Nikos Kazantzakis Zitate

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„Diese kretische Landschaft glich einer guten Prosa: klar durchdacht, nüchtern, frei von Überladenheiten, kräftig und veerhalten. […] Aber zwischen den herben Linien dieser kretischen Landschaft entdeckte man eine Empfindsamkeit und Zartheit, die keiner vermutet hätte - in den windgeschützten Schluchten dufteten ie Zitronen- und Orangenbäume, und in der Ferne ergoss sich aus dem endlosen Meere eine grenzenlose Poesie.“

„Als die Liebe es berührte, hatte mein altes Herz seine lang verlorene Jungfräulichkeit wiedergefunden; dieser alte Wolf wurde wieder scheu, ängstlich und schamhaft.“

„Solange es Kinder gibt die hungern, gibt es keinen Gott!“

„Laß den Menschen nicht zuviel Freiheit, sag‘ ihnen nicht, daß wir alle gleich sind, daß wir alle gleiche Rechte haben, denn sie werden sofort dein Recht mit Füßen treten, sie reißen dir dein Brot vom Munde fort und lassen dich elend krepieren.“

„Gebt acht auf die Tiere, auf die Rinder,
auf die Schafe, auf die Esel;
glaubt mir, sie haben auch eine Seele,
sind auch Menschen,
nur dass sie ein Fell tragen und
nicht sprechen können;
frühere Menschen sind es,
gebt ihnen zu essen;
gebt acht auf die Olivenbäume
und die Weinfelder,
auch sie waren früher Menschen,
aber viel, viel früher, und
haben kein Erinnerungsvermögen mehr;
doch der Mensch hat es, und
daher ist er Mensch.“

„Die niedlichen Frauen, der Frühling, die Spanferkel, der Wein - alles ist Teufelswerk. Und Gott hat nur die Mönche, die Fasten, den Kamillentee, die häßlichen Frauen geschaffen.“

„Und die hast keine Furcht vor Gott, mein Bruder? Ich habe keine Furcht vor den Menschen, warum also vor Gott?“

„Ich sagte zum Mandelbaum: Bruder, sprich mir von Gott. Und der Mandelbaum blühte auf.“

„Grüß mir den Himmel, entgegnete ich, und sage Gott, wir seien nicht schuld. Er trage die Schuld, diese Welt so schön geschaffen zu haben.“

„Du kannst! Du hattest den Mut, zu sagen: ich kann nicht. Also wirst du können. Dein Herz ist schon Gott näher […]!“

„Buddha ist der letzte Mensch! durchzuckte es mich, das ist sein geheimer und schrecklicher Sinn. Buddha ist die "reine Seele", denn sie ist leer. In ihm ist das Nichts, er ist das Nichts.“

„Überall nur Stein auf Stein. Und die Menschen, die inmitten dieser Steine wohnten, waren genauso gefühllos und abweisend. Berg, Häuser, Menschen - alle waren vo dem gleichen harten Stein.“

„Bist du ein Wolf, dann friss! - Bist du ein Schaf, dann lass dich fressen!“

„Je mehr Teufel wir in uns haben, desto mehr Chancen haben wir, sich zu einem Engel umzuformen.“

„Und das Licht hat geschworen, nicht aufzugeben, aber es weiß, das es keine Rettung gibt, es wird sich nicht ergeben, es erlischt.“

„Das Leben ist lebenslänglich, wir werden sterben und dann erkennen, dass alles Luft gewesen sei; so ist auch das ganze Leben nur ein Märchen.“

„Küss mich, Kleiner, hinterher
Bin ich wieder deine Tante!“

„Geliebter, komm als Wolke du, als kühler Windhauch komme,
Als sanfter Regen netze du die Blumen mir am Fenster…“

„Die Zeit ist kein Feld, das mit der Elle gemessen wird, auch kein Meer, das nach Seemeilen gemessen wird, sie ist ein Herzschlag.“

„Die größte Sünde ist, zufrieden zu sein.“

„Wir kommen aus einem dunklen Abgrund, wir ende in einem dunklen Abgrund. Den Raum zwischen diesen beien Abgründen nennen wir das Leben.“

„Ein blindes, störrisches Ungeheuer, das Hunger verspürt, aber nicht isst, sich geniert zu essen, das nur dem Glück zuzuwinken braucht, aber ihm nicht zuwinkt, das die Zeit unnütz fließen und versickern lässt, als sei sie Wasser: Ein solches Ungeheuer, das nicht weiß, dass es ein Ungeheuer ist, ist die Jugend.“

„Wir eilen. Wir wissen, dass wir dem Tod entgegeneilen, abere wir können nicht stehenbleiben.“

