„Als ein Schriftgelehrter Jesus einmal fragte, […]was nach seiner Meinung das grüßte Gebot im Gesetz sei, sagte er, es sei die Liebe zu Gott. Das zweite Gebot, man solle seinen Nächsten genauso lieben wie sich selbst, sei jedoch dem ersten gleich. Offenbar ging er davon aus, dass jeder sich selbst liebt; Menschenkenntnis war nicht gerade seine Stärke. In dieser Hinsicht mußte man erst noch auf den Juden aus Wien warten. Wer sich selbst nicht liebte oder gar hasste, durfte also dem zweiten ‚Wort’ zufolge auch seine Mitmenschen hassen, man durfte morden, wenn man dann auch Selbstmord verübte wie Judas oder Hitler. Von der Hölle hatte Jesus offenbar keine Ahnung, aber das war eigentlich klar: schließlich war er ein Wesen, das Gott liebte wie sich selbst. Aber der Kern seiner Antwort lag im Ist-Gleich-Zeichen, das er zwischen die fünf Gebote auf der einen und die fünf auf der anderen Tafel setzte; eines Tages formulierte er sogar eine positive Version der Goldenen Regel: ‚Was Du willst, das man dir tu, das füge auch dem andern zu, denn das ist das Gesetz und die Propheten.“
The Discovery of Heaven
Themen
lieben, gold, zweite, tafel, gesetz, meinung, kern, tag, wort, mord, warte, mörder, wille, antwort, version, liebe, regel, gott, hass, stärke, selbstmord, hölle, positive, gebot, prophet, wiener, hinsicht, lager, jude, fuge, erste, klare, zeichen, ahnung, gleichen, mitmensch, wesen, nächste, jesus, wartenÄhnliche Zitate

— Oscar Wilde irischer Schriftsteller 1854 - 1900
Der Kritiker als Künstler, Szene 2 / Gilbert
Original engl.: "There are two ways of disliking art […]. One is to dislike it. The other, to like it rationally."
Der Kritiker als Künstler - The Critic As Artist

— Bodo Kirchhoff deutscher Schriftsteller 1948
Infanta, Frankfurt am Main, 1990. ISBN 3-518-38372-8, S. 52
„Was Gott liebt, das ist etwas; was Gott nicht liebt, das ist nichts, sagt das Buch der Weisheit.“
"Daz got minnet, daz ist iht; waz got niht enminnet, daz enist niht, alsô sprichet daz buoch der wîsheit." - Buch der göttlichen Tröstung. Mittelhochdeutsch und Neuhochdeutsch. Übersetzt von Kurt Flasch. C. H. Beck München 2007, Seite 85, s. auch Deutsche Predigten und Traktate, übersetzt aus dem Mittelhochdeutschen von Josef Quint, München: Hanser Verlag, 7. Auflage 1995, S. 136. Google Books, ISBN 3446106626

„Der erste Blick der Geliebten gleicht dem Wort Gottes, wenn er sagt: Sei!“
— Khalil Gibran libanesischer Künstler und Dichter 1883 - 1931

„Wer stark und wer kaum mehr liebt, ist gleich schwer zu befriedigen.“
— François de La Rochefoucauld französischer Schriftsteller 1613 - 1680
Reflexionen


„Wer liebt, will lieben – und weiter nichts!“
— Johann Anton Leisewitz deutscher Schriftsteller und Jurist 1752 - 1806


„Ich mag nicht Liebe, die mit Worten liebt.“
Antigone, 543 / Antigone
Original altgriech.: "λόγοις δ᾽ ἐγὼ φιλοῦσαν οὐ στέργω φίλην."
Aias (455–450 v. Chr.), Antigone (442 v. Chr.)

— André Heller österreichischer Künstler und Kulturmanager 1947
Sie nennen mich den Messerwerfer: Lieder, Worte, Bilder; Fischer Taschenbuch Verlag, 1974, S. 36; Lied: "Denn ich will", 1976

„Jedes Wesen kann nur in seinem Gegenteil offenbar werden, Liebe nur in Haß, Einheit in Streit.“
— Friedrich Wilhelm Joseph Schelling deutscher Philosoph und einer der Hauptvertreter des Deutschen Idealismus 1775 - 1854
Philosophische Untersuchungen über das Wesen der menschlichen Freiheit und die damit zusammenhängenden Gegenstände, bei zeno.org http://www.zeno.org/nid/20009265775

„Jedes Wesen liebt von Natur auf seine Weise Gott mehr als sich selbst.“
Non solum homo […] diligit Deum et plus quam seipsum, sed etiam quaelibet creatura suo modo.
— Thomas von Aquin dominikanischer Philosoph und Theologe 1225 - 1274
Summa theologica II-II, q. 25, art. 3

„Lieber der Erste hier als der Zweite in Rom!“
— Plutarch griechischer Schriftsteller 46 - 127
Leben des Cäsar, 11

„In Jesus Christus schenkt Gott uns seine Liebe.“
— Benedikt XVI. 265. Papst der römisch-katholischen Kirche 1927
Zum Angelusgebet am 24. Februar 2008, radiovaticana.org http://www.oecumene.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=188750

„Gott liebt alles was existiert.“
— Thomas von Aquin dominikanischer Philosoph und Theologe 1225 - 1274
„Wer für seine Liebe Dank erwartet, liebt nicht.“
— Heinrich Wolfgang Seidel Pfarrer und Schriftsteller 1876 - 1945
Aus dem Tagebuch der Gedanken und Träume
Aus dem Tagebuch der Gedanken und Träume. Piper München 1946