„Spengler zitiert in diesem Zusammenhang ein Goethewort: der Sinn des Lebens sei das Leben selbst. Das ist ein vieldeutiger Spruch. Die Vergleichung der Kulturen mit tausendjährigen Bäumen hätte vermutlich Goethes ungeteilten Beifall gefunden; in dieser Hinsicht beruft Spengler sich auf ihn mit Recht. Zudem jedoch ist Goethes morphologisches Genie durch ein synoptisches erhöht. Er hätte bei gleichem Unterfangen die Bäume nicht nur in ihrer Mannigfaltigkeit, sondern auch in ihrer Einheit, als Urpflanze, zu erfassen versucht. Die Hauptgefahr der Morphologie liegt darin, daß man den Wald vor Bäumen nicht sieht.“

Letzte Aktualisierung 1. September 2019. Geschichte
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Ernst Jünger 542
deutscher Schriftsteller und Publizist 1895–1998

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„Leben, das Sinn hätte, fragte nicht danach.“

Negative Dialektik, in: Gesammelte Schriften 6, Hg. Rolf Tiedemann, Frankfurt a.M.:Suhrkamp, 1. Auflage 1997, ISBN 3-518-06511-4, S. 369
Negative Dialektik

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„Viele kamen allmählich zu der Überzeugung, einen großen Fehler gemacht zu haben, als sie von den Bäumen heruntergekommen waren. Und einige sagten, schon die Bäume seien ein Holzweg gewesen, die Ozeane hätte man niemals verlassen dürfen.“

Per Anhalter durch die Galaxis, Kapitel 1, ISBN 3-453-14697-2, PT7 books.google https://books.google.de/books?id=st-PDQAAQBAJ&pg=PT7&dq=holzweg
Original engl.: "Many were increasingly of the opinion that they'd all made a big mistake in coming down from the trees in the first place. And some said that even the trees had been a bad move, and that no one should ever have left the oceans." - The Hitchhiker's Guide to the Galaxy, PT10 books.google https://books.google.de/books?id=-9w1DwAAQBAJ&pg=PT10&dq=mistake
Per Anhalter durch die Galaxis

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„Hätte das Leben keinen tieferen Sinn, als unser kleiner Verstand zu fassen vermag, so lohnte es nicht, dieses Leben zu leben.“

Oswald Bumke (1877–1950) deutscher Psychiater und Neurologe

S. 203 books.google https://books.google.de/books?id=72w0AAAAIAAJ&q=tieferen

„Wer möchte leben ohne den Trost der Bäume!“

Erster Vers des Gedichts "Ende eines Sommers", in: Botschaften des Regens. Gedichte. Suhrkamp Verlag 1955, Neudruck der Erstausgabe 1983, S. 7

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„Leben wie ein Baum, einzeln und frei // doch brüderlich wie ein Wald, // das ist unsere Sehnsucht.“

Nazım Hikmet (1902–1963) türkischer Dichter und Dramatiker

Aus dem Gedicht "Davet" (Die Einladung)

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„Grau, teurer Freund, ist alle Theorie // Und grün des Lebens goldner Baum.“

Faust I, 2038 f. / Mephistopheles
Dramen, Faust. Eine Tragödie (1808)

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