Joseph Roth Zitate

Moses Joseph Roth war ein österreichischer Schriftsteller und Journalist.

Roth stammte aus einem bürgerlichen Elternhaus galizischer Juden. Während seines Studiums der Germanistik an der Universität Lemberg und später in Wien verfasste er seine ersten literarischen Arbeiten. Roth, der am Ersten Weltkrieg als Soldat teilnahm, wandte sich zum Ende seiner Militärzeit dem Journalismus zu. 1923 erreichte er eine Anstellung bei der Frankfurter Zeitung. In der Wiener Arbeiter-Zeitung debütierte er mit dem Feuilletonroman Das Spinnennetz. Es folgten Zeitromane wie das Hotel Savoy und Die Rebellion. Die ironisch-distanziert erzählten Tatsachenberichte warfen ein skeptisches Licht auf die Nachkriegszeit.

1930 erschien der Roman Hiob, mit dem Roths zweite Schaffensphase begann. Im Gegensatz zu den früheren Romanen, die sich durch einen klaren wie zugänglichen Stil auszeichnen, stehen sich fortan die kräftige Bildlichkeit des Alten Testaments und die Drastik des Geschehens gegenüber. Die Fabel als Gattungsform wird gleichfalls abgewandelt aufgegriffen.

In seinem 1932 erschienenen Roman Radetzkymarsch, einem Requiem auf das Habsburgerreich, schildert er anhand des Werdegangs der Familie Trotta den Zerfall Österreich-Ungarns. Der historische Roman, eine elegische Wiedererweckung des Habsburgerreiches und Verfallsanalyse zugleich, gehört zu den bedeutendsten deutschsprachigen Romanen des 20. Jahrhunderts.

In seiner letzten Schaffensphase nahm Roth, der seit 1933 aufgrund der Machtübernahme der Nationalsozialisten im französischen Exil leben musste, mit Romanen wie Beichte eines Mörders, erzählt in einer Nacht oder Das falsche Gewicht die Fabel als Grundform des Erzählens wieder auf, wie er mit dem Österreichroman Die Kapuzinergruft aus dem Jahre 1938 an Radetzkymarsch anschloss.

Roth starb im Alter von 44 Jahren in Paris an seiner Alkoholkrankheit. Neben den beiden bedeutenden Romanen Hiob und Radetzkymarsch sind es unter anderem die Novelle Die Legende vom heiligen Trinker und der Essay Juden auf Wanderschaft, die seinen Rang als einen der wichtigsten deutschsprachigen Erzähler der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts begründen.



Wikipedia  

✵ 2. September 1894 – 27. Mai 1939   •   Andere Namen Moses Joseph Roth
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Werk

Das Spinnennetz
Joseph Roth
Hiob
Hiob
Joseph Roth
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Joseph Roth Berühmte Zitate

Joseph Roth Zitate und Sprüche

„Österreichisches repräsentieren heißt: zu Lebzeiten mißverstanden und mißhandelt, nach dem Tod verkannt und durch Gedenkfeiern gelegentlich zur Vergessenheit emporgehoben zu werden.“

Grillparzer, 1937, in: Joseph Roth: Werke in drei Bänden, 3. Band, S. 400. Kiepenheuer & Witsch, Köln 1956.

„Die Schatten waren eben Körper geworden und warfen eigene Schatten.“

Gesammelte Werke Joseph Roths

„Ich kenne die süße Freiheit, nichts mehr darzustellen als mich selbst.“

Die weissen Städte. In: Werke 2, Das journalistische Werk 1924-1928, Hrsg. Klaus Westermann, Kiepenheuer & Witsch, Köln 1989, S. 453,

„Es handelt sich nicht mehr darum zu »dichten«. Das wichtigste ist das Beobachtete.“

Die Flucht ohne Ende, 1927, Vorwort. In: Werke 4, Romane und Erzählungen 1916-1929, Hrsg. Fritz Hackert, Kiepenheuer & Witsch, Köln 1989, S. 391,

„Der Begriff »Fortschritt« allein setzt bereits die Horizontale voraus. Er bedeutet ein Weiterkommen und kein Höherkommen.“

Glauben und Fortschritt, Vortrag gehalten am 12.6.1936. In: Werke 3, Das journalistische Werk 1929-1939, Hrsg. Klaus Westermann, Kiepenheuer & Witsch, Köln 1989, S: 700,

„Das Antlitzt der Zeit ist zernichtet. Das Leben ist zerlebt. // Häßlich ist sie, die Zeit. Aber wahr. Sie läßt sich nicht malen, sondern photographieren. Ob sie wahr ist weil sie häßlich ist? Oder häßlich, weil wahr?“

Das Antlitz der Zeit, 1.1.1920. In: Werke 1, Das journalistische Werk 1915-1923, Hrsg. Klaus Westermann, Kiepenheuer & Witsch, Köln 1989, S. 215,

„Die Wohltätigkeit befriedigt in erster Linie die Wohltäter.“

Leipzig, Reclam 1990, ISBN 3-379-00575-4, S. 243

Joseph Roth: Zitate auf Englisch

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