Adalbert Stifter Zitate

Adalbert Stifter, Pseudonym Ostade, war ein österreichischer Schriftsteller, Maler und Pädagoge. Er zählt zu den bedeutendsten Autoren des Biedermeier. Wikipedia  

✵ 23. Oktober 1805 – 28. Januar 1868   •   Andere Namen Штифтер, Адальберт
Adalbert Stifter Foto

Werk

Der Nachsommer
Der Nachsommer
Adalbert Stifter
Der Hagestolz
Der Hagestolz
Adalbert Stifter
Der Condor
Adalbert Stifter
Brigitta
Brigitta
Adalbert Stifter
Der Hochwald
Der Hochwald
Adalbert Stifter
Witiko
Adalbert Stifter
Adalbert Stifter: 17   Zitate 6   Gefällt mir

Adalbert Stifter Berühmte Zitate

„Als Knabe trug ich außer Ruten, Gesträuchen und Blüten, die mich ergötzten, auch noch andere Dinge nach Hause, die mich fast noch mehr freuten, weil sie nicht so schnell Farbe und Bestand verloren wie die Pflanzen, nämlich allerlei Steine und Erddinge. Auf Feldern, an Rainen, auf Haiden und Hutweiden, ja sogar auf Wiesen, auf denen doch nur das hohe Gras steht, liegen die mannigfaltigsten dieser Dinge herum. Da ich nun viel im Freien herum schweifen durfte, konnte es nicht fehlen, daß ich bald die Plätze entdeckte, auf denen die Dinge zu treffen waren, und daß ich die, welche ich fand, mit nach Hause nahm.

Da ist an dem Wege, der von Oberplan nach Hossenreuth führt, ein geräumiges Stück Rasen, welches in die Felder hinein geht und mit einer Mauer aus losen Steinen eingefaßt ist. In diesen Steinen stecken kleine Blättchen, die wie Silber und Diamanten funkeln, und die man mit einem Messer oder mit einer Ahle herausbrechen kann. Wir Kinder hießen diese Blättchen Katzensilber, und hatten eine sehr große Freude an ihnen.

Auf dem Berglein des Altrichters befindet sich ein Stein, der so fein und weich ist, daß man ihn mit einem Messer schneiden kann. Die Bewohner unserer Gegend nennen ihn Taufstein. Ich machte Täfelchen, Würfel, Ringe und Petschafte aus dem Steine, bis mir ein Mann, der Uhren, Barometer und Stammbäume verfertigte und Bilder lackierte, zeigte, daß man den Stein mit einem zarten Firnisse anstreichen müsse, und daß dann die schönsten blauen, grünen und rötlichen Linien zum Vorscheine kämen.

Wenn ich Zeit hatte, legte ich meine Schätze in eine Reihe, betrachtete sie, und hatte mein Vergnügen an ihnen. Besonders hatte die Verwunderung kein Ende, wenn es auf einem Steine so geheimnisvoll glänzte und leuchtete und äugelte, daß man es gar nicht ergründen konnte, woher denn das käme. Freilich war manchmal auch ein Stück Glas darunter, das ich auf den Feldern gefunden hatte, und das in allerlei Regenbogenfarben schimmerte. Wenn sie dann sagten, das sei ja nur ein Glas, und noch dazu ein verwitterndes, wodurch es eben diese schimmernden Farben erhalten habe, so dachte ich: Ei, wenn es auch nur ein Glas ist, so hat es doch die schönen Farben, und es ist zum Staunen, wie es in der kühlen, feuchten Erde diese Farben empfangen konnte, und ich ließ es unter den Steinen liegen.“

„Die Vertraulichkeit und die Liebe ohne Falsch, wie man sie in jeder wohlgeordneten Familie findet, tat mir nach der längeren Vereinsamung außerordentlich wohl.“

http://www.zeno.org/Literatur/M/Stifter,+Adalbert/Romane/Der+Nachsommer/Erster+Band/6.+Der+Besuch zeno.org
Quelle: Der Nachsommer, I, 6: Der Besuch. Gesammelte Werke in sechs Bänden, Band 4, Wiesbaden 1959, S.S.181-182

„Das Große posaunet sich nie aus, es ist bloß und wirkt so. Meist weiß das Große nicht, daß es groß ist, daher die höchsten Künstler der Welt die lieblichste kindlichste Naivetät haben und dem Ideale gegenüber, das sie immer leuchten sehen, stets demütig sind.“

Brief an den Redakteur der Augsburger Allgemeinen Zeitung, Aurelius Buddeus, Linz, 21. August 1847. In: Schriften des literarischen Vereins in Wien: Grillparzers Gespräche. III. Band. Hrsg. von August Sauer. Wien, 1906. S. 403.

