„Wenn ein so scharfsinniger Kopf den Umfang eines Phänomens verkennt, so kann das nicht an seiner Intelligenz, es muß an seiner Position liegen. Er gleicht dem Jäger auf seinem Anstand, von dem aus er die Ungeheuer früher als die meisten anderen auftauchen sieht und mit passionierter Schärfe erkennt. Aber sie ziehen in ungeahnter Richtung vorbei und verlieren sich in unerforschten Dickichten. Trotzdem wurde ein Abschnitt der großen Jagd in ungewöhnlichem Denkstil erfaßt. Das gilt auch für Spenglers System. Die Kulturen werden im Nach- und Nebeneininder gesehen, nicht aber, wie von Herder, Goethe, Hegel, architektonisch und symphonisch oder, wie von Nietzsche, als Ouvertüre eines neuen Weltalters. Entscheidung, Kampf um die Vormacht, Zeitalter der kämpfenden Staaten - das alles ist nicht der Sinn; es sind die Wehen, in denen die Erde eine ihrer großen metahistorischen Phasen abschließt und eine andere beginnt. Dann werden die Grenzen fallen und auch räumlich »Orient und Okzident… nicht mehr zu trennen« sein.“

Letzte Aktualisierung 23. Juni 2021. Geschichte

Ähnliche Zitate

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„Wenn man ein Dickicht verbrennt um zu jagen, bekommt man auch Tiere, aber im nächsten Jahr sind keine Tiere mehr da.“

Lü Bu We (-291) chinesischer Kaufmann, Politiker und Philosoph

Frühling und Herbst des Lü Bu We, S. 188

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„Wer zu viel und zu scharf sieht, sieht auch falsch.“

Theodor Fontane (1819–1898) Deutscher Schriftsteller

Brief an Paul Schlenther, 7. März 1890; Quelle: C. Grawe: "Fontane zum Vergnügen", 1994, S. 153, ISBN 978-3-15-009317-7
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„Die schärfsten Kritiker der Elche // waren früher selber welche.“

F. W. Bernstein (1938–2018) deutscher Lyriker, Grafiker und Satiriker

Die Neue Frankfurter Schule. "die schärfsten Kritiker der Elche // waren früher selber welche!" 25 Jahre Scherz, Satire und schiefere Bedeutung aus Frankfurt am Main. Arkana Verlag 1987, books.google https://books.google.de/books?id=KVgaAAAAYAAJ&q=elche

„Jede Wahrheit kommt dem zu früh, der jede zu spät erkennt.“

Carl Gustav Jochmann (1789–1830) deutscher Publizist

Erfahrungsfrüchte I,97. Darin: Die unzeitige Wahrheit. Auch als: Hundert Seifenblasen, in: Prometheus. Für Licht u. Recht. Zeitschrift in zwanglosen Heften, herausgegeben von Heinrich Zschokke und seinen Freunden. Aarau 1832. S. 293 books.google http://books.google.de/books?id=WOpGAAAAcAAJ&pg=PA293

Francis Picabia zitat: „Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.“
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„Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.“

Francis Picabia (1879–1953) kubanischer Schriftsteller, Maler, Grafiker

Als Titel einer Sammlung von Aphorismen Picabias in der Edition Nautilus 1995 (Übersetzung von Pierre Gallissaires und Hanna Mittelstädt)
Quelle: "Notre tête est ronde pour permettre à la pensée de changer de direction" - Mittig auf der ersten Seite der Dada-Publikation La pomme de pins, St. Raphael 25 février 1922, binocheetgiquello.com https://www.binocheetgiquello.com/lot/27103/5880600-la-pomme-de-pinsst-raphael-25search=&, vialibri.net https://www.vialibri.net/years/books/283557765/1922-picabia-francis-la-pomme-de-pins-numero-unique

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„Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.“

Allen Ginsberg (1926–1997) US-amerikanischer Dichter

Als Titel einer Sammlung von Aphorismen Picabias in der Edition Nautilus 1995 (Übersetzung von Pierre Gallissaires und Hanna Mittelstädt)
"Notre tête est ronde pour permettre à la pensée de changer de direction" - In der Dada-Publikation La pomme de pins, St. Raphael 25 février 1922. Abbildung bei sothebys.com http://www.sothebys.com/fr/auctions/ecatalogue/lot.442.html/2016/bibliotheque-r-bl-dada-surrealisme-pf1623.

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„Gegensätze ziehen sich an, heißt es.
Gilt das auch für die Hautfarbe der Menschen.“

Stefan M. Gergely (1950) österreichischer Journalist und Sachbuchautor

Quelle: Zitat aus: Stefan M. Gergely: Sprach:Bilder. Gedanken, Gedichte, Fotos. Verlag Bibliothek der Provinz: Weitra 2020, ISBN 978-3-99028-936-5, S. 145

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