Alexander Issajewitsch Solschenizyn Zitate

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„Aber der Strich, der das Gute vom Bösen trennt, durchkreuzt das Herz eines jeden Menschen. Und wer mag von seinem Herzen ein Stück vernichten?“

„Wer die Gewalt als seine Methode proklamiert hat, muss die Lüge zu seinem Prinzip machen.“

„Und so will es den Anschein haben, als wäre ein Schwellenwert auch die böse, die verbrecherische Untat. Ja, es wankt und zaudert der Mensch sein Leben lang zwischen Gut und Böse, rutscht aus, rutscht ab, klettert hoch, bereut und wird wieder finsterer, doch solange die Schwelle der Greueltat nicht überschritten ist, liegt die Rückkehr in seiner Hand, ist er selber noch von unserer Hoffnung erfaßbar. Sobald er aber durch die Dichte seiner Vergehen oder den Grad ihrer Verderbtheit oder die Absolutheit der Macht über die Schwelle hinausgeht, hat er die Menschheit verlassen. Vielleicht unwiederbringlich.“

„All jenen gewidmet, die nicht genug Leben hatten, um dies zu erzählen. Sie mögen mir verzeihen, daß ich nicht alles gesehen, nicht an alles mich erinnert, nicht alles erraten habe.“

„Die Rettung der Menschheit besteht gerade darin, dass alle alles angeht.“

„Für mich gehört der Glaube zu den Grundlagen und Grundfesten des Lebens eines Menschen.“

„Wie sich Schwierigkeiten gegenüber verhalten?" verkündete er. "In dem Königreich unbekannter Schwierigkeiten muß gleichsam ein verborgener Schatz gesehen werden! Gewöhnlich ist es so: Je schwieriger, desto nützlicher. Es ist nicht so wertvoll, wenn die Schwierigkeiten in deinem Kampf mit dir selbst auftauchen. Aber wenn die Schwierigkeiten von wachsenden äußeren Widerständen ausgehen - so ist das wunderbar!" - Der rosige Schein der Morgendämmerung huschte über das mutig entschlossene Gesicht Alexander Newskijs wie ein Widerschein der Schwierigkeiten, die in ihrer Herrlichkeit der Sonne zu gleichen schienen.
"Der lohnendste Weg der Erforschung ist: Der größte äußere Widerstand bei geringstem inneren Widerstand. Fehlschläge müssen als Aufforderung für weitere unerläßliche Kraftanstrengungen und Willenssammlung angesehen werden. Wie die angewandten Kraftanstrengungen aber schon erheblich gewesen sind - um so erfreulicher sind dann die Fehlschläge! Das bedeutet, daß unser Brecheisen auf die eiserne Schatzkiste gestoßen ist! Die Überwindung der erhöhten Schwierigkeiten ist um so wertvoller, als an den Mißerfolgen der Mensch, der die Aufgabe erfüllt, entsprechend den Schwierigkeiten, denen er begegnet, wächst!“

„Wenn es nur so einfach wäre! - daß irgendwo schwarze Menschen mit böser Absicht schwarze Werke vollbringen und es nur darauf ankäme, sie unter den übrigen zu erkennen und zu vernichten. Aber der Strich, der das Gute vom Bösen trennt, durchkreuzt das Herz eines jeden Menschen. Und wer mag von seinem Herzen ein Stück vernichten? Während der Lebensdauer eines Herzens bleibt dieser Strich nicht unbeweglich, bedrängt einmal vom frohlockenden Bösen, gibt er dann wieder dem aufkommenden Guten freien Raum. Ein neues Lebensalter, eine neue Lebenslage - und ein und derselbe Mensch wird ein sehr anderer. Einmal dem Teufel näher und dann wieder einem Heiligen. Der Name, ja, der bleibt, und dem wird alles zugeschrieben.“

„Ein Staat des Krieges dient nur als eine Ausrede für dominierende Tyrannei.“

„Ich habe mich daran gewöhnt, dass öffentliche Reuebekundungen politischer Persönlichkeiten heute wohl das Allerletzte sind, was man von ihnen erwarten darf.“

„Bildung macht Sie nicht klüger.“

„Für uns in Russland ist der Kommunismus ein toter Hund, während er für viele Leute im Westen noch immer ein lebender Löwe ist.“

„In unserem Land ist die Lüge nicht nur zu einer moralischen Kategorie geworden, sondern zu einem Grundpfeiler des Staates.“