„Eine schönere Belohnung kann der gute Lehrer sich gar nicht wünschen, als einen Schüler zu bilden, der ihn hinter sich lässt.“

„Armut braucht Vergnügen, mein Kind, sagte die Greisin lachend. Schmerz braucht Singen und Trinken, sonst frisst er uns auf…“

„Ernst ist das Antlitz Kretas und vielgeprüft. Kreta besitzt in Wahrheit etwas Uraltes und Heiliges, Bitteres und Stolzes, wie die oft von Charon geschlagenen Mütter, die Palikaren geboren haben.“

„Es gibt nur eine Frau auf der Welt, eine Frau mit vielen Gesichtern.“

„Buddha ist mein Schwanengesang. Alles ist darin ausgedrückt. Ich bin glücklich, noch mein letztes Wort gesprochen zu haben, bevor ich gehe.“

„Auch ich denke an Kreta, sagte mein Gefährte. An Kreta und an meine Seele… Wenn ich wieder geboren würde, so möchte ich das Licht auf diesem Fleckchen Erde wiedersehen. Hier gibt es einen unbezwingbaren Zauber…“

„Denn ich suchte Gott. Die Zunge dorrte mir vom Fragen, die Füße schwollen mir vom Wandern.“

„Er stieß einen triumphierenden Schrei aus: "ES IST VOLLBRACHT!" Und es war, wie er sagte: Alles ist ein Ende und alles ist ein Beginn.“

„Jesus lächelte bitter.“

„Was ist das Glück? Alles Unglück zu leben.“

„Ach! wenn ich diese Poesie, die mich entmannt, nur vor die Tür setzen könnte!“

„Stumm durchquerten wir die engen Gassen des Dorfes. Die lichtlosen Häuser standen wie blinde Flecken herum. Ein Hund bellte, eine Kuh stöhnte. Ferner und ferner klangen, wenn der Nachtwind vorüberstrich, die Töne der Freude, das Geläute der Lyra - als verrieselte wo ein munterer Bach.“

„Auf wen ich wartete, weiß ich nicht. Aber mein Herz lief vor Freude über. Ich drehte meinen Schnurrbart und höre die ganze Nacht das Meer hinter den Orangen seufzen, wie eine Frau.“

„Wer ein Schwert hält ist versucht, wer Jung ist muss spielen, der welcher den Tod nicht fürchtet, fürchtet nicht Gott.“

„Der Körper einer Frau ist ein dunkeles und monströses Geheimnis.“

“I heard the bells from the future churches, the children playing and laughing in the schoolyards … and here was an almond tree in bloom before me: I must reach out and cut a flowering branch. For, by believing passionately in something which still does not exist, we create it. The nonexistent is whatever we have not sufficiently desired, whatever we have not irrigated with our blood to such a degree that it becomes strong enough to stride across the somber threshold of nonexistence.”

“Never acknowledge the limitations of man. Smash all boundaries! Deny whatever your eyes see. Die every moment, but say: "Death does not exist."”

“Thus did the Holy Harlots unhinge the brains of man,
and when they met and clashed with the pure Mountain Maidens,
they raised their white arms high, their armpits smelled of musk,
and, as the rites decreed, both fought their verbal war:
"God swoops from mountain peeks to eat and play on earth;
we are his food and drink and even his sacred toys —
and learn, O sterile maids, we are his soft, sweet mates.
Let her now leave who fears to merge with her dread God!"
The scornful savage mouth of Krino flashed reply:
"We will not leave! We guard the innocent soul of man!
God is a spirit with pure white wings, a soul that sails,
light, disembodied, deep in our thoughts, without embrace.
It's we who keep the world in bloom with virgin souls!"”

“I hate all virtues based on food and bloated bellies;
though food and drink are good, I'm better slaked and fed
by that inhuman flame which burns in our black bowels.
I like to name that flame which burns within me God!”

“If you love me, be patient. Look at the trees. Are they in a hurry to ripen their fruit?”

“You gave me your curse, holy Fathers. I give you a blessing: May you be as moral and religious as I am.”

“To cleave that sea in the gentle autumnal season, murmuring the name of each islet, is to my mind the joy most apt to transport the heart of man into paradise.”

“Speak straight and clear! I only hear that manly prayer
which like a huge fist breaks my head against the stones.”

“Her green eyes fluttered swiftly twice or thrice, then glazed,
her mouth gaped open, bleating, then her jaws hung loose
and retched up all her soul in lumps of clotting blood.”

“Look upon men and pity them. Look at yourself amid all men and pity yourself. In the obscure dusk of life we touch and fumble at each other, we ask questions, we listen, we shout for help.”

