Karl Kraus Zitate
80 Zitate über Geschlecht, Psychologie, Sprache, Kunst und mehr vom berühmten österreichischen Satiriker

Entdecken Sie die nachdenklich stimmenden und witzigen Zitate von Karl Kraus, die Themen wie Geschlecht, Psychologie, Sprache, Kunst und mehr behandeln. Entdecken Sie die tiefgründigen Einsichten und einzigartigen Perspektiven dieses berühmten österreichischen Schriftstellers und Satirikers.

Karl Kraus war ein österreichischer Schriftsteller, Publizist, Satiriker, Lyriker, Aphoristiker, Dramatiker und Kritiker. Er wurde bekannt durch sein satirisches Drama "Die letzten Tage der Menschheit" und die von ihm herausgegebene Zeitschrift "Die Fackel". Kraus galt als einer der wichtigsten Aphoristiker in deutscher Sprache. Er wurde 1874 als neuntes Kind einer wohlhabenden jüdischen Familie geboren. Nachdem er sein Studium der Rechtswissenschaft abgeschlossen hatte, widmete sich Kraus dem Schreiben von Artikeln und veröffentlichte vor allem Literatur- und Theaterkritiken. 1899 gründete er die Zeitschrift "Die Fackel", die er bis zu seinem Tod im Jahr 1936 herausgab.

Kraus wurde 1899 aus der jüdischen Gemeinde ausgetreten und ließ sich 1911 römisch-katholisch taufen, trat aber bereits 1922 wieder aus der Kirche aus. Ein bekanntes Werk von ihm ist das Theaterstück "Die letzten Tage der Menschheit", an dem er von 1915 bis 1918 arbeitete. In seinen Schriften setzte sich Kraus kritisch mit Themen wie Sexualmoral, Krieg und Korruption auseinander. Er pflegte enge Kontakte zu anderen intellektuellen Persönlichkeiten seiner Zeit wie Herwarth Walden und war Mitglied einer informellen Stammtischrunde tschechischer Intellektueller. Trotz seines Engagements gegen den Nationalsozialismus konnte Kraus nach der Machtergreifung Hitlers seine kritische Arbeit nicht fortsetzen und war gezwungen, sich aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen. Kraus verstarb im Jahr 1936 nach einem Fahrradunfall und wurde auf dem Wiener Zentralfriedhof beigesetzt.

✵ 28. April 1874 – 12. Juni 1936
Karl Kraus Foto

Werk

Karl Kraus: 174   Zitate 69   Gefällt mir

Karl Kraus Berühmte Zitate

„Der Sport ist ein Sohn des Fortschritts, und er trägt schon auf eigene Faust zur Verdummung der Familie bei.“

Sprüche und Widersprüche (IV. Presse, Dummheit, Politik) 1909; Suhrkamp, 1988 S.78
Sprüche und Widersprüche

Zitate über Ehe von Karl Kraus

„Ein Feuilleton schreiben heißt auf einer Glatze Locken drehen.“

Fackel 329/330 10; Sprüche und Widersprüche
Fackel

„Der Momo ist ein unentbehrlicher pädagogischer Behelf im deutschen Familienleben. Erwachsene schreckt man damit, daß man ihnen droht, der Psychiater werde sie holen.“

Sprüche und Widersprüche (IV. Presse, Dummheit, Politik); Suhrkamp, Frankfurt am Main 1986, S. 90
Sprüche und Widersprüche

Zitate über Menschen von Karl Kraus

„Der Übermensch ist ein verfrühtes Ideal, das den Menschen voraussetzt.“

Fackel 264/265, S. 24; Sprüche und Widersprüche
Fackel

„Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, daß er die Menschen schlechter machen kann.“

Fackel 277/278 60; Pro domo et mundo
Fackel
Variante: Der Teufel ist ein Optimist, wenn er meint er könnte den Menschen schlechter machen.

Karl Kraus: Aktuelle Zitate

„Künstler ist nur einer, der aus der Lösung ein Rätsel machen kann.“

Fackel 406/412 138; Nachts
Fackel

„Psychoanalyse ist jene Geisteskrankheit, für deren Therapie sie sich hält.“

Nachts (Zeit); in: G. Fieguth: Deutsche Aphorismen, Reclam Verlag, Stuttgart 1978, S. 227
Andere

Karl Kraus Zitate und Sprüche

„Satiren, die der Zensor versteht, werden mit Recht verboten.“

Fackel 309/310 40; Pro domo et mundo
Fackel

„Keine Grenze verlockt mehr zum Schmuggeln als die Altersgrenze.“

Aphorismen
Aphorismen

„Die deutsche Sprache ist die tiefste, die deutsche Rede die seichteste.“

Fackel 406/412 152; Nachts
Fackel

„Der Skandal fängt an, wenn die Polizei ihm ein Ende macht.“

Fackel 263 27-28; Sprüche und Widersprüche
Fackel

„Die kleinen Stationen sind sehr stolz darauf, daß die Schnellzüge an ihnen vorbei müssen.“

