Wolfgang Borchert Zitate

Wolfgang Borchert war ein deutscher Schriftsteller. Sein schmales Werk von Kurzgeschichten, Gedichten und einem Theaterstück machte Borchert nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem der bekanntesten Autoren der Trümmerliteratur. Mit seinem Heimkehrerdrama Draußen vor der Tür konnten sich in der Nachkriegszeit weite Teile des deutschen Publikums identifizieren. Kurzgeschichten wie Das Brot, An diesem Dienstag oder Nachts schlafen die Ratten doch wurden als musterhafte Beispiele ihrer Gattung häufige Schullektüre. Der Vortrag der pazifistischen Mahnung Dann gibt es nur eins! begleitete viele Friedenskundgebungen.

Wolfgang Borchert schrieb schon in seiner Jugend zahlreiche Gedichte, dennoch strebte er lange den Beruf eines Schauspielers an. Nach einer Schauspielausbildung und wenigen Monaten in einem Tourneetheater wurde Borchert 1941 zum Kriegsdienst in die Wehrmacht eingezogen und musste am Angriff auf die Sowjetunion teilnehmen. An der Front zog er sich schwere Verwundungen und Infektionen zu. Mehrfach wurde er wegen Kritik am Regime des Nationalsozialismus und sogenannter Wehrkraftzersetzung verurteilt und inhaftiert.

Auch in der Nachkriegszeit litt Borchert stark unter Erkrankungen und einer Leberschädigung. Nach kurzen Versuchen, erneut als Schauspieler und Kabarettist aktiv zu werden, blieb er ans Krankenbett gefesselt. Dort entstanden zwischen Januar 1946 und September 1947 zahlreiche Kurzgeschichten und innerhalb eines Zeitraums von acht Tagen das Drama Draußen vor der Tür. Während eines Kuraufenthalts in der Schweiz starb er mit 26 Jahren an den Folgen seiner Lebererkrankung. Bereits zu Lebzeiten war Borchert durch die Radioausstrahlung seines Heimkehrerdramas im Januar 1947 bekannt geworden, doch sein Publikumserfolg setzte vor allem postum ein, beginnend mit der Theateruraufführung von Draußen vor der Tür am 21. November 1947, einen Tag nach seinem Tod. Wikipedia  

✵ 20. Mai 1921 – 20. November 1947   •   Andere Namen Вольфганг Борхерт
Wolfgang Borchert Foto

Werk

Draußen vor der Tür
Wolfgang Borchert
Wolfgang Borchert: 29   Zitate 114   Gefällt mir

Wolfgang Borchert Berühmte Zitate

„Wir sind die Generation ohne Bindung und ohne Tiefe. Unsere Tiefe ist der Abgrund.“

Die Hundeblume, Generation ohne Abschied, in: Das Gesamtwerk, Rowohlt, Hamburg 1952, S. 71, books.google.de https://books.google.de/books?hl=de&id=hM3nAAAAMAAJ&&q=%22Generation+ohne+Bindung%22, gutenberg.spiegel.de http://gutenberg.spiegel.de/buch/die-hundeblume-10070/6

Zitate über die Nacht von Wolfgang Borchert

„Ich möchte Leuchtturm sein // in Nacht und Wind -- // für Dorsch und Stint, // für jedes Boot -- // und bin doch selbst // ein Schiff in Not!“

Laterne, Nacht und Sterne. Gedichte um Hamburg. in: Das Gesamtwerk, Rowohlt, Hamburg 1952, S. 13, books.google.de https://books.google.de/books?&id=hM3nAAAAMAAJ&dq=stint

„In Hamburg wohnt die Nacht // in allen Hafenschänken // und trägt die Röcke leicht, // sie kuppelt, spukt und schleicht, // wenn es auf schmalen Bänken // sich liebt und lacht.“

In Hamburg http://www.goethe.de/kue/lit/prj/dle/ham/deindex.htm. in: Wolfgang Borchert, Das Gesamtwerk. Herausgegeben von Michael Töteberg unter Mitarbeit von Irmgard Schindler, Rowohlt Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg 2007

Zitate über Leben von Wolfgang Borchert

„Gott schläft, und wir leben weiter.“

Draußen vor der Tür

„Man weiß keinen Weg aus diesen Aussichtslosigkeiten. Gewiß, ich mache viel zuviel Aufhebens von mir und meinem kleinen Leid - aber das ist doch für mich alles: mein Leben!“

aus einem Brief, Tannenberg-Kaserne 1941, zitiert in: "Wolfgang Borchert in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten" von Peter Rühmkorf

„Warum? Warum ich lebe? Vielleicht aus Trotz? Aus purem Trotz.“

Die Hundeblume, Gespräch über den Dächern, in: Das Gesamtwerk, Rowohlt, 1952, S. 67, books.google.de https://books.google.de/books?hl=de&id=hM3nAAAAMAAJ&q=%22Vielleicht+aus+Trotz%22, gutenberg.spiegel.de http://gutenberg.spiegel.de/buch/die-hundeblume-10070/6

Wolfgang Borchert Zitate und Sprüche

„Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst keine Wasserrohre und keine Kochtöpfe mehr machen – sondern Stahlhelme und Maschinengewehre, dann gibt es nur eins: Sag NEIN!“

„Dann gibt es nur eins!“, in: „Draußen vor der Tür“, ISBN 3-499-10170-X, 1956, S. 110

„Was morgen ist, // auch wenn es Sorge ist, // ich sage: Ja!“

Das Gesamtwerk, Rowohlt, Hamburg 1952, S. 367, books.google.de https://books.google.de/books?&id=hM3nAAAAMAAJ&dq=%22Was+morgen+ist%22

„Im Krieg sind alle Väter Soldat.“

„An diesem Dienstag“, in: „Draußen vor der Tür“, ISBN 3-499-10170-X, 1956, S. 60

Ähnliche Autoren

Lion Feuchtwanger Foto
Lion Feuchtwanger 8
deutscher Schriftsteller
Gerhart Hauptmann Foto
Gerhart Hauptmann 19
Schriftsteller des deutschen Naturalismus
Curt Goetz Foto
Curt Goetz 7
deutsch-schweizerischer Schriftsteller und Schauspieler
Christian Morgenstern Foto
Christian Morgenstern 56
deutscher Dichter und Schriftsteller
Heinrich Böll Foto
Heinrich Böll 22
deutscher Schriftsteller und Literatur-Nobelpreisträger
Erich Kästner Foto
Erich Kästner 33
deutscher Schriftsteller
Ernst Jünger Foto
Ernst Jünger 542
deutscher Schriftsteller und Publizist
Michael Ende Foto
Michael Ende 37
deutscher Schriftsteller
Erich Maria Remarque Foto
Erich Maria Remarque 49
deutscher Autor
Knut Hamsun Foto
Knut Hamsun 15
Norwegischer Schriftsteller