„In Saalfeld am Rande der Saale,
da kroch ich hinein in die Welt,
da habe ich einige Male –
doch das ist ein anderes Feld./
In Frankfurt, in Sachsenhausen,
da blies mir der Dreck ins Gesicht,
in Hamburg war ich oft draußen,
doch das fällt hier nicht ins Gewicht./
Ich habe gewohnt in Sankt Gallen,
ich habe gewohnt in Berlin,
da bin ich hinuntergefallen,
da fahre ich wieder mal hin./
Ich bin nicht in Basel geblieben,
dort war ich mal oben mal unten,
ich bin nach fünf, sechs oder sieben
Jahren aus Basel verschwunden./
Ich habe gewohnt in Manhattan,
in Gonsenheim und in Paris,
im Nebel, im Dunst und im fetten
Wiesbaden, im Regen, im Gries./
Ich habe gewohnt in den Bergen,
jetzt wohn ich am Kästrich in Mainz.
Ich möchte am Ende bemerken:
mit der Geduld eines Steins.“

—  Ror Wolf

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/frankfurter-anthologie/frankfurter-anthologie-ror-wolf-drei-unvollstaendige-versuche-das-leben-zu-beschreiben-zweiter-unvollstaendiger-versuch-16645567.html

Letzte Aktualisierung 2. Juli 2022. Geschichte
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deutscher Schriftsteller 1932–2020

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„Wo ich bin, ist oben, falls ich mal unten bin, ist unten oben.“

René Weller (1953) deutscher Boxer

im Gespräch mit Rainald Goetz. Nach Günther Franzen: Komm zurück, Schimmi! Verlag Rasch und Röhring, 1992. S. 9 books.google http://books.google.de/books?id=hVZXAAAAYAAJ&q=weller. Rainald Goetz: Hirn. edition Suhrkamp, 1986. S. 80
Die Formulierung "Wo ich bin, ist oben" ist mindestens seit den 1930ern geläufig. Siehe etwa: Ehm Welk, Die Lebensuhr des Gottlieb Grambauer, 1938, Snippet https://www.google.de/books/edition/Die_Lebensuhr_des_Gottlieb_Grambauer_Bei/G3tGAQAAIAAJ?hl=de&gbpv=1&bsq=%22wo+ich+bin+ist+oben%22

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„Berlin ist super, mal benutzen wir es als Berlin, mal als Moskau.“

Matt Damon (1970) US-amerikanischer Schauspieler und Drehbuchautor

über Berlin als Filmkulisse, Spiegel Online, 12. Februar 2007 http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,465736,00.html

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„Das ist der Dreck, an dem unsere Gesellschaft mal ersticken wird.“

Uli Hoeneß (1952) ehemaliger deutscher Fußballspieler, Fußballmanager, Vereinspräsident von Bayern München

über die Toten Hosen und ihr FC-Bayern-kritisches Lied "Bayern", zitiert in: DER SPIEGEL, 51/1999, dietotenhosen.de http://www.dietotenhosen.de/alldieganzenjahre_presse_lockerbauch.php

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„"Man muss nicht malen können, um malen zu können."

(11.10.2012, Notizen)“

Sebastian Bieniek (1975) deutscher Künstler und Regisseur

Quelle: https://www.sebastianbieniek.com/quotes

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„Laßt uns doch mal über das Christentum wieder reden. Laßt uns das doch mal mit fröhlichem Herzen verkünden. Wie oft machen wir denn das?“

Angela Merkel (1954) deutsche Bundeskanzlerin

im Oktober 2010 auf dem Deutschland-Tag der Jungen Union spiegel. de

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„Ich geh mir mal ein Stück Dreck aus dem Rücken drücken." - Gerlinde“

Sebastian Fitzek (1971) deutscher Schriftsteller und Journalist

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„Mal bin ich liberal, mal bin ich konservativ, mal bin ich christlich-sozial – und das macht die CDU aus.“

Angela Merkel (1954) deutsche Bundeskanzlerin

in der ARD-Sendung "Anne Will" am 22.März 2009, sueddeutsche.de http://www.sueddeutsche.de/politik/merkel-bei-anne-will-dinge-tun-die-aus-dem-rahmen-fallen-1.403011
2009

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