„Wir alle haben das Bedürfnis, von jemandem gesehen zu werden. Man könnte uns in vier Kategorien einteilen, je nach der Art von Blick, unter dem wir leben möchten. Die erste Kategorie sehnt sich nach dem Blick von unendlich vielen anonymen Augen, anders gesagt, nach dem Blick eines Publikums. Zur zweiten Kategorie gehören die Leute, die zum Leben den Blick vieler vertrauter Augen brauchen. Das sind die nimmer müden Organisatoren von Cocktails und Parties. Sie sind glücklicher als die Menschen der ersten Kategorie, die das Gefühl haben, im Saal ihres Lebens sei das Licht ausgegangen, wenn sie ihr Publikum verlieren. Irgendwann passiert das fast jedem von ihnen. Die Menschen der zweiten Kategorie hingegen, verschaffen sich immer irgendwelche Blicke. Dann gibt es die dritte Kategorie derer, die im Blickfeld des geliebten Menschen sein müssen. Ihre Situation ist genauso gefährlich wie die von Leuten der ersten Kategorie. Einmal schließen sich die Augen des geliebten Menschen und es wird dunkel im Saal. Und dann gibt es noch die vierte und seltenste Kategorie derer, die unter dem imaginären Blick abwesender Menschen leben. Das sind die Träumer.“
The Unbearable Lightness of Being
Themen
müde , anonym , cocktail , fasten , art , leben , bedürfnis , gefühl , zweiter , geliebter , publikum , licht , träume , menschen , auge , traum , blick , situation , viert , dritt , vertraut , dunkel , gehören , brauch , kategorie , verlierer , saal , erster , partie , leute , schließe , verlierenMilan Kundera 32
tschechischer Schriftsteller 1929–2023Ähnliche Zitate

Alles fühlt : Mensch, Natur und die Revolution der Lebenswissenschaften. - Berlin : Berlin Verlag, 2007 ISBN 3-8270-0670-8 - Seite 34. - Zitiert bei ANU

„Nichts ist zweideutiger als ein Blick.“

Die Vertreibung des Menschen aus der Kunst, 1925
"Business im Land der aufgehenden Sonne. Strategien für langfristigen Erfolg in Japan.", S.8, Verlag Redline Wirtschaft, Heidelberg 2008 - ISBN 978-3-636-01449-8

„Wie oft sind es erst die Ruinen, die den Blick freigeben auf den Himmel.“
Der Seele Heimat ist der Sinn, 2005, S. 193

„Ein Augenblick ist wenig - ein Blick ist viel.“
Ariadne auf Naxos, Zerbinetta. In: Gesammelte Werke, Band 1, S. Fischer, Berlin 1924, S. 318, books.google.de https://books.google.de/books?hl=de&id=BB84AQAAIAAJ&dq=%22Augenblick+ist+wenig%22, auch bei zeno.org http://www.zeno.org/nid/2000509013X
Andere Werke
„Wir blicken hier sehr optimistisch in die Zukunft.“
Quelle: https://www.welt.de/wirtschaft/article228969233/Vantage-Towers-Chef-Corona-Impfung-und-trotzdem-kein-5G-Empfang.html