Michael Ende Zitate

37 Zitate, die die Tiefe und Schönheit des Lebens inspirierend enthüllen

„Er dachte einige Zeit nach. Dann sprach er weiter: "Man darf nie an die ganze Straße auf einmal denken, verstehst du? Man muß nur an den nächsten Schritt denken, an den nächsten Atemzug, an den nächsten Besenstrich. Und immer wieder nur an den nächsten." Wieder hielt er inne und überlegte, ehe er hinzufügte: "Dann macht es Freude; das ist wichtig, dann macht man seine Sache gut. Und so soll es sein.“

„Siehst Du, Momo", sagte er, "es ist so: Manchmal hat man eine sehr lange Straße vor sich. Man denkt, die ist so schrecklich lang,
die kann man niemals schaffen, denkt man."
Er blickte eine Weile schweigend vor sich hin, dann fuhr er fort:
"Und dann fängt man an, sich zu eilen. Und man eilt sich immer mehr. Jedes Mal, wenn man aufblickt, sieht man, dass es gar nicht weniger wird, was noch vor einem liegt. Und man strengt sich noch mehr an, man kriegt es mit der Angst zu tun, und zum Schluss ist man ganz aus der Puste und kann nicht mehr. Und die Straße liegt immer noch vor einem.
So darf man es nicht machen!"

Er dachte einige Zeit nach. Dann sprach er weiter:
"Man darf nie an die ganze Straße auf einmal denken, verstehst Du? Man muss nur an den nächsten Schritt denken, den nächsten Atemzug, den nächsten Besenstrich. Und immer wieder nur den nächsten."
Wieder hielt er inne und überlegte, ehe er hinzufügte:
"Dann macht es Freude; das ist wichtig, dann macht man seine Sache gut. Und so soll es sein.“

„Es gibt Reichtümer, an denen man zugrunde geht, wenn man sie nicht mit anderen teilen kann.“

„Am Anfang merkt man noch nicht viel davon. Man hat eines Tages keine Lust mehr irgendetwas zu tun. Nichts interessiert einen, man ödet sich. Aber diese Unlust verschwindet nicht wieder, sondern sie bleibt und nimmt langsam immer mehr zu. Sie wird schlimmer von Tag zu Tag, von Woche zu Woche. Man fühlt sich immer missmutiger, immer leerer im Innern, immer unzufriedener mit sich und der Welt. Dann hört nach und nach sogar dieses Gefühl auf und man fühlt gar nichts mehr. Man wird ganz gleichgültig und grau, die ganze Welt kommt einem fremd vor und geht einen nichts mehr an. Es gibt keinen Zorn mehr und keine Begeisterung, man kann sich nicht mehr freuen und nicht mehr trauern, man verlernt das Lachen und das Weinen. Dann ist es kalt geworden in einem und man kann nichts und niemand mehr lieb haben. Wenn es einmal so weit gekommen ist, dann ist die Krankheit unheilbar. Es gibt keine Rückkehr mehr. Man hastet mit leerem, grauem Gesicht umher, man ist genauso geworden wie die grauen Herren selbst. Ja, dann ist man einer der ihren. Diese Krankheit heißt: die tödliche Langeweile.“

„Es gibt manchmal im Lauf der Welt besondere Augenblicke (…), wo es sich ergibt, dass alle Dinge und Wesen, bis zu den fernsten Sternen hinauf, in ganz einmaliger Weise zusammenwirken, sodass etwas geschehen kann, was weder vorher noch nachher je möglich wäre. Leider verstehen die Menschen sich im allgemeinen nicht darauf, sie zu nützen, und so gehen die Sternstunden oft unbemerkt vorüber. Aber wenn es jemand gibt, der sie erkennt, dann geschehen große Dinge.“

„Es gibt viele Arten von Einsamkeit, aber Momo erlebte eine, die wohl nur wenige Menschen kennengelernt haben, und die wenigsten mit solcher Gewalt.“

„Es gibt Menschen, die können nie nach Phantasien kommen,
und es gibt Menschen, die können es, aber sie bleiben für immer dort.
Und dann gibt es noch einige, die gehen nach Phantasien
und kehren wieder zurück.
So wie du, Bastian.
Und sie machen beide Welten gesund.“

„Niemand schien zu merken, daß er, indem er Zeit sparte, in Wirklichkeit etwas ganz anderes sparte. Keiner wollte wahr haben, daß sein Leben immer ärmer, immer gleichförmiger und immer kälter wurde. […] Aber Zeit ist Leben. Und das Leben wohnt im Herzen. Und je mehr die Menschen daran sparten, desto weniger hatten sie.“

„Wenn die Menschen wüssten, was der Tod ist, dann hätten sie keine Angst mehr vor ihm.“