Fackel 317/318 32; Pro domo et mundo
Fackel

„Die Sprache ist die Mutter, nicht die Magd des Gedankens.“

Fackel 288, S. 14, Pro domo et mundo
Fackel

„In Wien stellen sich die Nullen vor den Einser.“

Fackel 324/325 26; Pro domo et mundo
Fackel

„Sie sagte sich: Mit ihm schlafen, ja - aber nur keine Intimität!“

Fackel 202 2; Sprüche und Widersprüche
Fackel

„Wo nehm ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen?“

Sprüche und Widersprüche (VI. Schreiben und Lesen); in: G. Fieguth: Deutsche Aphorismen, Reclam Verlag, Stuttgart 1978, S. 220
Sprüche und Widersprüche

„Bildung ist das, was die meisten empfangen, viele weitergeben und wenige haben.“

Fackel 277/278 58; Pro domo et mundo
Fackel

„Einer, der Aphorismen schreiben kann, sollte sich nicht in Aufsätzen zersplittern.“

Fackel 277/278 61; Pro domo et mundo
Fackel

„Keinen Gedanken haben und ihn ausdrücken können - das macht den Journalisten.“

Fackel 281, 20 books.google https://books.google.de/books?id=Zkw_AQAAMAAJ&q=%22keinen+gedanken%22 (1909); Pro domo et mundo
"Es genügt nicht, keinen Gedanken zu haben: man muss ihn auch ausdrücken können." - Fackel 697, 60 books.google https://books.google.de/books?id=dTgYAQAAIAAJ&q=%22keinen+Gedanken%22 (1925)
Populärer scheint eine nicht von Kraus stammende Modifizierung zu sein:
"Es genügt nicht, keine Gedanken zu haben, man muß auch unfähig sein, sie auszudrücken." - Thilo Koch: Zwischentöne. Ein Skizzenbuch. Ullstein 1963. S. 63 books.google https://books.google.de/books?id=nDERAQAAIAAJ&q=auszudr%C3%BCcken
"Es genügt nicht nur, keine Gedanken zu haben, man muss auch unfähig sein sie auszudrücken!" - Wolfgang Neuss LP Wolf Biermann zu Gast bei Wolfgang Neuss, Philips 1965
Fackel

„Tugend und Laster sind verwandt wie Kohle und Diamant.“

Fackel 445/453, S. 3
Fackel

„Den Leuten ein X für ein U vormachen - wo ist die Zeitung, die diesen Druckfehler zugibt?“

Sprüche und Widersprüche (IV. Presse, Dummheit, Politik); Suhrkamp, Frankfurt am Main 1986, S. 82
Sprüche und Widersprüche

„Die anständigen Frauen empfinden es als die größte Dreistigkeit, wenn man ihnen unter das Bewusstsein greift.“

Sprüche und Widersprüche (I. Weib, Phantasie); Suhrkamp, Frankfurt am Main 1986, S. 35
Sprüche und Widersprüche

„Die Sitte verlangt, daß ein Lustmörder den Mord zugebe, aber nicht die Lust.“

Sprüche und Widersprüche (II. Moral, Christentum); Suhrkamp, Frankfurt am Main 1986, S. 45
Sprüche und Widersprüche

„Die Zeitung ist die Konserve der Zeit.“

Sprüche und Widersprüche (VIII. Stimmungen, Worte); Suhrkamp, Frankfurt am Main 1986, S. 174
Sprüche und Widersprüche

„Enthaltsamkeit rächt sich immer. Bei dem einen erzeugt sie Wimmerln, beim anderen Sexualgesetze.“

F 229 p 2, Sprüche und Widersprüche (II. Moral, Christentum); Suhrkamp, Frankfurt am Main 1986, S. 45. (Anmerkung: "Wimmerln ist das österreichische Wort für Akne, Pickel etc.)
Sprüche und Widersprüche

„Schönheit vergeht, weil Tugend besteht.“

F229 p 5, Sprüche und Widersprüche (II. Moral, Christentum); Suhrkamp, Frankfurt am Main 1986, S. 54
Sprüche und Widersprüche

„Was sind alle Orgien des Bacchus gegen die Räusche dessen, der sich zügellos der Enthaltsamkeit ergibt!“

Sprüche und Widersprüche (IX. Sprüche und Widersprüche)
Sprüche und Widersprüche

„Wir leben in einer Gesellschaft, die Monogamie mit Einheirat übersetzt.“

Sprüche und Widersprüche (VIII. Stimmungen, Worte); Suhrkamp, Frankfurt am Main 1986, S. 174
Sprüche und Widersprüche

„Pfui Teufel!“

Letzte Worte, 12. Juni 1936
Letzte Worte

„Das Feigenblatt des Neides ist sittliche Entrüstung.“

Der Fall Riehl
Andere

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