Friedrich Nietzsche Zitate
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373 tiefgründige Worte über Liebe, Freundschaft und menschliche Beziehungen

Tauchen Sie ein in die tiefgründigen und zum Nachdenken anregenden Worte von Friedrich Nietzsche. Lernen Sie seine berühmtesten Zitate über Liebe, Freundschaft und die Feinheiten menschlicher Beziehungen kennen. Entdecken Sie die Weisheit und Einsicht, die bei Lesern auf der ganzen Welt noch immer nachhallen.

Friedrich Wilhelm Nietzsche, ein deutscher Philologe und Philosoph, brach mit seinem eigenwilligen Stil die bisher gängigen Muster und konnte keiner klassischen Disziplin zugeordnet werden. Er wird von einigen als Begründer der Lebensphilosophie angesehen. Nach seiner Übersiedlung nach Basel wurde er staatenlos und war zunächst Professor für klassische Philologie, legte die Professur jedoch später aufgrund von gesundheitlichen Gründen nieder. Auf der Suche nach Orten mit günstigem Klima bereiste er vor allem Italien und die Schweiz. Ab dem 45. Lebensjahr litt er an psychischen Störungen und verbrachte den Rest seines Lebens als Pflegefall bei seiner Mutter und Schwester.

Nietzsche beeindruckte besonders die Philosophie Schopenhauers, wandte sich aber später vom Pessimismus ab. In seinem Werk kritisierte er scharf Moral, Religion, Philosophie, Wissenschaft und Formen der Kunst. Er sah die zeitgenössische Kultur als lebensschwächer im Vergleich zum antiken Griechenland an und griff vor allem die christliche Moral sowie die christliche und platonistische Metaphysik an. Nietzsche hinterfragte den Wert der Wahrheit im Allgemeinen und ebnete damit den Weg für postmoderne philosophische Ansätze. Seine Konzepte des "Übermenschen", des "Willens zur Macht" oder der "ewigen Wiederkunft" werden immer noch interpretiert und diskutiert.

✵ 15. Oktober 1844 – 25. August 1900   •   Andere Namen Friedrich Wilhelm Nietzsche
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Friedrich Nietzsche Zitate und Sprüche

„Wer nicht nur seine Nase zum Riechen hat, sondern auch seine Augen und Ohren, der spürt fast überall, wohin er heute auch nur tritt, etwas wie Irrenhaus-, wie Krankenhaus-Luft – ich rede, wie billig, von den Kulturgebieten des Menschen, von jeder Art »Europa«, das es nachgerade auf Erden gibt. Die Krankhaften sind des Menschen große Gefahr: nicht die Bösen, nicht die »Raubtiere«. Die von vornherein Verunglückten, Niedergeworfnen, Zerbrochenen – sie sind es, die Schwächsten sind es, welche am meisten das Leben unter Menschen unterminieren, welche unser Vertrauen zum Leben, zum Menschen, zu uns am gefährlichsten vergiften und in Frage stellen. Wo entginge man ihm, jenem verhängten Blick, von dem man eine tiefe Traurigkeit mit fortträgt, jenem zurückgewendeten Blick des Mißgebornen von Anbeginn, der es verrät, wie ein solcher Mensch zu sich selber spricht – jenem Blick, der ein Seufzer ist! »Möchte ich irgend jemand anderes sein!« so seufzt dieser Blick: »aber da ist keine Hoffnung. Ich bin, der ich bin: wie käme ich von mir selber los? Und doch – habe ich mich satt!«… Auf solchem Boden[863] der Selbstverachtung, einem eigentlichen Sumpfboden, wächst jedes Unkraut, jedes Giftgewächs, und alles so klein, so versteckt, so unehrlich, so süßlich. Hier wimmeln die Würmer der Rach- und Nachgefühle; hier stinkt die Luft nach Heimlichkeiten und Uneingeständlichkeiten; hier spinnt sich beständig das Netz der bösartigsten Verschwörung – der Verschwörung der Leidenden gegen die Wohlgeratenen und Siegreichen, hier wird der Aspekt des Siegreichen gehaßt. Und welche Verlogenheit, um diesen Haß nicht als Haß einzugestehn! Welcher Aufwand an großen Worten und Attitüden, welche Kunst der »rechtschaffnen« Verleumdung! Diese Mißratenen: welche edle Beredsamkeit entströmt ihren Lippen! Wieviel zuckrige, schleimige, demütige Ergebung schwimmt in ihren Augen! Was wollen sie eigentlich? Die Gerechtigkeit, die Liebe, die Weisheit, die Überlegenheit wenigstens darstellen – das ist der Ehrgeiz dieser »Untersten«, dieser Kranken! Und wie geschickt macht ein solcher Ehrgeiz! Man bewundere namentlich die Falschmünzer-Geschicklichkeit, mit der hier das Gepräge der Tugend, selbst der Klingklang, der Goldklang der Tugend nachgemacht wird. Sie haben die Tugend jetzt ganz und gar für sich in Pacht genommen, diese Schwachen und Heillos-Krankhaften, daran ist kein Zweifel: »wir allein sind die Guten, die Gerechten, so sprechen sie, wir allein sind die homines bonae voluntatis.« Sie wandeln unter uns herum als leibhafte Vorwürfe, als Warnungen an uns – wie als ob Gesundheit, Wohlgeratenheit, Stärke, Stolz, Machtgefühl an sich schon lasterhafte Dinge seien, für die man einst büßen, bitter büßen müsse: o wie sie im Grunde dazu selbst bereit sind, büßen zu machen, wie sie darnach dürsten, Henker zu sein. Unter ihnen gibt es in Fülle die zu Richtern verkleideten Rachsüchtigen, welche beständig das Wort »Gerechtigkeit« wie einen giftigen Speichel im Munde tragen, immer gespitzen Mundes, immer bereit, alles anzuspeien, was nicht unzufrieden blickt und guten Muts seine Straße zieht. Unter ihnen fehlt auch jene ekelhafteste Spezies der Eitlen nicht, die verlognen Mißgeburten, die darauf aus sind, »schöne Seelen« darzustellen, und etwa ihre verhunzte Sinnlichkeit, in Verse und andere Windeln gewickelt, als »Reinheit des Herzens« auf den Markt bringen: die Spezies der moralischen Onanisten und »Selbstbefriediger«.“