Zitate über Gott von Adalbert Stifter

„Mit Menschen menschlich sein, mit Höheren das Höhere lieben, an Gottes Schöpfung sich freuen, die fest gegründete Erde nicht verachten, sich immer praktischem Handeln hingeben, es nicht verachten, wie Maria in den Schwestern selbst Gemüse zu pflanzen und Gartenbeete zu düngen und doch ein höherer opferfreudiger Mensch zu sein, endlich mit fühlenden geistigen Menschen gleichsam einen unsichtbaren Umgang zu haben, das war ungefähr die Grundlage meiner Schriften“

Brief an Louise Baronesse von Eichendorf. Linz, am 23. März 1852. In: Briefe, 1. Band., herausgegeben von Johannes Aprent, Pest 1869, Seite 231 books.google https://books.google.de/books?id=uSBAAAAAYAAJ&pg=PA231&dq=menschlich. "Maria in den Schwestern" bezieht sich auf Stifters Erzählung "Zwei Schwestern".

„Nach dem Sternenhimmel ist das Größte und Schönste, was Gott erschaffen hat, das Meer.“

An Louise Baronesse von Eichendorf, Linz, 17. Juli 1858, zitiert nach: Adalbert Stifters Werke, Briefe, Zweiter Band, Verlag von Gustav Heckenast, Pest 1869, S. 232,

Adalbert Stifter Zitate und Sprüche

„Das Weib erträgt den Himmel nicht!“

Der Condor. In: Studien. 1. Band, 6. Auflage. Pest: Heckenast, 1864. S. 12

„Der wahre Künstler stellt sich die Frage gar nicht, ob sein Werk verstanden werden wird oder nicht.“

Der Nachsommer, III, 2: Das Vertrauen. Gesammelte Werke in sechs Bänden, Band 4, Wiesbaden 1959, S. 632 zeno.org http://www.zeno.org/nid/20005719313

„Drei starke Bände! Wir glauben Nichts zu riskiren, wenn wir Demjenigen, der beweisen kann, daß er sie ausgelesen hat, ohne als Kunstrichter dazu verpflichtet zu sein, die Krone von Polen versprechen.“

Friedrich Hebbel in seiner Rezension von "Der Nachsommer", Leipziger Illustrierte Zeitung, 4. September 1858. Hier nach "Sämmtliche Werke", Elfter Band, Charakteristiken - Kritiken. Hamburg 1867. Seite 93 f. books.google https://books.google.de/books?id=MnMHAAAAQAAJ&pg=RA1-PA93&dq=Kunstrichter

„[…] in der Jugend ist man bei seinen Eltern, in späteren Jahren bei seinen Kindern, und im Alter allein.“

Witiko, Eine Erzählung, Erster Band, C. F. Amelangs Verlag, Leipzig 1868, S. 242,

„[…] es regnet viele Tropfen, ehe man Einsicht gewinnt, und Jahre vergehen, ehe man weise wird.“

"Der Hochwald, 1841, zitiert nach: Sammlung Hofenberg, Hrsg. Karl-Maria Guth, 4. Auflage, Verlag der Contumax GmbH & Co. KG, Berlin 2015, S. 51,

„Die Klarheit seines Innern ist für den Menschen das höchste Gut.“

An Louise Baronesse von Eichendorf, Linz, 10. Juli 1853, zitiert nach: Adalbert Stifters Werke, Briefe, Zweiter Band, Verlag von Gustav Heckenast, Pest 1869, S. 21,

„Gestalten muss man machen, nicht Worte“

Brief vom 6. Januar 1861 an Gustav Heckenast. Briefe, 2. Band, Verlag Gustav Heckenast, Pest 1861, S. 388

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