Helmut Kohl Zitate

Helmut Josef Michael Kohl ist ein ehemaliger deutscher Politiker der CDU. Er war von 1969 bis 1976 Ministerpräsident des Landes Rheinland-Pfalz und von 1982 bis 1998 der sechste Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Von 1973 bis 1998 war er Bundesvorsitzender seiner Partei, danach bis 2000 deren Ehrenvorsitzender.

Kohl war in den 1970er-Jahren einer der jüngsten CDU-Spitzenpolitiker und reformierte als CDU-Bundesvorsitzender seine Partei, der 1969 erstmals im Bund die Oppositionsrolle zugewiesen worden war. 1976 erzielte Kohl als Spitzenkandidat der Union aus CDU und CSU mit 48,6 Prozent der Stimmen das bis dahin zweitbeste Ergebnis für die Union und überhaupt einer Partei bei Bundestagswahlen, konnte aber die Regierung Schmidt nicht ablösen. Trotz dieser Niederlage gab er sein Amt als rheinland-pfälzischer Ministerpräsident auf und übernahm als Oppositionsführer im Deutschen Bundestag den Vorsitz der CDU/CSU-Fraktion.

Kohl gestaltete den Prozess der Wiedervereinigung 1989/1990 entscheidend mit. Umstritten blieb er wegen der CDU-Spendenaffäre, nach deren Bekanntwerden er im Jahr 2000 den Ehrenvorsitz seiner Partei verlor. Kohl erhielt eine große Zahl nationaler und internationaler Auszeichnungen. Seit dem Ende seiner politischen Karriere war Kohl als Lobbyist in verschiedenen Positionen in der Wirtschaft tätig, u. a. für die Credit Suisse und KirchMedia. Kohl ist Gründer eines Unternehmens zur Politik- und Strategieberatung.



✵ 3. April 1930 – 16. Juni 2017
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Helmut Kohl Berühmte Zitate

„Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart nicht verstehen und die Zukunft nicht gestalten.“

Bundestagsrede vom 1. Juni 1995 zur Geschichte der Vertreibung, Plenarprotokoll 13/41 vom 01.06.1995, Seite 03183 http://dip21.bundestag.de/dip21/btp/13/031/13041031.83.

Helmut Kohl Zitate und Sprüche

„Wir werden die Arbeitslosigkeit und die Zahl der in Deutschland lebenden Ausländer um die Hälfte reduzieren.“

im Wahlkampf um die Kanzlerschaft 1982/83, Quelle: taz vom 10. Juni 1998

„Ich rede vor Ihnen als einer, der in der Nazizeit nicht in Schuld geraten konnte, weil er die Gnade der späten Geburt und das Glück eines besonderen Elternhauses gehabt hat.“

Am 24. Januar 1984 in einer Rede vor der Knesset in Israel, Deutschlandradio Kalenderblatt http://www.dradio.de/dlr/sendungen/kalender/227514/. Ursprünglich stammt die Formulierung von der "Gnade der späten Geburt" von Günter Gaus: Wo Deutschland liegt - Eine Ortsbestimmung. Hoffmann und Campe, Hamburg 1983, Seite 275 http://books.google.de/books?ei=C7sYTerBL4vusgbnttTBDQ&ct=result&id=QSJoAAAAMAAJ&dq=G%C3%BCnter+Gaus%3A+%22Wo+Deutschland+liegt.+Eine+Ortsbestimmung%22.&q=gnade. Siehe auch DER SPIEGEL 15. September 1986 http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13519977.html

„Entscheidend ist, was hinten rauskommt.“

während einer Pressekonferenz am 31. August 1984; zitiert in DER SPIEGEL, 3. September 1984

„Die neue Armut ist eine Erfindung des sozialistischen Jet-sets.“

STERN, 24. Juli 1986
Variante: Die neue Armut ist eine Erfindung des sozialistischen Jet-sets

„Durch eine gemeinsame Anstrengung wird es uns gelingen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Sachsen und Thüringen schon bald wieder in blühende Landschaften zu verwandeln, in denen es sich zu leben und zu arbeiten lohnt.“

Fernsehansprache zur Währungsunion zwischen BRD und DDR am 1. Juli 1990; Das Erste, 20:15 Uhr (im Anschluss an die Tagesschau); Video auf tagesschau.de http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video728920.html
Variante: Durch eine gemeinsame Anstrengung wird es uns gelingen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Sachsen und Thüringen schon bald wieder in blühende Landschaften zu verwandeln, in denen es sich zu leben und zu arbeiten lohnt.

