Zitate über Theater

Eine Sammlung von Zitaten zum Thema theater, leben, erster, leute.

Zitate über Theater

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„Bald sind sie allein auf der Tanzfläche, und Pierre führt seine Partnerin schon viel sicherer.
“Was haben sie mir denn da vorgemacht?” sagt Ève. “Sie tanzen doch sehr gut.”
“Das ist das erste Mal, dass man mir das sagt.”
“Sie brauchten eben mich als Tänzerin.”
“Ich glaube es fast …”
Sie sehen sich an und tanzen eine Weile schweigend.
“Sagen Sie”, fragte Pierre plötzlich, “was geht hier eigentlich vor? Vorhin dachte ich nur an meine Sorgen, und jetzt bin ich hier … Ich tanze und sehe nur Ihr Lächeln … Wenn das der Tod … wäre …”
“Das?”
“Ja. Mit Ihnen tanzen, immer, nichts sehen als Sie, alles andere vergessen …”
“Ja, und?”
“Der Tod wäre besser als das Leben. Finden sie nicht auch?”
“Halten Sie mich fester”, haucht sie.
Ihre Gesichter sind einander ganz nahe. Sie tanzen noch einen Augenblick weiter, und sie wiederholt:
“Halten sie mich fester…”
Plötzlich wird Pierres Gesicht traurig. Er hört auf zu tanzen, rückt ein wenig von Ève ab und murmelt:
“Es ist ja alles Theater. Ich habe Ihre Taille nicht einmal berührt …”
Ève begreift nun ebenfalls:
“Wahrhaftig”, sagt sie langsam, “wir tanzen jeder für sich …”
Sie bleiben voreinander stehen.
Dann streckt Pierre die Hände aus, als wolle er sie auf die Schultern der jungen Frau legen, dann zieht er sie unwillig wieder zurück:
“Mein Gott”, sagt er, “wie süß wäre es, Ihre Schultern zu berühren. Ich möchte so gerne Ihren Atem spüren, wenn Sie mich anlächeln. Aber auch das habe ich verpasst. Ich bin ihnen zu spät begegnet …”
Ève legt Pierre die Hand auf die Schulter.
Sie sieht ihn liebevoll an:
“Ich gäbe meine Seele dafür hin, einen Augenblick lang wieder zu leben und mit Ihnen zu tanzen.”
“Ihre Seele?”
“Das ist alles, was wir noch besitzen.”
Pierre nähert sich seiner Begleiterin und umfasst sie von neuem. Sie beginnen wieder zu tanzen, sehr zart, Wange an Wange, mit geschlossenen Augen.“

Les jeux sont faits

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„An der miserablen Qualität unserer Theater ist nicht das Publikum schuld.“

Anton Tschechow (1860–1904) russischer Schriftsteller, Novellist und Dramatiker

Briefe, 7. November 1888

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„Der klassische Darwinismus zählt zu den linearen Systemen, doch dringen zyklische Vorstellungen in ihn ein. Die Darstellung der dürren Stammbäume in den Lehrbüchern beginnt sich zu belauben, nimmt Busch- und Kugelformen an. Das »biogenetische Grundgesetz« ist als Beleg des linear aufsteigenden Fortschreitens gedacht. Es läßt sich ebensogut als Wiederholung und Wiedervollzug des Schöpfungsgedankens im Einzelnen auffassen und als Dienst, den die gesamte Natur, ja das Universum selbst, an seiner Bildung zu leisten hat. Das große Theater kreist um ihn herum. Mit jedem Menschen wird die Welt neu konzipiert. In der Entwicklung der Tierstämme herrscht über dem lückenlosen Fortfließen des Bios die Wiederkehr von Bildungselementen, die von der Verwandtschaft unabhängig sind: der ideale Eingriff formender Prinzipien. Jeder der großen Stämme bildet in sich fliegende, schwimmende, landbewohnende Wesen aus, Parasiten und Nachahmer, Raubtiere und Pflanzenfresser, und es ist erstaunlich, welche Ähnlichkeit von Form und Wesen bei größter Fremdheit der Blutlinien auftreten kann. Ein Saurier lebt als Vogel, eine Eule nach Art des Murmeltiers. Wenn man »den Fisch« nicht mehr als eine Art Stafettenläufer im anatomischen System, sondern als Lebensform und -schicksal auffaßt, kann man sagen, daß es Würmer, Schlangen, Saurier, Vögel, Säugetiere und auch Menschen gibt, die Fische sind. Das setzt eine geringfügige Verschiebung der Optik voraus, die eintreten könnte, wenn der Nominalismusstreit in eine neue Instanz getrieben würde, worauf Anzeichen hinweisen. Es gibt viele mögliche Natursysteme neben, außer und über dem unseren.“

Ernst Jünger (1895–1998) deutscher Schriftsteller und Publizist
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„Niemand, sagen die Verfasser der Bibliothek, wird leugnen, daß die deutsche Schaubühne einen großen Teil ihrer ersten Verbesserung dem Herrn Professor Gottsched zu danken habe.« Ich bin dieser Niemand; ich leugne es gerade zu. Es wäre zu wünschen, daß sich Herr Gottsched niemals mit dem Theater vermengt hätte.“

Briefe, die neueste Literatur betreffend. Erster Teil. VII. Den 16. Februar 1759. Siebzehnter Brief zeno.org http://www.zeno.org/nid/20005265487
Briefe, Fabeln, Laokoon, Philotas, Theologische Streitschriften, Sonstige

„Das Theater hat sich behauptet, es wird der Welt in seiner alten Geltung erhalten bleiben.“

Joseph Gregor (1888–1960) österreichischer Theaterwissenschaftler und Schriftsteller

Shakespeare - Der Aufbau eines Zeitalters, Phaidon Verlag: Wien 1935, S. 9.

