Wilhelm Busch Zitate
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Heinrich Christian Wilhelm Busch war einer der einflussreichsten humoristischen Dichter und Zeichner Deutschlands. Seine erste Bildergeschichte als Tafeln erschien 1859 und als ein Buch Bilderpossen 1864. Schon in den 1870er Jahren zählte er zu den bekannten Persönlichkeiten Deutschlands. Zu seinem Todeszeitpunkt galt er als ein „Klassiker des deutschen Humors“, der mit seinen satirischen Bildergeschichten eine große Volkstümlichkeit erreichte. Er gilt heute als einer der Pioniere des Comics. Zu seinen bekanntesten Werken zählen die Bildergeschichten Max und Moritz, Die fromme Helene, Plisch und Plum, Hans Huckebein, der Unglücksrabe und die Knopp-Trilogie. Viele seiner Zweizeiler wie „Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr“ oder „Dieses war der erste Streich, doch der zweite folgt sogleich“ sind zu festen Redewendungen geworden. Seine Satiren verspotten häufig Eigenschaften einzelner Typen oder Gesellschaftsgruppen. So greift er in seinen Bildergeschichten die Selbstzufriedenheit und zweifelhafte Moralauffassung des Spießbürgers und die Frömmelei bürgerlicher und geistlicher Personen an.

Busch war ein ernster und verschlossener Mensch, der viele Jahre seines Lebens zurückgezogen in der Provinz lebte. Seinen Bildergeschichten, die er als „Schosen“ bezeichnete, maß er wenig Wert bei. Sie waren am Beginn für ihn nur ein Broterwerb, mit dem er nach einem nicht beendeten Kunststudium und jahrelanger finanzieller Abhängigkeit von den Eltern seine drückende wirtschaftliche Situation aufbessern konnte. Sein Versuch, sich als ernsthafter Maler zu etablieren, scheiterte an seinen eigenen Maßstäben. Die meisten seiner Bilder hat Wilhelm Busch vernichtet, die erhaltenen wirken häufig wie Improvisationen oder flüchtige Farbnotizen und lassen sich nur schwer einer malerischen Richtung zuordnen. Seine von Heinrich Heine beeinflusste lyrische Dichtung und seine Prosatexte stießen beim Publikum, das mit dem Namen Wilhelm Busch Bildergeschichten verband, auf Unverständnis. Die Enttäuschung seiner künstlerischen Hoffnungen und das Ablegen überhöhter Erwartungen an das eigene Leben sind Motive, die sich sowohl in seinen Bildergeschichten als auch in seinem literarischen Werk wiederfinden.

✵ 15. April 1832 – 9. Januar 1908
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Wilhelm Busch Zitate und Sprüche

„Denen, die der Ruhe pflegen, kommen manche ungelegen.“

Plisch und Plum, drittes Kapitel, S. 454
Plisch und Plum

„Wer sich freut, wenn wer betrübt, macht sich meistens unbeliebt.“

Plisch und Plum, sechstes Kapitel, S. 483
Plisch und Plum

„Ein Narr hat Glück in Masse, // Wer klug, hat selten Schwein.“

Peinlich berührt, Band 4, S. 430f.
Schein und Sein

„Grad zu den frühen Morgenzügen // Kommt man am leichtesten zu spät.“

Versäumt, Band 4, S. 411
Schein und Sein

„Wer leben will, der muss was tun.“

Unbeliebtes Wunder, Band 4, S. 396ff.
Schein und Sein

„Alte Bäume behämmert der Specht am meisten.“

Tod nur vorläufige Abrechnung, S. 880
Spricker - Aphorismen und Reime

„Auch das kleinste Ding hat seine Wurzel in der Unendlichkeit, ist also nicht völlig zu ergründen.“

Die Welt ist groß, S. 873
Spricker - Aphorismen und Reime

„Bemüh dich nur und sei hübsch froh, der Ärger kommt schon sowieso.“

Der Philosoph wie der Hausbesitzer, S. 876
Spricker - Aphorismen und Reime

„Die Bäume fahren im Frühling aus der Haut.“

Wenn ich und meine Kuh, S. 870
Spricker - Aphorismen und Reime

„Es saust der Stock, es schwirrt die Rute. // Du darfst nicht zeigen, was du bist. // Wie schad, o Mensch, dass dir das Gute // Im Grunde so zuwider ist.“

Nicht artig, Band 4, S. 286
Zu guter Letzt
Variante: Es saust der Stock, es schwirrt die Rute. // Du darfst nicht zeigen, was du bist. // Wie schad, o Mensch, dass dir das Gute // Im Grunde so zuwider ist.

