Walter Benjamin Zitate
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Walter Bendix Schoenflies Benjamin war ein deutscher Philosoph, Kulturkritiker und Übersetzer der Werke von Balzac, Baudelaire und Marcel Proust. Als undogmatisch positionierter Denker und durch die enge Freundschaft zu u. a. Adorno kann er zum assoziierten Wirkungskreis der Frankfurter Schule gerechnet werden.

✵ 15. Juli 1892 – 26. September 1940
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Walter Benjamin: 116   Zitate 9   Gefällt mir

Walter Benjamin Berühmte Zitate

„Die Maske des Erwachsenen heißt 'Erfahrung'.“

Gesammelte Schriften, Band 2, Teil 1. Suhrkamp Frankfurt/M. 1977. S. 54
Andere Werke

„Nur um der Hoffnungslosen willen ist uns die Hoffnung gegeben.“

Goethes Wahlverwandtschaften, Gesammelte Schriften I.1, Frankfurt am Main 1991, S. 201
Andere Werke

„Der gesamte Bereich der Echtheit entzieht sich der technischen – und natürlich nicht nur der technischen – Reproduzierbarkeit.“

Gesammelte Werke: Essays + Aufsätze + Satiren + Kritiken + Autobiografische Schriften (Über 600 Titel in einem Buch - Vollständige Ausgaben): Goethes Wahlverwandtschaften ... der Geschichte und mehr

Zitate über Alter von Walter Benjamin

„Alle Bemühungen um die Ästhetisierung der Politik gipfeln in einem Punkt. Dieser eine Punkt ist der Krieg.“

Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit, Nachwort, S. 506
Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit (1935)

„Die Art und Weise, in der die menschliche Sinneswahrnehmung sich organisiert – das Medium, in dem sie erfolgt – ist nicht nur natürlich sondern auch geschichtlich bedingt.“

Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit, III, S. 506
Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit (1935)

„Die Einzigkeit des Kunstwerks ist identisch mit seinem Eingebettetsein in den Zusammenhang der Tradition.“

Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit, IV, S. 480
Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit (1935)

„Es hängt mit der Technik des Films genau wie mit der des Sports zusammen, daß jeder den Leistungen, die sie ausstellen, als halber Fachmann beiwohnt.“

Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit, X, S. 492
Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit (1935)

„Es ist von jeher eine der wichtigsten Aufgaben der Kunst gewesen, eine Nachfrage zu erzeugen, für deren volle Befriedigung die Stunde noch nicht gekommen ist.“

Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit, XIV, S. 500
Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit (1935)

Zitate über Leben von Walter Benjamin

Walter Benjamin Zitate und Sprüche

„Bücher und Dirnen kann man ins Bett nehmen.“

Einbahnstraße, NR. 13, I. S. 36
Einbahnstraße (1928)

„Jede Mitteilung geistiger Inhalte ist Sprache.“

Über Sprache überhaupt und über die Sprache des Menschen, in: Sprache und Geschichte. Philosohische Essays, Stuttgart 2000, S. 30
Andere Werke

„Schwerer ist es, das Gedächtnis der Namenlosen zu ehren als das der Berühmten.“

Gesammelte Schriften, Band 1, Teil 3. Suhrkamp Frankfurt/M. 1974. S. 1241
Andere Werke

„Das Kunstwerk ist grundsätzlich immer reproduzierbar gewesen. Was Menschen gemacht hatten, das konnte immer von Menschen nachgemacht werden.“

Gesammelte Werke: Essays + Aufsätze + Satiren + Kritiken + Autobiografische Schriften (Über 600 Titel in einem Buch - Vollständige Ausgaben): Goethes Wahlverwandtschaften ... der Geschichte und mehr

„Noch bei der höchstvollendeten Reproduktion fällt eines aus: das Hier und Jetzt des Kunstwerks – sein einmaliges Dasein an dem Orte, an dem es sich befindet.“

Gesammelte Werke: Essays + Aufsätze + Satiren + Kritiken + Autobiografische Schriften (Über 600 Titel in einem Buch - Vollständige Ausgaben): Goethes Wahlverwandtschaften ... der Geschichte und mehr

„Die Echtheit einer Sache ist der Inbegriff alles von Ursprung her an ihr Tradierbaren, von ihrer materiellen Dauer bis zu ihrer geschichtlichen Zeugenschaft.“

Gesammelte Werke: Essays + Aufsätze + Satiren + Kritiken + Autobiografische Schriften (Über 600 Titel in einem Buch - Vollständige Ausgaben): Goethes Wahlverwandtschaften ... der Geschichte und mehr

„Man geht immer die gleichen Wege des Denkens wie vorher. Nur scheinen sie mit Rosen bestreut.“

Tillman Rexroth (Hg.): Walter Benjamin – Über Haschisch. Frankfurt am Main 1972, S. 68.
Main features of my first impression of hashish (1927)

„In einer Liebe suchen die meisten ewige Heimat. Andere, sehr wenige aber das ewige Reisen.“

