„Wichtig ist dabei, daß der Enteignete sich über die Idee des individuellen Raubes erhebe, der an ihm begangen wird. Sonst wird in ihm ein Trauma bleiben, ein inneres Fortbestehen des Verlustes, das dann im Bürgerkriege sichtbar wird. Das Gut ist freilich ausgegeben, und deshalb steht zu befürchten, daß der Enterbte sich auf anderen Gebieten zu entschädigen sucht, als deren nächstes sich der Terror anbietet. Man tut vielmehr gut, sich zu sagen, daß man notwendig und auf alle Fälle in Mitleidenschaft gezogen wird, wenngleich unter verschiedenen und wechselnden Begründungen. Die Lage, vom andern Pol aus gesehen, ist zugleich die des Endlaufes, bei dem der Wettkämpfer die letzten Kräfte ausgibt, im Angesicht des Ziels. Ganz ähnlich handelt es sich bei der Heranziehung des Kapitals auch nicht um reine Ausgabe, sondern um Investierung im Hinblick auf neue und notwendig gewordene Ordnungen, vor allem auf das Weltregiment. Man kann sogar sagen: die Ausgaben sind und waren derart, daß sie entweder auf den Ruin oder auf eine äußerste Möglichkeit hinweisen.“

Letzte Aktualisierung 2. Juli 2022. Geschichte

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„Aber für mich ist nur wichtig, dass ich meinen eigenen Ideen treu bleibe.“

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„Die Grenzen zum Terror sind dabei fließend.“

Claus Leggewie (1950) deutscher Politikwissenschaftler

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„Handle, so gut du kannst und so schlecht du mußt, und bleibe dir dabei der Fehlergrenzen deines Handelns bewußt!“

Robert Musil (1880–1942) Österreichischer Schriftsteller und Theaterkritiker

Über die Dummheit, Vortrag auf Einladung des österreichischen Werkbunds Wien, 1937. In: Robert Musil, Gesammelte Werke, Band 2, Hrsg. Adolf Frisé, Rowohlt, Reinbek 1978, S. 1291, books.google.de https://books.google.de/books?id=oiDqAAAAMAAJ&dq=%22so+gut+du+kannst%22, auch bei gutenberg.spiegel.de http://gutenberg.spiegel.de/buch/uber-die-dummheit-6885/2
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„Deshalb ist es auch kein Gegensatz, ein guter Deutscher und ein 'guter Europäer' [zu] sein; ein Konflikt zwischen national und 'international' existiert nicht. Die 'internationalen' Formtendenzen sind in dem selben Sinn national wie die engeren, heimatlichen; nur ist ihr Gebiet größer“

Harry Graf Kessler (1868–1937) deutscher Literat, Publizist, Diplomat und Pazifist

Aufsatz: Nationalität. In: Die Zukunft (Berlin). Jg. 14, Heft 27, 7. April 1906, S. 26 books.google http://books.google.de/books?id=kvkaAAAAYAAJ&q=kein+Gegensatz; gutenberg.spiegel http://gutenberg.spiegel.de/buch/4377/12

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