„Nicht die Wahrheit, in deren Besitz irgendein Mensch ist oder zu sein vermeint, sondern die aufrichtige Mühe, die er angewandt hat, hinter die Wahrheit zu kommen, macht den Wert des Menschen. Denn nicht durch den Besitz, sondern durch die Nachforschung der Wahrheit erweitern sich seine Kräfte, worin allein seine immer wachsende Vollkommenheit besteht. Der Besitz macht ruhig, träge, stolz. Wenn Gott in seiner Rechten alle Wahrheit und in seiner Linken den einzigen immer regen Trieb nach Wahrheit, obschon mit dem Zusatze, mich immer und ewig zu irren, verschlossen hielte, und spräche zu mir: Wähle!, ich fiele ihm mit Demut in seine Linke und sagte: Vater, gib! Die reine Wahrheit ist ja doch nur für dich allein!“
Themen
zusatz , fiel , macht , vater , wahrheit , sprache , gott , link , wahl , wert , besitz , kraft , menschen , regen , stolz , recht , trieb , kommen , mühe , vollkommenheit , träge , ruhig , allein , irren , demut , ja , irrerGotthold Ephraim Lessing 104
deutscher Dichter der Aufklärung 1729–1781Ähnliche Zitate

„Die Wahrheit ist das kostbarste, was wir besitzen. Gehen wir sparsam damit um.“
Following the Equator, chapter VII
Original engl.: "Truth is the most valuable thing we have. Let us economize it."
Following the Equator

„Für den Menschen gibt es nur eine Wahrheit, das ist die, die aus ihm einen Menschen macht.“
Wind, Sand und Sterne, Karl Rauch Verlag, 1989, 18. Auflage, S.180
Original. franz.: "La vérité pour l'homme, c'est ce qui fait de lui un homme." - Terre des hommes, Livre de Poche n°68, p. 228
Wind, Sand und Sterne, Terre des Hommes (1939)

„Ein Mensch ist immer das Opfer seiner Wahrheiten.“
Der Mythos von Sisyphos. Deutsch von Hans Georg Brenner und Wolfdietrich Rasch. Karl Rauch Verlag Düsseldorf. 68. Tausend 1960. S. 46
Original franz.: "Un homme est toujours la proie de ses vérités." - Le Mythe de Sisyphe, 1942
Der Mythos des Sisyphos (Le Mythe de Sisyphe, 1942)

„[…] Menschen, die nur die eine Seite irgendeiner Wahrheit erblickt haben.“
Kulturgeschichte der Neuzeit. München: Beck, 1969. S. 375; gemeint sind Gelehrte