„Es gibt ein großes und doch ganz alltägliches Geheimnis. Alle Menschen haben daran teil, jeder kennt es, aber die wenigsten denken je darüber nach. Die meisten Leute nehmen es einfach so hin und wundern sich kein bisschen darüber. Dieses Geheimnis ist die Zeit.“

„Zeit ist das Leben selbst, und das Leben wohnt im menschlichen Herzen.“

„Zeit ist Leben.“

„Das Zeit-Sparen läßt sich nicht mit irgendeiner anderen Art des Sparens vergleichen. Es ist eine Sache des vollkommenen Vertrauens - auf beiden Seiten! Uns genügt ihre Zusage. Sie ist unwiderruflich. Und wir kümmern uns um ihre Ersparnisse.“

„In Herrn Fusis Laden hing nun ein Schild mit der Aufschrift: Gesparte Zeit ist doppelt Zeit!“

„Die ganze Welt ist eine große Geschichte, und wir spielen darin mit.“

„Aber es ist eine seltsame Tatsache, dass das Entsetzliche seine Schrecken verliert, wenn es sich immer wiederholt.“

„Doch manche Dinge kann man nicht durch Nachdenken ergründen, man muß sie erfahren.“

„Ohne Vergangenheit kann man keine Zukunft haben.“

„Man kann davon überzeugt sein, sich etwas zu wünschen - vielleicht jahrelang - solang man weiß, dass der Wunsch unerfüllbar ist. Steht man plötzlich vor der Möglichkeit, dass der Wunschtraum Wirklichkeit wird, dann wünscht man sich nur eins: Man hätte es sich nie gewünscht.“

„Auf einem Dampfer, der in die falsche Richtung fährt, kann man nicht sehr weit in die richtige Richtung gehen.“

„Nichts geht verloren... Alles verwandelt sich.“

„Ich möchte wissen", sagte er vor sich hin, "was eigentlich in einem Buch los ist, solang es zu ist. Natürlich sind nur Buchstaben drin, die auf Papier gedruckt sind, aber trotzdem - irgendwas muss doch los sein, denn wenn ich es aufschlage, dann ist da auf einmal eine ganze Geschichte. Da sind Personen, die ich noch nicht kenne und es gibt alle möglichen Abenteuer und Taten und Kämpfe - und manchmal ereignen sich Meeresstürme, oder man kommt in fremde Länder und Städte. Das ist doch alles irgendwie drin im Buch. Man muss es lesen, damit man's erlebt, das ist klar. Aber drin ist es schon vorher. Ich möcht wissen, wie?“

„Nein, man spürt nichts. Es fehlt einem eben nur etwas. Und jeden Tag fehlt einem mehr, wenn man davon einmal befallen ist. Bald werden wir gar nicht mehr vorhanden sein.“

„Jede wahre Geschichte ist eine unendliche Geschichte.“

„Es ist komisch. Es gibt einen Moment, wo man mit seinen Figuren nicht mehr machen kann, was man will, wo die eine Art Eigenleben kriegen und man eigentlich nur noch hinter ihnen hinterherschreiben muss. Und das ist ein gutes Zeichen, wenn dieser Punkt erreicht ist. Weil das heißt, dass die Figur wirklich ein Leben gekriegt hat.“

„Es gibt viele Arten von Freude, aber sie alle führen zu einer: der Freude, geliebt zu werden.“

„ERSTES KAPITEL in dem die Geschichte mit einem Bums anfängt“

„Dreizehn Mann saßen auf einem Sarg,
Ho! Ho! Ho! - und ein Fass voller Rum.
Sie soffen drei Tage, der Schnaps war stark,
Ho! Ho! Ho! - und ein Fass voller Rum.
Sie liebten das Meer und den Schnaps und das Gold.
Ho! Ho! Ho! - und ein Fass voller Rum.
Bis einst alle dreizehn der Teufel holt,
Ho! Ho! Ho! - und ein Fass voller Rum.“

„Da soll mich doch gleich ein gekochter Hummer kitzeln, grollte der Kapitän“

„Alles was leer ist kann mein Wille kontrollieren.“

„Aber das ist eine andere Geschichte und soll ein andermal erzählt werden.“

„Es gibt viele Arten von Wahnvorstellungen.“

„Denn die Schönheit – und nur sie! – adelt und heilt den Menschen und erlöst ihn aus allen Zwängen der Naturnotwendigkeit und der geistigen und sittlichen Gesetze. Sie macht den Menschen frei (...)“

“Only the right name gives beings and things their reality. A wrong name makes everything unreal. That's what lies do.”

“Time is life itself, and life resides in the human heart.”

“What I've started I must finish. I've gone too far to turn back. Regardless of what may happen, I have to go forward.”

“Maybe all the people who say ghosts don't exist are just afraid to admit that they do.”

