Zitate über Gesellschaft und Politik

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Karl Rahner Foto

„Der absolute, selbst seine Vergangenheit tilgende Tod des Wortes 'Gott' wäre das von niemandem mehr gehörte Signal, daß der Mensch selbst gestorben ist.“

Karl Rahner (1904–1984) deutscher katholischer Theologe

Rahner, Karl: Grundkurs des Glaubens. Einführung in den Begriff des Christentums. Freiburg 1976, S. 58.

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„Das große Problem ist, dass Hitler als absolut böse dargestellt wird. Aber wir alle wissen natürlich, dass es in der Geschichte kein Schwarz und kein Weiß gibt.“

Björn Höcke (1972) deutscher Politiker, MdL

Interview am 02.03.2017 https://www.wsj.com/articles/the-german-right-believes-its-time-to-discard-their-countrys-historical-guilt-1488467995 mit dem Journalist Anton Troianovski vom Wall Street Journal,
archiviert am 07.09.2018 unter web.archive.org https://web.archive.org/web/20180907200934/https://www.wsj.com/articles/the-german-right-believes-its-time-to-discard-their-countrys-historical-guilt-1488467995
auf Deutsch verfügbar in einem Artikel vom 06.03.2017 https://www.welt.de/politik/deutschland/article162616473/Bjoern-Hoecke-hat-eine-irritierende-Ansicht-zu-Adolf-Hitler.html der Tageszeitung "Die WELT" von Anna Kröning
archiviert am 19.06.2018 unter web.archive.org https://web.archive.org/web/20180619074102/https://www.welt.de/politik/deutschland/article162616473/Bjoern-Hoecke-hat-eine-irritierende-Ansicht-zu-Adolf-Hitler.html

Otto Von Bismarck Foto

„Ich suche die preußische Ehre darin, daß Preußen vor allem sich von jeder schmachvollen Verbindung mit der Demokratie entfernt halte.“

Otto Von Bismarck (1815–1898) deutscher Politiker, Reichskanzler

Otto von Bismarck: Über die deutsche Frage. Rede gehalten am 3. Dezember 1850; in: Fürst Bismarcks gesammelte Reden. Berlin 1895. Band 1. S. 50-58, hier S. 53.

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„Ich bin ein Gegner der Demokratie, wenn ich mich jetzt zu den Grundfragen meiner politischen Einstellung äußern soll.“

Kurt Huber (1893–1943) deutscher Volksliedforscher, Professor an der Ludwig-Maximilians-Universität München, Volksliedforscher, Mi…

Verhörprotokoll, 16. April 1943; weisse-rose-studien.de http://www.weisse-rose-studien.de/48045.html

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„Ich bin an die Orte gefahren, allein, und habe begriffen, dass man die Dinge kombinieren muss. Man muss wissen und sehen, und man muss sehen und wissen. Das eine ist vom anderen nicht zu trennen. Wenn Sie nach Auschwitz fahren, ohne etwas über Auschwitz und die Geschichte dieses Lagers zu wissen, sehen Sie nichts, verstehen Sie nichts.“

Claude Lanzmann (1925–2018) französischer Filmregisseur

Interview mit Claude Lanzmann: „Der Ort und das Wort“, www.hist.uni-hannover.de http://www.hist.uni-hannover.de/kulturarchiv/holocaust_im_film/dokumentarfilme-dokumentationen/shoah/materialien-shoah/interview-lanzmann-1.html

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„Deutschland ist das einzige Land der Welt, in dem der Neid stärker ausgeprägt ist als der Geschlechtstrieb.“

Stephan Reimertz (1962) deutscher Kunsthistoriker und Romancier

Eine Liebe im Portrait, Rowohlt, Reinbek 2002, S. 90

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„Des Menschen Sinn für Gerechtigkeit macht Demokratie möglich, seine Neigung zur Ungerechtigkeit aber macht Demokratie notwendig.“

Reinhold Niebuhr (1892–1971) US-amerikanischer Theologe, Philosoph und Politikwissenschaftler

Die Kinder des Lichts und die Kinder der Finsternis, Kaiser München 1947, Seite 10 books.google http://books.google.de/books?id=xY4_AAAAIAAJ&q=%22neigung+zur%22.
“Man’s capacity for justice makes democracy possible; but man’s inclination to injustice makes democracy necessary.” - The Children of Light and the Children of Darkness. A Vindication of Democracy and a Critique of Its Traditional Defense. Scribner's New York 1944. Foreword

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„Man darf nicht die Demokratie zum Vorwand nehmen und ein Land angreifen. Die Menschenrechte kann man den Menschen gewiss nicht durch Bomben bringen. Es darf auch nicht sein, daß man den Kampf gegen eine Diktatur zum Vorwand nimmt, um die Ressourcen einer Nation zu rauben. Demokratie und Menschenrechte können nur mit dem und durch den Willen der Menschen verwirklicht werden, nicht dagegen.“

Shirin Ebadi (1947) iranische Juristin und Menschenrechtsaktivistin

fünfte Weltethos-Rede, »Der Beitrag des Islam zu einem Weltethos«, 20. Oktober 2005, Tübingen, weltethos.org http://www.weltethos.org/1-pdf/20-aktivitaeten/deu/we-reden-deu/Rede_Ebadi_deu.pdf

„Mach dir keine Sorgen. Du hast zuviel und zuwenig gesehen, wie alle Menschen vor dir. Du hast zuviel geweint, vielleicht auch zuwenig, wie alle Menschen vor dir. Vielleicht hast du zuviel geliebt, und gehaßt - aber nu wenige Jahre - zwanzig oder so. Was sind schon zwanzig Jahre? Dann war ein Teil von dir tot, genau wie bei allen Menschen, die nicht mehr lieben oder hassen können.
Du hast viele Schmerzen ertragen, ungern wie alle Menschen vor dir. Dein Körper war dir sehr bald lästig. Du hast ihn nie geliebt. Das war schlecht für dich - oder auch gut, denn an einem ungeliebten Körper hängt die Seele nicht sehr. Und was ist die Seele? Wahrscheinlich hast du nie eine gehabt, nur Verstand, und der war nicht gedenkend der Gefühle. Oder war da manchmal noch etwas anderes? Für Augenblicke? Beim Anblick von Glockenblumen oder Katzenaugen und des Kummers um einen Menschen, oder gewisser Steine, Bäume und Statuen; der Schwalben über der großen Stadt Rom.
Mach dir keine Sorgen.
Auch wenn du mir einer Seele behaftet wärest, sie wünscht nichts als tiefen, traumlosen Schlaf. Der ungeliebte Körper wird nicht mehr schmerzen. Blut, Fleisch, Knochen und Haut, alles wird ein Häufchen Asche sein, und auch das Gehirn wird endlich aufhören zu denken. Dafür sei Gott bedankt, den es nicht gibt.
Mach dir keineSorgen - alles wird vergebens gewesen sein - wie bei allen Menschen vor dir. Eine völlig normale Geschichte.“

Marlen Haushofer (1920–1970) Österreichische Schriftstellerin
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