Zitate über Standpunkt

Eine Sammlung von Zitaten zum Thema standpunkt, menschen, form, welt.

Zitate über Standpunkt

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„Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.“

Albert Einstein (1879–1955) theoretischer Physiker

Neben Einstein auch David Hilbert und Leonhard Euler zugeschrieben
Fälschlich zugeschrieben oder zweifelhaft

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„Was ist die Mode? Vom künstlerischen Standpunkt ist sie gewöhnlich eine so unerträgliche Form von Häßlichkeit, daß sie mit jedem halben Jahr geändert werden muß.“

Oscar Wilde (1854–1900) irischer Schriftsteller

Sämtliche Werke in deutscher Sprache, 5. Band: Betrachtungen. Übersetzt von Emanuela Mattl - Löwenkreuz, Max Meyerfeld und Paul Wertheimer. Wien, Leipzig: Wiener Verlag 1906
Original engl.: "What is a fashion? From the artistic point of view, it is usually a form of ugliness so intolerable that we have to alter it every six months." - "Literary and Other Notes I" in: The Woman's World, November 1887
Andere Quellen

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„Inzwischen verlangt die Billigkeit, daß man die Universitätsphilosophie nicht bloß, wie hier gescheht!, aus dem Standpunkte des angeblichen, sondern auch aus dem des wahren und eigentlichen Zweckes derselben beurtheile. Dieser nämlich läuft darauf hinaus, daß die künftigen Referendarien, Advokaten, Aerzte, Kandidaten und Schulmänner auch im Innersten ihrer Ueberzeugungen diejenige Richtung erhalten, welche den Absichten, die der Staat und seine Regierung mit ihnen haben, angemessen ist. Dagegen habe ich nichts einzuwenden, bescheide mich also in dieser Hinsicht. Denn über die Nothwendigkeit, oder Entbehrlichkeit eines solchen Staatsmittels zu urtheilen, halte ich mich nicht für kompetent; sondern stelle es denen anheim, welche die schwere Aufgabe haben, Menschen zu regieren, d. h. unter vielen Millionen eines, der großen Mehrzahl nach, gränzenlos egoistischen, ungerechten, unbilligen, unredlichen, neidischen, boshaften und dabei sehr beschränkten und querköpfigen Geschlechtes, Gesetz, Ordnung, Ruhe und Friede aufrecht zu erhalten und die Wenigen, denen irgend ein Besitz zu Theil geworden, zu schützen gegen die Unzahl Derer, welche nichts, als ihre Körperkräfte haben. Die Aufgabe ist so schwer, daß ich mich wahrlich nicht vermesse, über die dabei anzuwendenden Mittel mit ihnen zu rechten. Denn „ich danke Gott an jedem Morgen, daß ich nicht brauch’ für’s Röm’sche Reich zu sorgen,”—ist stets mein Wahlspruch gewesen. Diese Staatszwecke der Universitätsphilosophie waren es aber, welche der Hegelei eine so beispiellose Ministergunft verschafften. Denn ihr war der Staat „der absolut vollendete ethische Organismus,” und sie ließ den ganzen Zweck des menschlichen Daseyns im Staat aufgehn. Konnte es eine bessere Zurichtung für künftige Referendarien und demnächst Staatsbeamte geben, als diese, in Folge welcher ihr ganzes Wesen und Seyn, mit Leib und Seele, völlig dem Staat verfiel, wie das der Biene dem Bienenstock, und sie auf nichts Anderes, weder in dieser, noch in einer andern Welt hinzuarbeiten hatten, als daß sie taugliche Räder würden, mitzuwirken, um die große Staatsmaschine, diesen ultimus finis bonorum, im Gange zu erhalten? Der Referendar und der Mensch war danach Eins und das Selbe. Es war eine rechte Apotheose der Philistern.“

Parerga and Paralipomena (1851), On Philosophy in the Universities

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„Bei einem Denker sollte man nicht fragen: welchen Standpunkt nimmt er ein, sondern: wie viele Standpunkte nimmt er ein? Mit anderen Worten: hat er einen geräumigen Denkapparat oder leidet er an Platzmangel, das heißt: an einem `System´?“

Egon Friedell (1878–1938) österreichischer Schriftsteller, Kulturphilosoph, Religionswissenschaftler, Historiker, Dramatiker, Theater…

Steinbruch. Vermischte Meinungen und Sprüche. Wien, 1922. S. 23.

