Zitate von Karl Kraus
Karl Kraus
Geburtstag: 28. April 1874
Todesdatum: 12. Juni 1936
Karl Kraus war einer der bedeutendsten österreichischen Schriftsteller des beginnenden 20. Jahrhunderts. Er war Publizist, Satiriker, Lyriker, Aphoristiker, Dramatiker, Förderer junger Autoren, Sprach- und Kulturkritiker sowie vor allem ein scharfer Kritiker der vorherrschenden Presse und des Hetzjournalismus seiner Zeit bzw. – wie er selbst es ausdrückte – der Journaille.
Werk
Zitate Karl Kraus
„Wohltätige Frauen sind oft solche, denen es nicht mehr gegeben ist, wohlzutun.“
— Karl Kraus, Sprüche und Widersprüche
Fackel 275/276 28; Sprüche und Widersprüche
Fackel
„Die deutsche Sprache ist die tiefste, die deutsche Rede die seichteste.“
Fackel 406/412 152; Nachts
Fackel
„Wo nehm ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen?“
— Karl Kraus, Sprüche und Widersprüche
Sprüche und Widersprüche (VI. Schreiben und Lesen); in: G. Fieguth: Deutsche Aphorismen, Reclam Verlag, Stuttgart 1978, S. 220
Sprüche und Widersprüche
„Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, daß er die Menschen schlechter machen kann.“
Fackel 277/278 60; Pro domo et mundo
Fackel
Variante: Der Teufel ist ein Optimist, wenn er meint er könnte den Menschen schlechter machen.
„Einen Aphorismus zu schreiben, wenn man es kann, ist oft schwer. Viel leichter ist es, einen Aphorismus zu schreiben, wenn man es nicht kann.“
— Karl Kraus, Sprüche und Widersprüche
Fackel 275/276 29; Sprüche und Widersprüche
Fackel
„Sie sagte sich: Mit ihm schlafen, ja - aber nur keine Intimität!“
— Karl Kraus, Sprüche und Widersprüche
Fackel 202 2; Sprüche und Widersprüche
Fackel
„Daß Bäcker und Lehrer streiken, hat einen Sinn. Aber die Aufnahme der leiblichen oder geistigen Nahrung verweigern, ist grotesk. Wenn es nicht etwa deshalb geschieht, weil man sie für verfälscht hält. Die lächerlichste Sache von der Welt ist ein Bildungshungerstreik. Ich stimme schon für die Sperrung der Universitäten; aber sie darf nicht durch einen Streik herbeigeführt werden. Sie soll freiwillig gewährt, nicht ertrotzt sein.“
— Karl Kraus, Sprüche und Widersprüche
Fackel 159/260 20; Sprüche und Widersprüche
Fackel
„Der Scharfsinn der Polizei ist die Gabe, alle Menschen eines Diebstahls für fähig zu halten, und das Glück, daß sich die Unschuld mancher nicht erweisen lässt.“
— Karl Kraus, Sprüche und Widersprüche
Fackel 264/265 25; Sprüche und Widersprüche
Fackel
„Die anständigen Frauen empfinden es als die größte Dreistigkeit, wenn man ihnen unter das Bewusstsein greift.“
— Karl Kraus, Sprüche und Widersprüche
Sprüche und Widersprüche (I. Weib, Phantasie); Suhrkamp, Frankfurt am Main 1986, S. 35
Sprüche und Widersprüche
„Die Zeitung ist die Konserve der Zeit.“
— Karl Kraus, Sprüche und Widersprüche
Sprüche und Widersprüche (VIII. Stimmungen, Worte); Suhrkamp, Frankfurt am Main 1986, S. 174
Sprüche und Widersprüche
„Bei gleicher Geistlosigkeit kommt es auf den Unterschied der Körperfülle an. Ein Dummkopf sollte nicht zu viel Raum einnehmen.“
— Karl Kraus, Sprüche und Widersprüche
Fackel 275/276 26; Sprüche und Widersprüche
Fackel
„Besser es wird einem nichts gestohlen. Dann hat man wenigstens keine Scherereien mit der Polizei.“
— Karl Kraus, Sprüche und Widersprüche
Fackel 251/252 43; Sprüche und Widersprüche
Fackel
„Das Familienleben ist ein Eingriff in das Privatleben.“
— Karl Kraus, Sprüche und Widersprüche
Fackel 270/271 34; Sprüche und Widersprüche
Fackel