“I've fought with men and gods, I've weighed them well and found
the sea more firm than earth, the air more firm than sea,
and man's impalpable soul still yet more firm than air!”

“I subdue matter and force it to become my mind's good medium. I rejoice in plants, in animals, in man and in gods, as though they were my children. I feel all the universe nestling about me and following me as though it were my own body.”

“Only now, as we feel the onslaught behind us, do we begin dimly to apprehend why the animals fought, begot, and died; and behind them the plants; and behind these the huge reserve of inorganic forces.
We are moved by pity, gratitude, and esteem for our old comrades-in-arms. They toiled, loved, and died to open a road for our coming.
We also toil with the same delight, agony, and exaltation for the sake of Someone Else who with every courageous deed of ours proceeds one step farther.
All our struggle once more will have a purpose much greater than we, wherein our toils, our miseries, and our crimes will have become useful and holy.”

“Cursed be all those on land and sea who eat their fill,
cursed be all those who starve yet raise no hand in protest,
cursed be all the bread, the wine, the meat which day by day
descends deep in the entrails of the exploited man
and turns not into freedom's cry, the murderer's ruthless knife!”

“May he be cursed on earth who gives his trust to virtue,
that bankrupt crone who takes our life's pure gold and gives
but bad receipts for payment in the lower world.
Ah, passers-by that stroll, travelers that come and go,
all that I had, I placed on virtue, and lost the game!”

“Contend with the powers of nature, force them to the yoke of superior purpose. Free that spirit which struggles within them and longs to mingle with that spirit which struggles within you.”

“Do you believe in dreams, Uncle Simeon? I do; I believe in nothing else. One night I dreamed that invisible enemies had me tied to a dead cypress. Long red arrows were sticking into me from my head to my feet, and the blood was flowing. On my head they had placed a crown of thorns, and intertwined with the thorns were fiery letters which said: "Saint Blasphemer." I am Saint Blasphemer, Rabbi Simeon. So you'd better not ask me anything else, or I'll start my blasphemies.”

“A vehement eros runs through the Universe. It is like the ether: harder than steel, softer than air.
It cuts through and passes beyond all things, it flees and escapes.”

“In order to succeed, we must first believe that we can.”

“I surrender myself to everything. I love, I feel pain, I struggle. The world seems to me wider than the mind, my heart a dark and almighty mystery.”

“Thus night with all her snares passed through the upper world
and baited all heads sweetly, fed all foolish hopes,
for night can bring to men all shrewish day denies,
wrapped as a gift in the green leaves of opiate dream.”

“"Do not die that we may not die," the dead cry out within you. "We had no time to enjoy the women we desired; be in time, sleep with them! We had no time to turn our thoughts into deeds; turn them into deeds! We had no time to grasp and to crystallize the face of our hope; make it firm!" …
But you must choose with care whom to hurl down again into the chasms of your blood, and whom you shall permit to mount once more into the light and the earth.”

“Every village has its simpleton, and if one does not exist they invent one to pass the time.”

“BLESSED BE ALL THOSE WHO HEAR AND RUSH TO FREE YOU, LORD, AND WHO SAY: "ONLY YOU AND I EXIST."
BLESSED BE ALL THOSE WHO FREE YOU AND BECOME UNITED WITH YOU, LORD, AND WHO SAY: "YOU AND I ARE ONE."
AND THRICE BLESSED BE THOSE WHO BEAR ON THEIR SHOULDERS AND DO NOT BUCKLE UNDER THIS GREAT, SUBLIME, AND TERRIFYING SECRET:
THAT EVEN THIS ONE
DOES NOT EXIST!”

“I wanted to offer a supreme model to the man who struggles; I wanted to show him that he must not fear pain, temptation or death — because all three can be conquered, all three have already been conquered.”

“I recall an endless desert of infinite and flaming matter. I am burning! I pass through immeasurable, unorganized time, completely done, despairing, crying in the wilderness.
And slowly the flame subsides, the womb of matter grows cool, the stone comes alive, breaks open, and a small green leaf uncurls into the air, trembling. It clutches the soil, steadies itself, raises its head and hands, grasps the air, the water, the light, and sucks at the Universe.”

“The heart unites whatever the mind separates, pushes on beyond the arena of necessity and transmutes the struggle into love.”

“As I watched the seagulls, I thought: "That's the road to take; find the absolute rhythm and follow it with absolute trust."”

“Descend you weary-laden, descend in the dark earth,
help me to finish swiftly my dread master's shroud,
let each hem hold my pain, each corner hide a crow,
a lean, voracious crow to peck his heart out bit by bit.”