„Gedanken sind nicht stets parat, // man schreibt auch, wenn man keine hat.“

Musik ist angenehm zu hören, S. 867
Spricker - Aphorismen und Reime

„Jede Geburt ist Wiedergeburt.“

Tod nur vorläufige Abrechnung, S. 881
Spricker - Aphorismen und Reime

„Mancher kann nicht aus dem Fenster hinausdenken.“

Vergebens predigt Salomo, S. 878
Spricker - Aphorismen und Reime

„Materie ist die Hartnäckigkeit der kleinsten Lebewesen.“

Die Welt ist groß, S. 873
Spricker - Aphorismen und Reime

„Oft trifft man wen, der Bilder malt, // viel selt'ner wen, der sie bezahlt.“

Musik ist angenehm zu hören, S. 867
Spricker - Aphorismen und Reime

„Wer in Glaubensfragen den Verstand befragt, kriegt unchristliche Antworten.“

Nur was wir glauben, S. 882
Spricker - Aphorismen und Reime

„Wo man am meisten drauf erpicht, // Grad das bekommt man meistens nicht.“

Der Philosoph wie der Hausbesitzer, S. 875
Spricker - Aphorismen und Reime

„Die Welt, obgleich sie wunderlich, // Ist mehr als gut genug für mich!“

Die Welt, Band 4, S. 292-293
Zu guter Letzt

„Ein jeder kriegt, ein jeder nimmt // In dieser Welt, was ihm bestimmt.“

Bestimmung, Band 4, S. 290-291
Zu guter Letzt

„Hinter jedem neuen Hügel // Dehnt sich die Unendlichkeit.“

Beschränkt, Band 4, S. 265
Zu guter Letzt

„Und wie das häufig so der Brauch, // Der Stolz wuchs mit dem Bauche auch.“

Ein Maulwurf, Band 4, S. 328-329
Zu guter Letzt

„Wer einsam ist, der hat es gut, // Weil keiner da, der ihm was tut.“

Der Einsame, Band 4, S. 324-325
Zu guter Letzt

„Das weiß ein jeder, wer's auch sei, // gesund und stärkend ist das Ei.“

Der Geburtstag, 4. Kapitel: Die Eier, Band 2, S. 410
Andere Werke

„Erquicklich ist die Mittagsruh, // Nur kommt man oftmals nicht dazu.“

Die Fliege, Band 1, S. 120
Andere Werke

„Wer liebt z. B. auf dieser Erde, // Ich will mal sagen, die Steuerbehörde?“

Der Nöckergreis, Band 4, S. 203
Andere Werke

„Das Schreiben, das Schreiben, // Soll man nicht übertreiben, // Das kostet bloß Papier.“

An Grete Meyer. 21. Febr. 1899, Band II, S. 140 http://www.zeno.org/Literatur/M/Busch,+Wilhelm/Briefe/1220.+An+Grete+Meyer
Briefe

„Die Thätigkeit des Blumenkohl-ähnlichen Gehirns pflegt man Geist zu nennen.“

An Maria Anderson. 25. Juli 75, Band I, S. 151 http://www.zeno.org/Literatur/M/Busch,+Wilhelm/Briefe/300.+An+Maria+Anderson
Briefe

„Eigentlich hat's ja nicht viel auf sich mit dem besten Peßimismus. An dem Glücklichen gleitet er ab, wie Waßer an der pomadisirten Ente, und der Unglückliche weiß ohne weiters bescheid.“

An Grete Thomsen. 1. Oct. 1906, Band II, S. 255 http://www.zeno.org/Literatur/M/Busch,+Wilhelm/Briefe/1558.+An+Grete+Thomsen
Briefe

„Gewißheit giebt allein die Mathematik. Aber leider streift sie nur den Oberrock der Dinge.“

An Maria Anderson. 29 Mai 75, Band I, S. 144 http://www.zeno.org/Literatur/M/Busch,+Wilhelm/Briefe/284.+An+Maria+Anderson
Briefe

„So ein Menschenschädel hat seine aparten Winkel.“

An Friedrich August von Kaulbach. 24. Dec. 83, Band I, S. 244 http://www.zeno.org/Literatur/M/Busch,+Wilhelm/Briefe/590.+An+Friedrich+August+von+Kaulbach
Briefe

„Gehabte Schmerzen // Die hab ich gern.“

Ein frohes Ereignis. Band 3, S. 65.
Abenteuer eines Junggesellen

„Junge Hähnchen, sanft gebraten, // Dazu kann man dringend raten.“

Freund Mücke. Band 3, S. 53.
Abenteuer eines Junggesellen

„Mir ist alles einerlei. // Mit Verlaub, ich bin so frei.“

Abschreckendes Beispiel. Band 3, S. 76.
Abenteuer eines Junggesellen

„Nur des Geistes Kraft allein // Schneidet in die Seele ein.“

Rektor Debisch. Band 3, S. 29.
Abenteuer eines Junggesellen

„Rotwein ist für alte Knaben // Eine von den besten Gaben.“

Rektor Debisch. Band 3, S. 26.
Abenteuer eines Junggesellen

„Wie wohl ist dem, der dann und wann // sich etwas Schönes dichten kann!“

Balduin Bählamm, der verhinderte Dichter, erstes Kapitel, S. 497
Balduin Bählamm, der verhinderte Dichter

„Der Säugling, des Gesanges müde, // Ruht aus von seinem Klageliede.“

Balduin Bählamm, der verhinderte Dichter, neuntes Kapitel, S. 551
Balduin Bählamm, der verhinderte Dichter

„Der Weise schweigt. // Er kennt die Gründe.“

Balduin Bählamm, der verhinderte Dichter, neuntes Kapitel, S. 549
Balduin Bählamm, der verhinderte Dichter
Variante: Der Weise schweigt. Er kennt die Gründe.

„Denn gerne gibt man aus der Hand, // Den Säugling, der nicht stammverwandt.“

Balduin Bählamm, der verhinderte Dichter, neuntes Kapitel, S. 555
Balduin Bählamm, der verhinderte Dichter

„Die Schwierigkeit ist immer klein, // man muss nur nicht verhindert sein.“

Balduin Bählamm, der verhinderte Dichter, Schluß, S. 559
Balduin Bählamm, der verhinderte Dichter