„Wir gehen nach Berlin – aber nicht in eine neue Republik“

Quelle: Juli 06/1999, in Anspielung an die sogenannte "Bonner Republik"; "50 JAHRE DEMOKRATIE ­ DANK AN BONN" http://www.bundestag.de/bp/1999/bp9906/9906017.html

„Das ist ein moderner kommunistischer Führer, der war nie in Kalifornien, nie in Hollywood, aber der versteht etwas von PR. Der Goebbels verstand auch etwas von PR. Man muss doch die Dinge auf den Punkt bringen!“

in einem Interview mit NEWSWEEK im Oktober 1986 über Michail Gorbatschow und Joseph Goebbels, zitiert nach SPIEGELONLINE http://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/17381/_seit_goebbels_der_schlimmste_hetzer_im_land.html
wurde zunächst verbreitet als "Gorbatschow ist ein moderner kommunistischer Führer, der sich auf Public Relations versteht. Goebbels, einer von jenen, die für die Verbrechen der Hitler-Ära verantwortlich waren, war auch ein Experte in Public Relations." - DER SPIEGEL 27. Oktober 1986 http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13521510.html - (in der englischsprachigen Erstveröffentlichung: "He is a modern Communist leader who knows something about public relations. Goebbels, one of those responsible for the crimes of the Hitler era, was an expert in public relations, too." zitiert nach Los Angeles Times 2. November 1986 http://articles.latimes.com/1986-11-03/news/mn-14904_1)

„Es war das »System Kohl«, zu dessen Kritikern er heute zählt, das ihn schon Mitte der sechziger Jahre für die rheinland-pfälzische CDU gewinnen konnte.“

über Richard von Weizsäcker, Erinnerungen 1982-1990, München 2005, S. 161 books.google https://books.google.de/books?id=bN1OBAAAQBAJ&pg=PT161&dq=»System+Kohl«

„Ich würde nicht sagen, dass ich alles wieder so mache, wie ich es gemacht habe, denn dieser Weg ist von Höhen und Tiefen geprägt, aber auch von Fehlern.“

in der SWR-Sendung "Wortwechsel extra" am 13. Mai 2007, spiegel.de http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,482211,00.html

Helmut Kohl: Zitate auf Englisch

“The visionaries of yesterday are the realists of today.”

Discussion with his predecessor Helmut Schmidt in 'Die Zeit' (1998)

“This is the worst president since Hermann Göring.”

Das ist der schlimmste Präsident seit Hermann Göring.
On President of German Parliament Wolfgang Thierse, according to DER SPIEGEL during lunch with colleagues (August 29, 2002)

“The crucial thing is what comes out at the end.”

Entscheidend ist, was hinten rauskommt.
In a press conference on August 31, 1984; cited in DER SPIEGEL (September 3, 1984)

“This is a typical journalistic statement: It is correct, but it is not the truth.”

Das ist eine klassische journalistische Behauptung. Sie ist zwar richtig, aber sie ist nicht die Wahrheit.
ARD-Tagesthemen (February 22, 1994)

“In all future, only peace may come from German soil.”

Von deutschem Boden muss in Zukunft immer Frieden ausgehen.
Lecture in front of the Frauenkirche (December 19, 1989)

“The means of existence of our country will break down, once the watergates are open to the foreigners.”