“When it comes to controlling human beings there is no better instrument than lies. Because, you see, humans live by beliefs. And beliefs can be manipulated. The power to manipulate beliefs is the only thing that counts.”

“Nothing is lost… Everything is transformed.”

“You must let what happens happen. Everything must be equal in your eyes, good and evil, beautiful and ugly, foolish and wise.”

“Those who still think that listening isn’t an art should see if they can do it half as well.”

“He had been through a good deal in the course of the Great Quest — he had seen beautiful things and horrible things — but up until now he had not known that one and the same creature can be both, that beauty can be terrifying.”

“Time is Life.”

“There are many kinds of joy, but they all lead to one: the joy to be loved.”

“But that is another story and shall be told another time.”

“Strange as it may seem, horror loses its power to frighten when repeated too often.”

“There were thousands and thousands of forms of joy in the world, but that all were essentially one and the same, namely, the joy of being able to love.”

“Wishes cannot be summoned up or kept away at will. They come from deeper within us than good or bad intentions. And they spring up unannounced.”

“Without a past you can't have a future.”

“Human passions have mysterious ways, in children as well as grown-ups. Those affected by them can’t explain them, and those who haven’t known them have no understanding of them at all.”

“A story can be new and yet tell about olden times. The past comes into existence with the story.”

“Calendars and clocks exist to measure time, but that signifies little because we all know that an hour can seem as eternity or pass in a flash, according to how we spend it.”

“There are many kinds of delusion.”

“Once someone dreams a dream, it can't just drop out of existence. But if the dreamer can't remember it, what becomes of it?”

“My will can control anything that’s empty.”

“You were compelled to?' he repeated. 'You mean you weren't sufficiently powerful to resist?'
'In order to seize power,' replied the dictator, 'I had to take it from those that had it, and in order to keep it I had to employ it against those that sought to deprive me of it.'
The chef's hat gave a nod. 'An old, old story. It has been repeated a thousand times, but no one believes it. That's why it will be repeated a thousand times more.'
The dictator felt suddenly exhausted. He would gladly have sat down to rest, but the old man and the children walked on and he followed them.
'What about you?' he blurted out, when he had caught the old man up. 'What do you know of power? Do you seriously believe that anything great can be achieved on earth without it?'
'I?' said the old man. 'I cannot tell great from small.'
'I wanted power so that I could give the world justice,' bellowed the dictator, and blood began to trickle afresh from the wound in his forehead, 'but to get it I had to commit injustice, like anyone who seeks power. I wanted to end oppression, but to do so I had to imprison and execute those who opposed me - I became an oppressor despite myself. To abolish violence we must use it, to eliminate human misery we must inflict it, to render war impossible we must wage it, to save the world we must destroy it. Such is the true nature of power.'
Chest heaving, he had once more barred the old man's path with his pistol ready.'
'Yet you love it still,' the old man said softly.
'Power is the supreme virture!' The dictator's voice quavered and broke. 'But its sole shortcoming is sufficient to spoil the whole: it can never be absolute - that's what makes it so insatiable. The only true form of power is omnipotence, which can never be attained, hence my disenchantment with it. Power has cheated me.'
'And so,' said the old man, 'you have become the very person you set out to fight. It happens again and again. That is why you cannot die.'
The dictator slowly lowered his gun. 'Yes,' he said, 'you're right. What's to be done?'
'Do you know the legend of the Happy Monarch?' asked the old man.
…
'When the Happy Monarch came to build the huge, mysterious palace whose planning alone had occupied ten whole years of his life, and to which marvelling crowds made pilgrimage long before its completion, he did something strange. No one will ever know for sure what made him do it, whether wisdom or self-hatred, but the night after the foundation stone had been laid, when the site was dark and deserted, he went there in secret and buried a termites' nest in a pit beneath the foundation stone itself. Many decades later - almost a life time had elapsed, and the many vicissitudes of his turbulent reign had long since banished all thought of the termites from his mind - when the unique building was finished at last and he, its architect and author, first set foot on the battlements of the topmost tower, the termites, too, completed their unseen work. We have no record of any last words that might shed light on his motives, because he and all his courtiers were buried in the dust and rubble of the fallen palace, but long-enduring legend has it that, when his almost unmarked body was finally unearthed, his face wore a happy smile.”

“In the ancient cultural places of the world there was a temple, a church or a cathedral in its center. From there came the order of life. In every modern big city there is a bank building in its center. In my »Pied Piper« I have tried to depict this as a kind of demon cult, where money is something to be prayed to like something sacred. It's even being expressed there in words that it is »God«. It performs miracles, because the multiplication of money itself is yet a miracle. After all, the dealings there are with a miraculous multiplication of money. It has the character of everlastingness. But if there is anything that is just a purely man-made thing, then it's money.”

“Lots of things take time, and time was Momo's only form of wealth.”