„Der Schwund, bis zum Überdruß als Nihilismus gesehen, bezeichnet und beschrieben, ist also durchgehend. Er betrifft nicht nur die Individuen, sondern auch ihre Konfigurationen und Bildungen. Unbestreitbar und nicht zu übersehen ist nur der technische Gewinn. In ihm verbergen sich andere Gefahren als die grob auf der Hand liegenden – so etwa die, daß der metaphysische Hunger in der Tat abstürbe und mit ihm die enge Verknüpfung von Glück und Freiheit, die heute noch unabdingbar scheint. Der »Letzte Mensch« würde dann als intelligenter Insektentypus die Welt bevölkern; seine Bauten und Kunstwerke würden Perfektion gewinnen, als Ziel des Fortschrittes und der Evolution, auf Kosten der Freiheit; sie würden wie Falterflügel oder Muschelschalen in großer, aber unfreier Pracht aus dem technischen Kollektiv hervorwachsen, vielleicht für Jahrtausende. Auch die Kunst würde sich von der Freiheit ablösen, könnte technisch produziert werden. Diese Absicht kündet sich unverkennbar in einer der Sprossen, der Augentriebe unseres Stammbaums an.“

Letzte Aktualisierung 18. September 2025. Geschichte

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„Er tat was er konnte, um zu verbergen, dass er nicht konnte, was er tat.“

Gabriel Laub (1928–1998) tschechischer deutschsprachiger Journalist, Satiriker und Aphoristiker

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„Ein absolut zerstreuter Mensch wäre ein Mensch, der etwa sagte: »Denk dir, was mir heute morgen begegnet ist…« und dann eine Maschine beschriebe, die es noch nicht gibt.“

Jean Cocteau (1889–1963) französischer Schriftsteller, Regisseur, Maler und Choreograf

Versuche (1928/32); in: Jean Cocteau; Band 2: Prosa; Volk und Welt, Berlin 1971. S.288

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„Die Tat bringt nicht immer Glück, aber es ist kein Glück ohne Taten.“

Benjamin Disraeli (1804–1881) britischer Premierminister und Romanschriftsteller
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„Technische Rationalität heute ist die Rationalität der Herrschaft selbst.“

Dialektik der Aufklärung, zusammen mit Theodor W. Adorno. Querido Verlag N.V., Amsterdam 1947, S. 145.

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„Man läuft Gefahr zu verlieren, wenn man zu viel gewinnen möchte.“

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„Mir scheint die Gefahr, daß die Bundesrepublik Deutschland den Dummköpfen anheimfällt, größer zu sein als die Gefahr des Radikalismus.“

Johann Ludwig Graf Schwerin von Krosigk (1887–1977) deutscher Jurist, konservativer Politiker, Reichsfinanzminister

"Lutz Graf Schwerin von Krosigk Memoiren", Stuttgart: Seewald, 1977, Seite 325, ISBN 3 512 00468 7

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„Die Sonne scheint auch heute.“

Ralph Waldo Emerson (1803–1882) US-amerikanischer Philosoph und Schriftsteller

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