Die Existenzgrundlage unseres Landes geht kaputt, wenn erst die Schleusen für die Ausländer geöffnet sind.
Lecture for businessmen from Schwabia (March 1994)

“We will cut in half unemployment and the number of foreigners living in Germany.”

Wir werden die Arbeitslosigkeit und die Zahl der in Deutschland lebenden Ausländer um die Hälfte reduzieren.
Taz (June 10, 1998), during the 1982 election campaign

“We will move to Berlin - but not to a new republic.”

Wir gehen nach Berlin – aber nicht in eine neue Republik.
50 JAHRE DEMOKRATIE DANK AN BONN" (July 06, 1999)

“A successful industrial nation, meaning a nation with future, can not be organized as a collective holiday resort.”

Eine erfolgreiche Industrienation, das heißt eine Nation mit Zukunft, lässt sich nicht als kollektiver Freizeitpark organisieren.
In a parliamentary speech (March 1993)

“By a common effort, we will soon succeed in tranforming Mecklenburg-Vorpommern and Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Sachsen and Thüringen into blossoming landscapes, where it is worth to live and work.”

Durch eine gemeinsame Anstrengung wird es uns gelingen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Sachsen und Thüringen schon bald wieder in blühende Landschaften zu verwandeln, in denen es sich zu leben und zu arbeiten lohnt.
In a television speech about East Germany after the Reunification. (June 1990)

“I am not the one trying to speed things up. We are being driven.”

On November 9, 1989, the Berlin Wall fell. The idea of German reunification, often discussed but considered unrealistic, once again became a subject of heated debate. Reunification now appeared inevitable, but scarcely anyone ventured to prophesy how soon it would come. German chancellor Helmut Kohl remarked those words when was accused of pushing unification plans too fast.
Awake! magazine, 12 - 22 - 1991; in its article The Dream of European Unity.

“Revenue and cost have to be in the right relation to each other.”

Erträge und Kosten müssen im richtigen Verhältnis zueinander stehen.
In a speech in Düsseldorf in 1986

“The German Reunification and unification of Europe are two sides of the same coin.”

Die deutsche Einheit und die europäische Einigung sind zwei Seiten ein und derselben Medaille.
In a speech on the 15th party congress of the CDU, in Frankfurt an Main (June 17, 2002)

“The new poverty is an invention of the socialist Jet-set.”

Die neue Armut ist eine Erfindung des sozialistischen Jet-sets
STERN (July 24, 1986)

“The young people of Germany have no problem with Judaism. I too, with my two sons sometimes walk across the Jewish cemetery in Oggersheim.”

Die jungen Leute in Deutschland haben kein Problem mit dem Judentum. Ich gehe ja auch manchmal mit meinen beiden Jungs über den jüdischen Friedhof in Oggersheim.
In Tel Aviv in front of 900 Israelian politicians (January 1983)

“We Germans have learned from history. We are a peace-loving, freedom-loving people. For us, love of our native country, love of freedom, and the spirit of being a good neighbor always belong together.”

As quoted in "Kohl: German chancellor, European statesman" https://www.dw.com/en/kohl-german-chancellor-european-statesman/a-16274982 (October 1, 2012), Deutsche Welle

“The Berlin Wall is perhaps the most visible expression of the moral gulf between free democracy and totalitarian dictatorship.”

As quoted in "East, West Mark Berlin Wall in Conflicting Ways" https://www.washingtonpost.com/archive/politics/1986/08/14/east-west-mark-berlin-wall-in-conflicting-ways/0ee15034-ea45-4c31-9490-7f64e7ac159b/ (August 14, 1986), The Washington Post

“As long as there is a wall, barbed wire and orders to shoot, there can be no talk of normality in Germany.”

As quoted in "East, West Mark Berlin Wall in Conflicting Ways" https://www.washingtonpost.com/archive/politics/1986/08/14/east-west-mark-berlin-wall-in-conflicting-ways/0ee15034-ea45-4c31-9490-7f64e7ac159b/ (August 14, 1986), The Washington Post

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