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„Wehe dem Menschen, der verstockt auf einem Standpunkt steht! Er wächst darauf fest, und seinem Geiste knicken die Schwingen ab.“

Erich Mühsam (1878–1934) anarchistischer deutscher Schriftsteller und Publizist und Antimilitarist

Brevier für Menschen. In: Sammlung 1898-1928. Berlin: J. M. Spaeth Verlag, 1928. S. 232

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„Einsicht in einen politischen Sachverhalt heißt nichts anderes, als die größtmögliche Übersicht über die möglichen Standorte und Standpunkte, aus denen der Sachverhalt gesehen und von denen her er beurteilt werden kann, zu gewinnen und präsent zu haben.“

Hannah Arendt (1906–1975) US-amerikanische Politologin und Philosophin deutscher Herkunft

Was ist Politik? Fragmente aus dem Nachlaß [1950-1959]. Hg.: Ursula Ludz, Piper, München 1993, S. 97

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„Vom Standpunkt des Barbaren ist die Freiheit gleichbedeutend mit Isolierung.“

Bekenntnisse eines Revolutionärs 15, Bank des Volkes
Original franz.: "Au point de vue barbare, liberté est synonyme d’isolement: [...]"
Bekenntnisse eines Revolutionärs (Les Confessions d’un révolutionnaire, 1849)

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„Der Reporter hat keine Tendenz, hat nicht zu rechtfertigen und hat keinen Standpunkt. Er hat unbefangen Zeuge zu sein und unbefangene Zeugenschaft zu liefern.“

Egon Erwin Kisch (1885–1948) deutschsprachiger Schriftsteller, Journalist und Reporter

Der rasende Reporter. Vorwort zur 1. Ausgabe, 1925

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„Vom Standpunkt der deutschen Außenpolitik kann ich nur sagen: Dieser Prozeß wird in die Geschichte eingehen als ein Musterbeispiel, wie man unter Berufung auf bisher unbekannte juristische Formeln und auf die Fairneß um die Kardinalprobleme von 25 Jahren schwerster Menschheitsgeschichte herumgehen kann.“

Joachim von Ribbentrop (1893–1946) deutscher Politiker (NSDAP), MdR, deutscher Außenminister (1938 1945)

Schlusswort vor dem Kriegsverbrechertribunal; Zeno.org: Protokoll der Sitzung des Nürnberger Kriegsverbrechertribunals http://www.zeno.org/Geschichte/M/Der+N%C3%BCrnberger+Proze%C3%9F/Hauptverhandlungen/Zweihundertsechzehnter+Tag.+Samstag,+31.+August+1946/Vormittagssitzung
Zitat mit Quellenangabe

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„Kunst besteht nie in Regeln, sondern immer in Ausnahmen vom Standpunkt des Erfahrungsmäßigen.“

Willi Baumeister (1889–1955) deutscher Maler

Jürgen Claus: Theorien zeitgenössischer Malerei, Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 1963, S. 26

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„Wenn man auf einen Berg steigt, so sieht man einen Ochsen wie ein Schaf, ein Schaf wie ein Ferkel. Und doch ist die Gestalt eines Ochsen anders als die eines Schafes und die Gestalt eines Schafes anders als die eines Ferkels. Das ist der Fehler des Standpunkts des Beobachters.“

Lü Bu We (-291) chinesischer Kaufmann, Politiker und Philosoph

Lü Bu We, Frühling und Herbst des Lü Bu We, S. 413; Richard Wilhelm (Hrsg. und Übers.): [Frühling und Herbst des Lü Buwei, Diederichs 1979, ISBN 3-424-00625-4

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„Viele verschiedene Wege führen zum Ziel. Unwissende jedoch versteifen sich auf einen Standpunkt.“

Swami Vivekananda (1863–1902) hinduistischer Mönch und Gelehrter

Complete Works of Swami Vivekananda, Advaita Ashrama, Calcutta, 1963 Band IV, Seite 52, Original Übersetzung von Frank Ziesing, Eine Sammlung von Vivekanandas Aussagen http://www.ramakrishna.de/vivekananda/natuerlichereligion.php ( CC BY 3.0 DE http://www.ramakrishna.de/sonstiges/impressum_.php)

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„Moralisch bleibt die Hinrichtung Maria Stuarts ein völlig unentschuldbarer Akt […] Aber ebensowenig läßt sich leugnen, daß vom staatspolitischen Standpunkt gesehen, die Beseitigung Maria Stuarts eine richtige Maßnahme war. Denn in der Politik entscheidet – leider! – nicht das Recht einer Maßnahme, sondern der Erfolg.“

Stefan Zweig (1881–1942) österreichischer Schriftsteller

Quelle: Maria Stuart. Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch, 1996, S. 465/466. gutenberg.spiegel.de, Kapitel 25, Nachspiel http://gutenberg.spiegel.de/buch/maria-stuart-6862/25