Jenseits von Gut und Böse/Zur Geneologie der Moral

„Kein Sieger glaubt an den Zufall.“

Die Leugner des Zufalls, Drittes Buch, 258, S. 192,
Die fröhliche Wissenschaft

„Du gehst zu Frauen? Vergiss die Peitsche nicht!“

1. Teil; Von alten und jungen Weiblein. Dieses bekannte Zitat sagt im Text ein »altes Weiblein« zu Zarathustra
Also sprach Zarathustra

„Glaubt es mir - das Geheimnis, um die größte Fruchtbarkeit und den größten Genuß vom Dasein einzuernten, heisst: gefährlich leben.“

Variante: Glaubt es mir! – das Geheimnis, um die größte Fruchtbarkeit und den größten Genuß vom Dasein einzuernten, heißt: gefährlich leben!

„Dass ihr verachtetet, ihr höheren Menschen, das macht mich hoffen. Die großen Verachtenden nämlich sind die großen Verehrenden.“

4. Teil; Vom höheren Menschen 3
(vergleiche auch 1. Teil, Zarathustras Vorrede (4): "Ich liebe die großen Verachtenden, weil sie die großen Verehrenden sind und Pfeile der Sehnsucht nach dem andern Ufer.")
Also sprach Zarathustra

„Macht wollen sie und zuerst das Brecheisen der Macht, viel Geld - diese Unvermögenden!“

1. Teil; Vom neuen Götzen, oft umschrieben als: "Geld ist das Brecheisen der Macht."
Also sprach Zarathustra

„Not ist nötig!“

The Gay Science

„Wer sich tief weiss, bemüht sich um Klarheit; wer der Menge tief scheinen möchte, bemüht sich um Dunkelheit.“

Tief sein und tief scheinen, Drittes Buch, 173, S. 175,
Die fröhliche Wissenschaft

„Gewissensbisse erziehn zum Beißen.“

2. Teil; Von den Mitleidigen
Also sprach Zarathustra

„Weh spricht: Vergeh! // Doch alle Lust will Ewigkeit, // will tiefe, tiefe Ewigkeit.“

4. Teil, Das Nachtwandler-Lied 12; Schluss des "Nachtwandler-Lieds", zum ersten Mal als Schluss des "anderen Tanzlieds" im 3. Teil, Das andere Tanzlied 3
Also sprach Zarathustra

„Ich bin kein Mensch, ich bin Dynamit.“

Warum ich ein Schicksal bin, 1.
Ecce homo. Wie man wird, was man ist