Zitate von Sigmund Freud
Sigmund Freud
Geburtstag: 6. Mai 1856
Todesdatum: 23. September 1939
Sigmund Freud war ein österreichischer Neurologe, Tiefenpsychologe, Kulturtheoretiker und Religionskritiker. Obwohl seine Theorien zuerst von Fachkollegen kritisiert wurden, ging er als Begründer der Psychoanalyse in die Geschichte ein. Freud gilt als einer der einflussreichsten Denker des 20. Jahrhunderts. Seine Theorien und Methoden werden bis heute angewendet und diskutiert.
Werk
Zitate Sigmund Freud
„Daß sie dem jugendlichen Menschen verheimlicht, welche Rolle die Sexualität in seinem Leben spielen wird, ist nicht der einzige Vorwurf, den man gegen die heutige Erziehung erheben muß. Sie sündigt außerdem darin, daß sie ihn nicht auf die Aggression vorbereitet, deren Objekt er zu werden bestimmt ist. Indem sie die Jugend mit so unrichtiger psychologischer Orientierung ins Leben entläßt, benimmt sich die Erziehung nicht anders, als wenn man Leute, die auf eine Polarexpedition gehen, mit Sommerkleidern und Karten der oberitalischen Seen ausrüsten würde.“
— Sigmund Freud, buch Das Unbehagen in der Kultur
Das Unbehagen in der Kultur, Leizig IPV 1930, Kapitel VIII http://www.textlog.de/freud-psychoanalyse-schuldgefuehl-preis-kulturfortschritt.html Fußnote
„Gegen Angriffe kann man sich wehren, gegen Lob ist man machtlos.“
Vielfach, aber stets ohne nähere Quellenangabe, Freud zugeschrieben, so zum Beispiel in der Rede des Bundespräsidenten Johannes Rau vom 8. April 2002 in Koblenz und auch ab 19. August 2008 in Wikipedia :w:Liste geflügelter Worte/G#Gegen Angriffe kann man sich wehren, gegen Lob ist man machtlos. Im Werk Freuds und seriösen Veröffentlichungen über ihn ist davon aber nichts zu finden. Die älteste Fundstelle bei Google ist ein Buch des Politologen und Gewerkschafters Wolfgang Kowalsky von 1991, in dem ohne Erwähnung Freuds lediglich von einem „Bonmot“ die Rede ist, books.google https://books.google.de/books?id=v6EzAAAAIAAJ&q=machtlos.
Fälschlich zugeschrieben
„Zunächst sind wir geneigt, den Wert des Kriteriums der Bewußtheit […] recht herabzusetzen. Aber wir täten unrecht daran. Es ist damit wie mit unserem Leben; es ist nicht viel wert, aber es ist alles, was wir haben.“
31. Vorlesung der Neuen Folge, Die Zerlegung der psychischen Persönlichkeit, STA (Studienausgabe) 1,http://gutenberg.spiegel.de/buch/925/3.
„Wir mögen noch so oft betonen, der menschliche Intellekt sei kraftlos im Vergleich zum menschlichen Triebleben, und recht damit haben. Aber es ist doch etwas Besonderes um diese Schwäche; die Stimme des Intellekts ist leise, aber sie ruht nicht, ehe sie sich Gehör geschafft hat. Am Ende, nach unzählig oft wiederholten Abweisungen, findet sie es doch.“
— Sigmund Freud, buch Die Zukunft einer Illusion
Die Zukunft einer Illusion - Leipzig IPV 1927, Seite 87 http://books.google.de/books?id=efRtAAAAMAAJ&dq=leise ( Kapitel X bei textlog.de http://www.textlog.de/freud-psychoanalyse-verhaeltnis-religion-wissenschaft.html)
„Es braucht nicht gesagt zu werden, daß eine Kultur, welche eine so große Zahl von Teilnehmern unbefriedigt läßt und zur Auflehnung treibt, weder Aussicht hat, sich dauernd zu erhalten, noch es verdient.“
— Sigmund Freud, buch Die Zukunft einer Illusion
Quelle: 1920s, The Future of an Illusion (1927)
„Denken Sie an den betrübenden Kontrast zwischen der strahlenden Intelligenz eines gesunden Kindes und der Denkschwäche des durchschnittlichen Erwachsenen. Wäre es so ganz unmöglich, dass gerade die religiöse Erziehung ein großes Teil Schuld an dieser relativen Verkümmerung trägt?“
Die Zukunft einer Illusion - Leipzig IPV 1927. Kapitel IX bei textlog.de http://www.textlog.de/freud-psychoanalyse-frage-illusion-vernunft.html
„Mit Sicherheit weiß ich nur das eine, daß die Werturteile der Menschen unbedingt von ihren Glückswünschen geleitet werden, also ein Versuch sind, ihre Illusionen mit Argumenten zu stützen. […] Die Schicksalsfrage der Menschenart scheint mir zu sein, ob und in welchem Maße es ihrer Kulturentwicklung gelingen wird, der Störung des Zusammenlebens durch den menschlichen Aggressions- und Selbstvernichtungstrieb Herr zu werden.“
— Sigmund Freud, buch Das Unbehagen in der Kultur
Das Unbehagen in der Kultur, Leipzig IPV 1930, Seite 136 http://books.google.de/books?id=3W0rAAAAIAAJ&dq=Selbstvernichtungstrieb ( Kapitel VIII bei textlog.de http://www.textlog.de/freud-psychoanalyse-beherrschung-agrresions-selbstvernichtungstriebs.html)
Variante: Mit Sicherheit weiß ich nur das eine, daß die Werturteile der Menschen unbedingt von ihren Glückswünschen geleitet werden, also ein Versuch sind, ihre Illusionen mit Argumenten zu stützen. Die Schicksalsfrage der Menschenart scheint mir zu sein, ob und in welchem Maße es ihrer Kulturentwicklung gelingen wird, der Störung des Zusammenlebens durch den menschlichen Aggressions- und Selbstvernichtungstrieb Herr zu werden.