„In jenem ursprünglichen Gedanken-Kreis bestimmt der anfängliche starke Gedanke den Fortschritt jeder Sache! Und wie ein lebender Baum trägt er, trägt er nur Früchte, wenn er sich natürlich entwickeln kann. Bücher und fremde Meinungen sind wie eine Schere, die den Lebensfaden des Gedankens durchschneidet. Zuerst muss man selbst den Gedanken finden! - Und dann kann man ihn mit dem, was in Büchern geschrieben steht, vergleichen.“

„Die Bibliothek von Alexandria war verbrannt. Es verbrannten auch Klosterchroniken, ohne ausgeliefert worden zu sein. Und der Ruß der Lubjanka-Öfen, der Ruß von verbranntem Papier, senkte sich auf die Häftlinge, die zum Spaziergang in ihrem Laufkäfig auf das Gefängnisdach hinaufgeführt wurden.
Vielleicht waren mehr bedeutende Gedanken verbrannt als veröffentlicht worden…“

„Unter den Augen der Menschheit ist man dabei, ein großartiges europäisches Land zu zerstören, und die zivilisierten Regierungen applaudieren… Nachdem sie die Vereinten Nationen auf den Müll geschmissen hat, proklamiert die NATO der Welt für das kommende Jahrhundert ein altes Gesetz – das des Dschungels: Der Stärkere hat immer recht.“

„Der Mann hat sich selbst zum Ziel gesetzt die Welt zu erobern, aber während diesem Prozess verliert er seine Seele.“

„Ich habe mich immer mit Vergnügen der Arbeit hingegeben, der Arbeit und dem Kampf.“

„1) Wir haben lang genug geliebt…
2) Wir Wollen endlich hassen!
3) Wir haben lang genug gehasst
4) Wir wollen endlich lieben!“

„Es gibt nichts, was sich für die Wahrheit einsetzen kann. Sie müssen für die Wahrheit im Gefängnis sitzen.“

„Die Rettung der Menschheit besteht gerade darin, dass alle alles angeht.“

„Jeder, der Gewalt zu seiner Methode gemacht hat, muss zwangsläufig die Lüge zu seinem Prinzip erwählen.“

„Es gibt viele klare Denker überall.“

„Was das Stalin-Regime wert ist, wurde 1941 offenbar: Von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer wich die Rote Armee trotz ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit und ihrer hervorragenden Artillerie wie vom Sturm getrieben zurück, in einer Weise, wie es Rußland tausend Jahre lang nicht erlebt hatte und wie es die Kriegsgeschichte der Menschheit überhaupt nicht kannte. Innerhalb weniger Monate gingen rund drei Millionen Soldaten in die Gefangenschaft! Das war ein klarer Beweis, daß unser Volk das Ende des Kommunismus herbeisehnte.“

“A genius doesn't adjust his treatment of a theme to a tyrant's taste”

“There is no point asserting and reasserting what the heart cannot believe.”

“… you are strong only as long as you don't deprive people of. For a person you've takenfrom us no longer in your power. He's free all over again.”

“It is unthinkable in the twentieth century to fail to distinguish between what constitutes an abominable atrocity that must be prosecuted and what constitutes that "past" which "ought not to be stirred up.”

“Justice is conscience, not a personal conscience but the conscience of the whole of humanity. Those who clearly recognize the voice of their own conscience usually recognize also the voice of justice.”

“… it's only on a black day that you begin to have friends.”

“Every man always has handy a dozen glib little reasons why he is right not to sacrifice himself.”

“Oh, how hard it is to part with power! This one has to understand.”

“Blow the dust off the clock. Your watches are behind the times. Throw open the heavy curtains which are so dear to you — you do not even suspect that the day has already dawned outside.”

“Work was like a stick. It had two ends. When you worked for the knowing you gave them quality; when you worked for a fool you simply gave him eyewash.”

“Yes, you live with your feet in the mud and there's no time to be thinking about how you got in or how you're going to get out.”

“As the two-thousand-year-old saying goes, you can have eyes and still not see. But a hard life improves vision.”

“Violence can only be concealed by a Lie, & the Lie can only be maintained by Violence…. Any man, who has once proclaimed Violence as his Method, is inevitably forced to take the Lie as his Principle”

“If you live in a graveyard, you can't weep for everyone.”

“We are all human, and our senses are quicker to prompt us than our reason. Every man gives off a scent, and that scent tells you how to act before your head does.”

“One should never direct people towards happiness, because happiness too is an idol of the market-place. One should direct them towards mutual affection. A beast gnawing at its prey can be happy too, but only human beings can feel affection for each other, and this is the highest achievement they can aspire to.”

“I was in a state of witless shock, as though flames had suddenly enwrapped and paralyzed me so that for a moment I had no mind, no memory.”

