„DER ASKET
Der Asket ist stets erpicht
auf jeglichen Verzicht.
Freude, Lachen und Genuss,
sie alle machen ihm Verdruss.
Als Dank für solche Weltentsagung
hofft später er auf heil‘ge Labung.
Doch warum will, wär‘ nachzudenken,
Natur uns überreich beschenken?
Sollt‘ man nicht ehren den Sinn der Gabe
und jetzt genießen, nicht im Grabe?
Der Asket jedoch sagt nein,
und saugt sich die Verzichtslust rein.
Wohlan, es sei ihm unbenommen,
soll er des Darbens Lohn bekommen.
Doch umgekehrt bleibe er still,
wenn irgendwer genießen will.“

Quelle: Zitat aus: Stefan M. Gergely: Sprach:Bilder. Gedanken, Gedichte, Fotos. Verlag Bibliothek der Provinz: Weitra 2020, ISBN 978-3-99028-936-5, S. 218

Letzte Aktualisierung 10. Februar 2024. Geschichte
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Stefan M. Gergely 541
österreichischer Journalist und Sachbuchautor 1950

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