„Schneeglöckchen
S' war doch wie ein leises Singen
in dem Garten heute Nacht,
wie wenn laue Lüfte gingen:
"Süße Glöcklein, nun erwacht,
denn die warme Zeit wir bringen,
eh's noch jemand hat gedacht." -
s' war kein Singen, s' war ein Küssen,
rührt die stillen Glöcklein sacht,
dass sie alle tönen müssen
von der künft'gen bunten Pracht.
Ach, sie konnten's nicht erwarten,
aber weiß vom letzten Schnee
War noch immer Feld und Garten,
und sie sanken um vor Weh.
So schon manche Dichter streckten
Sangesmüde sich hinab,
und der Frühling, den sie weckten,
rauschet über ihrem Grab.“

Letzte Aktualisierung 26. Mai 2024. Geschichte
Joseph von Eichendorff Foto
Joseph von Eichendorff 30
bedeutender Lyriker und Schriftsteller der deutschen Romant… 1788–1857

Ähnliche Zitate

Joachim Kaiser Foto

„[S]o schön, so fließend, so lyrisch belebt und technisch fantastisch wie Wunderlich singen konnte, […] so schön glaube ich später keinen Tenor mehr gehört zu haben.“

Joachim Kaiser (1928–2017) deutscher Musikkritiker

in einer Videokolumne für das Magazin der Süddeutschen Zeitung, 3. August 2009 youtube.com 1:05f. http://www.youtube.com/watch?v=EkOr5srbP-I

Joseph von Eichendorff Foto
Julius Sturm Foto

„Ein Wanderer schreitet durch die Nacht, // Sein Auge sucht die Sterne; // Der Heimat hat er still gedacht // In weiter, weiter Ferne; // Das Herz schlägt ihm so sehnsuchtsbang, // Er lauscht, ein fernes Glöcklein klang, // Das mahnet ernst zum Beten.“

Julius Sturm (1816–1896) deutscher Dichter der Spätromantik

Gedicht: "Der Wanderer", autoren-gedichte.de http://www.autoren-gedichte.de/sturm/der-wanderer.htm

Christian Morgenstern Foto
Germaine de Staël Foto
Friedrich Nietzsche Foto
Joseph von Eichendorff Foto

Ähnliche Themen