Seneca d.J. Zitate
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95 zeitlose Weisheiten über Krieg, Tugend, Reichtum, Freundschaft, Leben und Tod

Entdecken Sie die tiefgründigen Zitate von Seneca dem Jüngeren über Krieg, Tugend, Reichtum, Herrschaft, Freundschaft, Hoffnung, Verzweiflung, Vorbereitung, Leben und Tod und finden Sie zeitlose Weisheiten, die Sie erleuchten und inspirieren werden.

Lucius Annaeus Seneca, auch bekannt als Seneca der Jüngere, war ein vielseitiger römischer Schriftsteller, Philosoph und Politiker während seiner Zeit. Er war ein angesehener Stoiker und einer der meistgelesenen Autoren seiner Zeit, obwohl seine Reden verloren gegangen sind.

Obwohl Seneca in seinen philosophischen Werken Verzicht und Zurückhaltung betonte, gehörte er zu den reichsten und mächtigsten Männern seiner Zeit. Ab dem Jahr 49 war er der maßgebliche Erzieher und Berater des späteren Kaisers Nero. Er verfasste eine Denkschrift darüber, warum es für einen Herrscher weise ist, Milde walten zu lassen, um den jungen Nero auf seine zukünftige Rolle vorzubereiten. Im Jahr 55 hatte Seneca sogar das Amt des suffektkonsuls inne. Sein politisches Handeln stand jedoch oft im Widerspruch zu seinen ethischen Grundsätzen in seinen philosophischen Schriften, was ihm von Zeitgenossen Kritik einbrachte und ihn als raffgierigen Opportunisten darstellte.

Senecas Bemühungen, Nero nach seinen Vorstellungen zu beeinflussen, waren letztendlich nicht von dauerhaftem Erfolg gekrönt. Schließlich beschuldigte ihn Nero der Teilnahme an einer Verschwörung und befahl ihm die Selbsttötung. Seneca sah sich gezwungen, diesem Befehl Folge zu leisten.

✵ 4 v.Chr – 12. April 65 n.Chr.   •   Andere Namen Seneca mladší, Lucius Annaeus Seneca (Seneca der Jüngere), Lucius Annaues Seneca, Луций Анней Сенека
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Seneca d.J. Zitate und Sprüche

„Ein Zwerg wird nicht größer, auch wenn er sich auf einen Berg stellt.“

Moralische Briefe an Lucilius - Epistulae morales ad Lucilium
Original: (lat) Non est magnus pumilio licet in monte constiterit.
Quelle: Moralische Briefe an Lucilius (Epistulae morales ad Lucilium), IX, LXXVI, 31

„Glücklich ist nicht derjenige, den die Leute so nennen, der über das große Geld verfügt, sondern der, dessen Hab und Gut geistiger Natur ist; er ist aufrecht, von erhabener Gesinnung, verachtet, was man allgemein bewundert, kennt keinen, mit dem er tauschen möchte, beurteilt einen Menschen nur nach seinem menschlichen Wert.“

(lat) Beatum non eum esse quem vulgus appellat, ad quem pecunia magna confluxit, sed illum cui bonum omne in animo est, erectum et excelsum et mirabilia calcantem, qui neminem videt cum quo se commutatum velit, qui hominem ea sola parte aestimat qua homo est.
Moralische Briefe an Lucilius - Epistulae morales ad Lucilium
Quelle: Moralische Briefe an Lucilius (Epistulae morales ad Lucilium), V, 45, 9

„Ich bin ein Mensch und meine, dass mir nichts fremd ist, was Menschen betrifft.“

Nachzitierung von Terenz; dort: "Homo sum, humani nil a me alienum puto"; das Zitat geht angeblich zurück auf Menandros
Moralische Briefe an Lucilius - Epistulae morales ad Lucilium
Original: (lat) Homo sum, humani nihil a me alienum puto.
Quelle: Moralische Briefe an Lucilius (Epistulae morales ad Lucilium), XV, 95, 53

„Jählings neigt sich der Genuss zum Schmerz, wenn er nicht Maß gehalten hat.“

Moralische Briefe an Lucilius (Epistulae morales ad Lucilium)
Moralische Briefe an Lucilius - Epistulae morales ad Lucilium

„Jeder ist in dem Grade elend, als er es zu sein glaubt.“

Moralische Briefe an Lucilius (Epistulae morales ad Lucilium), IX, LXXVIII, 14
Moralische Briefe an Lucilius - Epistulae morales ad Lucilium
Original: (lat) Tam miser est quisque quam credidit.

„Kein Schmerz dauert lang, wenn er groß ist.“

Moralische Briefe an Lucilius (Epistulae morales ad Lucilium), IV, XXX, 14
Moralische Briefe an Lucilius - Epistulae morales ad Lucilium
Original: (lat) Nullum enim dolorem longum esse qui magnus est.

„Mehr scheint mir eine Stimme abzulenken als ein Geräusch: Jene wirkt auf den Geist ein.“

Moralische Briefe an Lucilius (Epistulae morales ad Lucilium), VI, LVI, 4
Moralische Briefe an Lucilius - Epistulae morales ad Lucilium
Original: (lat) Magis mihi videtur vox avocare quam crepitus; illa enim animum adducit.

