Erich Fried Zitate

Erich Fried war ein österreichischer Lyriker, Übersetzer und Essayist, der ab 1938 in London im Exil lebte.

Fried ist ein Hauptvertreter der politischen Lyrik deutscher Sprache in der Nachkriegszeit, der T. S. Eliot, Dylan Thomas, Graham Greene, Sylvia Plath, John Synge und andere übersetzte und nach Ludwig Tieck wieder William Shakespeare in lebendiger Sprache ins Deutsche übertrug. Er schrieb auch einen Roman und Kurzprosa. Mit Elias Canetti, Franz Baermann-Steiner, H. G. Adler, Grete Fischer, Gabriele Tergit und Wilhelm Unger zählte er zum Kreis deutschsprachiger Exilautoren in London und war mit der Übersetzerin Carla Wartenberg befreundet.

Er beteiligte sich am politischen Diskurs seiner Zeit, hielt Vorträge, nahm an Demonstrationen teil und war mit Rudi Dutschke und Gretchen Dutschke-Klotz befreundet, die wie Hans Magnus Enzensberger, Fritz Teufel und andere Vertreter der Außerparlamentarischen Opposition seine Gäste in London waren. Mit seinen 1979 veröffentlichten Liebesgedichten fand er ein breiteres Publikum. Wikipedia  

✵ 6. Mai 1921 – 22. November 1988   •   Andere Namen Erich Fried, Henricus Fried, إريش فريد
Erich Fried Foto
Erich Fried: 18   Zitate 321   Gefällt mir

Erich Fried Berühmte Zitate

„Es ist Unsinn
sagt die Vernunft
Es ist was es ist
sagt die Liebe“

Quelle: Gedicht Was es ist; Das obige Gedicht wurde u.a. veröffentlicht in: Erich Fried, Es ist was es ist - Liebesgedichte, Angstgedichte, Zorngedichte, Wagenbach-Verlag, Neuausgabe Januar 1996.

„Zu sagen
»Hier herrscht Freiheit«
ist immer
ein Irrtum
oder auch
eine Lüge:
Freiheit herrscht nicht“

Herrschaftsfreiheit, in: Gedichte, Reclam Universal-Bibliothek, Stuttgart 1993, ISBN 3-15-008863-1
Variante: Zu sagen "Hier herrscht Freiheit" ist immer ein Irrtum oder auch eine Lüge: Freiheit herrscht nicht.

„Wer nur die Hälfte liebt, der liebt dich nicht halb, sondern gar nicht. Der will dich zurechtschneiden, amputieren, verstümmeln.“

Quelle: ‘Dich’ by Erich Fried from 'Es ist was es ist’ © 1983 Verlag Klaus Wagenbach, Berlin

„Erinnern
das ist
vielleicht
die qualvollste Art
des Vergessens
und
vielleicht
die freundlichste Art
der Linderung
dieser Qual“

Gedicht Vielleicht
Quelle: Es ist was es ist: Liebesgedichte, Angstgedichte, Zorngedichte. Berlin: Wagenbach, 1983.

Erich Fried Zitate und Sprüche

„Wer will
daß die Welt
so bleibt
wie sie ist
der will nicht
daß sie bleibt“

Status quo (zur Zeit des Wettrüstens), in: Lebensschatten, Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 1981. S. 93 ISBN 3-0831-0111-5
Variante: Wer will, dass die Welt so bleibt, wie sie ist, der will nicht, dass sie bleibt.

„Die Jungen
werfen
zum Spaß
mit Steinen
nach Fröschen
Die Frösche
sterben
im Ernst“

Humorlos, in: Gedichte, Reclam Universal-Bibliothek, Stuttgart 1993, ISBN 3-15-008863-1

„Es ist nicht wahr
daß Geschichte
gefälscht wird
Sie hat sich großenteils
wirklich
falsch
zugetragen
Ich kann das bezeugen:
Ich war dabei“

Die Engel der Geschichte, in: Gesammelte Werke, Berlin 1993, Bd. 2, S. 491

„Es ist was es ist
sagt die Liebe“

Was es ist http://www.erichfried.de/Was%20es%20ist.htm, in: Es ist was es ist - Liebesgedichte, Angstgedichte, Zorngedichte, Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 1996, ISBN 9783803131188 Siehe dazu: Was es ist

„Zweifle nicht
an dem
der dir sagt
er hat Angst
aber hab Angst
vor dem
der dir sagt
er kenne keine Zweifel“

Angst und Zweifel, in: 100 Gedichte ohne Vaterland, Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 1979, ISBN 3-8031-2044-6

„Nichtwissen
tut niemand weh
mit Ausnahme derer
denen wehgetan werden kann
weil niemand es weiß“

Vorteile der Unwissenheit (in allen Ländern der Hochsicherheit), in: Lebensschatten, Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 1981. S. 35 ISBN 3-0831-0111-5

„Wenn die Gedichte
einfacher werden
so zeigt das
nicht immer an
daß das Leben
einfach geworden ist.“

Widerspiegelung, in: Lebensschatten, Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 1981. S. 75 ISBN 3-0831-0111-5

Erich Fried: Zitate auf Englisch

“Do not doubt him who tells you he is afraid, but be afraid of him who tells you he has no doubts.”

Original German text: "Zweifle nicht an dem der dir sagt er hat Angst, aber hab Angst vor dem der dir sagt, er kennt keinen Zweifel."
from "100 Gedichte ohne Vaterland", pub. 1978.

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