Einbahnstraße, ANTIQUITÄTEN, ALTE LANDKARTE, S. 45
Einbahnstraße (1928)

„Gaben müssen den Beschenkten so tief betreffen, daß er erschrickt.“

Einbahnstrasse, GALANTERIEWAREN, S. 40
Einbahnstraße (1928)

„Für den Kritiker sind seine Kollegen die höhere Instanz. Nicht das Publikum. Erst recht nicht die Nachwelt.“

Einbahnstraße, ANKLEBEN VERBOTEN!, DIE TECHNIK DES KRITIKERS IN DREIZEHN THESEN, VII. S. 35
Einbahnstraße (1928)

„Es gibt nichts Ärmeres als eine Wahrheit, ausgedrückt wie sie gedacht ward.“

Einbahnstraße, TECHNISCHE NOTHILFE, S. 70
Einbahnstraße (1928)

„Einsam zu speisen macht leicht hart und roh.“

Einbahnstraße, „AUGIAS“ AUTOMATISCHES RESTAURANT, S. 65
Einbahnstraße (1928)

„Die Tötung des Verbrechers kann sittlich sein – niemals ihre Legitimierung.“

Einbahnstraße, KURZWAREN, S. 71
Einbahnstraße (1928)

„Das Werk ist die Totenmaske der Konzeption.“

Einbahnstraße, ANKLEBEN VERBOTEN!, DIE TECHNIK DES SCHRIFTSTELLERS IN DREIZEHN THESEN, XIII. S. 33
Einbahnstraße (1928)

„Echte Polemik nimmt ein Buch sich so liebevoll vor, wie ein Kannibale sich einen Säugling zurüstet.“

Einbahnstraße, ANKLEBEN VERBOTEN!, DIE TECHNIK DES KRITIKERS IN DREIZEHN THESEN, X. S. 35
Einbahnstraße (1928)

Walter Benjamin: Zitate auf Englisch

“Capitalism is presumably the first case of a blaming, rather than a repenting cult. … An enormous feeling of guilt not itself knowing how to repent, grasps at the cult, not in order to repent for this guilt, but to make it universal, to hammer it into consciousness and finally and above all to include God himself in this guilt.”

Walter Benjamin buch Kapitalismus als Religion

Der Kapitalismus ist vermutlich der erste Fall eines nicht entsühnenden, sondern verschuldenden Kultus. ... Ein ungeheures Schuldbewußtsein das sich nicht zu entsühnen weiß, greift zum Kultus, um in ihm diese Schuld nicht zu sühnen, sondern universal zu machen, dem Bewußtsein sie einzuhämmern und endlich und vor allem den Gott selbst in diese Schuld einzubegreifen.
Translated by Chad Kautzer in The Frankfurt School on Religion: Key Writings by the Major Thinkers (2005), p. 259
Capitalism as Religion (1921)

“All purposeful manifestations of life, including their very purposiveness, in the final analysis have their end not in life but in the expression of its nature, in the representation of its significance.”

Alle zweckmäßigen Lebenserscheinungen wie ihre Zweckmäßigkeit überhaupt sind letzten Endes zweckmäßig nicht für das Leben, sondern für den Ausdruck seines Wesens, für die Darstellung seiner Bedeutung.
The Task of the Translator (1920)

“One might, for example, speak of an unforgettable life or moment even if all men had forgotten it. If the nature of such a life or moment required that it be unforgotten, that predicate would imply not a falsehood but merely a claim unfulfilled by men, and probably also a reference to a realm in which it is fulfilled: God's remembrance.”

So dürfte von einem unvergeßlichen Leben oder Augenblick gesprochen werden, auch wenn alle Menschen sie vergessen hätten. Wenn nämlich deren Wesen es forderte, nicht vergessen zu werden, so würde jenes Prädikat nichts Falsches, sondern nur eine Forderung, der Menschen nicht entsprechen, und zugleich auch wohl den Verweis auf einen Bereich enthalten, in dem ihr entsprochen wäre: auf ein Gedenken Gottes.
The Task of the Translator (1920)

“For the Romantics and for speculative philosophy, … to be critical meant to elevate thinking so far beyond all restrictive conditions that the knowledge of truth sprang forth magically, as it were, from insight into the falsehood of these restrictions.”

Für die Romantiker und für die spekulative Philosophie bedeutete der Terminus kritisch: objektiv produktiv, schöpferisch aus Besonnenheit. Kritisch sein hieß die Erhebung des Denkens über alle Bindungen so weit treiben, daß gleichsam zauberisch aus der Einsicht in das Falsche der Bindungen die Erkenntnis der Wahrheit sich schwang.
The Concept of Criticism in German Romanticism (1919)

“Criticism and prophecy must be the two categories that meet in the salvation of the past”

Quelle: Ursprung des deutschen Trauerspiels [Origin of the German Mourning Play] (1925), p. 53-54 (trans. John Osborne (London: Verso, 1977)

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