“For us in Russia, communism is a dead dog, while, for many people in the West, it is still a living lion.”

“Harvard's motto is "Veritas." Many of you have already found out and others will find out in the course of their lives that truth eludes us if we do not concentrate with total attention on its pursuit. And even while it eludes us, the illusion still lingers of knowing it and leads to many misunderstandings. Also, truth is seldom pleasant; it is almost invariably bitter. There is some bitterness in my speech today, too. But I want to stress that it comes not from an adversary but from a friend.”

“It is not because the truth is too difficult to see that we make mistakes. It may even lie on the surface; but we make mistakes because the easiest and most comfortable course for us is to seek insight where it accords with our emotions — especially selfish ones.”

“Literature that is not the breath of contemporary society, that dares not transmit the pains and fears of that society, that does not warn in time against threatening moral and social dangers — such literature does not deserve the name of literature; it is only a façade. Such literature loses the confidence of its own people, and its published works are used as wastepaper instead of being read.”

“We shall be told: what can literature possibly do against the ruthless onslaught of open violence? But let us not forget that violence does not live alone and is not capable of living alone: it is necessarily interwoven with falsehood. Between them lies the most intimate, the deepest of natural bonds. Violence finds its only refuge in falsehood, falsehood its only support in violence. Any man who has once acclaimed violence as his METHOD must inexorably choose falsehood as his PRINCIPLE.”

“What then is the place and role of the writer in this cruel, dynamic, split world on the brink of its ten destructions? After all we have nothing to do with letting off rockets, we do not even push the lowliest of hand-carts, we are quite scorned by those who respect only material power. Is it not natural for us too to step back, to lose faith in the steadfastness of goodness, in the indivisibility of truth, and to just impart to the world our bitter, detached observations: how mankind has become hopelessly corrupt, how men have degenerated, and how difficult it is for the few beautiful and refined souls to live amongst them?
But we have not even recourse to this flight. Anyone who has once taken up the WORD can never again evade it; a writer is not the detached judge of his compatriots and contemporaries, he is an accomplice to all the evil committed in his native land or by his countrymen.”

“The clock of communism has stopped striking. But its concrete building has not yet come crashing down. For that reason, instead of freeing ourselves, we must try to save ourselves from being crushed by its rubble.”

“Macbeth’s self-justifications were feeble – and his conscience devoured him. Yes, even Iago was a little lamb too. The imagination and the spiritual strength of Shakespeare’s evildoers stopped short at a dozen corpses. Because they had no ideology.”

“But the fight for our planet, physical and spiritual, a fight of cosmic proportions, is not a vague matter of the future; it has already started. The forces of Evil have begun their decisive offensive, you can feel their pressure, and yet your screens and publications are full of prescribed smiles and raised glasses. What is the joy about?”

“If humanism were right in declaring that man is born to be happy, he would not be born to die. Since his body is doomed to die, his task on earth evidently must be of a more spiritual nature. It cannot be unrestrained enjoyment of everyday life. It cannot be the search for the best ways to obtain material goods and then cheerfully get the most out of them. It has to be the fulfillment of a permanent, earnest duty so that one's life journey may become an experience of moral growth, so that one may leave life a better human being than one started it. It is imperative to review the table of widespread human values. Its present incorrectness is astounding. It is not possible that assessment of the President's performance be reduced to the question of how much money one makes or of unlimited availability of gasoline. Only voluntary, inspired self-restraint can raise man above the world stream of materialism.”

“A decline in courage may be the most striking feature that an outside observer notices in the West today. The Western world has lost its civic courage, both as a whole and separately, in each country, in each government, in each political party, and, of course, in the United Nations. Such a decline in courage is particularly noticeable among the ruling and intellectual elites, causing an impression of a loss of courage by the entire society. There are many courageous individuals, but they have no determining influence on public life.
Political and intellectual functionaries exhibit this depression, passivity, and perplexity in their actions and in their statements, and even more so in their self-serving rationales as to how realistic, reasonable, and intellectually and even morally justified it is to base state policies on weakness and cowardice. And the decline in courage, at times attaining what could be termed a lack of manhood, is ironically emphasized by occasional outbursts and inflexibility on the part of those same functionaries when dealing with weak governments and with countries that lack support, or with doomed currents which clearly cannot offer resistance. But they get tongue-tied and paralyzed when they deal with powerful governments and threatening forces, with aggressors and international terrorists.
Should one point out that from ancient times decline in courage has been considered the beginning of the end?”

“In our country the lie has become not just a moral category but a pillar of the State.”