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„Theater ist nur für die eine Sekunde da.“

https://www.sueddeutsche.de/kultur/muenchen-kammerspiele-interview-christopher-rueping-1.4768746?reduced=true

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„Was zieht im Theater? Was den Frauen gefällt. Was gefällt den Frauen? Was von ihrer Sache handelt. Was ist ihre Sache? Was sie Liebe nennen.“

Hermann Bahr (1863–1934) österreichischer Schriftsteller, Dramatiker sowie Theater- und Literaturkritiker

Briefe, (an George Bernard Shaw, 1904)

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„Wenn das Theater eingeht, ist auch der Eros eingegangen.“

Max Frisch (1911–1991) Schweizer Architekt und Schriftsteller

Tagebuch 1946 - 1949, S. 322, Frankfurt am Main, Suhrkamp 1972
Tagebuch 1946-1949

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„Das tragische Theater hat einen großen moralischen Nachteil: Es überschätzt die Bedeutung von Leben und Tod.“

Nicolas Chamfort (1741–1794) französischer Schriftsteller

Maximen und Gedanken
Aus Maximes et Pensées, Caractères et Anecdotes (dt. Maximen und Gedanken), Der Weg des Lebens

„Es gibt ja auch Schönheit im Hässlichen. Also, Beschönigung auf dem Theater finde ich furchtbar.“

Christoph Marthaler (1951) Schweizer Regisseur

Interview im: FOCUS Nr. 29, 16. Juli 2001, S. 87. focus.de http://www.focus.de/kultur/medien/kultur-die-angst-spielt-immer-mit_aid_191072.html

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„Politik ist wie Theater. Und Aufgabe der Opposition ist es, die Regierung abzuschminken, während die Vorstellung noch läuft.“

Jacques Chirac (1932–2019) französischer Politiker, Premierminister und Staatspräsident

FOCUS, Nr.16, 2001, S. 230

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„Was Ihr Theaterleute Eure Tradition nennt, das ist Eure Bequemlichkeit und Schlamperei.“

Gustav Mahler (1860–1911) österreichischer Komponist und Dirigent

Alfred Roller: Mahler und die Inszenierung. In: Musikblätter des Anbruch 2 (1920), S. 273; zitiert nach: Karl Josef Müller: Mahler. Leben – Werke – Dokumente. Piper, München 1988, ISBN 3-492-18264-X, S. 316.

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„Auch wenn irregeleitete Medien manchmal anderes behaupten: Im Fernsehen bin ich der Beste. […] im Theater aber, da bin ich von Leuten umgeben, die besser sind. Das reizt mich.“

Harald Schmidt (1957) deutscher Schauspieler, Kabarettist und Moderator

über sein Engagement im Staatstheater Stuttgart in der Spielzeit 2008/2009, Stuttgarter Zeitung Nr. 9/2009 vom 13. Januar 2009, S. 25

„Das Theater zählt zu jenen großen Besitztümern der Menschheit, die, allen offenbar, dem Einzelnen ein Geheimnis bleiben.“

Joseph Gregor (1888–1960) österreichischer Theaterwissenschaftler und Schriftsteller

Weltgeschichte des Theaters, Phaidon Verlag: Zürich 1933, S. 7.

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„Mir ist es egal, warum die Leute ins Theater kommen - Hauptsache sie kommen - und das, was sie sehen hat Wahrhaftigkeit, also wirkliche Qualität.“

Peter Zadek (1926–2009) deutscher Regisseur

Interview im SPIEGEL 29/2003 vom 14. Juli 2003, Seite 140. wissen.spiegel.de http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-27636658.html?name=Kulturkampf%3F+Ich+bin+dabei%21

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„Wenn ich mal den Löffel abgeben muss, dann bloß nicht im Theater. Die Leute sollen sich schließlich entspannen.“

Edith Hancke (1928–2015) deutsche Schauspielerin

Quelle: Stern Nr. 7/2009 vom 5. Februar 2009, S. 130

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„Dies ist alles Theater, der wahre Verbrecher ist Bush.“

Saddam Hussein (1937–2006) irakischer Politiker, Staatspräsident und Premierminister

1. Juni 2004 während seiner ersten Anhörung vor einem Gericht im Irak, z. B. rhein-zeitung.de http://rhein-zeitung.de/on/04/07/01/news/t/rzo68139.html, 1. Juli 2004
"You know that this is all a theater by Bush, the criminal, to help him with his campaign." - msnbc 1. Juli 2004 http://www.msnbc.msn.com/id/5323918/ns/world_news-mideast_n_africa/t/court-saddam-says-bush-criminal/

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„Das Theater wirkt am stärksten, wenn es unwirkliche Dinge wirklich macht. Dann wird die Bühne zum Seelenperiskop, das die Wirklichkeit von innen beleuchtet.“

Franz Kafka (1883–1924) österreichisch-tschechischer Schriftsteller

S. 38 books.google https://books.google.de/books?id=-NBQAQAAIAAJ&q=seelenperiskop
Zugeschrieben, Kafkas Gespräche mit Janouch

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