„Große Männer nehmen sich selbst und die Dinge zu ernst, um öfter als gelegentlich »geistreich« zu sein. Menschen, die nichts sind als eben »geistreich«, sind unfromme Menschen; es sind solche, die, von den Dingen nicht wirklich erfüllt, an ihnen nie ein aufrichtiges und tiefes Interesse nehmen, in denen nicht lang und schwer etwas der Geburt entgegenstrebt. Es ist ihnen nur daran gelegen, daß ihr Gedanke glitzere und funkle wie eine prächtig zugeschliffene Raute, nicht, daß er auch etwas beleuchte! Und das kommt daher, weil ihr Sinnen vor allem die Absicht auf das behält, was die anderen zu eben diesen Gedanken wohl »sagen« werden—eine Rücksicht, die durchaus nicht immer »rücksichtsvoll« ist.“

Sex and Character (1903)

Übernommen aus Wikiquote. Letzte Aktualisierung 23. Juni 2021. Geschichte
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österreichischer Philosoph 1880–1903

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„Emerson hat jene gütige und geistreiche Heiterkeit, welche allen Ernst entmutigt.“

Friedrich Nietzsche (1844–1900) deutscher Philosoph und klassischer Philologe

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„die Menschen nehmen Dinge in der Bibel hin, die sie im gewöhnlichen Leben verabscheuen.“

Vita Sackville-West (1892–1962) englische Schriftstellerin und Gartengestalterin

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„Aufrichtigkeit ist die Quelle aller Genialität, und die Menschen wären geistreicher, wenn sie sittlicher wären.“

Ludwig Börne (1786–1837) deutscher Journalist, Literatur- und Theaterkritiker

Die Kunst, in drei Tagen ein Originalschriftsteller zu werden, in Ludwig Börne: Sämtliche Schriften. Band 1, Düsseldorf 1964, S. 742, zeno.org http://www.zeno.org/nid/20004635191, Gesammelte Schriften, Erster Band, Milwaukee 1858, S. 117 books.google https://books.google.de/books?id=DWQMAAAAIAAJ&pg=PA117

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„Ein geistreicher Mann ist verloren, wenn er nicht auch ein Mann von energischem Charakter ist. Hat man die Laterne des Diogenes, so muss man auch des Diogenes Stock haben.“

Nicolas Chamfort (1741–1794) französischer Schriftsteller

Nr. 277; frz. «Un homme d'esprit est perdu s'il ne joint pas à l'esprit l'énergie de caractère. Quand on a la lanterne de Diogène, il faut avoir son bâton.»
Diogenes lief am Tage mit einer Laterne durch Athen, mit der Begründung, er suche nach einem Menschen. Als die Athener herankamen, vertrieb er sie mit einem Stock und sagte er suche Menschen, nicht Abschaum.
Aus Maximes et Pensées, Caractères et Anecdotes (dt. Maximen und Gedanken), Vom Menschen zur Menschheit

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