 282 books.google.de http://books.google.de/books?id=ZQIRAAAAIAAJ&pg=PA282
Andere

„Hier stehe ich. Ich kann nicht anders. Gott helfe mir! Amen.“

Laut Augenzeugen auf dem Reichstag zu Worms, 1521. Laut Reichstagsakten: "Daher kann und will ich nichts widerrufen, weil wider das Gewissen etwas zu tun weder sicher noch heilsam ist. Gott helfe mir. Amen!"
Andere

Martin Luther: Aktuelle Zitate

„Ein Christenmensch ist ein freier Herr über alle Dinge und niemand untertan. Ein Christenmensch ist ein dienstbarer Knecht aller Dinge und jedermann untertan.“

"Von der Freiheit eines Christenmenschen", Wittenberg 1520, zitiert nach Projekt Gutenberg http://gutenberg.spiegel.de/?id=5&xid=1712&kapitel=8#gb_found
Von der Freiheit eines Christenmenschen, November 1520

Martin Luther Zitate und Sprüche

„Sollen wir Kinder erziehen, so müssen wir auch Kinder mit ihnen werden.“

"Christus, da er menschen zihen wolte, muste er mensch werden. Sollen wyr kinder ziehen, so mussen wyr auch kinder mit yhn werden." - "Deutsche Messe" 1526, WA 19, S.78 https://archive.org/stream/werkekritischege19luthuoft#page/78/mode/2up,14–15
Deutsche Messe und Ordnung des Gottesdienstes 1526

„Sündige tapfer, doch tapferer glaube und freue dich in Christus, der Herr ist über Sünde, Tod und Teufel.“

Briefwechsel mit Philipp Melanchthon, Weimarer Ausgabe, Martin Luthers Werke, Kritische Gesamtausgabe, 1883
Andere

„Wir sind Bettler, das ist wahr.“

Letzte geschriebene Worte, 13. Februar 1546, "Anhang III A 5. WA 48,241. Ebenso WATR 5,168,35.
Letzte geschriebene Worte

„Hier stehe Ich. Ich kann nicht anders.“

Variante: Hier stehe ich, ich kann nicht anders

„Liebe aber, die ist dienstbar und untertan dem, das sie lieb hat.“

"Von der Freiheit eines Christenmenschen", Wittenberg 1520
Von der Freiheit eines Christenmenschen, November 1520

„Eine Krähe kratzt der anderen kein Auge aus.“

wörtlich: Es beisst kein Krawe der andern die Augen ausz.
Andere
Quelle: Christian Egenolff, Sprichwörter, Schöne, Weise Klůgredenn, Chr. Egenolfs Erben, Frankfurt am Main, Seite 25, 311

„Hadere nicht mit jemand ohne Ursache, so er dir kein Leid getan hat.“

Martin Luther, Die Bibel, Sprüche 3, 30. Sprüche http://gutenberg.spiegel.de/buch/5560/20
Die Bibel

„Armut ist in der Stadt groß, aber die Faulheit viel größer.“

Tischreden
Tischreden

„Das Vaterunser ist der grösste Märtyrer auf Erden. Denn jedermann plagt's und missbraucht's.“

Eine einfältige Weise zu beten für einen guten Freund. WA 38, 364, 25-27
Andere

„Dieses Leben ist keine Frömmigkeit, sondern ein Fromm-Werden. Keine Gesundheit, sondern ein Gesund-Werden. Kein Wesen, sondern ein Werden. Keine Ruhe, sondern ein Üben. Wir sind es noch nicht; werden es aber.“

Grund und Ursach 1521, WA 7, 336, 31f - Auslegung zu [Bibel Philipper, 3, 13, Luther], zitiert auf dem Buchrücken des »Luther Brevier«, Wartburg Verlag, 2007, ISBN 3861601958
Andere

„Es ist ein überaus gerechtes Gesetz, dass die Zauberinnen getötet werden.“

Predigt 6. Mai 1526, Weimarer Ausgabe 16, 551f
Andere

„Es ist keine Tugend, edel geboren werden, sondern sich edel machen.“

Überliefert von Julius Wilhelm Zincgref, Apophthegmata
Andere

„Gott henkt, rädert, enthauptet, tötet und führt den Krieg. Das alles sind seine Werke und sein Gericht.“

„Zur Frage, ob man als Soldat in einem Gott wohlgefälligen Stand lebt“, 1526; WA 19, S. 623 ff.
Andere

„Trachte nicht Böses wider deinen Nächsten, der auf Treue bei dir wohnt.“

Martin Luther, Die Bibel, Sprüche 3,29. http://gutenberg.spiegel.de/buch/5560/20
Die Bibel

„Die Lehre, dass man kirchliche Bußstrafen in Strafen des Fegefeuers umwandeln könne, ist ein Unkraut, das augenscheinlich gesät wurde, als die Bischöfe schliefen.“

Thesen über den Ablass
"11. Dieses Vnkraut / das man die Busse oder Gnugthuung / so durch die Canones oder Satzungen auffgelegt ist / in des Fegfewers Busse oder pein solte verwandeln / ist geseet worden / da die Bischoue geschlaffen haben." - Vom Ablas. Übersetzung Justus Jonas d.Ä. 1557. http://de.wikisource.org/wiki/95_Thesen
"11. Zizania illa de mutanda pena Canonica in penam purgatorii videntur certe dormientibus episcopis seminata." - Resolutiones disputationum de indulgentiarum virtute
Thesen über den Ablass

„Ein Rausch ist zu ertragen, die Trunkenheit aber nicht.“

Tischreden
Tischreden

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