„Nach mir wird das, was vor mir war.“

Moralische Briefe an Lucilius (Epistulae morales ad Lucilium), VI, LIV, 4
Original lat.: "Hoc erit post me quod ante me fuit."
Moralische Briefe an Lucilius - Epistulae morales ad Lucilium

„Nicht der Hunger unseres Leibes kommt uns teuer zu stehen, sondern der Ehrgeiz.“

Moralische Briefe an Lucilius - Epistulae morales ad Lucilium
Original: (lat) Non fames nobis ventris nostri magno constat sed ambitio.
Quelle: Moralische Briefe an Lucilius (Epistulae morales ad Lucilium), VI, LX, 3

„Nirgendwo ist der, der überall ist.“

Moralische Briefe an Lucilius (Epistulae morales ad Lucilium), I, II, 2
Moralische Briefe an Lucilius - Epistulae morales ad Lucilium
Original: (lat) Nusquam est qui ubique est.

„Prüfe, ob du lieber dich oder etwas von dem Deinigen aufgeben willst.“

Original: Original lat.: "Aestima utrum te relinquere an aliquid ex tuis malis."
Quelle: Moralische Briefe an Lucilius (Epistulae morales ad Lucilium), II, XIX, 4

„Unsere Gesellschaft gleicht einem Gewölbe, das zusammenstürzen müsste, wenn sich nicht die einzelnen Steine gegenseitig stützen würden.“

Original: lat.: "Societas nostra lapidum fornicationi simillima est, quae, casura nisi in vicem obstarent, hoc ipso sustinetur."
Quelle: Moralische Briefe an Lucilius (Epistulae morales ad Lucilium), XV, XCV, 53

„Was die Wahrnehmung zeigt, das glaubt der Geist.“

Original: lat.: "Hoc sensus ostendit, id credit animus."
Quelle: Moralische Briefe an Lucilius (Epistulae morales ad Lucilium), XIX, 117, 13

„Wer aufgrund seines Reichtums und seiner Ehrenstellung einen höheren Rang einnimmt, ist nicht groß. Warum erscheint er aber als groß? Weil man ihn mit dem Sockel misst.“

Original: lat.: "Nemo istorum quos divitiae honoresque in altiore fastigio ponunt magnus est. Quare ergo magnus videtur? cum basi illum sua metiris."
Quelle: Moralische Briefe an Lucilius (Epistulae morales ad Lucilium), IX, LXXVI, 31

„Wie töricht ist es, über sein Leben verfügen zu wollen; wir sind nicht einmal Herr über den morgigen Tag! Oh, wie unsinnig ist die Hoffnung jener, die langwierige Dinge unternehmen […]! Alles, glaube mir, ist auch dem Glücklichen ungewiß; niemand darf sich von der Zukunft das Geringste versprechen.“

Original: lat.: "Quam stultum est aetatem disponere ne crastini quidem dominum! O quanta dementia est spes longas inchoantium […]! Omnia, mihi crede, etiam felicibus dubia sunt; nihil sibi quisquamde futuro debet promittere."
Quelle: Moralische Briefe an Lucilius (Epistulae morales ad Lucilium), XVII, CI, 4

„Der Tod ist weder gut noch böse.“

Original: lat.: "Mors nec bonum nec malum est."
Quelle: Trostschrift an Marcia (Ad Marciam de consolatione), XIX, 5

„Der Tod löscht alle Schmerzen aus. Er ist ihr Ende, und über ihn geht unser Leiden nicht hinaus. Er führt uns wieder in den gleichen Ruhezustand zurück, in dem wir uns vor der Geburt befunden haben.“

Trostschrift an Marcia (Ad Marciam de consolatione), XIX, 5
Trostschrift an Marcia - Ad Marciam de consolatione
Original: lat.: "Mors dolorum omnium exsolutio est et finis ultra quem mala nostra non exeunt, quae nos in illam tranquillitatem in qua antequam nasceremur iacuimus reponit."

„Das größte Gegenmittel gegen den Zorn ist der Aufschub.“

Über den Zorn (De Ira), II, XXIX, 1 und III, XII, 4
Original: lat.: "Maximum remedium irae dilatio est." de Ira III

„Nun aber bringt doch den allergrößten Verlust an Lebenszeit das Hinausschieben mit sich. Man lässt gerade den bestehenden Tag verstreichen und bestiehlt die Gegenwart, weil man sich auf das Späterkommende vertröstet. Das größte Hindernis des Lebens ist die Erwartung, die sich auf den nächsten Tag richtet und das Heute verliert.“

De Brevitate Vitae IX, 1
Original lat.: "Maxima porro vitae iactura dilatio est: illa primum quemque extrahit diem, illa eripit praesentia dum ulteriora promittit. Maximum vivendi impedimentum est exspectatio, quae pendet ex crastino, perdit hodiernum."
Von der Kürze des Lebens - De Brevitate Vitae

„Streit schaukelt sich auf und läßt auch die nicht aus, die sich ganz klein zu machen suchen. Leichter ist es, sich von einem Konflikt fernzuhalten, als sich herauszuhalten.“

De ira/Der Zorn., III, 8
Über den Zorn - De Ira
Original: lat.: "...: alit se ipsa contentio et demissos altius tenet; facilius est se a certamine abstinere quam abducere."